Willkommen bei Hobbybrauer.de Willkommen bei Hobbybrauer.de
Startseite Forumsübersicht Impressum  
Hauptmenü

Suche
archiv.hobbybrauer.de mit Google durchsuchen:

Board Index FAQ
Forum

ACHTUNG: Auf dieses Forum kann nur noch lesend zugegriffen werden. Falls Du hier im alten Forum bereits registriert warst, musst Du Dich im neuen Forum mit dem gleichen Usernamen UND der gleichen E-Mailadresse NEU registrieren, damit Dein Ranking (Anzahl Deiner Posts) aus diesem Forum ins neue mit übernommen wird. Zum neuen Forum geht's hier

     
Autor: Betreff: Bier richtig genießen/schmecken lernen?
Newbie
Newbie


Beiträge: 1
Registriert: 5.8.2012
Status: Offline
smilies/question.gif erstellt am: 5.8.2012 um 13:11  
Hallo alle miteinander,

ich habe mich nun extra wegen diesem Thema hier registriert: Wie lerne ich ein Bier richtig zu genießen/schmecken bzw. Wie kann ich die einzelnen Nuancen die den Gesamtgeschmack bilden lernen zu erschmecken?

Ich trinke eigentlich sehr gerne Bier, habe auch schon einige Sorten durch und erkenne auch, dass ein Export anders als ein Pils, ein Pils anders als ein Hefeweizen und ein Hefeweizen anders als ein IPA schmeckt usw. usf. - aber wie kann ich lernen gewisse Nuancen herauszuschmecken?
Viele schmecken blumige, fruchtige oder strohige Nuancen heraus, die mir bisher -ähnlich wie beim Wein- verwehrt blieben.

Würde eine Bierverkostung helfen?

Freue mich über jedwede Antwort!
Profil anzeigen
Posting Freak
Posting Freak

JanBr
Beiträge: 5619
Registriert: 12.4.2011
Status: Offline
Geschlecht: männlich
red_folder.gif erstellt am: 5.8.2012 um 13:24  
Servu triple 7 ( ist damit die Boing 777 gemeint? :D )

Bierverkostungen koennen helfen, aner halt auch nur wenn sie gut gemacht sind. Haeufig simd sie aber sehr oberflaechlich und es ist eigentlich nur ein Grund sich zu besaufen. Bei solchen Veranstalltungen gibt's dann auch gern mal ne deftige Brotzeit, die beim ernstgemeinten Verkosten nix zu suchen hat.

Mein Tipp, nimm dir das Styleguide, kauf dir die angegebenen Referenzbiere und du weisst schonmal was Profiverkoster als sortentypische ansehen.

http://www.bjcp.org/docs/2008_stylebook.pdf

Auch das Bierrad ist m.M. nach gut geeignet die richtigen Worte zu finden und sich langsam ranzuarbeiten.

http://beeraromawheel.com/index-Dateien/Page438.htm

Schoenen Sonntag

Jan
Profil anzeigen Antwort 1
Moderator
Posting Freak

flying
Beiträge: 9088
Registriert: 14.8.2008
Status: Offline
Geschlecht: männlich
red_folder.gif erstellt am: 5.8.2012 um 13:28  
Für die Begriffssuche kann ein Bier-Aromarad behilflich sein..

http://beeraromawheel.com/index-Dateien/Page397.htm

In erster Linie geht es aber um Deine sprachlichen Fähigkeiten und um Wissen. Unwissende beschreiben oft eindeutige Bierfehler und Fehlgeschmäcker als "interessante Noten"...


____________________
"Fermentation und Zivilisation sind untrennbar verbunden"
(John Ciardi)
Profil anzeigen Antwort 2
Senior Member
Senior Member

GronkerLonker
Beiträge: 129
Registriert: 2.8.2007
Status: Offline
Geschlecht: männlich
red_folder.gif erstellt am: 6.8.2012 um 11:08  
Bitte bitte so einen Styleguide aber auch nur als das nehmen was er ist. Ein Guide. Sprich eine grobe Linie, die ein wenig unterstützt. Auf keinen Fall sollte man Anfangen Biere zu schmähen, weil sie irgendwelche Richtlinien sprengen oder nicht sortentypisch sind.

Hier mal unsere Verkostungsanleitung: http://www.bier-index.de/verkostungsanleitung-und-bewertungsi nfos/

Meiner Meinung nach sollte man versuchen sich dem Thema autodidaktisch zu nähern. Nimm dir Zeit, ein ordentliches Glas, setz dich in Ruhe hin, fang an zu riechen und das Bier ganz langsam zu schmecken. Augen zu kann auch manchmal helfen. Und dann versuch einfach zu überlegen, wo du die Geschmäcker schon mal hattest. Ein Toast mit Honig? Obstsorten machen sich gut. Röstnoten, Kakao, Kaffee etc.

Gut macht sich auch vom Groben ins Genaue zu gehen: Bitter? Jap ... die Bitterkeit ist eher röstig ... Kaffee? Nein eher Kakao...

