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Board Index > > Gärung / Abfüllung / Reifung > Stärke im Sud |
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Junior Member Beiträge: 12 Registriert: 24.5.2012 Status: OfflineGeschlecht:
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erstellt am: 24.5.2012 um 15:17 |
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Hallo
Ich bin dann wohl der Neue hier
Ich hab bis jetzt drei Sude gemacht, davon den ersten aus einem Kit, das
lief problemlos ab. Den zweiten habe ich dann direkt mit Maische gemacht,
steht bei mir im Keller und sieht relativ vielversprechend aus. Beide so um
die 5 liter.
Den dritten habe ich vor ein paar Tagen mit einem Freund gemacht, hier geht
es um so 20 liter, die Maische haben wir dafür mehr schlecht als recht auf
Töpfe verteilt und dann eben auf das volle Volumen runterverdünnt. Jetzt
ist uns aber ein Fehler unterlaufen. Bei der letzten Rast haben wir
offensichtlich im falschen Moment ein bisschen zu viel Feuer gegeben und
sind dann eine rauchen gegangen, als wir zurückkamen hatte die Maische
80°C. Nach dem was ich hier gelesen habe sind bei der Temperatur schon die
Enzyme über den Jordan gegangen. Wir haben dann mit schlechtem Gefühl die
Rast fertiggemacht, abgemaischt und den Hopfen reingekocht. (Und auch
wieder rausgefiltert.) Das Ergebnis sieht.. naja.. unappetitlich aus.
Am Boden vom Gärballon sitzt eine ganz fiese Stärkeschicht (ich gehe davon
aus, dass es Stärke ist, die Schicht war da nämlich schon vor dem Anstellen
und der Hopfen ist ja schon draußen gewesen) und außerdem ist es furchtbar
trüb und hat nur zwei Tage lang gegoren. Jetzt im Nachhinein ist uns auch
eingefallen, dass Bier ja eigentlich kein Licht bekommen sollte, und
unseres steht in einem Glasbehälter im Wohnzimmer.
Meine Frage ist damit: Kann man das noch abfüllen unter den Aspekten 1.
Lichteinfall, 2. Stärketrübung (Und ich rede von richtig viel Stärke) und
3. daraus resultierende zu geringe Stammwürze? Oder sollen wir uns die
Arbeit und Mühe sparen? Oder sollen wir es trinken damit wir nächstes Mal
ganz sicher sorgfältig arbeiten?
Vielen Dank schon im Voraus
Tristan
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Posting Freak Beiträge: 2942 Registriert: 29.4.2010 Status: OfflineGeschlecht:
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erstellt am: 24.5.2012 um 15:36 |
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Wie habt ihr den Heißtrub entfernt?
[Editiert am 24.5.2012 um 15:40 von hoepfli]
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Antwort 1 |
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Posting Freak Beiträge: 5714 Registriert: 16.8.2011 Status: OfflineGeschlecht:
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erstellt am: 24.5.2012 um 15:44 |
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Moin Tristan,
ich glaube nicht, daß das Sediment aus Stärke besteht. Viel eher denke ich,
daß es sich um das feine Mehl des Malzes handelt und dies wiederum würde
bedeuten, daß es auch an der notwendigen Sorgfalt beim Läutern mangelte.
Je nachdem, wie man läutert, kommt mit den letzten Litern der Würze eine
Menge des feinen Malzmehles mit in die Würzepfanne und dann ist die Frage,
wie gut der Filter ist, welcher zum Hopfenseien verwendet wird.
Ist der zu grob, geht das Mehl mit der Würze in den Gärbehälter.
Ein anderer Faktor ist der Heißtrub, das beim Kochen ausgeschlagene
Eiweiß. Wurde dies nicht abgeschöpft, bzw. ist der Hopfenfilter nicht fein
genug / wurde kein ordentlicher Whirlpool gemacht, kann auch der Heißtrub /
Würzeburch / das Eiweiß die Ursache für den Schmodder sein.
Stärke dürfte sich eher in feinen Schwaden, wie Nebel, im Jungbier
darstellen.
