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Autor: Betreff: Hefe ernten
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Wikinger86
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red_folder.gif erstellt am: 10.7.2012 um 20:57  
Hallo zusammen,
wie einigen vielleicht bekannt ist, gärt gerade meine Almtaler Hefeweisse vor sich hin. Ich möchte versuchen die Hefe am Ende zu ernte. Die Grundzüge habe ich dank des Forums verstanden, aber noch einige Fragen hierzu. Hefe vom Boden des Gärbehälters mit einem sterilen Löffel in ein Glas geben und mit etwas Industriebier füttern.

Muss das Glas eine bestimmte Grösse haben? Dachte an ein Marmeladenglas aber das gibts ja ganz klein oder etwas größer (0,5 Liter).

Bei mir kann es bis zum nächsten Sud schon 1-2 Monate dauern, muss ich entlüften wegen Druckaufbau oder so?

Muss ich das Futter, also das Industriebier ab und an abkippen und neues einfüllen damit die Hefe immer zu tun hat?

Vielen Fragen, viele Fragen und wie immer bester Dank!

Gruss
Christian


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"Ich habe Bruder Olaf versprochen, auf der heutigen Sitzung das Übel des Trinkens zu erwähnen. ~DAS ÜBEL DES TRINKENS...~ Wenn es sonst nix weiteres gibt schlage ich vor wir gehen zur Bar..."
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Uwe12
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red_folder.gif erstellt am: 10.7.2012 um 22:34  
Falls Dein Gärfaß einen Ablaufhahn unten hat, läßt Du darüber einfach den ganzen Hefeschlonz in ein sehr sauberes Schraubdeckelglas laufen.
Praktisch finde ich diese 720ml-Teile, wo Mixed-Pickles oder derlei drin waren.
Das Restbier, was da mit reinläuft reicht völlig aus. Mit "Industriebier" kannst Du die Hefe sowieso nicht füttern, das ist ja ausgegoren, da ist nichts mehr zum Futtern drin.
Die Schraubdeckelgläser haben den Vorteil, daß allzu viel Druck abbläst, die Gläser sind eher dafür gedacht, ein Vakuum zu erhalten, statt Überdruck.

Nach 2 Monaten in der Kühlung wirst Du am besten einen Starter ansetzen, dazu vielleicht 1-2 EL saubere Hefe (also keine Hopfenbröckchen, ist beim Weizen aber eh' nicht viel drin) in etwas Würze oder Malzbier ansetzen, bis es gut gärt. Dann ist die Hefe wieder verwendbar! :)
...zur Sicherheit kannst Du dann mal Starter schnüffeln und verkosten, ob die Hefe noch in Ordnung ist, oder die Sache vielleicht umgekippt ist.

Uwe


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Wikinger86
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red_folder.gif erstellt am: 10.7.2012 um 23:21  
Hallo Uwe,
ich danke dir für die ausführliche Anleitung. So werde ich es dann mal versuchen. Zur Not habe ich ja noch Trockenhefe für den Ernstfall :)
Meinst du mit Malzbier sowas simples wie Karamalz aus der Flasche?

Wenn das so ist, ist die Geschichte ja einfacher als ich dachte!

Gruss
Christian


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Uwe12
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red_folder.gif erstellt am: 11.7.2012 um 00:05  
Hallo Christian!

Ja, einfach drauf gucken, daß im Malzbier kein Süßstoff drin ist.
Selbst bisher ausprobiert: Oettinger oder die von Lidl und Penny.

Uwe


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Bierwisch
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red_folder.gif erstellt am: 11.7.2012 um 05:44  
Ich muß mich mal kurz hier dranhängen:

wie oft kann man das machen und wie lange hält sich so gelagerte Hefe?

Danke & Gruß
Bierwisch


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Der Klügere kippt nach!
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Uwe12
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red_folder.gif erstellt am: 11.7.2012 um 07:34  
Man kann geerntete Hefe noch ein paar Mal führen. Mit jeder Führung besteht halt die Gefahr weiterer Mutationen und auch Infektionen.
Ich komme in einer Saison (untergärig oder obergärig) auf vielleicht 3-4 Führungen maximal, spätestens dann möchte sowieso eine andere Hefe probieren.

Die Lagerfähigkeit wird unterschiedlich bewertet und hängt auch davon ab, wie sauber man arbeitet.
Ich hatte früher immer mal Probleme damit, daß mir die gelagerte Hefe verschimmelt, die kommt natürlich weg!
Seit ich das Glas, in das die Erntehefe hinein soll, sehr gut desinfiziere (ich nehme eine Chloroxid-Lösung dafür), hatte ich keine Schimmelprobleme mehr.

