Hi Jonny,
mir ging es letztens mit meinem Northern Brown Ale ähnlich, wenn auch die
Ausgangslage anders war. Die Wyeast 1028 war schon 4 Monate alt und das
Smack Pack wollte auch nach 24 Stunden nicht so recht prall werden. Aus
Zeitnot heraus habe ich die Würze mit 14.7°P dann trotzdem angestellt,
allerdings mit Sicherheit grob "underpitched", wie man so schön sagt, zumal
die 14.7°P für so wenig Hefe doppelt harte Arbeit sind. Dementsprechend
dauerte es edenfalls gute 55 Stunden, bis die Hauptgärung überhaupt erst
mal ankam (bei recht idealen 18° Würzetemperatur) und dann weitere 7 Tage,
bis der Restextrakt auf 4.5°P runter war und sich über 3 Tage weigerte,
trotz Temperaturerhöhung und zartem Schwenken des Gärbehälters wieder in
Fahrt zu kommen - sprich - zu sinken. Somit habe ich statt der zu
erwartenden 73-77% sEVG nur knapp 70% geschafft, wollte dem Sud aber
aufgrund des bisherigen Verlaufes nicht eine noch längere Hauptgärung
zumuten (wahrscheinlich übertriebene Sorge vor Infektion). Habe also in
Flaschen abgefüllt und die Karbonisierung etwas geringer berechnet, falls
die Hefe in der Nachgärung doch noch kooperieren möchte.
Meine Erkenntnis aus der Geschichte: Starter anlegen und den Prozess
zeitlich so organisieren, dass man nicht zu Notfallaktionen gezwungen ist,
die einem vielleicht das ganze gute Bier ruinieren. Und Geduld haben, aber
das wird wohl am schwierigsten sein ;-)
LG,
Christoph