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Autor: Betreff: Blausud
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Schwarzbraeu
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red_folder.gif erstellt am: 7.10.2012 um 10:59  
Hallo Forum,
ich habe heute zum ersten Mal versucht, nach dem Dekoktionsverfahren zu brauen - Weizenbier, Einmaischverfahren. Berechnet nach dem Müggelland Rezeptkalkulator ging anfangs alles gut, Einmaischtemperatur auf den Punkt getroffen. Bei der Temperaturerhöhung auf 63° ging es schief. Nach der Infusion mit kochendem Wasser ging die Maische auf über 70° hoch und landete nach 10 Min. bei 68°.
Jetzt, nach 109 Minuten ist der Sud noch immer nicht jodnormal.
Gibt es eine Rettung?

Thomas
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red_folder.gif erstellt am: 7.10.2012 um 11:29  
Ja, die gibt es....

lass den Sud einfach auf 60°C abkühlen.
Bis die 60°C erreicht sind, wird das komplette Temperaturspektrum der Kombi- und der Maltoserast durchlaufen und es sollte ausreichend Stärke abgebaut werden.
Wichtig: Bevor Du die Jodprobe machst, rühr den ganzen Sud nochmal richtig durch.
100% Jodnormal wirst Du - wurde hier im Forum schon ausführlich beschrieben - wohl niemals bekommen. Aber wenn Stichproben jodnormal sind UND es süß schmeckt, dann passt das schon.

Wenn die 60°C erreicht sind, fahr langsam wieder auf die 78°C hoch und dann maisch ab.

Greets Udo


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red_folder.gif erstellt am: 7.10.2012 um 16:19  
Erreich man Jodnormalität nicht erst bei der 72°C-Rast..... :cool:
Ich habe zwar bei 68°C noch keine Jodprobe gemacht,könnte mir aber vorstellen,wenn Du da unten rumrastest,
sich auch kein Jodnormal einstellen wird. :)


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red_folder.gif erstellt am: 7.10.2012 um 16:35  
Die Umwandlung von Stärke in Zucker findet innerhalb des kompletten Spektrums der Maltose-Rast (60-65°C) der Kombirast (66-69°C) und der Verzuckerung (70-75°C) statt.
Üblicherweise macht man die Jodprobe natürlich zum Abschluss der Verzuckerung, bevor man zum Abmaischen hoch heizt.

In diesem Fall - Maltose und Verzuckerung übersprungen - muss also irgendwie der Umbau der Stärke in Zucker ausgelöst werden. Und das bedeutet, man lässt die Temperatur einfach fallen und dabei durch die verschiedenen Temperaturfenster von Verzuckerung, Kombirast und Maltose laufen. (Stichwort absteigende Infusion)

Dabei ist es dann egal, ob man die Jodprobe bei der üblichen Verzuckerungstemperatur von 72°C oder bei 60°C macht. Wichtig ist nur, dass die Stärke umfassend in Zucker (Maltose oder Dextrine) umgebaut wurde.

Greets Udo


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Schwarzbraeu
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red_folder.gif erstellt am: 7.10.2012 um 16:47  
Hallo Udo und Wildeye,
so ähnlich habe ich es gemacht, allerdings das Wiederhochheizen auf 78° hab ich nicht gekannt. Nach gut 2 Stunden in meinem selbstgebauten "Thermoport" waren die Maische immer noch 63° warm und fast jodnormal. Die Stammwürze lag mit über 18°P jenseits meiner Messmöglichkeiten, hat mich echt gewundert.
Schlussendlich habe ich knapp 50 l bei 14,75° P herausbekommen (10kg Malz), das Anschwänzen musste ich irgendwann abbrechen, da meine Würzepfanne nicht mehr aufhehmen konnte.
Morgen werde ich mit abgekochtem Wasser auf "Trinkstärke" verdünnen.
So ein Blausud hält nicht lange, oder?

Thomas
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red_folder.gif erstellt am: 7.10.2012 um 16:53  
Moin,
das ist kein Blausud mehr :)
Du hast Jodnormalität erreicht und ich würde wetten, dass während des Läuterns die Reststärke auch noch weitestgehend abgebaut wurde. 100% Jodnormal wird man eh kaum jemals erreichen, weil irgendwann Schluss mit Proben sein muss.
Ich denke, Du hast zwar weit mehr als gewollt °P aus der Maische geholt und das dürften aufgrund der hohen "Einstiegstemperatur" vorwiegend Dextrine, also unvergärbare Zucker sein, dementsprechend eine recht hohe Restsüße im Bier bleiben, aber unterm Strich ist es Bier.
Wundere Dich also nicht, wenn die Gärung nicht den gewohnt niedrigen Restextrakt erreicht. Der Anteil an unvergärbaren Zuckern dürfte in diesem Fall höher als gewohnt sein und dementsprechend ein hoher Restextrakt bleiben.

Wenn Du ordentlich Hopfen gekocht hast, spricht Nichts dagegen, dass auch das ein lange haltbares, leckeres Bier wird :)

Greets Udo


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