Senior Member Beiträge: 135 Registriert: 12.3.2012 Status: OfflineGeschlecht:
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erstellt am: 10.7.2012 um 20:57 |
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Hallo zusammen,
wie einigen vielleicht bekannt ist, gärt gerade meine Almtaler Hefeweisse
vor sich hin. Ich möchte versuchen die Hefe am Ende zu ernte. Die Grundzüge
habe ich dank des Forums verstanden, aber noch einige Fragen hierzu. Hefe
vom Boden des Gärbehälters mit einem sterilen Löffel in ein Glas geben und
mit etwas Industriebier füttern.
Muss das Glas eine bestimmte Grösse haben? Dachte an ein Marmeladenglas
aber das gibts ja ganz klein oder etwas größer (0,5 Liter).
Bei mir kann es bis zum nächsten Sud schon 1-2 Monate dauern, muss ich
entlüften wegen Druckaufbau oder so?
Muss ich das Futter, also das Industriebier ab und an abkippen und neues
einfüllen damit die Hefe immer zu tun hat?
Vielen Fragen, viele Fragen und wie immer bester Dank!
Gruss
Christian
____________________ "Ich habe Bruder Olaf versprochen, auf der heutigen Sitzung das Übel des
Trinkens zu erwähnen. ~DAS ÜBEL DES TRINKENS...~ Wenn es sonst nix weiteres
gibt schlage ich vor wir gehen zur Bar..."
Hägars Abenteuer ;-)
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Moderator Beiträge: 4922 Registriert: 5.4.2005 Status: Offline
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erstellt am: 10.7.2012 um 22:34 |
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Falls Dein Gärfaß einen Ablaufhahn unten hat, läßt Du darüber einfach den
ganzen Hefeschlonz in ein sehr sauberes Schraubdeckelglas laufen.
Praktisch finde ich diese 720ml-Teile, wo Mixed-Pickles oder derlei drin
waren.
Das Restbier, was da mit reinläuft reicht völlig aus. Mit "Industriebier"
kannst Du die Hefe sowieso nicht füttern, das ist ja ausgegoren, da ist
nichts mehr zum Futtern drin.
Die Schraubdeckelgläser haben den Vorteil, daß allzu viel Druck abbläst,
die Gläser sind eher dafür gedacht, ein Vakuum zu erhalten, statt
Überdruck.
Nach 2 Monaten in der Kühlung wirst Du am besten einen Starter ansetzen,
dazu vielleicht 1-2 EL saubere Hefe (also keine Hopfenbröckchen, ist beim
Weizen aber eh' nicht viel drin) in etwas Würze oder Malzbier ansetzen, bis
es gut gärt. Dann ist die Hefe wieder verwendbar!
...zur Sicherheit kannst Du dann mal Starter schnüffeln und verkosten, ob
die Hefe noch in Ordnung ist, oder die Sache vielleicht umgekippt ist.
Uwe ____________________
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Antwort 1 |
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Senior Member Beiträge: 135 Registriert: 12.3.2012 Status: OfflineGeschlecht:
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erstellt am: 10.7.2012 um 23:21 |
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Hallo Uwe,
ich danke dir für die ausführliche Anleitung. So werde ich es dann mal
versuchen. Zur Not habe ich ja noch Trockenhefe für den Ernstfall
Meinst du mit Malzbier sowas simples wie Karamalz aus der Flasche?
Wenn das so ist, ist die Geschichte ja einfacher als ich dachte!
Gruss
Christian ____________________ "Ich habe Bruder Olaf versprochen, auf der heutigen Sitzung das Übel des
Trinkens zu erwähnen. ~DAS ÜBEL DES TRINKENS...~ Wenn es sonst nix weiteres
gibt schlage ich vor wir gehen zur Bar..."
Hägars Abenteuer ;-)
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Antwort 2 |
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Moderator Beiträge: 4922 Registriert: 5.4.2005 Status: Offline
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erstellt am: 11.7.2012 um 00:05 |
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Hallo Christian!
