Posting Freak Beiträge: 1542 Registriert: 16.9.2004 Status: OfflineGeschlecht:
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erstellt am: 10.5.2005 um 20:14 |
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Hallo Einkocher-Kollegen!
Hier möchte ich euch die Bitterstoffausbeute präsentieren, mit der ihr
demnächst besser die Hopfengabe berechnen könnt!
Es handelt sich dabei allerdings NICHT um die Bittere in der Würze, sondern
um die im fertigen Bier! Aber wen interessiert schon die Bittere der Würze?
Schließlich wird das Bier getrunken!
Folgende Daten hatte ich als Grundlage:
Kochdauer: 90 Minuten mit 2,1kW
Hopfengabe 10 Minuten nach Kochbeginn:
20g Hallertauer Magnum 14% alpha, 15g Perle 3,9% alpha
Hopfengabe 10 Minuten vor Kochende fällt raus, weil kaum alpha-Säure
isomerisiert
Kaltwürzemenge: 22l
Die Analyse ergab einen Wert von 40BE, daraus folgt eine
Bitterstoffausbeute von 26%
Die Analyse wurde ca. 75 Tage nach Gärbeginn durchgeführt.
In wie weit jetzt die Kochverstärkung mittels Tauchsieder und die
Lagerdauer die Bittere beeinflussen kann ich nicht genau sagen. Aber ich
gehe davon aus, dass der Einfluss doch recht wenig sein dürfte. Die
Kochtemperatur steigt nur leicht und es haut ja nicht grade pro Lagertag
die Hälfte der Bitterstoffe ab!
Ich werde aber noch weitere Analysen durchführen und die Ergebnisse hier
veröffentlichen!
Gruß Malte
____________________ "Zeige mir eine Frau, die wirklich Gefallen am Bier findet, und ich erobere
die Welt."
Kaiser Wilhelm II
(1859-1941)
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Posting Freak Beiträge: 1776 Registriert: 14.7.2004 Status: OfflineGeschlecht:
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erstellt am: 10.5.2005 um 20:49 |
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Interessant,
wie hoch war der Extrakt in Deiner Ausschlagwürze ?
Ich habe mich bisher immer an der Hanghoferschen Tabelle (nach 'Glenn
Tinseth') orientiert - bei 'nem Pils liegst Du ja dort mit 26 % in 80'
ziemlich in der Nähe.
Auf jeden fall bin ich gespannt auf weitere Ergebnisse.
Danke und Gut Sud !
____________________
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Antwort 1 |
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Gast
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erstellt am: 10.5.2005 um 20:53 |
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Malte, Malte, Malte...
Hast ja geschrieben das du noch was dazu postest aber das ist mir zu hoch.
Mein Kocher hat übrigens nur 1,8 kw. Wie wirkt sich das dann auf die
Ausbeute aus wenn ich auch 90 Minuten koche? Sollte ich vielleicht 100
Minuten kochen?
Gruss
Christian
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Gast
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erstellt am: 10.5.2005 um 20:54 |
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Malte, Malte, Malte...
Hast ja geschrieben das du noch was dazu postest aber das ist mir zu hoch.
Mein Kocher hat übrigens nur 1,8 kw. Wie wirkt sich das dann auf die
Ausbeute aus wenn ich auch 90 Minuten koche? Sollte ich vielleicht 100
Minuten kochen?
Gruss
Christian
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Gast
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erstellt am: 10.5.2005 um 21:09 |
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Hi Christian,
Zitat: | Wie wirkt sich das dann
auf die Ausbeute aus wenn ich auch 90 Minuten
koche? |
Das hängt davon ab, wie hoch die Temperatur beim Kochen ist. Ist die
Temperatur bei 100°C und darüber, dann passt das schon. Du brauchst
deswegen die Kochdauer nicht auszudehnen.Allerdings gibt es ja auch
Brauereien (z.B. Leikeim), die im Vakuum arbeiten, da liegt die
Siedetemperatur dann bei 95°C. Und die behaupten, auch da findet schon eine
Isomerisierung statt.
