Posting Freak Beiträge: 829 Registriert: 5.5.2010 Status: OfflineGeschlecht:
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erstellt am: 2.7.2012 um 22:07 |
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Zum ersten Mal versuchte ich mich gestern an einem Wit. Obwohl ich noch nie
eins getrunken hab hat mich das Rezept von Stefan (Boludo) so neugierig gemacht, dass ich
es unbedingt versuchen wollte. Die Hopfung fiel, meinen Beständen
geschuldet, etwas anders aus, außerdem wollte ich unbedingt den Gelbweizen
einsetzen. In der Hoffnung auf eine schöne gelb-orange Färbung bekam das
Bier mal den Projektnamen „El rayo del sol“. Mal sehen, kann ich ja noch
ändern wenn's doch nicht so gelb wird
Die Bilder sind leider eher statisch, das liegt daran dass ich immer allein
braue. Da wird’s schwierig Fotos in Aktion zu machen.
Hier die Schüttung, von links nach rechts:
2,8 Kilo Pilsner Malz, 2 Kilo Gelbweizen und 250 Gramm Haferflocken.
Außerdem noch zu sehen der Koriander und die Bitterorangenschalen.
Eingemaischt in 20 Liter Hauptguss
So sah das heutige Setup aus, zum ersten Mal in dieser Form. 50 Liter
Schengler Topf auf dem Hockerkocher, der 38,5 Liter Thermoport zum Läutern
und der Einkocher für's Maischen. Ich wollte das mal in dieser Form
ausprobieren und es hat gut funktioniert. Im Schenglertopf hab ich während
des Maischens bereits das Nachgusswasser erwärmt. Während der Läuterruhe
wurde der Einkocher gereinigt und das Nachgusswasser anschließend in diesen
umgefüllt. Somit war der Topf frei für's Würzekochen.
Die Zutaten für's Würzekochen: 11 g Saphirdolden, 8 g Citrapellets, 6 g
Koriander und 8 g Bitterorangenschalen
Hier der vorgelegte Hopfen, Saphirdolden. Die Würze wird noch so lange im
Meßbecher aufgefangen und wieder in den Thermoport gekippt, bis sie klar
läuft.
Wallendes Kochen kein Problem mit dem Hockerkocher. Zu Kochbeginn waren
31,5 Liter drin, damit ist das Teil noch lange nicht ausgereizt. Die
Betonplatten dienen als Windschutz.
Im Mörser wird der angeröstete Koriander erst kurz vor Gebrauch zerstoßen
und 5 Minuten vor Kochende zugegeben. Die Bitterorangenschalen durften
schon 5 Minuten vorher ins heiße Bad
Bereit zum Hopfenseihen, direkt ins Gärfass. Dann über Nacht abkühlen
lassen, denn es war schon spät und ich hatte keine Lust mehr Schläuche
herzuschleppen.
Angestellt wurde dann am nächsten Morgen mit der Brewferm Blanche. Ich
hatte schon am Vorabend einen Starter angesetzt, und die Hefe war äußerst
aktiv. Inzwischen ist die Gärung bei 18 Grad Raumtemperatur voll
angekommen.
Bin schon sehr sehr gespannt, vor allem auch wegen Kurts Bericht von neulich.
Edit: Tom, ich habe mal Deinen tollen Bericht in die passende, brandneue
Rubrik bzw. Unterforum verschoben.
Beste Grüße
Tom
[Editiert am 2.7.2012 um 23:03 von tauroplu]
____________________ Keine Produkte aus Massenbierhaltung!
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Moderator Beiträge: 4024 Registriert: 7.4.2006 Status: Offline
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erstellt am: 3.7.2012 um 07:00 |
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Tom, da hast Du aber den Thermoport und die Kochpfanne mit den 20 Litern
total unterfordert
Das Rezept ist ja interessant. Citra habe ich im Wit noch nicht gesehen, es
könnte aber bei sparsamer Verwendung ganz gut zu den Gewürzen passen. Von
Gelbweizen habe ich noch nie gehört. Ist das Rohfrucht oder wurde der schon
irgendwie verarbeitet?
