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Autor: Betreff: Brauanlagenplanung: Anregung, Kritik
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Guido
Beiträge: 136
Registriert: 12.10.2003
Status: Offline
red_folder.gif erstellt am: 22.3.2005 um 19:19  
Hallo Leute,

ich stecke gerade in der Planung meiner kleinen Brauanlage und würde gerne vor dem grossen Geldausgeben hören, welche Anregungen und konstruktive Kritik von eurer Seite kommt.

Grundlegend soll es eine fest verrohrte, mobile Anlage werden, einfach aus dem Grund, das ich keine Lust habe vor einem Brautag jedesmal alle möglichen Teile durch die Gegend zu tragen. Zudem möchte ich die "Sauerei" während des Brauen minimieren.

Hier einmal ein kleines Schema, wie ich es mir bisher vorstelle:



Zur Erläuterung:

Die Maischarbeit soll im Sudkessel (mit Rührwerk) geschehen, ich werde mich dabei diesmal auf eine Elektroheizung einlassen und bin gespannt wie es damit klappt.

Über Kugelhahn (1) wird die Maische in den Maischbottich mit dem Senkboden abgelassen.

Nach einer kurzen Ruhezeit (kurzes Ausspülen der Sudpfanne mit heissem Wasser, läuft zur Maische dazu) über Kugelhahn (2) in Richtung Pumpe die Trübwürze über Kugelhahn (3) in den Maischbottich zurück. Die Pumpe wird drehzahlgeregelt. Sobald klare Würze fliesst, den Kugelhahn (3) in die Sudpfanne umschalten. Einlauf ist unten angeordnet, wegen dem Sauerstoffeintrag, der vermieden werden soll.

Würzekochen in der Sudpfanne, anschliessend wieder ablassen in den Maischbottich. Jetzt kann über Kugelhahn (4) die Würze durch den Kühler (Ausführung noch unbekannt) zurück in den Maischbottich gepumpt werden, solange, bis die gewünschte Temperatur erreicht ist.

Whirlpool wird im Maischbottich gemacht und die Würze über Kugelhahn (5) in den Gärbehälter abgelassen.

Soweit meine Gedanken. Was haltet ihr davon? Was würdet ihr, warum, ändern?

Gruss, Guido
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gnadle
Beiträge: 1090
Registriert: 14.3.2003
Status: Offline
Geschlecht: männlich
red_folder.gif erstellt am: 23.3.2005 um 12:10  

Zitat:
Was haltet ihr davon? Was würdet ihr, warum, ändern?

Nicht böse sein, aber sag' bitte zum Läuterbottich auch Läuterbottich, dann tun wir uns alle leichter.

3 Dinge sind mir aufgefallen:

1. Da du den Läuterbottich tiefer als die Pfanne hast, must du während dem Läutern immer die Pumpe laufen haben. Das kann bis zu mehreren Stunden sein.
2. Wo machst du denn das Anschwänzwasser?
3. ->Whirlpool wird im Maischbottich gemacht und die Würze über Kugelhahn (5) in den Gärbehälter abgelassen.<- Da musst du doch vorher kühlen, oder ist deine Pfanne auch das Gärgefäß?


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Gnadle
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ArminK57
Beiträge: 60
Registriert: 5.10.2004
Status: Offline
Geschlecht: männlich
red_folder.gif erstellt am: 23.3.2005 um 12:22  
Mein "Senf" dazu: ;)

Die Gefäße bzw. Kessel mit Senkboden und mittigem Auslauf sind perfekt für einen rückstandslosen Ablass und die Reinigung. Bei der elektrischen Heizung gibts es dann aber
nur die Möglichkeit einen Heizstab nach innen einzubauen oder über einen Mantel eine Druckbeheizung durchzuführen (aufwändig).

Das Läutern macht bei mir mit ähnlichem Aufbau Schwierigkeiten. Mir wurde nach Einschalten der Pumpe klar, wozu der klassische Aufbau mit Läutergrant und Schwanenhals in den Brauereien dient. Die Sogwirkung ist mit Pumpe zu groß und "reißt" viel Trub mit bzw. zerstört die Filterwirkung des Trebers auf dem Läuterboden.

