Newbie Beiträge: 5 Registriert: 22.8.2012 Status: Offline
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erstellt am: 26.8.2012 um 21:50 |
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Hallo Forum
Ich habe dieses Wochenende mein erstes Bier gebraut und möchte mich damit
dem Forum als Neuling bekannt machen.
Den Brauvorgang habe ich selbverständlich in Bildern festgehalten und in
meinem Blog weekendbrewery.de einen ausführlichen Braubericht
geschrieben.
Ich hoffe es ist o.k., hier auf meinen Blog zu verweisen, statt den
gesamten Text mit Bildern an dieser Stelle nochmal zu wiederholen. Sollte
es jedoch gewünscht sein, daß der Bericht hier direkt im Forum steht, würde
ich den Text und die Bilder selbverständlich nachtragen.
Gut Sud,
Sven ____________________ weekendbrewery.de
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Posting Freak Beiträge: 1232 Registriert: 16.10.2010 Status: OfflineGeschlecht:
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erstellt am: 27.8.2012 um 05:32 |
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Moin moin,
also erstmal: Astreiner Bericht mit super Bildern! Sowas wird hier im Forum
gerne gesehn!!!
Nun zu den kleinen "Fehlern" die mir aufgefallen sind:
1. Wo zur Hölle hast du gelesen, die Jodprobe schon bei 64°C zu machen?
Dass diese negativ ausfällt, ist wohl klar. Mach die Jodprobe einfach nach
dem Aufheizen bei 78°C. Sollte sie dann noch negativ sein, verlängere die
Rast um weitere 10 Minuten, dann sollte alles klar sein.
2. Nachguss im Wasserkocher machen, ist auch sehr merkwürdig. Welche
Temperatur hat denn der Nachguss dann? Dieser sollte, wenn möglich,
ebenfalls exakt 78°C haben. Kleiner Tip: Schau mal ab und an bei eBay rein,
dort gibts oft gute gebrauchte Einkocher für wenig Geld. Für den Nachguss
sind diese tiptop! Zu meinen Anfangszeiten hab ich den Nachguss in nem
kleinen Topf aufm Herd erhitzt. Das war glaub ich ein 7 Liter Topf, und
oftmals musste ich den auch 2 mal aufheizen. Aber allemal besser als der
Wasserkocher :-)
3. Lass dir beim Läutern ruhig Zeit. Lass die Würze nicht zu schnell
durchlaufen. Lass am Anfang 3-4 mal schnell viel Würze durchschießen, und
stell den Ablasshahn dann so niedrig wie möglich. Wichtig ist auch, dass es
nie "trocken läuft", also sollte der Nachguss immer rechtzeitig
draufkommen...
4. Zum Thema "Ausschlagen": Besorg dir unbedingt den Filterbeutel von HUM!!! Der is echt einsame
Spitze!
5. Du schreibst: "Die Würze steht nun im Kühlschrank um die für die Hefe
angenehmen 20°C zu erreichen." Die von dir verwendete Hefe W34/70 liebt es
aber bei wesentlich niedrigeren Temperaturen, so ca. 10-14°C. Welche
Temperatur hast du denn momentan im Gäreimer? Bei 20°C vergärt das Bier
wohl, aber es könnten sich ungewollte Aromen bilden.
Aber ansonsten fürs erste Bier wirklich sauber gemacht. Bei mir wars da
wesentlich chaotischer, und trotzdem war das erste Bier sau lecker!!!
Cheers, willkommen im besten Forum der Welt
Marco ____________________ Als letztes gebraut:
Simcoe Lager, Mint Stout, Caramel Mild Ale
Nächste Projekte:
Strong Altbier, Sorachi Ace IPA, Weizen-Stout
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Antwort 1 |
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Newbie Beiträge: 5 Registriert: 22.8.2012 Status: Offline
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erstellt am: 27.8.2012 um 05:59 |
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Hallo Grima,
wow, vielen Dank für die detailierte Antwort. Da war ich wohl in meinem
Bericht an einigen Stellen zu ungenau oder etwas unklar.
