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Autor: Betreff: Kochmaischverfahren mit dem Braumeister
Senior Member
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Gartenbrauer
Beiträge: 252
Registriert: 28.8.2007
Status: Offline
Geschlecht: männlich
red_folder.gif erstellt am: 19.7.2012 um 12:35  
Ich mach den Tröt noch mal neu auf, da der vorherige ein wenig aus dem Ruder gelaufen ist.

Problemstellung:
Hohe Stammwürzen sind mit dem BM 20 nur schwer möglich.
Ein Bock oder IPA mit anständig "Wumms" geht ohne Trickserei nicht.
Kochmaischen sowie so nicht.

Lösung:

7,5 kg Malz schroten, 23 Liter Hauptguß in den BM, 3 kg Malz einfüllen und damit die Maischarbeit bis zum Abläutern durchführen, das Malzrohr entnehmen, die Vorderwürze ablaufen lassen, die Maische in einen großen Topf geben, etwas Vorderwürze aus dem BM zugeben bis eine ausreichende Viskosität erreicht ist und dann auf dem Herd 20 Minuten kochen.

Mit dem restlichen 4,5 kg die 2. Maische mit den üblichen Rastzeiten durchführen, das Malzrohr entnehmen, die auf 78 °C abgekühlte Kochmaische auf das Malzrohr geben und dann Abläutern mit Nachgüssen.

Ergebnis: Bei einer Sudhausausbeute von 65% 26 Liter Würze mit 18°P oder 36 Liter mit 13°P.
Traumhafte Ergebnisse für einen BM-Besitzer.

Mögliche Schwierigkeiten: Für das Kochen einer so großen Menge Würze ist dann wohl der Einsatz eines Tauchsieders unumgänglich.
Zusätzlicher Zeitaufwand ca. 2 Stunden.

Fragen an die Braumeisterbenutzer:

Ist der Brauvorgang so durchführbar ?
Wie verhält sich der BM mit 3 kg Malz beim ersten Maischvorgang ?
Gibt es die gefürchteten Fontainen ?

Gruß Harald


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Bier, Bier, Bier, Bier, Bier, du hast immer nur Bier im Kopf.
Zitat: Ehefrau
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Senior Member
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Gartenbrauer
Beiträge: 252
Registriert: 28.8.2007
Status: Offline
Geschlecht: männlich
red_folder.gif erstellt am: 17.8.2012 um 20:40  
Ich wollte meinen restlichen Urlaub nicht unnütz verschwenden und habe mich daran gemacht die zuvor beschriebene Idee in die Tat umzusetzen.

Das Rezept: Märzen - Stammwürze: 14,0 % °P Bittere EBU = 30 Farbe EBC = 20 Ausschlag = 27 Liter

Schüttung: Pilsener Malz 5,000 kg
Münchener Malz 1,250 kg
Caramalz hell 0,150 kg
Car-Aroma 0,100 kg ∑ Schüttung = 6,500 kg

Hauptguß: 23,0 Liter Nachguß: 10,0 Liter
Einmaischen 52 °C 0 Minuten
Eiweißrast 52 °C 10 Minuten
Maltoserast 63 °C 30 Minuten
1. Verzuckerungsrast 72 °C 30 Minuten
2. Verzuckerungsrast 76 °C 10 Minuten

Würzekochen: 100 Minuten
Aromahopfung Hallertauer Tradition 7,2 % 24 g 90 Minuten
Aromahopfung: Saphir 4,9 % 33 g 15 Minuten
Whirlpoolhopfung: Saphir 4,9 % 42 g 0 Minuten

Von der Schüttung habe ich 2,5 kg entnommen und damit das Maischprogramm wie oben beschrieben mit dem Braumeister durchgeführt.
Wie befürchtet sind beim Maischen Fontainen und Kanalbildungen entstanden. Der Braumeister hat kräftig gespuckt ob der geringen Mengen an Malz und einiges an Spelzen durch die Filter gedrückt.
Anschließend habe ich das Malzrohr entnommen und den Treber in einen großen Topf umgefüllt, zur Verdünnung Würze entnommen, 20 Minuten auf dem Herd gekocht und abkühlen lassen.
Zwischendurch habe ich die verbleibende Würze durch ein Küchensieb gefiltert um die Spelzen zu entfernen, die fehlende Menge, ca. 5 Liter, mit kaltem Wasser ergänzt, ergibt genau 52° als Einmaischtemperatur für die zweite Maischführung nach oben beschriebenem Rezept.
Nach Beendigung des zweiten Maischprogramms habe ich das Malzrohr entnommen und die zufällig genau auf 78° abgekühlte Kochmaische dazugegeben, Nachgüsse dazu, ergibt eine Menge von ca. 32 Litern, 6 cm unter Oberkante des BM zum Würzekochen, was bei dieser Menge nur unter Zuhilfenahme eines Tauchsieders funktioniert.
Lohn der Mühe ist: 28 Liter abgekühlte Würze, Stammwürze = 14,2 %P, angestellt mit Saflager s -23 bei 9° im Kühlschrank, bei einer Sudhausausbeute von 64,1 %

Fazit:

Ich habe nur wenig Platz um mein Bier zu brauen. Für einen Einkochautomat mit zwei weiteren großen Gefäßen fehlt mir die Stellfläche und das Wohlwollen der GöGa.
Für die Möglichkeit Biere jenseits von Stammwürzen von 12 % zu brauen ist dies eine Alternative, die ich in Zukunft weiter nutzen will, trotz des Mehraufwandes und der vermehrten Kleckerei.
Nächstes Projekt wäre ein Bockbier mit 18% STW? Mal sehen.

Gruß Harald


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Zitat: Ehefrau
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