Aus aktuellem Anlass ein paar ganz frische Erfahrungen zum Thema
Refraktometer.
Gestern habe ich gebraut (Export), Vorderwürze und Anstellwürze jeweils mit
Refraktometer und Spindel vermessen. Bei meinem vorigen Sud war es ein
grausiges Chaos mit dem Refraktometer, so dass ich es diesmal unbedingt
wissen wollte.
1) Vorderwürze :
1. Refraktometermessung : 13.2 % Brix (/ 1.03 = 12.8 °P).
2. Refraktometermessung : 15 % Brix (ganz wenige Luftblasen zu sehen)
3. Refraktometermessung : 14.4 % Brix (ebenfalls nicht luftblasenfrei)
4. Refraktomnermessung : 13.2 % Brix (penibel auf blasenfreien Tropfen
geachtet)
Spindelmesung : 50 ° Oe (-> 12.8 °P)
2) Anstellwürze :
1. Refraktometermessung : 13 % Brix (12.6 °P)
2. Refraktometermessung : 13 % Brix
3. Refraktometermessung : 14.8 % Brix (wenige Luftblasen)
Spindelmessung : 49 °Oe (12.6 °P)
Fazit : geringste Luftanteile verfälschen den Messwert massiv, viel mehr
als erwartet.
Forumsmitglieder gaben mir den Rat, das Refraktometer einige Minuten liegen
zu lassen, wenn die Probe aufgetragen wurde. Das kann ich definitiv
bestätigen. Je heisser die Probe war, desto grösser ist der resultierende
Unterschied. Die Temperaturkorrektur des Refraktometers braucht ganz
offensichtlich Zeit. Eine Probe von ca. 35 °C veränderte sich um 0.2 - 0.3
Brix innerhalb einiger Minuten.
Wenn man all dies beachtet, ist das Refraktometer eine feines Instrument.
Missachtet man gewisse Regeln, erhält man Hausnummern, die jenseits von Gut
und Böse liegen.
Frank