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Autor: Betreff: Vollbier nach Grätzer Art
Moderator
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flying
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Geschlecht: männlich
red_folder.gif erstellt am: 13.8.2012 um 21:14  
Hi Leute,



heute die erste Verkostung des Grätzer Vollbieres nach einer Woche Warm-und einer Woche Kaltreifung. Puuhh..wie soll ich dieses Getränk beschreiben, wo es denn so gar nichts mit mir bekannten Biertypen zu tun hat.
Als erstes fällt auf, dass es schon relativ gut geklärt ist. Das könnte auf den Einsatz von Irish Moos zurückzuführen sein. Es giesst sich ölig, glucksernd ins Glas. Das Mundgefühl des 100% Weizen ist genau wie bei dem kürzlich verkosteten 100% Weizen- Bier von Hotte (aegir). Bananen-oder pfirsichsaftartig dickflüssig!
Man muss sich von allem verabschieden, was man meint über Weizenbiere zu wissen. Das Bier kommt völlig anders daher. Ist ja auch kein Wunder. Hab ich doch auf die 15 L ganze 350 g Hopfen verballert!
Der Rauchton des Eichenrauch-Weizenmalzes ist gaanz anders..Nichts mit Schwarzwälder Schinken. Rauchig-teerig-säuerlich, mit einem Hauch heißer Asphalt..? Der Duft ist genau so wie die frisch aufgerissene Kilotüte Tettnanger Doldenhopfen. Etwas "papery" würde das Aromarad sagen.

Interessant ist das Spiel der Kohlensäureperlen. In dem viskosen Bier steigen sie ungewohnt langsam nach oben oder vollführen seltsam kreisende Zeitlupentänze..



Der Geschmack ist...hardcore würde ich sagen? Nix Nelke oder Banane. Hammermäßige Bittere mit Heu und Kräuteraromen. Alles überdeckt durch den eichenrauchgeschwängerten Holzton. Wegen der mangelnden Berechnungsmöglichkeit würde ich die Bittere auf rund 50 BE schätzen?
Wird das Bier wärmer, wird es dünnflüssiger und die Kohlensäureperlen werden kleiner und agiler. Ich will gar nicht soo viel über das Aroma schreiben, da ich einige der Bierchen versenden werden und aufs Feedback hoffe. Das wird spannend!

m.f.g
René


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"Fermentation und Zivilisation sind untrennbar verbunden"
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tazzyminator
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red_folder.gif erstellt am: 13.8.2012 um 22:15  
Neid


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gschwar
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red_folder.gif erstellt am: 13.8.2012 um 22:58  
sag mal,

was für einen Hopfen hast Du denn genommen?

Ich bin ja auch ein Freund des massiven Hpfens, aber 350 g auf 15 Liter ist schon nicht wenig :D

ich hab mir jetzt gerade für den nächsten Sud Simcoe Dolden Hopfen bestellt. Mal sehen, was ich daraus brauen werde ...

Gruß Guido


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flying
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red_folder.gif erstellt am: 13.8.2012 um 23:01  
Hi Guido,

der Braubericht zu dem Grätzer Vollbier ist hier...


http://hobbybrauer.de/modules.php?name=eBoard&file=viewthread &tid=14450#pid167415


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Hagen
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Registriert: 10.9.2004
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Geschlecht: männlich
red_folder.gif erstellt am: 13.8.2012 um 23:13  
Moin Rene,

hört sich spannend an!

Hefe geht morgen früh raus. Hätte sonst heute auf der Post gelegen.
Tilo nicht erreichen können, daher ohne Mädesüß.

Besten Gruß

Hagen


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Besten Gruß

Hagen
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Taumelkäfer Hausbräu - honi soit qui mal y pense!
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Bierjunge
Beiträge: 2084
Registriert: 28.10.2009
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red_folder.gif erstellt am: 25.8.2012 um 15:16  
Ich konnte es nicht erwarten, das gestern erhaltene Packerl soeben zu verkosten:

Die Viskosität beim Einschenken ist wirklich erstaunlich, vor allem in der Mischphase zwischen Flüssigkeit und Schaum, wo sich die Blasen gar nicht so recht entscheiden können, nach oben zu steigen. Genial! Der Schaum ist ganzweizentypisch bombastisch, wie geschlagenes Einweiß.
Im Geruch dominiert dann die Rauchmandel, an die mich auch das Malz erinnerte. Kein Schinken, aber auch kein Whisky-typischer Straßenteer, sondern ganz was eigenes. Gefolgt von, entschuldige, etwas nassem Wischlappen. Wahrscheinlich das gleiche, was Du mit papery beschreibst.
Dann ein sehr volles Mundgefühl mit süßlichem Antrunk und fruchtigen, aber nicht weißbiertypischen Aromen, vielleicht etwas in Richtung Aprikose. Sehr angenehm, kaum weizentypische Säuerlichkeit, allenfalls etwas weniger karbonisert als erwartet. Man fragt sich zunächst, wo der viele Hopfen geblieben sein soll.
Der kommt dann erst nach dem Schluck mit voller Wucht. Aber keineswegs kratzig und unangenehm, ich hatte es noch bitter befürchtet. Und die Bittere hängt nicht nach, sondern ist schnell weg, und was zurückbleibt, ist sie wieder, die Rauchmandel.
Die Schaumstufen am Glas verraten genau, wieviel Schlucke ich gebraucht habe. Viele waren es nicht, das Ganze, so ungewohnt es sein mag, ist hervorragend trinkbar. :thumbup: Ein Stil, an den man sich schnell gewöhnen könnte. Ich bin jetzt schon froh, diese Woche selber eines gebraut zu haben.