Das Sediment im Gärballon dürfte also aus Hefe und Malzmehl, bzw. Eiweiß
bestehen.
Das kannst Du - zumindest leidlich gut - vom Jungbier trennen, indem Du das
Jungbier vorsichtig mit einem Bierheber (Saugschlauch) in einen anderen
Behälter umschlauchst, ehe Du es abfüllst.
Du verlierst dann halt einen Teil des Jungbieres am Boden des
Gärbehälters.
Was ich mich jetzt frage ist:
Wie habt Ihr geläutert ?
Wie habt Ihr das Hopfenseien durchgeführt ?
Habt Ihr vor dem Anstellen der Hefe die Stammwürze gemessen ?
Habt Ihr zwischenzeitlich mal die Stammwürze gemessen ?
Und...
.... ist es zulässig einen Sud nur auf Verdacht zu entsorgen ? Sollte man
nicht jedem Sud die Chance geben, in der Flasche / dem Faß nachzugären und
zu reifen, ehe man ihn verkostet ?
Ist es nicht nach 12 Monaten immer noch früh genug, einen Sud zu entsorgen
?
Greets Udo ____________________ Botschafter der WBBBB in Hessen
Brauen ist die wahre Alchemie
Hobbybrauer. TrashHunters Leitfaden für Einsteiger.2014
Tredition Verlag
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Antwort 2 |
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Moderator Beiträge: 9432 Registriert: 12.11.2008 Status: OfflineGeschlecht:
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erstellt am: 24.5.2012 um 15:52 |
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Hallo und willkommen!
Dass da so viel Stärke entsteht, dass es gleich einen Bodensatz gibt, halte
ich für unwahrscheinlich.
Nach dem Abkühlen wird die Würze normalerweise immer trüb, da fällt der
Kalttrub aus.
Mach doch mal ne Iodprobe, dann weißt Du, ob Stärke drin ist.
Und nächstes mal nicht mehr Rauchen
Stefan
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Antwort 3 |
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Junior Member Beiträge: 12 Registriert: 24.5.2012 Status: OfflineGeschlecht:
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erstellt am: 24.5.2012 um 16:21 |
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Hey danke für die schnellen Antworten!
Ich komme erstmal auf die Fragen und zwar chronologisch
Das war irgendwie alles ziemlich provisorisch. Geläutert haben wir indem
wir uns sonen Kaffeautomaten hergenommen haben, der war auch noch
unbenutzt. Das Teil hatte so ein großes Sieb, da hat die Hälfte von der
Maische reingepasst. Das Gute war aber, dass der einen Ablasshahn hatte
Wir haben also die Hälfte der Maische in das Sieb getan ,
ablaufen lassen, abgelassen und nochmal durch den treber geschickt. Das ist
das was ich mir unter Trubwürzepumpen vorstelle
Die geläuterte Würze in einen Eimer gefüllt, den Treber aus dem Sieb
gebracht und wiederholt. Besonders viel gequetscht oder gerührt haben wir
aber jetzt nicht. Danach war die Würze schon relativ trüb. Jodprobe und
Spindeln ist mangels Equipment ausgefallen, wir hätten noch Jod
organisieren können aber ich dachte mir, wenn wir die Enzyme schon gegrillt
haben, ändert das ja sowieso nichts mehr.
Heißtrub entfernen und Hopfenseien ist das Selbe, oder? Dafür haben wir
ein großes Küchensieb, ein steriles Verbandtuch (das für Verbrennungen
etc.) und einen Plastikeimer genommen. Hat aber ewig gedauert.
@ Udo: Das klingt eigentlich nach einem guten Argument
Wir füllens mal ab und sehen später weiter.
@ Stefan: Nach den Abschlussprüfungen wollte ich eh unbedingt aufhören
lg
[Editiert am 24.5.2012 um 16:21 von tristicious]
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Antwort 4 |
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Posting Freak Beiträge: 5714 Registriert: 16.8.2011 Status: OfflineGeschlecht:
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erstellt am: 24.5.2012 um 16:40 |
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Wenn die Würze schon nach dem Läutern und dementsprechend VOR dem
Hopfenkochen trüb war, dann steht für mich außer Frage, daß Euer
Läuterverfahren unzureichend war und ihr schlichtweg Unmengen des feinen
Malzmehles in der Würze habt.