Viel Spass beim Planen und Konstruieren!
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Steinkrug
Beiträge: 281
Registriert: 13.5.2004
Status: Offline
red_folder.gif erstellt am: 23.3.2005 um 13:41  

Zitat:
3. ->Whirlpool wird im Maischbottich gemacht und die Würze über Kugelhahn (5) in den Gärbehälter abgelassen.<- Da musst du doch vorher kühlen, oder ist deine Pfanne auch das Gärgefäß?


Zitat:
Würzekochen in der Sudpfanne, anschliessend wieder ablassen in den Maischbottich. Jetzt kann über Kugelhahn (4) die Würze durch den Kühler (Ausführung noch unbekannt) zurück in den Maischbottich gepumpt werden, solange, bis die gewünschte Temperatur erreicht ist.


Ich habe es so verstanden, dass Guido die Würze in den Läuterbottich fließen lassen will und diese dann in einem Kreislauf solange durch einen Kühler jagen will bis die Anstelltemperatur erreicht ist und dann den Wirlpool mit der kalten Würze machen will. Nach dem Wirlpool soll es ab in einen externen, nicht eingezeichneten Gärbehälter....


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Guido
Beiträge: 136
Registriert: 12.10.2003
Status: Offline
red_folder.gif erstellt am: 23.3.2005 um 17:23  
Hallo!

Danke für die bisherigen Beiträge. Eure Anmerkungen sind mir sehr wichtig, um zu sehen, ob ich irgend etwas übersehen habe oder krass falsch geplant habe.


Zitat:
1. Da du den Läuterbottich tiefer als die Pfanne hast, must du während dem Läutern immer die Pumpe laufen haben. Das kann bis zu mehreren Stunden sein.
2. Wo machst du denn das Anschwänzwasser?
3. ->Whirlpool wird im Maischbottich gemacht und die Würze über Kugelhahn (5) in den Gärbehälter abgelassen.<- Da musst du doch vorher kühlen, oder ist deine Pfanne auch das Gärgefäß?



Ich hatte eigentlich nicht vor mehrere Stunden zum Läutern zu brauchen. Ich benutze jetzt auch schon eine Pumpe (Bronzeausführung von Braupartner), die ich über den integrierten Bypass und einen Kugelhahn "drossle", zum Läutern. Das funktioniert ganz gut und ist in einer runden halben Stunde erledigt. Ich erhoffe mir durch die Drehzahlregelung (evtl. noch zusätzlich Durchflusseinstellung über Kugelhahn) eine einfachere und bessere Steuerung, der Durchflussmenge.

Anschwänzwasser habe ich nicht vergessen. Das wird beim Maischen nebenher in einem Boiler erhitzt, so dass es zur Verfügung steht, sobald es gebraucht wird (zum Ausschwenken der Sudpfanne und für der Nachguss).

Das Kühlen hat Steinkrug richtig erfasst. Eine andere Möglichkeit wäre es, beim Ablassen der fertigen Würze von der Sudpfanne in den Läuterbottich (jetzt Whirlpool) durch einen Kühler zu gehen. Der müsste dann allerdings die Leistung bringen, die gesamte Menge in einem Durchlauf zu kühlen.

@ArminK57: Richtig erkannt, der Heizstab wird durch die Sudpfannenwandung direkt in die Würze eintauchen. Ich hatte bei meiner Besichtigung einer Hobbybrauanlage (Post "Schöne Brauanlage") mit den Jungs geredet, die mit dieser Variante arbeiten und keine Probleme haben (ausserdem habe ich mal bei Braxonia angerufen, die das ja auch direkt heizen). Ich erwarte mir von dieser elektrischen Heizung vor allem eine saubere und einfach Regelung und nebenbei ist auf diese Weise der Wirkungsgrad maximiert. Eine SPS liegt schon zuhause bereit, die gesamte Maischarbeit und so weiter zu erledigen.

