Senior Member Beiträge: 196 Registriert: 13.1.2012 Status: Offline
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erstellt am: 1.7.2012 um 23:50 |
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Ich steh jetzt ziemlich blöd da.
Am Samstag habe ich meine Brau-Zeug in den Garten getragen und einen Sud
gemacht. Irgendwie habe ich mich mit der Menge des Hauptgusses vertan und
so waren nach dem Läutern statt der geplanten 33 nun 38 Liter im Kessel.
Die hatten aber statt der geplanten ca. 11 nur 9 Grad Plato (ich konnte es
nicht glauben und hab extra zusätzlich zum Refraktometer extra noch gekühlt
und gespindelt).
Innerlich habe ich mich also schonmal auf 3 Stunden Hopfenkochen
eingestellt. Doch dann kam ein Gewitter und hat mir endgültig alles auf den
Kopf gestellt. Nach einer Stunde war klar, dass ich abbrechen muss und ich
hab die 2. Hopfengabe (Aromahopfen) zugegeben. Die konnte ich noch weitere
15 Minuten kochen, bevor ich dann blitzartig ausschlagen musste. Es hat
nichtmal mehr gereicht, um die Speise abzufüllen. Meine Anlage konnte ich
grad so noch vor dem Unwetter in Sicherheit bringen.
Heute morgen dann angestellt und inzwischen blubbert die obergärige Hefe
munter vor sich hin und schiebt die schönsten Kräusen auf. Beim Anstellen
habe ich nochmal die Stammwürze gemessen, es waren nur 10,3 Grad. Menge
konnte ich gar nicht mehr bestimmen.
So und jetzt frag ich mich, wie ich das hier auf die Reihe krieg, das noch
was Gescheites rauskommt.
1. Möglichkeit (Maximallösung): Morgen mit dem gleichen Rezept nochmal 10l
Doppelbock brauen, Speise abfüllen und den Rest zum Samstag-Sud dazukippen.
Sicher die Ideallösung, aber soviel Arbeit will ich mir eigentlich nicht
machen.
2. Möglichkeit (Minimallösung): Beim Abfüllen Zuckerwasser vorlegen. Dann
wir das aber eine arg dünne Brühe.
Die Lösung sollte irgendwo dazwischen sein. Wer hat ne Idee. Evtl.
Malzkonzentrat kaufen und beim Abfüllen vorlegen?
Ach ja geplant waren so 12,5-13 Stammwürze. Die Schüttung war:
50% Böhm. Tennenmalz
25% MüMa
14% Carahell
12% Melanoidinmalz
4% Gersteflocken
Hätte ein schönes, deutlich gehopftes, vollmundiges Sommer-Amber werden
sollen. Ist mit 28 (nachträglich anhand der Braudaten ausgerechnet) aber
auch noch tendentiell überhopft für den niedrigen Stammwürzegehalt.
[Editiert am 1.7.2012 um 23:54 von fass]
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Posting Freak Beiträge: 690 Registriert: 1.4.2012 Status: OfflineGeschlecht:
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erstellt am: 2.7.2012 um 00:21 |
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Die fränkische Lösung:
Wenn es schon so schwach ist dürfte es kein Problem sein, das Bier einfach
selber zu trinken. In gut einer Woche müßte es ohne Verrenkungen weg sein.
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Antwort 1 |
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Posting Freak Beiträge: 690 Registriert: 1.4.2012 Status: OfflineGeschlecht:
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erstellt am: 2.7.2012 um 00:24 |
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Und wer mich jetzt für blöd anschaut. Mir ist das mal lang vor meiner
Brauerkarriere mit Apfelmost passiert. 300 Liter waren da, waren aber zu
sauer um alle verkauft zu werden. 200 Liter mußt ich selber trinken, aber
ich habs geschafft.
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Antwort 2 |
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Senior Member Beiträge: 180 Registriert: 2.7.2011 Status: OfflineGeschlecht:
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erstellt am: 2.7.2012 um 07:41 |
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Antwort 3 |
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Moderator Beiträge: 4024 Registriert: 7.4.2006 Status: Offline
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erstellt am: 2.7.2012 um 07:42 |
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10,3° passt doch zu einem Sommerbier eigentlich besser als 13°.
Zucker kann ich nicht empfehlen: das ändert nichts an der Vollmundigkeit,
sondern erhöht nur den Alkoholgehalt.
