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Autor: Betreff: nachträgliche Wasseraufbereitung
Newbie
Newbie


Beiträge: 7
Registriert: 17.9.2012
Status: Offline
Geschlecht: männlich
red_folder.gif erstellt am: 17.9.2012 um 09:19  
Hallo liebe Forengemeinde,

ich lese schon über lange Zeit in diesem Forum mit. Viele Fragen konnten mir dabei beantwortet werden und auch viel Neues habe ich hinzugelernt.
Ich habe aber eine Frage, die hier so - nach erfolgloser Suche - wohl noch nicht behandelt wurde: Ich habe relativ sulfatreiches Wasser, was zu einem ungünstigen Chlorid/Sulfat Verhältnis führt. Leider habe ich den Thread zu den Auswirkung dieses ungünstigen Verhältnisses auf die Malzigkeit und die kratzige Bittere erst heute im Forum gefunden. Da ich aber schon gestern Brautag hatte, habe ich das Wasser nicht mit Calciumchlorid in Richtung eines besseren Verhältnisses bezüglich Malzigkeit verschoben :(
Die Malzigkeit ist mir bei den letzten Bieren immer etwas abhanden gekommen und ich hatte auch diese besagte kratzige Bittere.

Daher die Frage: Kann ich die fertige Würze noch mit Calciumchlorid behandeln? Bringt das noch etwas? Das Verhältnis Chlorid zu Sulfat sollte ja trotzdem besser werden, oder wirkt die Wasserbehandlung nur vor dem Maischen?

Ciao und Gut Sud,

Markus
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Gast

Gast
red_folder.gif erstellt am: 17.9.2012 um 09:31  
Ich denke mal, dass ein nachträgliches Aufsalzen nix mehr bringt. Die Extrakte sind bereits gelöst und haben ggf. bereits mit den Inhaltsstoffen des Brauwassers reagiert.
Für den nächsten Sud solltest Du Dir die Anschaffung eines Brita(R)-Filters zur Hebung der Wasserqualität überlegen. Daneben ist die Gabe von CASO4 und anderen Salzen zu empfehlen.
Antwort 1
Posting Freak
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muldengold
Beiträge: 675
Registriert: 25.10.2010
Status: Offline
red_folder.gif erstellt am: 17.9.2012 um 10:18  
Ohne es selbst probiert zu haben würde ich sagen, dass es tatsächlich etwas bringen wird. Das Chlorid reagiert mit Nichts während der Würzebereitung wirkt sich aber dennoch geschmacklich im fertigen Bier aus. Daher könnte man das Chlorid selbst noch ins fertige Bier geben. MATA: versuch's doch einfach. Zu verlieren gibt's nix. Noch besser Du behandelst nur einen Teil der Würze mit CaCl2 und dann kannst Du am Ende vergleichen. Und noch schöner wäre es wenn Du am Ende hier davon berichtest.

Koenigsfeld: warum sollte er CaSO4 dazu geben, wenn er eh schon zuviel Sulfat im Wasser hat?

Beste Grüße
Sandro
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Moderator
Posting Freak

Uwe12
Beiträge: 4922
Registriert: 5.4.2005
Status: Offline
red_folder.gif erstellt am: 17.9.2012 um 10:19  
Um nur das Sulfat:Chlorid-Verhältnis zu ändern, kannst Du sicher auch nachträglich noch CaCl2 zugeben.
Die eigentliche Wirkung des Salzes ist ja die RA-Senkung, dafür braucht es aber üblich mehr, als zu einer bloßen Angleichung og. Verhältnisses.
Bei (Sauer)Bieren mit geringer Stammwürze wurde ja eine gewisse Menge Kochsalz zugegeben, um das Bier als weniger leer abzuschmecken.
Calciumchlorid schmeckt auch "salzig", in etwa wie Kochsalz.

Um wieviel müßtest Du den Chloridpegel anheben um auf 1:1 zum Sulfat zu kommen?

