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Autor: Betreff: Obergäriger Maibock von Tauroplu
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Holger-Pohl
Beiträge: 2920
Registriert: 1.3.2003
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Geschlecht: männlich
red_folder.gif erstellt am: 23.6.2012 um 21:52  
Hallo liebe Braugemeinde,

als Rückläufer meiner Feldforschung damals, bekam ich eine 1 Liter Flasche von tauroplus Maibock zugesandt.

Der Gute war sehr besorgt, ob die Flasche auch sicher ankommt und es gab keinerlei Anlass zu Tränen, alles sicher eingetroffen. Nachdem nun der gute Stoff ausreichend Zeit hatte in meinem Fasskühler bei 4 -5 Grad sich wieder von der turbulenten Post zu beruhigen, kam dann gestern die Verkostung. Was war ich gespannt.....

Hier zunächst mal das Etikett:



Ich muss sagen, dass ich alleine vom Etikett her bei Michael nicht mehr unterscheiden könnte, ob es sich jetzt um eine Flasche Kaufbier handelt oder eben um ein Hausgebrautes. Das Etikett ist mustergültig und hat sogar ein MHD :o

Was für mich an diesem Tage eine Premiere war, war die Verkostung eines obergärigen Maibocks. Richtig, da ich als URfranke eher zu 95% alles nur untergärig kenne, sind die Ausflüge in die og Welten bisher für mich immer nur in Verbindung mit einem Hefeweizen passiert.

So offenbarte sich der Bock nach dem Einschenken:



Man sieht einen wunderschönen Bernsteinton, gleichzeitig einen strahlend hellen Schaum und eine von Tauroplu so gewollte Trübe, was ein Hausgebrautes ja in den meisten Fällen auch auszeichnet und irgendwie zu diesem Bier passt.

Ich muss jetzt zugeben, dass mir Michael - wohl in weiser Voraussicht, das Rezept mitgeschickt hat in einer gesonderten Email. Ich habe dies aber bis heute und jetzt noch nicht angeschaut, da ich völlig unvoreingenommen an diese Köstlichkeit herangehen wollte. Ist mir doch bewusst, welches Opfer es wohl für Michael bedeutet hat, da er so wie auch René in der überschaubareren Menge braut, dafür aber wesentlich flexibler agiert wie z.B. meine Wenigkeit.

Sollte ich mich also jetzt bis auf die Knochen blamieren mit meinen Vermutungen, dann werde ich diese revidieren, indem ich die brautechnische Wahrheit - mit Michaels Erlaubnis - kund tue und die Einzelheiten des Rezepts hier poste.

Geruch: Die Nase zieht eine feine Fruchtnote an. Ich tippe auf Südfrüchte mit deutlich Zitrus. Ich würde also hier vermuten, dass Cascade oder ein sonstiger fruchtiger Amihopfen zumindestens mit im Spiel war. Da auf dem Etikett (siehe Bild 1) ausdrücklich nur "Aromahopfen" angegeben wurde, schließe ich den Citra als eigentlichen Bitterhopfen aus.
Der Geruch zeigt etwas Hefearomen, leichte Erinnerung an einen schönes Weißbrot kommen auf, ebenso auch Süßliche Töne - der Malzkörper lässt grüßen.

Erster Schluck - nie lang genug.

Man möge es mir verzeihen, dass ich kein Bier-Nipper bin, sondern eher das Gegenteil, so war der erste Viertelliter auf einen Satz weg - danach genüßliches Zurücklehnen am Sofa und über das gerade Erlebte nachdenken:

Wir haben eine wunderschöne bernsteinfarbene Farbe und das Etikett bestätigt den ersten Eindruck: gute 16 %. Für einen solchen Malzkörper ist der Maibock doch sehr gut ausgewogen und keinesfalls mastig, sodass ich auch hier eher vermute, dass kein großer Anteil von Münchner Malz im Spiel gewesen sein konnte. Ich tippe auf eine kleine Menge von Wiener MAlz oder - ich lehne mich jetzt weit aus dem Fenster - auch einer kleinen Beigabe von Weizenmalz?

Der Körper ist nicht schwer, trotz der angegeben fast 7%, allerdings kann ich das Fruchtige noch nicht so richtig einordnen. Das Bier läuft mittellange nach. Es bleibt der Fruchtkorb in Erinnerung, nicht die Bittere, was ja bei den angegebenen 35 IBUS ja schon Pilsnerangaben wären. Dies bestärkt die Vermutung, dass hier der Cascade die Bittere mit durchtrommelt.

So nachdem der erste Schluck verklungen ist, kommt der zweite. Ebenso lange zieht er den Rest der Aromen hinaus und ich muss sagen, der Fruchtkorb bleibt bestehen. Der Maibock ist auch von der Kohlensäure gut eingestellt, er bläht den Mund nicht auf und stützt den Schaum sehr gut. Gleich doch noch einmal nachschenken.

Beim zweiten Glas kommen am Schluss deutliche Brocken an Hefen mit, daher belasse ich die letzten 1,5 cm in der Flasche.

Auch das zweite Glas, das jetzt merklich durch die lange Verkostung wärmer geworden ist, besticht durch seine Reinheit. Nichts ist da, was stören könnte. UNd auch mein untergäriger Gaumen gewöhnt sich langsam an den stets mitschwingenden Früchtekorb. Jetzt beim zweiten Glas zeigt er aber auch seine Wirkung. Der Bock hat Hörner!!!!! Das Bierchen steigt relativ rasch auf der Überholspur in den Giebel. Nichtsdestotrotz hat Michael wohl auch den Aufdruck "Bier bewusst genießen" auf seine Flasche mit abgedruckt.