Malzextrakt nachgeben würde sicher funktionieren. Aber vielleicht kostest
Du wirklich erstmal, ob dein Leichtbier nicht doch was für heiße Sommertage
wäre.
____________________ Gruß vom Berliner
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Antwort 4 |
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Moderator Beiträge: 4922 Registriert: 5.4.2005 Status: Offline
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erstellt am: 2.7.2012 um 08:42 |
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Bliebe auch noch grün schlauchen, wozu man eine Schnellvergärprobe
bräuchte, die auch wirklich den Hauptsud überholen kann.
Die Stammwürze ist für ein Sommerbier gut.
Uwe
____________________
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Antwort 5 |
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Senior Member Beiträge: 326 Registriert: 25.8.2010 Status: OfflineGeschlecht:
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erstellt am: 2.7.2012 um 08:55 |
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Eine Möglichkeit wäre auch noch mit Malzextrakt noch etwas nachzuhelfen.
Ist sicher besser als viel Zucker.
Aber ein leichtes Sommerbier kann auch nie schaden. Dafür kannst Du Dir
immer eines mehr als gewöhnlich gönnen
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Antwort 6 |
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Senior Member Beiträge: 196 Registriert: 13.1.2012 Status: Offline
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erstellt am: 2.7.2012 um 09:34 |
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Oh, erstmal vielen Dank für die vielen Infos.
Wie wird denn so ein 10%-er schmecken, wenn man nichts mehr macht. In
Richtung Light-Bier oder wässrig, "saurer Radler"(ein Frevel)?
Hefe hab ich mich dann gestern auch noch verhaut. Jetzt ist ne T-58 drin
, hätte igentlich eine Nottigham sein sollen.
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Antwort 7 |
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Moderator Beiträge: 4024 Registriert: 7.4.2006 Status: Offline
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erstellt am: 2.7.2012 um 09:49 |
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Zitat: | Jetzt ist ne T-58
drin |
Ist doch in Ordnung, die bringt viel mehr Aroma in's Bier als die
Nottingham. Titulier das Bier dann einfach als Brown Ale, dann passt's schon. ____________________ Gruß vom Berliner
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Antwort 8 |
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Senior Member Beiträge: 128 Registriert: 2.3.2009 Status: OfflineGeschlecht:
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erstellt am: 2.7.2012 um 10:18 |
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Also, nach der Regel "Bier wirds immer" würd ich das jetzt mal so lassen
und so tun als ob es so gewollt wäre.
Ein leichtes Sommerbier muss ja nicht zwangsläufig schlecht sein.
Aus der Erfahrung kann ich sagen, dass die Biere bei denen nicht alles nach
Plan lief nicht die schlechtesten waren.
Wenn du unbedingt was machen willst würde ich Malzextrakt, entspr. deinem
eigenen Vorschlag als 10 L Bock mit 23% (38 * 10,3 + 10 * X = 48 * 13)
Kochen und noch während der Vergärung zugeben. Das dürfte sich am wenigsten
negativ auswirken, und du sparst dir die Arbeit des Maischens. ABER, den
Hopfen nicht vergessen, die 10L Hopft du ganz normal nach deinem Rezept.
Wie gesagt, viel Aufwand und am Ende wird es eh nicht so sein als du alles
richtig gemacht hättest.
Lass es wie es ist, drink es und beim nächsten mal machst du es halt
anders.
Soll ja auch kein perfektes Industriebier sein.
Gruß aus Franken
Franz
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Antwort 9 |
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Senior Member Beiträge: 196 Registriert: 13.1.2012 Status: Offline
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erstellt am: 2.7.2012 um 10:21 |
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Ich hab mal die Stilbestimmung von Müggelland bemüht und tatsächlich einen
Treffer gehabt :-)
Typ „Special / Best / Premium Bitter“
Durch den Anteil von Tennenmalz und Carahell sollte durchaus ein bischen
Geschmack vorhanden sein. Das lass ich jetzt drauf ankommen. Ich werde mit
Zucker in der Nachgärung auf ca. 5 aufcarbonisieren.
Schau mer mal was rauskommt.
Wie sagt doch gleich immer ein Foren- Kollege:
"Bier wird´s immer"
[Editiert am 2.7.2012 um 10:22 von fass]
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Antwort 10 |
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