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Autor: Betreff: Maischen: Rasten, Enzyme und Wirkung
Senior Member
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Guido
Beiträge: 136
Registriert: 12.10.2003
Status: Offline
smilies/question.gif erstellt am: 19.3.2005 um 11:55  
Hallo zusammen,

bisher bin ich ja ganz gut ohne einschlägige Literatur zurechtgekommen, arbeite bisher allerdings auch mit vorgegebenen Rezepten.
Jetzt würde ich gerne mein, zugegebenermassen, schwaches Wissen zu den unterschiedlichen Raststufen, der Wirkung der entsprechenden Enzyme und dem Einfluss auf das fertige Bier aufpeppen. Gibt es gut verständliche Literatur oder auch Artikel im Web zu diesem Thema? Ich möchte nicht unbedingt ein Hobbybraubuch kaufen, das sich ewig mit Brauutensilien und dem Ablauf an sich aufhält, sondern explizit Themen behandelt, die fortgeschrittene Brauer interessiert.

Gruss,
Guido
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Posting Freak
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HopfenTrader
Beiträge: 695
Registriert: 12.1.2005
Status: Offline
Geschlecht: männlich
red_folder.gif erstellt am: 19.3.2005 um 12:11  
Erste Stufe: Eiweißrast (Protease) 40° - 55° C
Nach Aufheizen auf Eiweißrast wird diese gemäß Vorgabe ("Rezept !") gehalten. Bei dieser Rast wird Eiweiß durch spezielle Enzyme aufgespalten und abgebaut wird. Dies wiederum bewirkt eine bessere Klärung, längere Haltbarkeit und einen angenehmeren Geschmack der Biere. Eine verbleibende Menge Resteiweiß ernährt die Hefe bei der späteren Gärung und sorgt für gute Schaumbildung und dessen Stabilität. Die Rastdauer beträgt ca. 30 Minuten.
Nach neueren Erkenntnissen soll das gelieferte Malz aus den Mälzereien so gut sein, dass mittlerweile auf die Eiweißrast verzichtet werden könnte.
Danach ca. 1° C/Minute bis zur nächsten Raststufe aufheizen.

Zweite Stufe: Maltoserast (Beta-Amylase) 60° - 65° C
Hier wird die Stärke bzw. der Mehlkörper des Malzkorns durch enzymatische Tätigkeit in vergärbaren Malzzucker umgewandelt. Höhere Beta-Rasttemperaturen oder verkürzte Rastzeiten ergeben mehr Dextrine (nicht vergärbare Zucker) und niedrigeren Vergärungsgrad, folglich weniger Alkoholgehalt. Tiefere Beta-Rasttemperaturen oder verlängerte Rastzeiten bewirken das Gegenteil. Die Rastdauer beträgt 45 - 60 Minuten.
Danach ca. 1° C/Minute bis zur nächsten Raststufe aufheizen.

Dritte Stufe: Verzuckerungsrast (Alpha-Amylase) 70° - 75 ° C und Jodproben
Enzyme bewirken, dass der bereits in vergärbaren Zucker vorverkleisterte Mehlkern des Malzkorns nun endgültig in die entstehende Bierwürze gelöst, sprich verflüssigt wird. Außerdem werden während dieser Rast mehr im Bier verbleibende Dextrine (nicht verfügbare Zucker) gebildet. Diese Zucker bestimmen ebenfalls Endvergärungsgrad und Alkoholgehalt, wobei wiederum Rastdauer und -temperatur entscheidend sind. Die Möglichkeiten der Beeinflussung sind gleich denen der zuvor beschriebenen Maltoserast. Eventuelle Farbmalzzugaben sollten Sie 10 bis 20 Minuten vor Rastende beigeben. Zusatzstoffe können Sie ab Rastmitte zufügen oder aber erst beim Würzekochen.
Beginnen Sie mit den Jodproben ab Rastmitte. Ist Jodnormalität (Umschlagen nach "gelb") erreicht, beenden Sie die Verzuckerungsrast, und heizen Sie danach (ca. 1° C/Minute) das Ganze auf Abmaischtemperatur auf.

Jodprobe
Mit der Jodprobe wird während der zweiten Verzuckerungsrast (Alpha-Amylase) beim Maischen geprüft, ob noch unverzuckerte Kornstärke vorhanden ist, welche von der Hefe nicht vergärt werden kann und zu Stärketrübungen im fertigen Bier führen würde. Ein völliger Abbau (Umwandlung) der Kornstärke in Zucker durch die wieder erweckten Enzyme während der Alpha- und Beta-Amylase des Maischevorgangs ist anzustreben, um später einen optimalen Vergärungsgrad zu erreichen und um "pappig-süße" Biere zu vermeiden. Mit der dünnen, orangenfarbenen Jodlösung kann der Verzuckerungsnachweis geführt werden, da Jod durch Blau- oder Violettfärbung anzeigt, ob noch unverzuckerte Stärke in der Maische vorhanden ist. In diesem Fall muss die Rastdauer der Alpha-Amylase so lange verlängert werden, bis die Stärke vollends verzuckert ist. Dies ist dann der Fall, wenn eine weitere Probe jodnormal ausfällt, also keine Verfärbungen mehr auftreten. Für die Jodprobe entnehmen Sie der heißen Maische einige Tropfen Flüssigkeit mit einem Teelöffel, geben diese auf einen kleinen, weißen Teller oder in die Vertiefung einer umgedrehten Tasse und kühlen sie durch Bewegung ab. Danach fügen Sie ungefähr die gleiche Menge an Jodlösung hinzu und vermischen beide Flüssigkeiten miteinander. Nach einigen Sekunden sollte entweder eine Färbung oder Jodnormalität eintreten.
Jodlösung (N 50) wird im Fachhandel und in Apotheken angeboten. Die aus der Apotheke müssen Sie allerdings mischen, weil solche Verdünnungen, wie wir sie benötigen, im medizinischen Bereich kaum gebraucht werden.
Profil anzeigen Antwort 1
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Brause
Beiträge: 98
Registriert: 24.6.2004
Status: Offline
Geschlecht: männlich
red_folder.gif erstellt am: 19.3.2005 um 14:58  
:thumbup:
jouh,das bringt´s auf den Punkt!
Danke Hopfentrader!


____________________
"...besser der Arsch leidet Frost,als der Hals Durst!" (Martin Luther)
Profil anzeigen Antwort 2
Member
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Beiträge: 92
Registriert: 25.9.2004
Status: Offline
Geschlecht: männlich
red_folder.gif erstellt am: 21.3.2005 um 16:20  
Dritte Stufe: Verzuckerungsrast (Alpha-Amylase) 70° - 75 ° C und Jodproben
Eventuelle Farbmalzzugaben sollten Sie 10 bis 20 Minuten vor Rastende beigeben.


Why? Gibt es ein Gegenteile wenn man FArbmalz am Anfang stellt?

Alberto
Profil anzeigen Homepage besuchen Antwort 3
Posting Freak
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HopfenTrader
Beiträge: 695
Registriert: 12.1.2005
Status: Offline
Geschlecht: männlich
red_folder.gif erstellt am: 21.3.2005 um 16:40  
Hi apeters,

keine Ahnung, hab ich noch nie verwendet. Denke aber mal, das sich sonst zu starker "Röstgeschmack" breitmacht. Die Farbe kann auch ein Grund sein.

Vielleicht kann da mal jemand mit erfahrung posten !?!

Gruß aus OWL
Profil anzeigen Antwort 4
       

 
  
 

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