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Autor: Betreff: Unplanmässiger Abbruch des Hopfenkochens
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fass
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red_folder.gif erstellt am: 1.7.2012 um 23:50  
Ich steh jetzt ziemlich blöd da.

Am Samstag habe ich meine Brau-Zeug in den Garten getragen und einen Sud gemacht. Irgendwie habe ich mich mit der Menge des Hauptgusses vertan und so waren nach dem Läutern statt der geplanten 33 nun 38 Liter im Kessel. Die hatten aber statt der geplanten ca. 11 nur 9 Grad Plato (ich konnte es nicht glauben und hab extra zusätzlich zum Refraktometer extra noch gekühlt und gespindelt).
Innerlich habe ich mich also schonmal auf 3 Stunden Hopfenkochen eingestellt. Doch dann kam ein Gewitter und hat mir endgültig alles auf den Kopf gestellt. Nach einer Stunde war klar, dass ich abbrechen muss und ich hab die 2. Hopfengabe (Aromahopfen) zugegeben. Die konnte ich noch weitere 15 Minuten kochen, bevor ich dann blitzartig ausschlagen musste. Es hat nichtmal mehr gereicht, um die Speise abzufüllen. Meine Anlage konnte ich grad so noch vor dem Unwetter in Sicherheit bringen.

Heute morgen dann angestellt und inzwischen blubbert die obergärige Hefe munter vor sich hin und schiebt die schönsten Kräusen auf. Beim Anstellen habe ich nochmal die Stammwürze gemessen, es waren nur 10,3 Grad. Menge konnte ich gar nicht mehr bestimmen.

So und jetzt frag ich mich, wie ich das hier auf die Reihe krieg, das noch was Gescheites rauskommt.
1. Möglichkeit (Maximallösung): Morgen mit dem gleichen Rezept nochmal 10l Doppelbock brauen, Speise abfüllen und den Rest zum Samstag-Sud dazukippen. Sicher die Ideallösung, aber soviel Arbeit will ich mir eigentlich nicht machen.
2. Möglichkeit (Minimallösung): Beim Abfüllen Zuckerwasser vorlegen. Dann wir das aber eine arg dünne Brühe.

Die Lösung sollte irgendwo dazwischen sein. Wer hat ne Idee. Evtl. Malzkonzentrat kaufen und beim Abfüllen vorlegen?

Ach ja geplant waren so 12,5-13 Stammwürze. Die Schüttung war:
50% Böhm. Tennenmalz
25% MüMa
14% Carahell
12% Melanoidinmalz
4% Gersteflocken

Hätte ein schönes, deutlich gehopftes, vollmundiges Sommer-Amber werden sollen. Ist mit 28 (nachträglich anhand der Braudaten ausgerechnet) aber auch noch tendentiell überhopft für den niedrigen Stammwürzegehalt.


[Editiert am 1.7.2012 um 23:54 von fass]
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Cb-KF
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red_folder.gif erstellt am: 2.7.2012 um 00:21  
Die fränkische Lösung:

Wenn es schon so schwach ist dürfte es kein Problem sein, das Bier einfach selber zu trinken. In gut einer Woche müßte es ohne Verrenkungen weg sein.
Profil anzeigen Homepage besuchen Antwort 1
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Cb-KF
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red_folder.gif erstellt am: 2.7.2012 um 00:24  
Und wer mich jetzt für blöd anschaut. Mir ist das mal lang vor meiner Brauerkarriere mit Apfelmost passiert. 300 Liter waren da, waren aber zu sauer um alle verkauft zu werden. 200 Liter mußt ich selber trinken, aber ich habs geschafft.
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plopp bier
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red_folder.gif erstellt am: 2.7.2012 um 07:41  
Wie wäre es mit Kandis oder Rohrzucker um die STW zu erhöhen.