1. Im Buch 'Heimbrauen' von Hagen Rudolph steht, daß nach der Maltoserast
die erste Jodprobe erfolgt.
2. Mein Nachguss hatte schon 78°C. Ich dachte mir, wenn ich das Wasser im
Wasserkocher auf 100°C bringe, dann kühlt es runter, bis ich es brauche.
Hat es ja auch, aber eben unter die 78°C.
3. Geläutert habe ich wohl etwas zu schnell. Da werde ich mir in Zukunft
mehr Zeit lassen. Der Nachguss war im Sudkessel schnell genug aufgeheizt,
so daß trotz dem schnellen Läutern der Treber nie trocken gelaufen ist.
4. Das war auch mein Gedanke für das nächste Mal.
5. Natürlich vergäre ich bei 12°C. Zum Messen der Stammwürze und zum
Rehydrieren der Hefe wollte ich die 20°C warme Würze. Für das Spindeln,
damit die Skala stimmt, und für das Rehydrieren weil es so im 'Datenblatt'
zur Hefe stand. Während dem Rehydrieren habe ich den Kühlschrank dann auf
12°C geschaltet. Wahrscheinlich war die Würze am Anfang noch wärmer, aber
mittlerweile sollten die 12°C erreicht sein.
Das schwerste wird jetzt, zu warten
Gruß,
Sven ____________________ weekendbrewery.de
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Antwort 2 |
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Administrator Beiträge: 10493 Registriert: 23.10.2005 Status: OnlineGeschlecht:
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erstellt am: 27.8.2012 um 06:29 |
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Hi,
willkommen hier bei uns im Forum! Jo, das ist ja mal ein toller Bericht,
vielen Dank!
Einen Tipp hätte ich auch: am besten Du isolierst den Einkocher, damit
sparst Du Energie und Du wirst schneller zum kochen kommen.
Wegen dem Wasserkocher: es gibt auch welche, wo Du die Temperatur vorwählen
kannst (in bestimmten Temperaturschritten), damit wird es einfacher, die
Nachgusstemperatur halbwegs korrekt zu halten.
Weiter so und viel Erfolg!
Gruß
Michael
____________________ „Lass die anderen mit Fichten- und Tannensprossen würzen, der Hopfen ist
das Beste, was die Natur uns bietet.“
Aus "Das Erbe des Bierzauberers" von Günther Thömmes, Gmeiner Verlag
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Senior Member Beiträge: 148 Registriert: 2.6.2012 Status: OfflineGeschlecht:
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erstellt am: 27.8.2012 um 07:43 |
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Ein schöner Bericht und Dein erster Brautag scheint Dir ja wirklich gut
gelungen zu sein.
Halte uns weiter auf dem Laufenden
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Antwort 4 |
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Moderator Beiträge: 4922 Registriert: 5.4.2005 Status: Offline
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erstellt am: 27.8.2012 um 08:14 |
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Mutig, schon als erstes ein Pils zu versuchen. Knackig trocken wird es mit
der W-34/70 nicht werden, das fangen aber die Rudolph-typisch/wuchtigen
45EBU wieder auf.
Gab es einen Grund, den Aromahopfen gleich zu Kochbeginn zu verbrauchen und
für die Aromagabe dann aber den Brewers Gold zu verwenden?
Viel Erfolg mit Deinem ersten Bier!