Ja, einfach drauf gucken, daß im Malzbier kein Süßstoff drin ist.
Selbst bisher ausprobiert: Oettinger oder die von Lidl und Penny.
Uwe
____________________
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Antwort 3 |
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Posting Freak Beiträge: 1512 Registriert: 15.5.2012 Status: OfflineGeschlecht:
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erstellt am: 11.7.2012 um 05:44 |
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Ich muß mich mal kurz hier dranhängen:
wie oft kann man das machen und wie lange hält sich so gelagerte Hefe?
Danke & Gruß
Bierwisch
____________________ Der Klügere kippt nach!
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Antwort 4 |
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Moderator Beiträge: 4922 Registriert: 5.4.2005 Status: Offline
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erstellt am: 11.7.2012 um 07:34 |
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Man kann geerntete Hefe noch ein paar Mal führen. Mit jeder Führung besteht
halt die Gefahr weiterer Mutationen und auch Infektionen.
Ich komme in einer Saison (untergärig oder obergärig) auf vielleicht 3-4
Führungen maximal, spätestens dann möchte sowieso eine andere Hefe
probieren.
Die Lagerfähigkeit wird unterschiedlich bewertet und hängt auch davon ab,
wie sauber man arbeitet.
Ich hatte früher immer mal Probleme damit, daß mir die gelagerte Hefe
verschimmelt, die kommt natürlich weg!
Seit ich das Glas, in das die Erntehefe hinein soll, sehr gut desinfiziere
(ich nehme eine Chloroxid-Lösung dafür), hatte ich keine Schimmelprobleme
mehr.
Ein weiterer Punkt ist die Vitalität der so gelagerten Hefe.
Als Anhalt: bis etwa 4 Wochen kann man einen "normalen" Sud (also keine
starke Bockbierwürze) mit der Erntehefe direkt anstellen.
Manche Hobbybrauer arbeitet stets mit einem Starter und nehmen von der
geernteten Hefe nur eine kleine Teilmenge (vielleicht 1TL-1EL) um sie im
Starter zu vermehren.
Ich bin da meistens zu geizig und kippe den Großteil der Hefe in den neuen
Sud.
Das Ankommen wird mit zunehmender Lagerung natürlich immer zögerlicher und
bewegt sich so im Bereich bis 1-2 Tage (auch abhängig von ug oder og
natürlich).
Ältere Hefe sollte mit einem Starter, oder einem Minisud hergeführt werden,
bis sie wieder gärkräftig arbeitet.
Manche lagern ihre geerntete Hefe auch monatelang. Da habe ich keine
Erfahrungen, ein Starter dürfte da aber stets Pflicht sein.
Eine Geruchskontrolle der frisch geöffneten Erntehefe vor dem Anstellen ist
natürlich obligatorisch. Sonderlich toll riecht das nicht, es sollte aber
nicht "verdorben" riechen.
Uwe ____________________
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Antwort 5 |
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Senior Member Beiträge: 135 Registriert: 12.3.2012 Status: OfflineGeschlecht:
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erstellt am: 11.7.2012 um 20:16 |
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Hallo zusammen,
vielen Dank (besonders an Uwe) für die Anleitung! Dann ist alles geklärt
und ein Penny fürs richtige Malzbier ist auch um die Ecke ____________________ "Ich habe Bruder Olaf versprochen, auf der heutigen Sitzung das Übel des
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gibt schlage ich vor wir gehen zur Bar..."
Hägars Abenteuer ;-)
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Antwort 6 |
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Posting Freak Beiträge: 511 Registriert: 10.6.2009 Status: Offline
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erstellt am: 11.7.2012 um 21:06 |
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Hallo
Ich ernte Hefe nach dieser Anleitung hier;
http://www.homebrewtalk.com/f163/yeast-washing-illustrated-
41768/
Dann kriege ich jeweils c.a. drei Konservengläser mit gerernteten Hefe. Ich
benutze jeweils ein ganzes glas Glas, mit einem Starter, um einen Sud
anzusetzen. Die Startergrösse ermittle ich nach MR Malty yeast pitching
rate calculator.
