Senior Member Beiträge: 340 Registriert: 18.4.2004 Status: Offline
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erstellt am: 6.4.2005 um 20:12 |
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Hallo Braugemeinde!
Hat jemand eine Ahnung, warum man bei hellen Bieren einen größeren
Hauptguß- und einen kleineren Nachgußanteil hat. Und warum ist es bei
dunklen Bieren genau umgekehrt?
Aus gefäßtechnischen Gründen möchte ich bei einem hellen Weizen das
Verhältnis umdrehen, also bei meinem Rezept 14 l Hauptguß und 17 l Nachguß
statt eigentlich 17 l Hauptguß und 14 l Nachguß. Welche Auswirkung hat
das?
Gruß
Heinrich
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Gast
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erstellt am: 6.4.2005 um 20:46 |
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Hallo Heinrich,
letztendlich ist das Jacke wie Hose.
Wichtig ist nur deine Stammwürze wenn alles wieder beieinander ist.
viele Grüsse
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Posting Freak Beiträge: 813 Registriert: 21.1.2005 Status: OfflineGeschlecht:
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erstellt am: 6.4.2005 um 20:52 |
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naja, ist jetzt mal nur so dahin überlegt...
mit dem/den Nachguss(en) löst du verstärkt auch nichtvergärbare Stoffe,
sowie gegen ende verstärkt Fettsäuren aus dem Treber.
Ob du das in deinem Bier akzepiteren kannst, musst Du selbst entscheiden,
aber nichtvergärbare Stoffe wiedersprechen dem "schlanken" hellen, denke
ich. Und fettsäuren sind grundsätzlich nicht so der Hit...
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Antwort 2 |
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Member Beiträge: 92 Registriert: 25.9.2004 Status: OfflineGeschlecht:
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erstellt am: 6.4.2005 um 22:20 |
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Hier hab ich eineige fragen.
Ist Hauptguss das Wasser die beim maischen addiert?, oder ist das erste die
beim lautern braucht?
Noch mehr fragen:
Beim lautern, wird die verschiedene Gussen hintereinander hinzugefügt, oder
man wartet einige minuten zwischen einer und anderen?
Grüsse aus der regende Puerto Montt
Alberto
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Antwort 3 |
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Senior Member Beiträge: 321 Registriert: 30.9.2003 Status: OfflineGeschlecht:
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erstellt am: 7.4.2005 um 09:17 |
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Ein größerer Hauptguss sorgt für eine dünnere Maische. Die enzymatische
Tätigkeit wird zum Teil erleichtert und beschleunigt, teilweise aber auch
erschwert. Insgesamt fällt sie bei dünnen Maischen anders aus als bei
dicken Maischen. Bei dünner Maische verbleibt nach dem Läutern weniger
Vorderwürzeextrakt im Treber, der Nachguss kann geringer ausfallen und aus
dem Treber werden weniger unedle Bestandteile gelöst. Dies bewirkt eine
hellere Farbe und einen weicheren Geschmack und ist vor allem für helle und
hopfenbetonte Biere geeignet.
Bei einem kleineren Hauptguss haben wir eine konzentriertere Maische. Sie
hinterlässt mehr Extrakt im Treber und erfordert einen größeren Nachguss.
Dabei wird der Treber stärker ausgelaugt, der Biergeschmack vollmundiger
und kerniger.
Dies ist alles nachzulesen bei Hagen Rudolph
Gruß
Tibor ____________________ Besser bang jeloofe als kühn jefalle.
Wen jemand einen Rechtschreibefehler findet, der darf ihn behalten.
****** Meine Webside******
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Antwort 4 |
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Posting Freak Beiträge: 695 Registriert: 12.1.2005 Status: OfflineGeschlecht:
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erstellt am: 7.4.2005 um 09:29 |
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Da bin ich auch ins stutzen geraten.
Bei http://www.bierbrau.de/ ist ein Brauprotokoll, bei dem
mir beim Pilsrezept 13l Haupt und 17l Nebenguß ansagt.
Ich nimm normal fürs Pils 16l Haupt und 14l Nachguß. Das klappt immer janz
jut. Einmal hab ich nur ca. 5 l Nachguß gemacht. Bis auf die geringe Menge
war ich jedoch Hochzufrieden.
Gruß aus OWL
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Antwort 5 |
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Senior Member Beiträge: 340 Registriert: 18.4.2004 Status: Offline
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erstellt am: 7.4.2005 um 21:36 |
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Danke erst mal für die Informationen. Grundsätzlich wird ja gesagt: "Helles
Bier - großer Hauptguß, dunkles Bier kleinerer Hauptguß!" Was Tibor und
Jakobus sagen, kann ich auch nachvollziehen und irgendsowas habe ich mir
auch schon gedacht. Aber größerer Nachguß heißt doch einfach, daß schwerer
oder schlechter löslichen Stoffen eine größere Chance gegeben wird, weil
das Konzentrationsgefälle am Ende des Läuterns sozusagen betont wird.
Welche Stoffe sind das? Farbstoffe und Fettsäuren, oder spielt da noch
etwas anderes eine Rolle?
@Alberto
Hauptguß ist die Wassermenge, die beim Maischen verwendet wird. Nachguß ist
die Menge, die nach dem 1. Läutern noch zusätzlich verbraucht wird.
Gruß
Heinrich
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Antwort 6 |
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Senior Member Beiträge: 499 Registriert: 5.8.2003 Status: OfflineGeschlecht:
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erstellt am: 7.4.2005 um 21:54 |
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Also: Grundsätzlich kann folgendes gesagt werden!
Desto größer der Hauptguss, desto besser die Bierqualität, da der Treber
durch den kleineren Nachguss weniger augelaugt wird und dadurch auch
wenigerFarb, Gerb und Bitterstoffe in die Würze gelangen.
ABER:
Desto größer der Hauptguss ausfällt desto unwirtschaftlicher wird Dein
Sudverfahren, da auch mehr Extrakt im Traber verbleibt und somit in den
Gülli oder sonstwohin wandert...
Grundsätzlich kann man sagen das dunkle Biere (erklärung ist mir jetzt zu
ausführlich und mühsam!) weniger empfindlich auf eingebrachte Farb, Gerb
und Bitterstoffe reagieren und somit auch mehr eingebracht werden können,
ohne das der Verbraucher was merken würde. Da dies wirtschaftlicher ist,
wird das auch gemacht! Prost!
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Antwort 7 |
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