Newbie Beiträge: 3 Registriert: 6.4.2005 Status: Offline
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erstellt am: 7.4.2005 um 22:00 |
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Hallo,
wir haben uns mit großer Vorfreude ein Alkoholmeter zugelegt - leider
funktioniert es nicht so recht. In Wasser zeigt es einen ungefähr richtigen
Wert an, in Bier aber einen negativen Alkohlgehalt. Das ist (hoffentlich)
völliger Blödsinn. Die Skalierung ist im Bereich niedriger Prozente
schlecht abzulesen. Ist dies bei Euch auch so?
Wir sind am überlegen ob wir uns eine Bierspindel zulegen, aufgrund der
ähnlichen Bauart machen wir un s aber Sorgen, dass diese ähnlich ungenau
arbeitet wie das Alkoholmeter. Habt Ihr Erfahrungen mit Bierspindeln und
arbeiten sie bei Euch zuverlässig?
Gruß
Frank und Florian
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Gast
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erstellt am: 7.4.2005 um 22:35 |
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Hallo,
ein Alkoholmeter ist für eure Zwecke auch nicht brauchbar, da ihr damit nur
den Aethanolgehalt in Aethanol-Wasser-Gemischen messen könnt. Und ihr wollt
ja auch nicht den Alkoholgehalt im Bier messen, sondern die Stammwürze,
also das was an Extrakt vor der Vergärung da ist und den Restextrakt, also
das was an Extrakt nach der Vergärung noch da ist. Und dafür braucht ihr
eine Bierspindel und die geht bis 20% oder 20° Plato.
Die Stammwürze läßt sich auch noch mit einem Refraktometer messen, aber
nicht der Restextrakt, da die Messung mit dem Refraktometer durch den
Alkohol verfälscht wird.
Grüße
Wolfgang
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Posting Freak Beiträge: 1090 Registriert: 14.3.2003 Status: OfflineGeschlecht:
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erstellt am: 8.4.2005 um 08:43 |
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Zitat: | Habt Ihr Erfahrungen mit
Bierspindeln und arbeiten sie bei Euch
zuverlässig? |
Es gibt sogar geeichte (nicht
kalibrierte!) Bierspindeln. Die sind also genau, aber natürlich nur so
genau wie der Messer seine Messung durchführt.
Abhänigkeiten sind:
1. Temperatur
2. Temperaturverteilung in Standzylinder
3. Durchmesser/Verhältnisse Zylinder Spindel
4. Trockenheit des Bereiches der Spindel die nicht im der Flüssigkeit
schwimmt
5. Innere Bewegung der Flüssigkeit
6. eventueller CO2 -Gehalt
...
Ich glaube, jetzt müsst ihr erst mal definieren, was genau ist ____________________ Gnadle
"Beer is living proof that God loves us and wants us to be happy."
(Benjamin Franklin)
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Antwort 2 |
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Gast
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erstellt am: 8.4.2005 um 09:04 |
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yep, wer Alkohol misst, misst Mist
@Frank Giese, meine Empfehlung:
kaufe dir zwei Bierspindeln. Eine mit dem Messbereich 0 bis 5/6/7 um den
Restextrakt und eine mit dem Bereich 5/6/7 bis 20% um die Stammwürze zu
bestimmen..
Warum: Eine Bierspindel die den ganzen Bereich abdeckt, ist sehr gross
womit du eine relativ grosse Menge Messflüssigkeit benötigst, liegt so im
Bereich von ~300ml, die du ja hinterher nichtwieder in den Gärpott schütten
kannst.
Hast du aber zwei kleine, dann brauchst du pro Messung höchstens
~100-150ml.
Was wird gemessen:
Hauptsächlich der Zuckergehalt, die anderen Stoffe spielen bei der
Dichtemessung keine Rolle, d.h. sie sind vernachlässigbar klein.
Zuerst bestimmt man vor der Gärung den Zuckergehalt (Stammwürze), diese
Messung ist noch relativ genau.
Während der Gärung entsteht aber Alkohol und dieser wirkt gewichtsmässig
dem Zucker genau entgegen, sodass bei einsetzender Gärung die Messung immer
ungenauer wird.
ganz am Schluss der Gärung hat man nun soviel Alkohol in der Brühe, dass
der angezeigte Spindelwert überhauptnicht dem tatsächlichen Restextrakt
entspricht.