Im Idealfall sieht der Treber nach dem Läutern von oben nach unten
betrachtet in der Seitenansicht so aus:
Malzmehl (feiner Schlampes)
Malzkörner
Spelzen
Läuterboden
und so, schätze ich mal, hat Euer Treber nicht ausgesehen.
Ergo habt Ihr zu schnell geläutert, bzw. nicht genug Vorlauf wieder oben
auf den Treber gegeben.
Üblicherweise läßt man die Würze LANGSAM vorlaufen und gibt sie von oben
über - zB. - eine Schaumlöffel (ich nehme ein Nudelsieb) zurück auf den
Treber, bis sie wirklich nicht mehr trüb ist. Erst DANN gibt man sie in die
Würzepfanne.
Ihr habt also nicht ordentlich geläutert und viel Malzmehl mit in die Würze
genommen.
Und das müßt ihr halt jetzt vom Jungbier trennen indem Ihr vorsichtig
umschlaucht. Ansonsten werdet Ihr nach der Nachgärung nämlich ordentliches
Gushing (Springbrunnen aus der Flasche) haben weil das CO2 sich an die
Malzmehlpartikel bindet und beim Öffnen der Flasche wie Rakete nach oben
schießt.... ____________________ Botschafter der WBBBB in Hessen
Brauen ist die wahre Alchemie
Hobbybrauer. TrashHunters Leitfaden für Einsteiger.2014
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Antwort 5 |
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Junior Member Beiträge: 12 Registriert: 24.5.2012 Status: OfflineGeschlecht:
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erstellt am: 24.5.2012 um 16:54 |
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Könnte man das Jungbier, nachdem es von den Partikeln getrennt ist nochmal
irgendwie filtern und dann vor dem Abfüllen nochmal ein bisschen Hefe
zusetzen? Und wie lange dauert das Läutern, wenn man es denn richtig
macht, so ungefähr? Wir haben nämlich selbst mit unserer "Methode"
bestimmt eine Dreiviertelstunde gebraucht.
lg Tristan
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Antwort 6 |
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Posting Freak Beiträge: 5714 Registriert: 16.8.2011 Status: OfflineGeschlecht:
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erstellt am: 24.5.2012 um 17:04 |
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Es gibt keine Fautsformel für die Dauer des Läuterns
Das ist von den verwendeten Malzen, der Schrotung der Malze, den gefahrenen
Rasten und der Beschaffenheit des Läuterbodens abhängig.
Läutern ist fertig, wenn das "Glattwasser" unter 2°P (Pi*Fensterkreuz)
ankommt, bzw. Pfanne voll ist.
Ich würde das Bier nach dem Umschlauchen NICHT mehr filtern, weil dabei
ordentlich Hefe UND CO2 verloren gehen.
Wenn Du dann neue Hefe in's Spiel bringst, ist fraglich, ob die noch genug
Zucker findet um Irgendetwas zu machen.
Daher meine Empfehlung:
Zucker / Malz / Traubenzucker entsprechend der Temperatur des Jungbieres
auf Fabier
berechnen.
Die errechnete Menge Zucker (Malzextrakt, Truabenzucker) in ein wenig
abgekochtem Wasser auflösen.
Diese Lösung in einen Behälter geben.
Das Jungbier vorsichtig auf die Lösung umschlauchen.
Noch mal sanft umrühren.
Abfüllen.
Eine Woche bei Gärtemperatur nachgären lassen.
Ab in die Kühlung zur Reife.
REIFEN LASSEN bis der Blick durch die Flasche klar ist.
Bei 8°C mit einem Zug in's Glas schütten, den letzten Schluck in der
Flasche lassen.
Trinken
Genießen
Weiter brauen ____________________ Botschafter der WBBBB in Hessen
Brauen ist die wahre Alchemie
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Antwort 7 |
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Junior Member Beiträge: 12 Registriert: 24.5.2012 Status: OfflineGeschlecht:
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erstellt am: 24.5.2012 um 17:11 |
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Das klingt nach einem Vorschlag
Aber eine Frage hab ich noch
Es gibt Quellen, die sagen, Flaschen entlüften, bis es nicht mehr laut
ploppt, und es gibt welche, die sagen, dass man das nicht machen muss.