Dann sieht es so aus (wenn man immer alles ansetzt und erntet):
Ausbeute erster Generation: 3 Gläser
Zweite Generation: 9 Gläser
Dritte Generation: 27 Gläser
Vierte Generation 81 Gläser
Aus einem Smack Packl Kaufhefe kannst du 121 Sude ansetzen (wenn du nach
der vierten Generation aufhörst. Die Dritte soll, laut Jamil Zainasheff,
die beste sein.
Gruss, BE
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Antwort 7 |
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Senior Member Beiträge: 135 Registriert: 12.3.2012 Status: OfflineGeschlecht:
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erstellt am: 11.7.2012 um 21:18 |
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Servus BlaueEule,
vielen Dank für den Link! Wenn jetzt mein Englisch besser wäre...
Ich bin schon froh wenn ich mir einen Hefekauf gespart habe!
Habe mir jetzt 2 Gläser gekauft und werde die nach dem abfüllen mit der
abgesetzten Hefe füllen und später auch füttern. Ich hoffe das ich mit
jedem Glas einen Sud starten kann. Aber von der Menge fast ein Glas 0,25
Liter. Müsste doch reichen oder, auch wenns vielleicht etwas länger dauert
bis dann die Hefe ankommt.
Gruss
Christian
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Antwort 8 |
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Posting Freak Beiträge: 1324 Registriert: 19.12.2003 Status: OfflineGeschlecht:
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erstellt am: 11.7.2012 um 21:25 |
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Ich würde dir empfelen ein Gurkenglas oder etwas, was du magst zu kaufen
und aufzuessen. Da passt dann ca. 0,5 Liter rein, das sollte reichen. 0,25
Liter könnten aber mit Starter auch ausreichen.
Eine andere Möglichkeit ist das "Drauflassen" oder wie es hier ohne
Anspruch auf Fachwörter auch genannt wird: Fliegende Gärung.
Ich lege meine Brautermine gerne so, dass ich am Brautag den letzten Sud
abfülle, hierbei lasse ich die Hefe einfach im Gärbottich und kippe den
neuen Sud drauf und dann zum Belüften zwischen den Eimern hin und her. Das
klappt wunderbar. ____________________ ----------------------------------------------
Verkaufe:
http://hobbybrauer.de/modules.php?name=eBoard&file=viewthre
ad&tid=21587
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Antwort 9 |
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Posting Freak Beiträge: 511 Registriert: 10.6.2009 Status: Offline
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erstellt am: 12.7.2012 um 06:07 |
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Antwort 10 |
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Senior Member Beiträge: 135 Registriert: 12.3.2012 Status: OfflineGeschlecht:
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erstellt am: 12.7.2012 um 21:41 |
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Ich danke euch allen, vor allem BlaueEule, für eure Bemühungen
Ich habe nochmal geschaut, meine beiden (extra für dieses Vorhaben
angeschafften) Gläser haben statt meinen geschätzten 0,2 Liter nun doch 0,4
Liter Fassungsvermögen. Das müsste ja dann ausreichen für meine kleinen
Einkocher-Sude.
Ich werde mal sehen wie es klappt. So schwer scheint das ganze Thema ja
nicht zu sein
Vielen Dank und Gruss!
Christian ____________________ "Ich habe Bruder Olaf versprochen, auf der heutigen Sitzung das Übel des
Trinkens zu erwähnen. ~DAS ÜBEL DES TRINKENS...~ Wenn es sonst nix weiteres
gibt schlage ich vor wir gehen zur Bar..."
Hägars Abenteuer ;-)
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Antwort 11 |
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