Vielleicht noch ein paar weitere Tatsachen: Die Behälter werden natürlich gedämmt, ich werde dazu "Armaflex" nehmen, ein Dämmstoff aus der Heizungs- Lüftungstechnik. Den Senkboden will ich aus Edelstahlblech lasern lassen.

Bitte gebt weiter eure Meinungen und Ideen bekannt, danke!

Gruss,
Guido
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chapapote
Beiträge: 127
Registriert: 28.8.2004
Status: Offline
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red_folder.gif erstellt am: 9.4.2005 um 14:17  
Hallo Guido,

an welche Grössenordnung denkst du denn? Ich plane eine Anlage für 200ltr Ausschlagmenge. Habe bis jetzt nur den zukünftigen Sudkessel gekauft, nebenan in Portugal, 250ltr., Edelstahl für 230,-€, der sicher noch modifiziert werden muss.

chapapote
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Guido
Beiträge: 136
Registriert: 12.10.2003
Status: Offline
red_folder.gif erstellt am: 11.4.2005 um 14:55  
@chapapote
Geplant und vom Heizkörper (4,5kW) ist die Anlage für 50l ausgelegt, ich werde die Töpfe aber ca. 100l gross schweissen (lassen). Sollte ich dann doch einmal mehr machen wollen, dann muss ich ggf. nur den Heizkörper vergrössern. Das elektrische Heizen ist wohl auch nur bis zu einer gewissen Grössenordnung sinnvoll. Darüber wird dann der 16A-Drehstromstecker nicht mehr ausreichen.

Guido
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Malte
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red_folder.gif erstellt am: 11.4.2005 um 16:22  
Hallo Guido!

Gefällt mir gut, die Idee für dein Sudhaus! :cool:

Wo ich jetzt nochmal einhaken möchte ist das irgendwann schon einmal erwähnte Problem
der Pumpe an dem Quellgebietsanschluss (Auslauf) des Läuterbottichs.

Du hast ja geschrieben, dass du das schon so ähnlich praktizierst. Es scheint demnach gut zu funktionieren, hier aber mal meine rein theoretischen Bedenken:

Es darf kein Unter- bzw. Saugdruck unter dem Senkboden entstehen. Der Läutergrand, wo die Würze durch den Druck der Maische aus den Schwanenhalswechseln floss wird immer noch in veränderter Form eingesetzt oder die Pumpenleistung wird durch eine Druckmessung gesteuert.
Beim Läutergrand konnte die Würze nur bis zum Niveau des Senkbodens fließen!

Der Unterdruck zieht dir die Treber zusammen und dann dürfte das Läutern länger dauern.

Da du die Pumpe frequenzregeln möchtest wird das vielleicht nicht so schlimm. Aber ein Vorlaufgefäß kann das Problem ganz lösen

Ist sehr theoretisch, wurde und wird aber noch so praktiziert.

Vielleicht habe ich dir damit ja geholfen! ;)

Gruß Malte


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Guido
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red_folder.gif erstellt am: 12.4.2005 um 16:28  
Hallo Malte,

danke für die Hinweise. Ich habe auch schon darüber nachgedacht, die Würze zunächst in eine Vorlaufwanne laufen zu lassen und aus dieser dann in die Pfanne hoch zu pumpen. Ich habe mit meiner aktuellen Anlage auch schon versucht die Pumpe nicht zu verwenden und die Würze in einen Eimer laufen zu lassen (rechter Kugelhahn auf dem Bild), um festzustellen, ob das irgendwie eine Verbesserung bringt. Zunächst läuft es auch sehr gut, aber mit nachlassenden Würzestand im Läuterbottich, nimmt der Durchfluss doch sehr stark ab und man kann sich tatsächlich Stunden mit dem Läutern beschäftigen.

Bei einem Kollegen, der mit einem Original-Senkboden arbeitet, verhält sich das übrigens genauso und das kann dann schon leicht nerven.