Die Blanche ist für ein Wit sicher nur zweite Wahl; wenn Du Gefallen am Wit
findest, solltest Du unbedingt Forbidden Fruit oder Hoegarden Hefe
probieren. ____________________ Gruß vom Berliner
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Antwort 1 |
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Moderator Beiträge: 9432 Registriert: 12.11.2008 Status: OfflineGeschlecht:
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erstellt am: 3.7.2012 um 07:04 |
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Hi Tom,
warum maischt Du nicht im 50 Liter Topf und nimmst den Einkocher für den
Nachguß?
So mach ich das immer und man kann problemlos 50 Liter Bier damit
machen.
Mit 10 Kilo Schüttung gar kein Problem. Ich mach bis 13 Kilo, dann muss man
aber einwenig tricksen (11-13kg Malz in 37L Hauptguß, 29-32L Nachguß
(während dem Anschwänzen den Einkocher entsprechend nachfüllen), beim
Läutern Vorderwürze zwischenbunkern, nach dem Hopfenseihen Würze
entsprechend verdünnen).
10 Kilo Malz geht aber wie gesagt ohne Tricks ganz problemlos.
Und viel Erfolg mit dem Wit, berichte unbedingt, wie die Blanche sich so
macht (wär ne interessante Alternative zur Flüssighefe).
Was ist eigentlich Gelbweizen?
Stefan
[Editiert am 3.7.2012 um 08:31 von Boludo]
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Antwort 2 |
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Posting Freak Beiträge: 3937 Registriert: 20.7.2009 Status: OfflineGeschlecht:
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erstellt am: 3.7.2012 um 13:47 |
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Sehr Schöner Bericht Tom! Wie viel Stammwürze hatte das denn?
Gruß
Peter
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Antwort 3 |
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Posting Freak Beiträge: 829 Registriert: 5.5.2010 Status: OfflineGeschlecht:
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erstellt am: 3.7.2012 um 18:05 |
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Juhu, mein Bericht ist wieder da
Also zu euren Fragen: Auf den Gelbweizen bin ich durch eine örtliche Mühle
gekommen. Die haben auf einer Ausstellung Gelbweizen als Mehl angeboten,
angeblich kann man damit wunderbar gelbe Kuchen backen. Ich hab dann mal
angefragt ob ich das auch geschrotet bekommen kann. War kein Problem, die
zwei Kilo hab ich sogar geschenkt bekommen, mit der Auflage von dem
gebrauten Bier was zum Verkosten zu bringen. Es war also Rohfrucht, fein
geschrotet. Im Netz findet man nicht viel über den Gelbweizen, ich hatte
meine Infos von hier: http://www.mailaender-muehle.de/Gelbweizenmehl.pdf
Das Setup war sicher für diesen Sud nicht optimal, ich wollte das aber
einfach mal so ausprobieren. Der Hockerkocher und der Edelstahltopf sind
ganz neu und ich hab noch nie mit Gas gebraut, deswegen wollte ich es
einfach mal angehen. Ich wollte auch bewusst keine größere Menge von einem
mir unbekannten Bier brauen. Nun, ich hab gesehen dass es mit dem Gas recht
einfach geht und kann die nächsten Sude jetzt ganz gelassen angehen.
Ach ja, die Stammwürze war nach dem Kochen bei 13,8 Brix, hab das noch auf
13,4 verdünnt. Also 13°P. Hm, vielleicht immer noch n bißchen hoch
Noch was, hab dieses Mal zum ersten Mal ein 0-32er Refraktometer verwendet.
Meine Güte, das ist ja um Welten besser als das 0-18! Ich war begeistert
von der Ablesbarkeit!
Beste Grüße
Tom ____________________ Keine Produkte aus Massenbierhaltung!
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Antwort 4 |
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Moderator Beiträge: 9432 Registriert: 12.11.2008 Status: OfflineGeschlecht:
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erstellt am: 3.7.2012 um 18:19 |
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Das 18er ist schrecklich, ich hab meins verschenkt.
Und 13°P ist doch prima.
