Posting Freak Beiträge: 1512 Registriert: 15.5.2012 Status: OfflineGeschlecht:
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erstellt am: 15.7.2012 um 20:15 |
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Hallo Hobbybrauer,
leider habe ich den Verdacht,meinen letzten Sud verhauen zu haben:
3,8 kg MüMa
1,6 kg WiMa
60g RöMa
Eingemaischt mit 61° ergab 58° 15 min
63° 45 min
72° 45 min
78° abgemaischt
Kochen 90 min
Saazer 5% 12 g in die Vorderwürze
52 g 80 min
ergab 21 l mit 13° Plato
Gärung mit Nottingham Ale, ergab einen scheinbaren Restextraktvon 2% und
5,4% Alk.
Karbonisiert mit 170g Haushaltszucker in 600ml Wasser, abgefüllt auf
Flaschen und Partyfässchen. Eine Woche Nachgärung im gleichen Raum wie die
Hauptgärung. Danach Kaltlagerung bei 0°.
Nach einer Woche habe ich mal eine Probeflasche geöffnet:
-noch sehr trübe
-zu wenig CO²
-wenig und sehr instabiler Schaum
-Geschmack ist ok, aber nichtssagend
-Bittere hängt lange nach und ist mir ein bisschen zu viel
-sehr deutlicher saurer Abgang am Gaumen
Ich bin ziemlich enttäuscht und glaube nicht, daß eine lange Lagerung hier
noch viel Verbesserung bringt. Eigentlich ging am Brautag nichts
offensichtliches schief (soweit ich das als Anfänger beurteilen kann) und
die Gärung lief auch recht flott und problemlos.
Habt Ihr eine Idee, was schiefgegangen sein könnte?
Ratlose Grüße!
Bierwisch
____________________ Der Klügere kippt nach!
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Moderator Beiträge: 2659 Registriert: 24.8.2007 Status: OfflineGeschlecht:
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erstellt am: 15.7.2012 um 20:35 |
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Nabend,
möglicherweise hast du dir eine Lactobazillusvergärung eingefangen, siehe
Sauerbiere. Schütte das Bier noch nicht weg, prüfe nochmal in zwei bis drei
Wochen.
Grüße
Hans
____________________ "Oh Bier, manchmal reichst du mir!"
Alfred Katzka
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Antwort 1 |
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Posting Freak Beiträge: 1512 Registriert: 15.5.2012 Status: OfflineGeschlecht:
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erstellt am: 15.7.2012 um 20:58 |
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Danke für die schnelle Antwort.
Da habe ich auch schon dran gedacht - wie fängt man sich sowas ein und wie
kann ich das beim nächsten Mal verhindern?
Was würde sich in den nächsten Wochen ändern?
Gruß,
Bierwisch
____________________ Der Klügere kippt nach!
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Antwort 2 |
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Moderator Beiträge: 2659 Registriert: 24.8.2007 Status: OfflineGeschlecht:
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erstellt am: 15.7.2012 um 21:29 |
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Zitat: | ... wie kann ich das
beim nächsten Mal verhindern? |
Absolut sauber
arbeiten und eine starke Hefe einsetzen.
Länger lagern würde die Diagnose sichern und vielleicht ein trinkbares
Sauerbier erzeugen, das ist aber nur eine Spekulation. ____________________ "Oh Bier, manchmal reichst du mir!"
Alfred Katzka
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Antwort 3 |
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Moderator Beiträge: 4922 Registriert: 5.4.2005 Status: Offline
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erstellt am: 15.7.2012 um 22:18 |
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Bei nur 2% Restextrakt wird es vielleicht nicht zu sauer, sollte es eine
Infektion bei der Lagerung sein.
Was Dich mit diesem Bier weiter erwartet?
Es wird saurer werden (und trockener), eine markante Geschmacksnote
entwickeln und gleichzeitig die Carbonisierung ansteigen.
Möglicher "positiver" Nebeneffekt: bombige Festigkeit des Schaums!
Sollte es allzu sauer werden, schütte es weg! Nach meiner Erfahrung wird es
nicht "trinkbarer" und es "beschleunigt" die Verdauung, Du tust Dir also
nichts Gutes damit.
Betrachte das Experiment insofern als lehrreich, als Du solche Infektionen
künftig "rausschmecken" kannst.
Bei mir hat die radikale Reinigung der Lagerkegs (inkl. heißes Dämpfen mit
einem Dampfreiniger) zum Erfolg geführt, da sich der Schädling im leichten
Biersteinbelag eingenistet hatte.