Wenn man jetzt aber die anfängliche Stammwürze gemessen hat, kann man
anhand von Formeln ziemlich gut errechnen wieviel Alkohol in der Brühe drin
ist und wenn man das weiss, kann man auchwieder errechnen um wieviel die
Spindelwerte von den tatsächlichen Werten abweicht.
Da die ganze Brauerwelt aber mit diesen scheinbaren Restextraktwerten zu
rechnen gelernt hat, kann man sich die Umrechnung auf den tatsächlichen
Restextrakt sparen.
Also, als zukünftiger Braumeister deinerselbst, kommst du an der
Anschaffung einer Bierspindel nicht vorbei.
viel Grüsse
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Posting Freak Beiträge: 581 Registriert: 18.2.2004 Status: OfflineGeschlecht:
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erstellt am: 8.4.2005 um 10:12 |
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Hallo Frank und Florian,
auch ich denke Ihr kommt nicht an den Erwerb einer Bierspindel oder
eventuell Refraktometer vorbei.
Das gehört zum Brauen dazu, alles andere wäre Wahnsinn.
Bierspindel halte ich für sehr zuverlässig, wenn man sich an die
Gebrauchsanleitung hält.
Nebenbei bemerkt habe ich diese Woche meine 2. Spindel in einem Jahr
zerstört.
Also "Don't drink when measure"
@heavybyte:
Die Spindelmenge ist natürlich abhängig vom Messbecher.
Also ich würde auch 300 ml Spindelprobe austrinken, wenn es sein muss.
Deshalb habe ich auch Spindeln von 0 bis 20 %.
Kippst Du die Messflüssigkeit wieder zurück in den Gärbottich?
Also ich achte da lieber auf weniger Sterilität und trinke die Probe
aus.
Wie sterilisierst Du denn die Spindel?
Viele Grüße burgi ____________________ Schade dass man Bier nicht ficken kann
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Antwort 4 |
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Gast
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erstellt am: 8.4.2005 um 11:22 |
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Zitat: | @heavybyte:
Die Spindelmenge ist natürlich abhängig vom
Messbecher. |
jo klar, aber du brauchst halt auch
eine bestimmte Eintauchtiefe und die ist bei einem großskaligen Messgerät
grösser als bei einem kleinen. Zitat: | Also ich würde auch 300
ml Spindelprobe austrinken, wenn es sein muss. |
yep, mache ich ja auch immer,
allerdings nicht die Probe von der Stammwürze-bestimmung, hicks. Zitat: | Deshalb habe ich auch
Spindeln von 0 bis 20 %. |
habe ich ja auch,
aber speziell wenn man, wie ich, grün schlaucht, dann muss man gegen Ende
häufiger spindeln um den Abfüllzeitpunkt nicht zu verpassen und bei
häufigem Spindeln fallen halt auch eine Menge Proben an. Die schmecken zu
diesem Zeitpunkt noch nicht so gut, dass ich verrückt danach wäre.
Zitat: | Kippst Du die
Messflüssigkeit wieder zurück in den
Gärbottich? |
nee, niemals.
allzeit gut Sud
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Posting Freak Beiträge: 1090 Registriert: 14.3.2003 Status: OfflineGeschlecht:
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erstellt am: 8.4.2005 um 11:23 |
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Zitat: | Also ich würde auch 300
ml Spindelprobe austrinken, wenn es sein muss.
...Wie sterilisierst Du denn die Spindel? |
[kleinerFinger-Abspreizmodus]Na, du bist aber
empfindlich! Man trinkt eben nur "sterilisierte" Spindelproben!
[/kleinerFinger-Abspreizmodus]
Ne ohne Spass:
Wenn die Probe nicht wieder zum Rest hinzukommt, was ich immer mache, ist
Sterilisierung überflüssig.
[Editiert am 8/4/2005 von gnadle] ____________________ Gnadle
"Beer is living proof that God loves us and wants us to be happy."
(Benjamin Franklin)
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Antwort 6 |
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Posting Freak Beiträge: 1542 Registriert: 16.9.2004 Status: OfflineGeschlecht:
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erstellt am: 8.4.2005 um 16:03 |
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Hallo Frank!
Zitat: | Während der Gärung
entsteht aber Alkohol und dieser wirkt gewichtsmässig dem Zucker genau
entgegen, sodass bei einsetzender Gärung die Messung immer ungenauer
wird. |
Genau das ist der Punkt: Du bestimmst nur den Scheinbaren Restextrakt (Es)!