Und wie gesagt kannst Du mit Deinem Equipment problemlos 10kg Schüttungen
verbrauen, kannst ja mal noch nen 8kg Probesud zwischenschieben. Es wird
dann halt alles etwas schwieriger, das Gärfaß wird viel schwerer und das
Abfüllen wird entsprechend anstrengender.
Viel Erfolg mit dem Wit!
Stefan
Stefan
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Antwort 5 |
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Posting Freak Beiträge: 829 Registriert: 5.5.2010 Status: OfflineGeschlecht:
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erstellt am: 2.8.2012 um 07:55 |
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Das Wit ist jetzt seit drei Wochen in den Flaschen. Nachgärung dauerte eine
Woche, seit dem steht es kühl, bei 8°C, aber nicht kalt. Meint ihr dass
eine Kaltreifung bei 0 Grad bei einem Wit nötig ist bzw. was bringt?
Ich bin mit dem Bier bisher sehr sehr zufrieden. Auch auf meiner
Geburtstagsfete ist es gut angekommen. Meine Frage an die Witkenner: Sollte
man ein Wit denn eher früh wegtrinken, so wie ein Weizenbier, oder bringt
längere Lagerung noch eine nennenswerte Entwicklung mit sich?
Beste Grüße
Tom
____________________ Keine Produkte aus Massenbierhaltung!
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Antwort 6 |
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Moderator Beiträge: 4024 Registriert: 7.4.2006 Status: Offline
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erstellt am: 2.8.2012 um 08:01 |
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Es ändert sich schon mit der Lagerung, aber ich finde nicht zum Besseren.
Ein (viele Monate) altes Hoegaarden ist eher wässrig-uninteressant.
Also zügig trinken!
____________________ Gruß vom Berliner
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Antwort 7 |
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Moderator Beiträge: 9432 Registriert: 12.11.2008 Status: OfflineGeschlecht:
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erstellt am: 2.8.2012 um 08:11 |
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Ich bin jetzt kein Wit Kenner, finde aber, dass man es wesentlich länger
als ein Hefeweizen lagern kann.
Die Gewürznoten lassen nach, aber dafür können sich die belgischen
Hefenoten noch etwas entwickeln.
Am besten selber testen
Stefan
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Antwort 8 |
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Posting Freak Beiträge: 2795 Registriert: 2.9.2003 Status: OfflineGeschlecht:
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erstellt am: 2.8.2012 um 08:21 |
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Mein Wit war frisch am besten!
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Antwort 9 |
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Senior Member Beiträge: 497 Registriert: 21.12.2003 Status: OfflineGeschlecht:
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erstellt am: 2.8.2012 um 09:36 |
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Unbedingt frisch trinken. Wie Jörg schon schreibt, abgestandenes
Hoegaareden ist fad!!
Gruß
Gunnar
____________________ Das Trinkgeschirr, sobald es leer, macht keine rechte Freude mehr.
Wilhelm Busch
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Antwort 10 |
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Posting Freak Beiträge: 829 Registriert: 5.5.2010 Status: OfflineGeschlecht:
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erstellt am: 2.8.2012 um 10:06 |
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Alles klar, danke! Dann wird's nicht mehr alt werden, das Wit. Ist ja grad
eh astreines Witwetter, zumindest bei uns hier in Bayern
Hm, vielleicht schaff ich es noch ein Foto zu machen bevor alles weg ist.
Wegen dem Gelbweizen, nein, des Gelbweizens wegen. Oder so
Beste Grüße
Tom ____________________ Keine Produkte aus Massenbierhaltung!
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Antwort 11 |
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Senior Member Beiträge: 497 Registriert: 21.12.2003 Status: OfflineGeschlecht:
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erstellt am: 2.8.2012 um 11:57 |
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Hallo Tom,
versuche mal das 0,5l Originalglas zu bekommen. Das ist der absolute
Hammer. Es trinkt sich nur etwas ungewöhnlich draus.
Gruß
Gunnar
____________________ Das Trinkgeschirr, sobald es leer, macht keine rechte Freude mehr.
Wilhelm Busch
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Antwort 12 |
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