Braugips (CaSO4) ist bei den gegebenen Wasserverhältnissen eher ungeeignet, da es den Sulfatgehalt noch erhöht.

Uwe


____________________
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Gast

Gast
red_folder.gif erstellt am: 17.9.2012 um 10:43  
Richtig, jetzt wo Ihr es sagt...sorry.
Freilich isses Schmarrn, mit CaSO4 aufzusalzen, wenn er eh zuviel Sulfat drin hat. :redhead:
Da hab ich was überlesen.

Sicher, mit der Gabe von Chloridionen in wäßriger Lösung kannst ein wenig erreichen, eine große Fällung wird aber eher nicht eintreten.
Antwort 4
Moderator
Posting Freak

Boludo
Beiträge: 9432
Registriert: 12.11.2008
Status: Offline
Geschlecht: männlich
red_folder.gif erstellt am: 17.9.2012 um 10:56  
Ich hab das mal probiert und ein Bier mit Calciumchlorid nachträglich behandelt und mit unbehandeltem verglichen.
Ich finde, man schmeckt da schon einen Unterschied.
Wie Uwe sagt, ist halt der Effekt der Restalkalität Senkung nicht mehr gegeben, aber geschmacklich kann man da meiner Meinung nach schon noch was drehen.
Kratzige Bitere kommt aber oft auch von zu hoher Restalkalität vor allem in Verbindung mit Magnesiumhärte>3°dH.

Stefan
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Newbie
Newbie


Beiträge: 7
Registriert: 17.9.2012
Status: Offline
Geschlecht: männlich
red_folder.gif erstellt am: 17.9.2012 um 10:59  
Hallo Sandro

da ich beim diesmaligen Brauen das Wasser testweise auch durch den oben genannten Brita-Filter habe laufen lassen, bin ich auch auf diese Wirkung gespannt. Damit habe ich allerdings nur die Ca und Mg Kationen durch Wasserstoff ersetzt. Ich will mal schauen, ob ich es mit einer kleinen Menge zusätzlich testen kann. Werde dann mal berichten.

Uwe,
mein Verhältnis Chlorid/Sulfat liegt bei 22,2 mg/l zu 67,4 mg/l. und damit bei einem Verlältnis von 0,33.
Gem. der in einem anderen Thread diskutierten Tabelle:
< 0.5 Sehr kratzig (sehr hopfenaromatisch), kräftig
0.5 - 0.77 kratzig
0.77 - 1.3 neutral
1.3 - 2 malzig
>2 sehr malzig, mild
kann ich mir jetzt (leider zu spät :mad: ) den Geschmack besser herleiten.
pH habe ich mit Sauermalz angepasst, was ja auch den RA heruntergeregelt hatte.

Markus
Profil anzeigen Antwort 6
Newbie
Newbie


Beiträge: 7
Registriert: 17.9.2012
Status: Offline
Geschlecht: männlich
red_folder.gif erstellt am: 17.9.2012 um 11:17  
Hallo Boludo,

wie war denn der geschmackliche Unterschied bei deienem Versuch ? Malziger, weniger kratzig, oder ... ?

Markus
Profil anzeigen Antwort 7
Moderator
Posting Freak

Boludo
Beiträge: 9432
Registriert: 12.11.2008
Status: Offline
Geschlecht: männlich
red_folder.gif erstellt am: 17.9.2012 um 11:27  
Ist schon ne Weile her, das Bier wird irgend wie voller und runder.
Probier´s halt mal aus, aber nicht übertreiben, sonst schmeckt es schnell salzig.
Brita Filter sind sicher keine Dauerlösung, da die Menge, die man aufarbeiten kann recht begrenzt ist. Außerdem weißt Du hinterher nicht genau, was Du denn für ein Wasser hast und die Sauermalzmenge kannst Du dann auch nur noch raten,
Ich würde anhand der Wasseranalyse entsprechend mit Sauermalz/Milchsäure arbeiten und auf jeden Fall den Chloridgehalt durch Aufsalzen erhöhen.

Stefan
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