Ein weiterer Punkt ist die Vitalität der so gelagerten Hefe.
Als Anhalt: bis etwa 4 Wochen kann man einen "normalen" Sud (also keine starke Bockbierwürze) mit der Erntehefe direkt anstellen.
Manche Hobbybrauer arbeitet stets mit einem Starter und nehmen von der geernteten Hefe nur eine kleine Teilmenge (vielleicht 1TL-1EL) um sie im Starter zu vermehren.
Ich bin da meistens zu geizig und kippe den Großteil der Hefe in den neuen Sud. :)

Das Ankommen wird mit zunehmender Lagerung natürlich immer zögerlicher und bewegt sich so im Bereich bis 1-2 Tage (auch abhängig von ug oder og natürlich).
Ältere Hefe sollte mit einem Starter, oder einem Minisud hergeführt werden, bis sie wieder gärkräftig arbeitet.
Manche lagern ihre geerntete Hefe auch monatelang. Da habe ich keine Erfahrungen, ein Starter dürfte da aber stets Pflicht sein.

Eine Geruchskontrolle der frisch geöffneten Erntehefe vor dem Anstellen ist natürlich obligatorisch. Sonderlich toll riecht das nicht, es sollte aber nicht "verdorben" riechen.

Uwe


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Wikinger86
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red_folder.gif erstellt am: 11.7.2012 um 20:16  
Hallo zusammen,
vielen Dank (besonders an Uwe) für die Anleitung! Dann ist alles geklärt und ein Penny fürs richtige Malzbier ist auch um die Ecke :)


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BlaueEule
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red_folder.gif erstellt am: 11.7.2012 um 21:06  
Hallo

Ich ernte Hefe nach dieser Anleitung hier;
http://www.homebrewtalk.com/f163/yeast-washing-illustrated- 41768/

Dann kriege ich jeweils c.a. drei Konservengläser mit gerernteten Hefe. Ich benutze jeweils ein ganzes glas Glas, mit einem Starter, um einen Sud anzusetzen. Die Startergrösse ermittle ich nach MR Malty yeast pitching rate calculator.

Dann sieht es so aus (wenn man immer alles ansetzt und erntet):
Ausbeute erster Generation: 3 Gläser
Zweite Generation: 9 Gläser
Dritte Generation: 27 Gläser
Vierte Generation 81 Gläser

Aus einem Smack Packl Kaufhefe kannst du 121 Sude ansetzen (wenn du nach der vierten Generation aufhörst. Die Dritte soll, laut Jamil Zainasheff, die beste sein.

Gruss, BE
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Wikinger86
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red_folder.gif erstellt am: 11.7.2012 um 21:18  
Servus BlaueEule,
vielen Dank für den Link! Wenn jetzt mein Englisch besser wäre...

Ich bin schon froh wenn ich mir einen Hefekauf gespart habe!

Habe mir jetzt 2 Gläser gekauft und werde die nach dem abfüllen mit der abgesetzten Hefe füllen und später auch füttern. Ich hoffe das ich mit jedem Glas einen Sud starten kann. Aber von der Menge fast ein Glas 0,25 Liter. Müsste doch reichen oder, auch wenns vielleicht etwas länger dauert bis dann die Hefe ankommt.

Gruss
Christian


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uckel
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red_folder.gif erstellt am: 11.7.2012 um 21:25  
Ich würde dir empfelen ein Gurkenglas oder etwas, was du magst zu kaufen und aufzuessen. Da passt dann ca. 0,5 Liter rein, das sollte reichen. 0,25 Liter könnten aber mit Starter auch ausreichen.

Eine andere Möglichkeit ist das "Drauflassen" oder wie es hier ohne Anspruch auf Fachwörter auch genannt wird: Fliegende Gärung.

Ich lege meine Brautermine gerne so, dass ich am Brautag den letzten Sud abfülle, hierbei lasse ich die Hefe einfach im Gärbottich und kippe den neuen Sud drauf und dann zum Belüften zwischen den Eimern hin und her. Das klappt wunderbar.


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Verkaufe:
http://hobbybrauer.de/modules.php?name=eBoard&file=viewthre ad&tid=21587
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BlaueEule
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red_folder.gif erstellt am: 12.7.2012 um 06:07  
Hallo Christian

Hier ist eine Google Translate Übersetzung:
http://translate.google.com/translate?sl=auto&tl=de&js=n&pr ev=_t&hl=en&ie=UTF-8&layout=2&eotf=1&u=http%3A%2F%2Fwww.homebrewtalk.com%2F f163%2Fyeast-washing-illustrated-41768%2F

Ist zwar nicht Perfekt, aber man versteht worum es geht.

Gruss, BE
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Wikinger86
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red_folder.gif erstellt am: 12.7.2012 um 21:41  
Ich danke euch allen, vor allem BlaueEule, für eure Bemühungen :thumbup:

Ich habe nochmal geschaut, meine beiden (extra für dieses Vorhaben angeschafften) Gläser haben statt meinen geschätzten 0,2 Liter nun doch 0,4 Liter Fassungsvermögen. Das müsste ja dann ausreichen für meine kleinen Einkocher-Sude.

Ich werde mal sehen wie es klappt. So schwer scheint das ganze Thema ja nicht zu sein :)

Vielen Dank und Gruss!

Christian


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Hägars Abenteuer ;-)
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