Den wirklichen (Ew) brauchst du aber eigentlich nicht, weil in Brauereien
immer mit dem Es gearbeitet wird!
Den Fahler mit der Alkoholspindel (bei mir die nach Richter & Tralles) habe
ich auch gemacht. Einfach rein und gut! Na, das kann nicht gut gehen! Durch
den Alkohol sinkt die Spindel in die Flüssigkeit, wegen der geringen Dichte
von Alkohol. Die größere Dichte des Restextraktes lässt die Spindel aber
wieder nach oben driften. So geht's also nicht!
Du müsstest eine Probe von, sagen wir mal 300ml über 70°C erhitzen bzw.
kochen. ALLES was verdampft muss aufgefangen werden und diese Flüssigkeit
danach mit dest. Wasser wieder auf 300ml auffüllen. So muss mit der
Alkoholspindel gearbeitet werden.
Das Ausrechnen mit der Stammwürze und Restextrakt ist da schon viel
einfacher!
Gruß Malte
P.S.: Spindeln so kaufen wie Heavybyte es erklärt hat!!! ____________________ "Zeige mir eine Frau, die wirklich Gefallen am Bier findet, und ich erobere
die Welt."
Kaiser Wilhelm II
(1859-1941)
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Antwort 7 |
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Member Beiträge: 77 Registriert: 8.4.2006 Status: OfflineGeschlecht:
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erstellt am: 3.5.2006 um 13:33 |
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Hab ich das richtig verstanden, dass Alkoholmeter nicht für das Messen der
Stammwürze im Bier geeignet sind sondern nur Bierspindeln?
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Antwort 8 |
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Posting Freak Beiträge: 813 Registriert: 21.1.2005 Status: OfflineGeschlecht:
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erstellt am: 3.5.2006 um 14:02 |
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Ja, genau.
Hängt logischerweise mit den Dichten zusammen:
Wasser: 1,0g/cm³
Wässrige Alkohollösung: <1,0g/cm³
Wässrige Zuckerlösung: >1,0g/cm³
Die Alkoholometerspindel geht dir also einfach nicht in den bereich der
höheren dichte, d.H. sie schwimmt zu weit oben. Und umgekehrt, kannst du
eine Würzepindel in einem reinen Alkohol/Wassergemisch versenken!
____________________ Interpunktion und Orthographie des Postings ist frei erfunden.
Eine Übereinstimmung mit aktuellen oder ehemaligen Regeln wäre rein
zufällig und ist nicht beabsichtigt.
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Antwort 9 |
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Senior Member Beiträge: 176 Registriert: 4.4.2006 Status: OfflineGeschlecht:
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erstellt am: 3.5.2006 um 15:55 |
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Hi..
Wieso steckt ihr die Spindeln nicht direkt in den Gärbehälter?
Wird doch in Hausbrauereien auch so gemacht und man muss nicht immer 300 ml
wegschütten.
gruss...........Christian
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Antwort 10 |
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Posting Freak Beiträge: 1104 Registriert: 11.1.2006 Status: OfflineGeschlecht:
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erstellt am: 3.5.2006 um 16:02 |
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Also, ich mach's nicht, weil ich keine Stielaugen habe, mit denen ich durch
mein 18cm kleines Loch im Deckel eine Spindel in 40cm Entfernung
einigermaßen genau ablesen kann
Außerdem habe ich bei Weizenbieren oft so viel Schaum (ca. 5cm), da fällt
das Ablesen ganz flach, es sei denn, ich schaufle mir den Weg durch die
Kreusen. Und da ist mir das Infektionsrisiko dann doch zu hoch.
Andere machen das aber durchaus sehr erfolgreich, ich glaube Wolf, zum
Beispiel?
Jan ____________________
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Antwort 11 |
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Gast
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erstellt am: 3.5.2006 um 16:04 |
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Hi Christian,
genauso mache ich es auch. Jedesmal zum Messen eine Probe ziehen, wozu? Und
wenn ich eine Probe ziehe, dann schütte ich die nicht weg. Wenn der
Messwert durch das CO2 verfälscht wird, stört mich das nicht, da ich in
erster Linie den Gärverlauf beobachten möchte.
Grüße
Wolfgang
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