Intuitiv würde ich sagen, dass vernünftig Druck entsteht, wenn ich das Bier
in Flaschen bei Gärtemperatur halte. Würdest du entlüften oder nicht?
lg
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Antwort 8 |
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Moderator Beiträge: 4922 Registriert: 5.4.2005 Status: Offline
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erstellt am: 24.5.2012 um 17:16 |
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Eine Dreiviertelstunde ist für mich schon ziemlich flott, bei mir geht die
Läuterei eher Richtung 90min.
War die Vorderwürze arg trübe und habt Ihr sie wieder auf den Treber
aufgegossen, oder direkt in den Topf?
Bei viel Trub in der Würze wird oft ein Teil beim Hopfenkochen oben
abgeschäumt und man kann das mit einem Schaumlöffel ein wenig abheben.
Halt den Trub jetzt (=zum Gärende, vor dem Abfüllen) weitgehend absitzen
lassen und darüber abschlauchen. Ihr könnt ja spaßeshalber auf ein wenig
Geläger ein paar Tropfen Jodlösung auftropfen, ob es blau wird.
Weiß aber nicht, ob Hefe nicht selbst eine Jodfärbung hervorruft.
Sollte eine Kleistertrübung im Bier vorliegen, ist es dadurch nicht
"schlecht"! Es heißt, daß es dann nicht richtig lagerfähig sei. Wenn man es
also alsbald austrinkt, wird das wohl nichts machen.
Entlüften mußt man eigentlich nur, wenn man zu viel Zucker zur Nachgärung
hat. Wenn das Bier also nicht ausreichend ausgegoren war und/oder man es
mit Speise- oder Zuckergabe übetrieben hat.
Mit einem der gängigen Speiserechner auf moderate 4,5-5g/l CO 2
carbonisiert, werdet Ihr nicht entlüften müssen.
Halt vor dem Abfüllen mit der Spindel o.Ä. kontrollieren, daß der
Dichtewert über mehrere Tage nicht mehr abnimmt --> ausgegoren.
Uwe
Edit: genauer formuliert.
[Editiert am 24.5.2012 um 17:17 von Uwe12]
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Antwort 9 |
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Posting Freak Beiträge: 5714 Registriert: 16.8.2011 Status: OfflineGeschlecht:
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erstellt am: 24.5.2012 um 17:20 |
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Ich verkorke mit Kronkorken.
Ich habe mein Flying Weizen mit 6,5g CO2/L aufgespeist.
Ich habe noch nie "entlüftet" ... eigentlich müßte es ja schlicht "drucklos
gemacht" heißen.
Soweit zu mir.
Bierflaschen müßen lt. Norm Druck irgendwo knapp über 10 Bar aushalten
können. Bierflaschen, welche unter dem während der Nachgärung entstehdendem
Druck bersten, dürften ergo bereits einen Fehler haben (müde sein).
Meine Meinung und wie Vieles beim Brauen eine Glaubensfrage.
Ich glaube, René (Flying) war es. Der hat irgendwo in diesem Forum mal
vorgerechnet, daß das während der Nachgärung entstehende CO2 nicht
ausreicht, um den Berstdruck in einer intakten Flasche zu erreichen.
Es gibt ebenfalls die These, daß Speisenrechner grundsätzlich zuviel Zucker
/ Traubenzucker / Speise für die Speisung berechnen. Ich für meinen
Teil habe bislang immer die von der Software berechneten Mengen
genommen und bin gut damit gefahren.
Ich kann das Alles natürlich nur aus meiner Sicht beschreiben, aber DA ich
mit Kronkorken arbeite und entsprechend NICHT "entlüften" kann, bislang
aber noch keine Flaschenbomben gebaut habe, muß ich für mich die
Notwendigkeit des Entlüftens zwangsläufig verneinen.
Greets Udo ____________________ Botschafter der WBBBB in Hessen
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Antwort 10 |
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