Nach getaner Arbeit am Moppet (Ventile einstellen ist ne echte Pfriemelei)
habe ich mir ein besonderes Bier zur Verkostung aber ausgesucht. Ein „St.
Peter’s Cream Stout“. St. Peter’s ist eine kleine Landbrauerei in Bungay
Suffolk GB, dürfte aber hier bei den Spezialisten bekannt sein. *ggg
Ich habe in der Rubrik, falls nicht überlesen, keinen Bericht über das
Cream Stout gefunden, also schreib ich mal was drüber.
Alleine schon die Flasche macht Eindruck, richtig animierend mit ihrem 0,5
Liter Volumen. Apropos Volumen, 6,5% stehen auf dem Etikett – um diese
Uhrzeit (jetzt beim schreiben und verkosten haben wir 15.45 Uhr Ortszeit)
muss ich mir selbst als hartgesottener „Bibrabi“ schon allen Mut zusammen
nehmen. Was ein „Bibrabi“ ist? Lach, das schrieb mir vor kurzem jemand ins
Gästebuch meiner Seite – Bier brauender Biker. *ggg
Bei 15 Grad (ich mag die Temperatur beim Stout) fließt es wie mein
Motorenöl beim Bike ins Glas und da steht es nun, richtig kernig wuchtig
und rabenschwarz im Glas. Selbst im Gegenlicht völlig undurchsichtig, als
blickte man dem Satan direkt in die Seele. Der Schaum hat eine typische
Stoutkonsistenz sehr weich und cremig. Nach dem optischen Einstieg erst mal
den Zinken drüber, alter Verwalter was da bei den Rezeptoren ankommt ist
schon fast ein O*g. Es riecht nach Schokolade, Lakritze schwerem Mocca und
feinen Röstaromen und ich meine ganz im Hintergrund den Duft von
Rebenholzfeuer und gerösteten Nüssen zu erahnen. Leicht entspannt
zurückgelehnt der erste Schluck, zuerst an den Gaumen dann unter die Zunge.
Hammer was da abläuft, die Geschmacknerven bestätigen die Nase in allen
Belangen, es läuft über die Kehle wie ein verdammt guter Mocca mit kernigem
Kandis. Augen zu und den Sinnen freien Lauf lassen. Selbst nach fast 5
Minuten ist der Geschmack des ersten Schluckes noch ins Gehirn gemeiselt.
Beim zweiten Schluck und bei jedem weiteren wird’s heftiger und heftiger.
Ich habe selten über eine Stunde mit einem Bier verbracht und die 6,5% sind
nun endgültig angekommen.
Mein Fazit: Ein bemerkenswertes und handwerklich super gemachtes Stout mit
dem ich mich immer mal wieder beschäftigen werde. Ein Bier nach abendlichem
Grillen und einer gemütlichen „Cohiba Coronas Especiales“. Diese Begleitung
hat das Stout echt verdient. Und das will was heißen, da ich die nur zu
einem gepflegten Single Malt rauche.
Yeah - und da ich mich ja in die Maischeliga wage, mit Spezialisierung auf
Stout und sehr dunkle Ale, ist es mein ab sofort erklärtes Ziel, irgendwann
mal ein solches Stout brauen zu können. Muss mal googlen ob ich die
Rezeptur finde. Oder hat das gar jemand hier?
Beschwingte Grüße in ein schönes und sonniges Wochenende.
[Editiert am 2.6.2012 um 16:34 von Waconia]
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