Uwe ____________________
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Antwort 5 |
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Newbie Beiträge: 5 Registriert: 22.8.2012 Status: Offline
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erstellt am: 27.8.2012 um 09:33 |
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@tauroplu: Den Sudkessel zu isolieren ist schon eingeplant. Ich kam nur vor
dem Wochenende nicht dazu, mir eine Isomatte zu besorgen. Und bei den
Temperaturen am WE war es wohl auch nicht so dringen notwendig wie es
später im Jahr werden wird, wenn ich dann bei < 10°C auf dem Balkon
friere
@Uwe12: Die Entscheidung für die Reihenfolge der Hopfengabe habe ich
aufgrund des CRE mit Andreas getroffen. Ich meine, daß er dort erwähnt hat,
daß Rothaus nur Aromahopfen und Jever nur Bitterhopfen verwendet. Da
Rothaus eher meinem Geschmack entspricht, wollte ich dem Aromahopfen mehr
Zeit geben. Ein Denkfehler? Ich dachte auch, ein Pilsner sei am einfachsten
zu brauen, aber nach Deiner Aussage scheint das wohl nicht so zu sein. Was
war denn Dein erstes Bier?
Gruß,
Sven ____________________ weekendbrewery.de
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Antwort 6 |
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Posting Freak Beiträge: 2795 Registriert: 2.9.2003 Status: OfflineGeschlecht:
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erstellt am: 27.8.2012 um 09:50 |
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Bei meinen 10-15L WG-Suden mache ich den Nachguss auch mit dem wasserkocher
heiß. Warum auch nicht?! Tipp: Die Füllmenge so ermitteln, das nach dem
Abschalten des Kochers und anschließendem Auffüllen desselben mit
Leitungswasser die Wassertemperatur bei ca. 78°C liegt.
____________________
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Antwort 7 |
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Posting Freak Beiträge: 704 Registriert: 7.8.2008 Status: Offline
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erstellt am: 27.8.2012 um 10:07 |
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Hallo,
Zitat: | @Uwe12: Die Entscheidung
für die Reihenfolge der Hopfengabe habe ich aufgrund des CRE mit Andreas
getroffen. Ich meine, daß er dort erwähnt hat, daß Rothaus nur Aromahopfen
und Jever nur Bitterhopfen verwendet. Da Rothaus eher meinem Geschmack
entspricht, wollte ich dem Aromahopfen mehr Zeit geben. Ein
Denkfehler? |
ja, je länger ein Hopfen mitkocht um so mehr verflüchtigen sich die
Aromabestandteile (wenn man jetzt mal von Spezialgaben wie Vorderwürze
absieht)
Daher gibt man, um die unedlen Bestandteile auszutreiben, den Bitterhopfen
zu Kochbeginn und den Aromahopfen dann als späte Gabe.
Hans
[Editiert am 27.8.2012 um 10:15 von HansMeiser]
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Antwort 8 |
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Moderator Beiträge: 4922 Registriert: 5.4.2005 Status: Offline
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erstellt am: 27.8.2012 um 11:44 |
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Wie Hans das geschrieben hat: die Aromagabe erfolgt kurz vor Kochende oder
sogar erst im Whirlpool. Man nimmt dafür guten Aromahopfen.
Echte Bitterhopfen, wie etwa Magnum oder noch schärfere Bittergranaten,
haben als Nachteil oft ein unausgewogenes, wenig angenehmes Aroma.
Indem man sie lange kocht, wird das aber alles verdampft und es bleibt die
Bittere, darauf ist der Brauer bei diesen Hopfen ja auch aus.
Man kann auch nur mit Aromahopfen bittern, was eine angenehmere Bittere
bringen soll.
Mein allererstes "Selbstgebrautes" war ein Bierkit, das fränkische
Braunbier.
Nach ein oder zwei Versuchen bin ich dann rasch auf Malzextrakt mit
Hopfenkochen gegangen und habe erst nach einigen solchen Bieren auf Maische
erweitert.
Dabei habe ich den Empfehlungen im Forum entsprechend, mit geschmackvollen
Obergärigen und insbesondere Weizenbieren angefangen.
Pilsbiere wurden und werden als die "Krönung" der Baukunst bezeichnet, da
man praktisch jeden Fehler bei er Herstellung herausschmecken kann.
Da ist ein Weizen viel verzeihender. Und Pilsfan bin ich ja sowieso nicht.
