Hallöchen werte Braugemeinde,
gestern war es soweit, ich habe meinen neuen (alten) Alu-Kessel samt
Hockerkocher eingeweiht.
Spannend sollte es werden, weshalb ich mich entschlossen hatte, alles in
reiner Handarbeit zu tun, also auch die Maischeführung nicht
digital-gesteuert im Einkocher zu machen, sondern ebenfalls im Kessel und
ohne Rührwerk, also traditionelles Brauerhandwerk.
Als Rezept hatte ich mir 35 Liter ein „IPA“ ZEBULON Indian Summer
vorgenommen. Der „Kleine Brauhelfer“ hat mich dabei wie immer hervorragend
unterstützt.
„ZEBULON Indian Summer IPA“
85% Halcyon Pale Ale Malz
5% Münchner Malz
5% Caramalz Hell
5% Maisflocken
dazu 250 gr. Haferflocken
Einmaischen bei 52° - Kombi bei 67° - abmaischen bei 78°
Hopfenkochen 90 Minuten
40gr. Cascade VWH
40gr. Galena für 60 Minuten
40gr. Cascade für 20 Minuten
40gr. Cascade im Wirlpool
Hefe Safale S-04 aus 3. Führung
Angepeit 14°P – EBC 14 – IBU > 80
Um 11.00 Uhr ging es los. Erst mal 7kg Malz schroten, von Hand.
Ganz in Ruhe und entspannt, war das nach 40 Minuten erledigt und die
Schüttung fertig.
Um 12.00Uhr war alles vorbereitet zum einmaischen und der Brenner haute 26
Ltr. Hauptguss innerhalb 10 Minuten auf 52°. Hier zeigte sich schon, dass
ich die HT-Armatex doch zu tief runter gezogen habe, denn die Temperatur
der Alubeschichtung betrug am Topfboden über 230°.
Auch hat sich schnell gezeigt, dass mein Lieblingsgaffetape diesen
Temperaturen natürlich nicht gewachsen war. Da muss Hitzebeständiges
Alutape dran.
Naja, no fear dachte und weiter hoch, von nunmehr 42° auf 67° zur Kombi.
Das ging recht flott und die Kombi war um 13.20 Uhr durch. Weiter durch auf
78°, allerdings war klar, dass die HT-Armaflex jetzt etwas leiden würde.
Das bissel Gekokel war nicht so gravierend, die Hitzeübertragung durch die
Aluschicht bis Mitte der Kessels war heftiger. Dort waren teilweise 100°,
naja wird entsprechend gekürzt.
Leider war die 1. Jodprobe nix und ich musste warten. Ruhe bewahren dachte
ich und hab erst mal eine Sonderrast eingelegt.
Die war allerdings positiv – mit einem Selbstgebrauten. *ggg
Mahlzeit
Danach war die Jodprobe auch ok und es ging an die Läuterarbeit.
Nu aber den Nachguss anschalten. Während des Läuterns habe ich so lange am
Regler geschraubt, bis er exakt bei 78° abgeschaltet hat. So ein
Infrarotthermometer ist wirklich schon sehr nützlich.
Nach etwa 6 Litern Vorlauf war die Würze schön klar. Habe den blauen
Läutereimer (war nach unten konisch) gegen den isolierten Einkocher
ausgetauscht. Die größere Bodenfläche hat sich absolut positiv ausgewirkt
und die Zeit um 30 Minuten auf 1,5 Std. verkürzt.
Gut sieht‘s aus.
Klare Würze und auch die Geschwindigkeit passt.
Schöner Treberkuchen. Wichtiger ist allerdings die Isolierung, die beim
läutern die Temperatur zwischen 66° und 70° hält. Ein Versuch den auch noch
anzuheizen steht aus.
Pfanne voll war um 15.30 Uhr, leider nur mit 36 Litern, da ohne
Deckel/Rührwerk und die Jodprobe einiges mehr verdampft ist.
Macht aber nix, hab auch nicht nachgegossen, wollt sehen wo ich rauskomme.
Die Isolierung habe ich absichtlich weg gelassen, wird erst neu angepasst.
Außerdem wollte ich den Brenner wie auch den Topf beim Hopfenkochen testen.
Kurz auf Volllast gestellt ist die Würze binnen 15 Minuten in Wallung und
hält diese dann auf kleinster Stellung. Prima Sache das.
Nach dem Wirlpool abfiltern, das funktioniert mit dem Sputnik immer
schlechter und da werde ich mir was einfallen lassen. 80gr. Hopfen (VWH und
WP der Rest war in Socken) schafft der nach seinem 10. Einsatz nicht mehr,
obwohl ich ihn eine Stunde koche. Naja, that‘s life. Der Trubkegel
jedenfalls war ok.
Am Ende standen dann 24 Liter im Gärfass, welch magere Ausbeute dachte ich.
Als ich dann allerding gespindelt und mit dem Refraktometer kontrolliert
hatte, kam ich auf lockere 21°P. Habe ich allerdings verdünnt, denn ich
wollte auf keinen Fall über 14°P kommen.
Des Brauers Lohn um 18.00 Uhr, ein Tarwebier (Bierkit) vom 25.05. – letzte
Pulle. Das waren noch Zeiten, aber ein geiles Bierchen allemal.
Ein schöner Brautag ging zu Ende, den ich sehr genossen habe und wieder
Einiges gelernt.
PS: Um 23.00 habe ich dann gründlich belüftet und die S-04 rein. Seit heute
Morgen um 7.00 Uhr gären nun doch knapp 35 Liter IPA im Fass und es
blubbert nach wie vor im Sekundentakt.
Nach der Hochkrause gibt es nochmals ordentlich Cascade und der Hl.
Gambrinus wird da sicher was Leckeres heranreifen lassen.
PPS: Der Alukessel ist so geil, ich glaube der kommt sogar ohne Isolierung
aus.
Danke für Eure Aufmerksamkeit.
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Bierinale - Festival der kreativen Braumanufakturen
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