Ich habe mir dann die Blasphemie gestattet, den Rest in der Flasche (ich hatte nur ein 0,3er-Glas) mit 50% karbonisiertem Wasser ungefähr auf Originalstärke P8 zu verdünnen. Das Ergebnis war freilich nicht mehr so extrem und charaktervoll, aber hat nochmals an Trinkbarkeit gewonnen. So wäre es ein tolles Sommerbier. Ich denke, ich habe keinen Fheler gemacht, mein eigenes mitten in der Hauptgärung ebenfalls auf P8 verdünnt zu haben.

Vielen, vielen Dank nochmal für die Gelegenheit, dieses ungewohnte, aber hervorragend trinkbare Bier verkosten zu dürfen! :pray:

Moritz


[Editiert am 25.8.2012 um 16:12 von Bierjunge]



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Glaubte ich an die Reinkarnation, so wollte ich als Hefepilz wiedergeboren werden.
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flying
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Registriert: 14.8.2008
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Geschlecht: männlich
red_folder.gif erstellt am: 25.8.2012 um 18:35  
Hi Moritz,

freut mich sehr, dass Dir das Bier so gut geschmeckt hat! Ich bin auch froh, mich an diese außergewöhnliche Sorte herangewagt zu haben. Die geschmackliche Erfahrung ist die Mühe wert.

Man meint, man hätte beim Antrunk den dicksten und fettesten Barleywine oder Doppeldoppelbock im Mund. So viskos ist es. Es dauert eine Weile, ehe das Gehirn registriert "Moment mal..da ist ja gar nicht so viel Alkohol"..? Eine ganz eigene Erfahrung! Vermutlich auch eines der (ehemaligen) Erfolgsgeheimnisse des Grätzers. Dein P 8 dürfte sich im Mund anfühlen wie ein fettes Märzen aber dabei schön sommerlich-durstlöschend-alkoholarm sein.

Ich meine auch, mit fortdauernder Lagerung, dass schon historisch angepriesene "apfelartige Aroma" festzustellen. Mit papery = nasser Karton und nasser Waschlappen dürften wir beide vermutlich den gleichen Geschmackseindruck meinen.
Ich denke, der kommt vom übermässigen Einsatz des Tettnager Doldenhopfens?

Ein Stil, an den man sich schnell gewöhnen kann...? Ja, dass denke ich auch! Nach der ersten Verkostung habe ich gedacht,.. "interessant..aber das kann man niemals den ganzen Abend trinken"..
Man kann sich aber tatsächlich sehr schnell dran gewöhnen und irgendwann vermisst man das sämige, voluminöse Mundgefühl...

m.f.g
René

P.S
Dein Begriff "Rauchmandelaroma" ist eine tolle Assoziation :thumbup:


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"Fermentation und Zivilisation sind untrennbar verbunden"
(John Ciardi)
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aegir
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red_folder.gif erstellt am: 27.8.2012 um 23:34  
Jetzt hab ich auch eins im Glas.
Ich kanns aber nicht mit so blumigen Worten beschreiben. Es liegt, wie schon gesagt, sehr dick im Glas. Der Hopfen kommt nicht so derb rüber, wie man es bei dieser Menge erwarten würde, und wird durch das Raucharoma ausbalanciert. Der Rauch ist leichter wie erwartet und ist auch vom Aroma her runder wie Buchenrauch. Er bleibt aber eine ganze Weile im Mund hängen. Hinten im Rachen bleibt eine leichte Säure, bei der ich nicht sagen kann, ob sie vom Weizenmalz, dem Rauch oder dem vielen Hopfen kommt. Oder von allem drei???
Ich denke, das Bier brauch noch eine Weile, bis sich Hopfen und Rauch besser vermischen, aber schon jetzt ist es eine Erfahrung wert.
Danke René, für dein Päckchen.

Gruß Hotte
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flying
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red_folder.gif erstellt am: 4.9.2012 um 17:29  
gerade wieder beim Verkosten..Der papery- Geschmack ist weg und es wird immer runder und süffiger. Hätte nie gedacht, dass es sich zu so viel "Süffigkeit" hin entwickelt.. :)


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(John Ciardi)
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