Kann man auch wunderbar selber machen.
http://joshthebrewmaster.wordpress.com/2010/11/27/how-to-make -belgian-candi-sugar/
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Berliner
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red_folder.gif erstellt am: 2.7.2012 um 07:42  
10,3° passt doch zu einem Sommerbier eigentlich besser als 13°.
Zucker kann ich nicht empfehlen: das ändert nichts an der Vollmundigkeit, sondern erhöht nur den Alkoholgehalt.
Malzextrakt nachgeben würde sicher funktionieren. Aber vielleicht kostest Du wirklich erstmal, ob dein Leichtbier nicht doch was für heiße Sommertage wäre.


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Gruß vom Berliner
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Uwe12
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red_folder.gif erstellt am: 2.7.2012 um 08:42  
Bliebe auch noch grün schlauchen, wozu man eine Schnellvergärprobe bräuchte, die auch wirklich den Hauptsud überholen kann.
Die Stammwürze ist für ein Sommerbier gut.

Uwe


____________________
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red_folder.gif erstellt am: 2.7.2012 um 08:55  
Eine Möglichkeit wäre auch noch mit Malzextrakt noch etwas nachzuhelfen. Ist sicher besser als viel Zucker.

Aber ein leichtes Sommerbier kann auch nie schaden. Dafür kannst Du Dir immer eines mehr als gewöhnlich gönnen ;)
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fass
Beiträge: 196
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red_folder.gif erstellt am: 2.7.2012 um 09:34  
Oh, erstmal vielen Dank für die vielen Infos.

Wie wird denn so ein 10%-er schmecken, wenn man nichts mehr macht. In Richtung Light-Bier oder wässrig, "saurer Radler"(ein Frevel)?
Hefe hab ich mich dann gestern auch noch verhaut. Jetzt ist ne T-58 drin :puzz:, hätte igentlich eine Nottigham sein sollen.
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Moderator
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Berliner
Beiträge: 4024
Registriert: 7.4.2006
Status: Offline
red_folder.gif erstellt am: 2.7.2012 um 09:49  

Zitat:
Jetzt ist ne T-58 drin


Ist doch in Ordnung, die bringt viel mehr Aroma in's Bier als die Nottingham. Titulier das Bier dann einfach als Brown Ale, dann passt's schon.


____________________
Gruß vom Berliner
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fipu35
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Geschlecht: männlich
red_folder.gif erstellt am: 2.7.2012 um 10:18  
Also, nach der Regel "Bier wirds immer" würd ich das jetzt mal so lassen und so tun als ob es so gewollt wäre.
Ein leichtes Sommerbier muss ja nicht zwangsläufig schlecht sein.
Aus der Erfahrung kann ich sagen, dass die Biere bei denen nicht alles nach Plan lief nicht die schlechtesten waren.

Wenn du unbedingt was machen willst würde ich Malzextrakt, entspr. deinem eigenen Vorschlag als 10 L Bock mit 23% (38 * 10,3 + 10 * X = 48 * 13) Kochen und noch während der Vergärung zugeben. Das dürfte sich am wenigsten negativ auswirken, und du sparst dir die Arbeit des Maischens. ABER, den Hopfen nicht vergessen, die 10L Hopft du ganz normal nach deinem Rezept.

Wie gesagt, viel Aufwand und am Ende wird es eh nicht so sein als du alles richtig gemacht hättest.
Lass es wie es ist, drink es und beim nächsten mal machst du es halt anders.
Soll ja auch kein perfektes Industriebier sein.

Gruß aus Franken
Franz
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fass
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red_folder.gif erstellt am: 2.7.2012 um 10:21  
Ich hab mal die Stilbestimmung von Müggelland bemüht und tatsächlich einen Treffer gehabt :-)

Typ „Special / Best / Premium Bitter“

Durch den Anteil von Tennenmalz und Carahell sollte durchaus ein bischen Geschmack vorhanden sein. Das lass ich jetzt drauf ankommen. Ich werde mit Zucker in der Nachgärung auf ca. 5 aufcarbonisieren.

Schau mer mal was rauskommt.

Wie sagt doch gleich immer ein Foren- Kollege:
"Bier wird´s immer"


[Editiert am 2.7.2012 um 10:22 von fass]
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