Dieses Bier bei einem Boclbieranstich wäre für viele die direkte Einstiegskarte in den BIerhimmel mit Aloisius.

Fazit: MIch würde es interessieren, dieses Rezept einmal untergärig zu brauen. Weiter würde ich nichts ändern wollen. Ich weiß, dass Michael auf viele komplexe Aromen in seinen Bieren steht und daher gerne obergärig braut, für mich ist dies eher Neuland.

Auch würde mich als Sommerbier dieses Bier mit einer Stammwürze von 12,5% - von mir aus auch og - interessieren. Das könnte dann der größte Konkurrent zu Weizenbier und Co in den Biergärten werden. Aber ich schweife ab. Ein Maibock in dieser Ausführung und Qualität hatte ich noch nie und ich komme jetzt wahrlich ins Grübeln, warum gerade dieser mich so hin und herwirft. Es ist das Obergärige -es ist neu, es ist kompexer und daher interessanter. Fast bin ich versucht, mal einen halben Sud og zu brauen..... :redhead:

Vielen Dank lieber Michael, dass du mich an deiner Kunst hast teilhaben lassen.

Beste Grüße
Holger


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Moderator
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Boludo
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red_folder.gif erstellt am: 23.6.2012 um 22:46  
Hallo Holger,

da hast Du aber schon einiges richtig rausgeschmeckt, Respekt!
Ich hab den dieses Jahr untergärig gebraut (34/70), da sollte man die Maltoserast aber auf 60 Minuten erhöhen, sonst wird es zu malzig.
Ich hab auch die Bittereinheiten ein ganz klein wenig reduziert (glaub auf 32).
Das war mein allerbestes untergäriges Bier (davon gibt´s eh nicht viele), das ich je gebraut hab und auf meinem Geburtstagsfest hat es damit den einen oder anderen ganz ordentlich erwischt :puzz:
Ich kann Dir also nur empfehlen, das ganze mal untergärig zu ersuchen.
Da kommen dann aber dank längerer Lagerzeit die Hopfenaromen lanng nicht so deutlich rüber, dafür wird die Malzkomponente um einiges mehr betont.

Stefan
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Holger-Pohl
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red_folder.gif erstellt am: 23.6.2012 um 22:56  
Servus Stefan,

ich gehe also davon aus, dass du den Maibock auch genießen durftest?

Für mich wirklich die Frage: Kommt der Fruchtkorb von der Hefe oder vom Hopfen. Ich kann das noch nicht einordnen. Ich habe mal ein Sommerbier gebraut mit 100% Citra und Cascade allerdings ug. Und alle haben gesagt, das wäre ein IPA Versuch og gewesen? :P Ätsch! war ug.

Ich wollte bei Tauroplu jetzt mal vorsichtig in die Mail schauen, was denn das Rezept war, finde aber die Email nicht mehr. :crash:

Beste Grüße
Holger


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gulp
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red_folder.gif erstellt am: 23.6.2012 um 23:10  
guckst du hier:

Gruß
Peter
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Administrator
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tauroplu
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red_folder.gif erstellt am: 23.6.2012 um 23:37  
Ja..äh...Holger...Mensch, danke für die Blumen!

Eines kann ich definitiv sagen: die Fruchtaromen kommen hauptsächlich vom Hopfen, die Hefe ist recht neutral, die steuert eher keine Fruchtnoten bei. Habe ich im Vergleich mal gestestet.

Freut mich Holger, dass Dir das Bier so gut geschmeckt hat. Eine Buddel habe ich noch, dann war's das auch wieder für dieses Jahr.

Ciao
Michael


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„Lass die anderen mit Fichten- und Tannensprossen würzen, der Hopfen ist das Beste, was die Natur uns bietet.“
Aus "Das Erbe des Bierzauberers" von Günther Thömmes, Gmeiner Verlag
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Beiträge: 38
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red_folder.gif erstellt am: 24.6.2012 um 13:43  
Servus!
ich kann mich Holger in der Lobeshymne nur anschließen. Ich habe dieses Bier nachgebraut dieses Jahr, um am 1. Mai was zum Anstechen zu haben und das Bier war ein voller Erfolg bei allen die mitverkostet haben. Sehr gelobt wurden vor allem die Fruchtaromen und die Ausgewogenheit der Bittere zu dem (zumindest für einen Bock) nicht allzukrassen Malzkörper.
Das Problem war nur, dass nach 4 5l Fässchen die komplette Mannschaft am taumeln war...
Wird auf jedenfall wieder gebraut, evt mit geringerer Stammwürze ;)
Grüße,
Jochen
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andreas23
Beiträge: 954
Registriert: 1.5.2011
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red_folder.gif erstellt am: 24.6.2012 um 13:50  
Ja, ich habe das Rezept dieses Jahr auch gebraut, aber den Sud aufgeteilt: eine Hälfte OG mit der Notti, die andere Hälfte im Keller UG mit der 34/70.

OG war das ja schon ein leckeres Maiböckchen (ein in Berlin lebender Brite meinte, das erste "real ale" das er seit Jahren getrunken hat, der hatte fast Tränen in den Augen, weil es ihn an zuhauser erinnerte), aber UG hat echt allen, die gekostet haben, die Schuhe ausgezogen. "Wie Likör", "Bierchampagner", so gängige Kommentare. War auch ruck-zuck alle und die Meute betrunken.

Und die letzte Flasche ging Mitte April dahin. :)
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