Und ganz wichtig: Versuche nicht technisch das Bier zu analysieren, sondern dich auf die Idee des Bieres und seine Geschichte einzulassen. Immer mit Spaß und Herz dabeibleiben ;).

Und dann hilft wie bei so vielem nur noch Erfahrung, die kann dir kein Seminar etc. ersetzen. Einfach anfangen und regelmäßig verkosten. Dann kommen die Sachen von ganz allein. Dein Geschmack muss sich entwickeln und das wird er auch, wenn du offen bleibst für neue Erfahrungen. Und wenn dir ein Bier heute ganz gräßlich vorkommt und in 3 Jahren schmeckt, wen kümmert es? Mir ging es ähnlich und nach über vier Jahren ohne ein bisschen professionelle Anleitung eröffnen sich mir wahnsinnige Bierwelten, weil ich immer frei für neue Eindrücke bleibe.

Und zum Thema Bierfehler interessiert euch vielleicht auch unser Artikel: http://www.bier-index.de/kolumne/das-schlaegt-dem-fass-den-bo den-aus/

Wenn ein "Unwissender" einen "Fehler" für interessant hält, warum ist es dann ein Fehler? Wer sagt, dass ein Brauer diese Noten nicht wollte? Wenn das Bier allerdings anders gedacht war, dann ist es ein Fehler. Was wenn mir so ein Fehler neue Möglichkeiten für Food-Pairing eröffnet? Manch ein Fehler führte schon zu neuen Verfahren und beliebten Geschmäckern. Also wenn es schmeckt und passt und sich harmonisch einfügt, warum nicht?
Ich hatte schon genug Erlebnisse, bei denen unerfahrene Bierverkoster ein Bier widerlich fanden (und das sicherlich als Fehler einstufen würden), obwohl es einfach nur eine Überlastung für den ungeschulten Gaumen war.
Alles in allem würde ich mich Anfangs nicht auf die Fehler konzentrieren, sondern auf die guten Geschmäcker, die ein Bier mitbringt. Versuch möglichst frische Biere zu bekommen, oder welche die vernünftig gelagert wurden.
Profil anzeigen Homepage besuchen Antwort 3
Posting Freak
Posting Freak

emjay2812
Beiträge: 1784
Registriert: 27.3.2005
Status: Offline
Geschlecht: männlich
red_folder.gif erstellt am: 6.8.2012 um 12:44  
Meiner Meinung nach kann so manches Bier die Verwandschaft zwischen Hanf und Hopfen nicht verleugnen. Manche hopfenlastige Biere riechen wie gewisse Hanfproduke...

Helle Biere können nussig (Haselnuss), honigartig, getreidig oder auch nach (Butter)Karamell schmecken.
dunkle Biere gehen meist in die Richtung Kaffee, Kakao und knusprige, dunkle Brotkruste.

Ich versuche halt auch immer mich zu erinnern, welcher Geschmack dem Biergeschmack am nächsten kommt.


[Editiert am 6.8.2012 um 12:44 von emjay2812]



____________________
Immer wenn man denkt das Niveau ist schon im Keller, kommt ein Bagger und hebt noch 4 Etagen aus. (Oliver Kalkofe)
Profil anzeigen Antwort 4
Posting Freak
Posting Freak

Hagen
Beiträge: 3929
Registriert: 10.9.2004
Status: Offline
Geschlecht: männlich
red_folder.gif erstellt am: 6.8.2012 um 13:46  
Moin,

vielleicht ist ja dann dieses Seminar für dich interessant?

http://hobbybrauer.de/modules.php?name=eBoard&file=viewthre ad&tid=14220&page=4#pid168737

Besten Gruß

Hagen


____________________
Besten Gruß

Hagen
------------------------------
Taumelkäfer Hausbräu - honi soit qui mal y pense!
Profil anzeigen E-mail senden Antwort 5
Gast

Gast
red_folder.gif erstellt am: 6.8.2012 um 18:03  
@GronkerLonker,
ich bemühe mich seit einiger Zeit mit mäßigem Erfog, Geschmacks-und Geruchsnuancen besser zu "ertasten". Deinen Hinweis auf "bier-index" finde ich auf jeden Fall gelungen, weil mir die Informationen vielleicht doch ein Schrittchen weiterhelfen. Eine Frage hätte ich aber noch:
Es gibt Empfehlungen zu Trinktemperaturen für verschiedene Biertypen. Sollten bei einer "Spurensuche" nicht auch verschiedene Verkostungstemperaturen, die unter den Trinktemperaturen liegen, gelten?
Antwort 6
Senior Member
Senior Member