...das ganze immer unter dem Gesichtspunkt, daß es wirklich eine Infektion
ist und kein "saurer Jungbiergeschmack".
Uwe
[Editiert am 15.7.2012 um 22:19 von Uwe12]
____________________
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Antwort 4 |
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Administrator Beiträge: 10493 Registriert: 23.10.2005 Status: OnlineGeschlecht:
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erstellt am: 15.7.2012 um 22:56 |
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Geduld! Abwarten, ich lehne mich mal ganz weit aus dem Fenster und
behaupte: wenn Du in 3 Wochen das Bier nochmal probierst, wird sich die
Säure gelegt haben. Zumindest wünsche ich Dir das und rate Dir
abzuwarten.
Gruß
Michael
[Editiert am 15.7.2012 um 23:38 von tauroplu]
____________________ „Lass die anderen mit Fichten- und Tannensprossen würzen, der Hopfen ist
das Beste, was die Natur uns bietet.“
Aus "Das Erbe des Bierzauberers" von Günther Thömmes, Gmeiner Verlag
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Posting Freak Beiträge: 1512 Registriert: 15.5.2012 Status: OfflineGeschlecht:
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erstellt am: 16.7.2012 um 05:40 |
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Habt Dank für die Tips.
Daß die Sauberkeit beim Brauen das A und O ist, habe ich prinzipiell
verstanden, aber das ist natürlich unter "Normalbedingungen" ziemlich
schwierig umzusetzen. Da habe ich wohl noch einiges vor mir.
Und was bleibt mir jetzt auch weiter übrig als abzuwarten und zu hoffen.
Ich versuche mal, in den nächsten Tagen den Braumeister einer hiesigen
Gasthofbrauerei zu einer Verkostung und einen Statement zu bewegen - der
sollte solche Sachen doch rausschmecken können.
Gruß,
Bierwisch
____________________ Der Klügere kippt nach!
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Antwort 6 |
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Posting Freak Beiträge: 3478 Registriert: 21.9.2011 Status: Offline
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erstellt am: 16.7.2012 um 06:45 |
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Einen leicht säuerlichen Geschmack konnte ich bei meinen Bieren auch schon
herausschmecken. Das lag aber an der noch nicht ganz abgeschlossenen
Nachgärung. Nach einer gewissen Zeit war davon nichts mehr zu schmecken.
Ich schliesse mich Michaels Meinung an: Mit grosser Wahrscheinlichkeit
liegts einfach daran, dass das Bier noch noch nicht fertig ist. Und die
Bittere lässt auch nach wenn Du Deinem Bier noch etwas Zeit gibst.
____________________ Gruss Uli
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Antwort 7 |
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Posting Freak Beiträge: 1512 Registriert: 15.5.2012 Status: OfflineGeschlecht:
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erstellt am: 16.7.2012 um 08:07 |
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Ok, dann übe ich mich in Geduld.
Das ist für mich übrigens die größte Herausforderung bei meinem neuen Hobby
- diese Warterei macht mich ganz wuschig! Aber mit der Zeit sollte sich das
wohl geben...
Gruß,
Bierwisch
____________________ Der Klügere kippt nach!
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Antwort 8 |
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Posting Freak Beiträge: 1512 Registriert: 15.5.2012 Status: OfflineGeschlecht:
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erstellt am: 16.7.2012 um 19:10 |
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Entwarnung!
Alles wird gut - bin heute Nachmittag mit 'ner Flasche Jungbier in unsere
Brauereigaststätte gefahren und hab's dem Braumeister zur Verkostung
angeboten.
Ich war selbst völlig verdattert, als ein schöner feiner Schaum im Glas
stand! Kann das an der Rüttelei im Auto gelegen haben?
Lt. Profi ist alles i.O. - eine Lacto-Infektion schmeckt ganz anders, der
säuerliche Ton käme von der Hefe und wird irgendwann weniger.
Außerdem fand er das Ergebnis meiner Bemühungen recht lecker für eine Woche
Kaltlagerung. Ich bin schon ein bissl stolz...
Jetzt muß ich mich nur noch lange genug zusammenreißen, damit die
verbliebenen 20 Liter die nächsten vier Wochen überstehen...
Noch einen schönen Abend!
Gruß,
Bierwisch
____________________ Der Klügere kippt nach!
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Antwort 9 |
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