Uwe ____________________
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Antwort 9 |
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Junior Member Beiträge: 25 Registriert: 8.8.2012 Status: OfflineGeschlecht:
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erstellt am: 27.8.2012 um 12:06 |
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Hallo Sven,
auch von mir ein herzliches Willkommen.
Es wurde hier die Isolierung des Sudkessels angesprochen.
Welche Materialien bzw. Isomatten sind zu empfehlen?
Danke und Grüße
Sebi
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Antwort 10 |
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Posting Freak Beiträge: 941 Registriert: 18.2.2011 Status: OfflineGeschlecht:
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erstellt am: 27.8.2012 um 12:14 |
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Die billigsten Campingmatten funktionieren ganz gut. Wenn der Topf heiß
ist, kleben sie zwar ein wenig an, das ist aber kein Problem, sie lassen
sich trotzdem ohne Rückstände wieder entfernen. Es kann allerdings sein,
dass sich die Matte ein bisschen schrumpft, meine Schlitze für die Griffe
des Kochtopfes passen nicht mehr wie am Anfang.
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Antwort 11 |
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Junior Member Beiträge: 40 Registriert: 23.11.2009 Status: OfflineGeschlecht:
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erstellt am: 27.8.2012 um 13:56 |
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Schöner Braubericht! Hab dir auch gleich einen kleinen Kommentar auf den
Blog gepostet. Von solchen Blogs braucht es noch viel mehr in Deutschland.
Ein Pilsener als ersten Sud finde ich auch ziemlich mutig - bei mir wirds
ein Porter (Bericht folgt.). ____________________ Unser Blog zu den Themen Selbstversorgung, Woodcraft und historisches
Wissen - www.hinterwäldler.info
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Antwort 12 |
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Administrator Beiträge: 10493 Registriert: 23.10.2005 Status: OnlineGeschlecht:
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erstellt am: 27.8.2012 um 14:57 |
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Hallo,
eine doppelte Lage Zeitungspapier hilft, das Verkleben des Isoschaums am
Pott zu vermeiden.
Gruß
Michael
____________________ „Lass die anderen mit Fichten- und Tannensprossen würzen, der Hopfen ist
das Beste, was die Natur uns bietet.“
Aus "Das Erbe des Bierzauberers" von Günther Thömmes, Gmeiner Verlag
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Posting Freak Beiträge: 941 Registriert: 18.2.2011 Status: OfflineGeschlecht:
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erstellt am: 27.8.2012 um 15:09 |
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Antwort 14 |
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Posting Freak Beiträge: 2795 Registriert: 2.9.2003 Status: OfflineGeschlecht:
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erstellt am: 27.8.2012 um 15:57 |
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Ich find´s super, wenn jemand ambitioniert an die Sache herangeht. Direkt
Maische und dann noch ein Pils. Warum nicht? Der Bildbericht lässt doch
hofen!
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Antwort 15 |
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Newbie Beiträge: 5 Registriert: 22.8.2012 Status: Offline
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erstellt am: 27.8.2012 um 23:00 |
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@ HansMeiser & @Uwe12: O.k., da muß ich das mit dem Hopfen beim nächsten
Mal wohl nochmal überdenken. Danke an Euch beide für die Infos.
@Gustl: Danke für den Hinweis, daß die Isomatte schrumpft. Da werde ich
wohl vorausschauend etwas mehr Überlappung lassen.
@tauroplu: Super Tip mit der Zeitung! Danke.
@Norsk Ridder: Danke für den Kommentar im Blog. Dein Blog sieht auch sehr
interessant aus. Da werde ich mich bei nächster Gelegenheit auch mal drin
vertiefen. Auf jeden Fall wünsche ich Dir schonmal viel Erfolg mit Deinem
ersten Sud.
@Kurt: Der Geruch aus dem Gärbottich macht mir auch schon Hoffnung. Es
riecht bereits herrlich!
Dank an alle, die geantwortet haben,
Sven
____________________ weekendbrewery.de
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Antwort 16 |
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