Posting Freak Beiträge: 1307 Registriert: 1.12.2010 Status: OfflineGeschlecht:
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erstellt am: 10.8.2012 um 15:39 |
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Hallo liebe Braugemeinde,
ich hatte jüngst einen Weizenbiersud mit einer Flüssighefe vergoren und
statt Banane nun eine deutliche Weinnote im Bier.
Die Gärung dauerte auch ewig und es war auch während der Gärung kein
typisches Weizenaroma zu erriechen.
Falls einer hier Rat weiß wie und warum, oder selbiges schon erlebt hat
bitte Posten.
Ich weiß zumindest von einem Forenmitglied der selbiges Problem mit einer
Trockenhefe hatte.
Ich nenne gerade bewusst keinen Namen, da ich den Verkäufer nochmal
anschreiben möchte, in wie weit er da eine Idee hat.
VG
Chris
Edit: Rechtschreibung
[Editiert am 10.8.2012 um 18:09 von tazzyminator]
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Posting Freak Beiträge: 2153 Registriert: 8.2.2011 Status: OfflineGeschlecht:
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erstellt am: 10.8.2012 um 16:01 |
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War das ein Kit? Wenn du Banane willst, würd ich drauf achten, dass 3068
auf der Hefe steht!!!
Gruß Hotte
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Antwort 1 |
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Posting Freak Beiträge: 2795 Registriert: 2.9.2003 Status: OfflineGeschlecht:
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erstellt am: 10.8.2012 um 16:46 |
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"Eine Flüssighefe" ist auch ein SEHR weites Feld. Es gibt auch flüssige
Weinhefen...
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Antwort 2 |
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Posting Freak Beiträge: 1307 Registriert: 1.12.2010 Status: OfflineGeschlecht:
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erstellt am: 10.8.2012 um 18:08 |
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Es war eine Weizenbierhefe mt der Angabe "Banane". Wenn ich eine flüssige
Weinhefe genommen hätte würde ich das entsprechend angeben. Es war auch
kein Kit, es war eine selbstgeschrotete Schüttung mit 50% Weizenmalz 45%
Pilsner und 5% Biscuit.
Worauf ich hinaus will ist ob es jemanden gibt der selbiges Problem hatte
und dementsprechend herausgefunden hat woran es liegt.
VG
Chris
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Antwort 3 |
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Posting Freak Beiträge: 2795 Registriert: 2.9.2003 Status: OfflineGeschlecht:
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erstellt am: 10.8.2012 um 18:14 |
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Na gut, wenn Du keinen konkreten Stamm nennen kannst oder willst wäre
zumindest das Maischprogramm nützlich.
Die typischen Weizenbier-Aromen kommen besonders mit einer ausgiebigen
Ferulasäure-Rast zum Tragen. Besonders günstig ist hier wohl das
Earl-Verfahren. Stress hilft der Hefe bei der Bildung von Bannane und Co.
Eine zu hohe Pitchingrate hat hier negativen Einfluss.
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Antwort 4 |
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Posting Freak Beiträge: 1307 Registriert: 1.12.2010 Status: OfflineGeschlecht:
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erstellt am: 10.8.2012 um 18:33 |
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Ok fangen wir an:
Hefe wurde underpitched um gewünschte Aromen zu bekommen, Maischeprogramm
sicher nicht Weizen- und Bananefreundlich mit einmaischen bei 60° für 57°
Start und dann auf 63° für 50 Min. und 72° für 25 Min., abmaischen bei
76°.
Also Grundrezept nicht wirklich falsch weil Ferula ja eher Nelke bringt,
nur das Hermann oder Earl Verfahren bringen durch die Grenzdextrine wieder
mehr Banane. Sollte diese Hefe eines bekannten Versender aber auch schon im
Grundton haben. Was ich hier habe ist ein Bier das schmeckt als hätte ich
einen Wein im Glas.
VG
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Antwort 5 |
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Posting Freak Beiträge: 3937 Registriert: 20.7.2009 Status: OfflineGeschlecht:
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erstellt am: 10.8.2012 um 18:52 |
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Welchen Hopfen hast du eingesetzt? Nelson Sauvin z.B. soll ja recht weinige
Aromen bringen.
Gruß
Peter
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Antwort 6 |
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Moderator Beiträge: 9088 Registriert: 14.8.2008 Status: OfflineGeschlecht:
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erstellt am: 10.8.2012 um 20:19 |
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Über den Weinton kann ich nichts sagen, weil ich die Hefe nicht kenne
aber...
Zitat: |
Also Grundrezept nicht wirklich falsch weil Ferula ja eher Nelke bringt,
nur das Hermann oder Earl Verfahren bringen durch die Grenzdextrine wieder
mehr Banane. Sollte diese Hefe eines bekannten Versender aber auch schon im
Grundton haben. Was ich hier habe ist ein Bier das schmeckt als hätte ich
einen Wein im Glas.
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..das stimmt nicht ganz. Der Herrmann erzeugt Banane durch mehr Glukose in
der Würze. Earls Kochmaischverfahren mag mehr Grenzdextrine bringen aber
die haben mit dem Bananenester Isopentylacetat recht wenig zu tun.
Das mit dem Grundton stimmt schon. Weizenhefen produzieren üblicherweise
Essigsäurepentylester. Je nach Stress.
Einen "weinigen" Ton bekommt man bei Fruktosevergärung. Oder bei viel
Haushaltszucker oder Invertzucker. Mein "weinigstes" Bier war mit
Grafschafter Goldsirup gebraut. Mit der Westmalle Trappistenhefe angegoren
und mit der Lalvin 71b fertig vergoren..Schmeckte komplett wie Sekt.
[Editiert am 10.8.2012 um 20:19 von flying]
____________________ "Fermentation und Zivilisation sind untrennbar verbunden"
(John Ciardi)
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Antwort 7 |
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