GronkerLonker
Beiträge: 129
Registriert: 2.8.2007
Status: Offline
Geschlecht: männlich
red_folder.gif erstellt am: 7.8.2012 um 09:16  
@Bierderwisch,
Die Temperaturen, die du auf dem Bier-Index findest, sind meist die vorgeschlagenen Trinktemperaturen der Brauereien (das selbe gilt übrigens für die Food-Pairing Vorschläge).
Für mich persönlich gibt es eigentlich wenig Unterschied zwischen verkosten und trinken. Ich trinke Biere (je nach Stil) gern wärmer als die üblichen 6 °C Kühlschranktemperatur, weil ich beim Trinken die Aromen genauso genießen möchte wie beim Verkosten. Die einzige Ausnahme ist mal ein frischer, kühler, leckerer Schluck gegen den Durst, aber das ist bei mir maximal ein Bier lang relevant ;).
Anders herum gehe ich beim Verkosten nicht höher mit der Temperatur, weil es mir wenig bringt die Aromen auf Temperaturen rausgekitzelt zu haben, auf denen ich das Bier nie trinken würde. Was das Bier bei Trinktemperatur nicht herausbringen kann, zählt für mich nicht bei der Verkostung. Aber wie gesagt, ich halte mich da nicht unbedingt an die Brauereiempfehlungen.

Dazu kommt (aber das führt jetzt schon wieder eine Ecke weiter), dass ich mittlerweile nicht mehr zu sehr versuche die einzelnen Aromen herauszukitzeln. Mich interessiert eher das Gesamterlebnis und wie alles in einander greift. Das Saison Dupont ist zum Beispiel ein Bier, bei dem ich mich beim trinken total habe treiben lassen, wie man in der Rezension (http://www.bier-index.de/biere/saison-dupont.html) lesen kann ;). Die Geschichte eines Bieres ist mir eigentlich wichtiger als das Aromaprofil...
Profil anzeigen Homepage besuchen Antwort 7
Gast

Gast
red_folder.gif erstellt am: 8.8.2012 um 17:31  
@GronkerLonker,
danke für Deine ausführlichen und hilfreichen Infos.

Jürgen
Antwort 8
Senior Member
Senior Member

unserbier
Beiträge: 365
Registriert: 19.10.2011
Status: Offline
Geschlecht: männlich
red_folder.gif erstellt am: 8.8.2012 um 20:30  
Noch eine kleine Anmerkung. Versuche einige Gleichgesinnte bzw. Bierinteressierte zu finden welche sich auch etwas weiterentwickeln wollen.
Erstenens macht das Verkosten in der Gruppe mehr Spaß.
Zweitens kann jeder immer ein oder zwei Biere mitbringen welche man dann gemeinsam verkostet.
Drittens kann man sich austauschen! Meiner Erfahrung nach ist das gemeinsame Reden über ein Bier am hilfreichsten um die Aromen zu entdecken. Beispiel: der eine sagt "beerig", der zweite "Waldbeeren" und der dritte dann "genau, Brombeeren!".
Viertens kann nicht jeder alle Aromen gleichgut erkennen - der eine ist "besser" beim Malzkörper und der andere bei den Hopfennoten.

Ansonsten kann ich Bierverkostungen unter einer guten Leizung dringend empfehlen. Man macht einfach schneller Fortschritte mit jemandem der schon etwas geübter ist.

Ansonsten sind die obigen Tips doch sehr gut. Wie schon gesagt ist es hilfreich einen geeigneten Sprachschatz sich anzueignen z.B. moussierend, animalisch, adstringierend etc. :D

Viel Spaß also beim Üben!

LG
Jan
Profil anzeigen Antwort 9
Posting Freak
Posting Freak

Waconia
Beiträge: 3129
Registriert: 1.4.2012
Status: Offline
Geschlecht: männlich
red_folder.gif erstellt am: 8.8.2012 um 20:43  
Also ich habe heute mit einem Braubruder und guten Freund eine "Verkostung" durchgeführt.
Wir haben beschlossen. nach einigen (ich sag es nicht) Bieren - das Ganze als Besäufnis zu benennen.

Unseren Frauen gegenüber sprechen wir natürlich von Refraktometer, Dichtespindel und Umrechnungsfaktoren.
Ich hoffe, die kommen uns nicht so schnell auf die Schlich. *ggg


____________________
Bierinale - Festival der kreativen Braumanufakturen

ZEBULON Braumanufaktur
Bier mit Leib und Seele.

Zertifiziertes Mitglied der "Worschtmarktbrauerbubenbieratenbartei" WBBBB.
Profil anzeigen Homepage besuchen Antwort 10
       

 
  
 

Alle Logos und Warenzeichen auf dieser Seite sind Eigentum der jeweiligen Besitzer und Lizenzhalter.
Im übrigen gilt Haftungsausschluss. Weitere Details findest Du im Impressum.
Die Artikel sind geistiges Eigentum des/der jeweiligen Autoren,
alles andere © 1998 - 2022 by Hobbybrauer.de
Die Inhalte dieser Seite sind als RSS/RDF-Quelle verfügbar.
Die Website oder Teile daraus dürfen nicht ohne ausdrückliche Zustimmung von Michael Plum weiterverwendet werden.
© 2014 Michael Plum