Seither arbeite ich wieder mit der Pumpe. Den Ablaufhahn benutze ich nur um die erste Trübwürze ablaufen zu lassen.

Hier ein Bild meiner aktuellen Anlage (Ablauf Läuterbottich):


Und so sieht das aus, wenn es oben ankommt:


Gruss,
Guido
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Malte
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Geschlecht: männlich
red_folder.gif erstellt am: 12.4.2005 um 20:31  
Hi Guido!

Na, die Pumpe kommt mir doch bekannt vor... ;)

Mit dem Vorlaufgefäß deiner alten Anlage hättest du (mal wieder rein theoretisch) das Problem gemindert, aber nicht beseitigt. Unter dem Senkboden kann die Würze immer noch schneller abfließen, als neue von oben durch die Treber kommt. Es dürfte also ein leichter Sog entstehen.

Ich arbeite mit meinem 30l Kunststoff Läuterbottich so, dass ich den Kunststoffauslaufhahn schräg nach oben drehe, so dass die Würze erst auf einem Niveau über dem Senkboden abfließen kann. Hat beim ersten Versuch super gefunzt! :cool:

Aber ich denke mal, dass bei unseren geringen Treberhöhen und Mengen dieses Unterdruckproblem eher sekundär ist.

(oh mann, was für ein Deutsch, brauche dringen mal ein Bier! ;) )

Gruß Malte

P.S.: Warum eigentlich ne neue Anlage???? Die sieht doch super aus!!!! Also wenn du die nicht mehr brauchst...

[Editiert am 12/4/2005 von Malte]


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Guido
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Registriert: 12.10.2003
Status: Offline
red_folder.gif erstellt am: 13.4.2005 um 17:13  

Zitat:
Warum eigentlich ne neue Anlage???? Die sieht doch super aus!!!! Also wenn du die nicht mehr brauchst...



Ich bin eigentlich auch ziemlich zufrieden damit. Ein paar kleine Macken gibt es, die sich jedoch auch noch beheben lassen würden. Z.B. siehst du auf dem Bild die beiden Rohre, die nach unten zur Pumpe führen. Leider bleibt so immer ein Rest (Würze, Reinigungswasser) in der Pumpe stehen, so dass ich diese ausbauen muss. Die Pumpe werde ich beim nächsten Mal höher setzen und drehen, damit ich einfach ablassen kann.

Nun ja, jetzt würde ich gerne ein ganz kleines bischen vergrössern, von 30l auf 50l, was aber nicht ausschlaggebend ist. Ergeben hat sich das Ganze, weil ein Kollege von mir auch eine Anlagen bauen möchte und ich spontan beschlossen habe, dass wir ja gleich zwei bauen könnten. Weitere Gründe sind die elektrische Regelung, das verbesserte Rührwerk, die Ausführung komplett in Edelstahl und ein paar Kleinigkeiten.

Einen potentiellen Käufer habe ich bereits :)

Guido
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desaxvo
Beiträge: 121
Registriert: 11.8.2004
Status: Offline
red_folder.gif erstellt am: 13.4.2005 um 17:36  
@guido,

könntest du (oder jemand ander...) mir evt. verraten wo es diese Alu- (es ist doch Alu???) Schienen bzw- Profile gibt, aus denen du dein Gestell gebaut hast. Hab die nämlich noch nie wo gesehen. Danke!

Dennis
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Guido
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Registriert: 12.10.2003
Status: Offline
red_folder.gif erstellt am: 13.4.2005 um 18:13  
@Dennis

Stimmt, ist Alu. In meinem Fall sind die Profile von der Firma Item http://www.item-international.com/ . Gibt es aber z.B. auch von Bosch, Maytech und zig anderen. Ich fürchte allerdings, dass die Teile recht teuer sind. Ich hatte das Glück, dass einige Montagearbeitsplätze verschrottet wurden, die aus diesem Profil gebaut waren.

Guido
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