Grüße
Wolfgang
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Gast
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erstellt am: 10.5.2005 um 22:04 |
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Also bei mir kocht es leicht wallend. Ich achte also immer darauf das die
Temperatur schön bei 100 Grad liegt... Wenn es dann keine Probleme gibt ist
ja alles in Ordnung.
Gruss
Christian
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Posting Freak Beiträge: 1542 Registriert: 16.9.2004 Status: OfflineGeschlecht:
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erstellt am: 11.5.2005 um 15:42 |
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@ Wikinger
Wie Wolf schon geschrieben hat, wenn es 100°C sind dann ist alles
paletti!
@ Wolf
Zitat: | Allerdings gibt es ja
auch Brauereien (z.B. Leikeim), die im Vakuum arbeiten, da liegt die
Siedetemperatur dann bei 95°C. Und die behaupten, auch da findet schon eine
Isomerisierung statt. |
Hmm, so etwas ist mir nicht bekannt. Die Kochung selber muss bei 100°C oder
mehr stattfinden. Es gibt aber Energiesparsysteme, die mit Vakuum arbeiten.
Dazu zählt die Entspannungsverdampfung. Dabei wird nur ca. 40 Minuten
atmosphärisch (also knapp über 100°C) gekocht. Die Bitterstoffausbeute
dürfte dabei dann relativ niedrig sein. Nach der Whirlpoolrast wird dann
die noch 96°C heiße Würze im Entspannungsverdampfer einem Unterdruck von
0,6 bar ausgesetzt. Schlagartig verdampft ein Teil der Würze.
Die Kochzeit wird also verkürzt, dadurch fällt weniger Eiweiß aus (bessere
Schaumstabilität) und im Entspannungsverdampfer wird das noch zu viel
vorhandene DMS ausgetrieben, das sich vor allem durch die Whirlpoolrast
wieder gebildet hat bzw. nach 40 Minuten Kochung noch nicht ausreichend
ausgetrieben wurde.
Das nur mal nebenbei zu Energieeinsparungen in Großbrauereien.
Gruß Malte ____________________ "Zeige mir eine Frau, die wirklich Gefallen am Bier findet, und ich erobere
die Welt."
Kaiser Wilhelm II
(1859-1941)
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Antwort 6 |
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Gast
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erstellt am: 11.5.2005 um 16:17 |
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Posting Freak Beiträge: 1542 Registriert: 16.9.2004 Status: OfflineGeschlecht:
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erstellt am: 11.5.2005 um 18:45 |
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Hallo Wolfgang!
Interessant, interessant...
Dieses Schonkochverfahren scheint mir aber doch recht ähnlich der
Entspannungsverdampfung! Obwohl ich jetzt immer noch nicht verstanden habe
ob die Würze jetzt mal 100°C erreicht oder nicht???
Das sollte meiner Meinung nach schon gegeben sein. Die Gründe dafür standen
ja alle in dem Thread...
Gruß Malte
____________________ "Zeige mir eine Frau, die wirklich Gefallen am Bier findet, und ich erobere
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Kaiser Wilhelm II
(1859-1941)
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Antwort 8 |
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Posting Freak Beiträge: 1542 Registriert: 16.9.2004 Status: OfflineGeschlecht:
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erstellt am: 11.5.2005 um 20:59 |
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@ Tinoquell
Hab deine Frage ganz vergessen
Ich hatte eine Stamwürze in der Anstellwürze von 11,3 gew %. Dieser Wert
wurde bei der Analyse des fertigen Bieres mit einem Ergebniss von 11,35 gew
% quasi bestätigt!
Gibt es die Tabelle von Hanghofer irgendwo online?
Gruß Malte ____________________ "Zeige mir eine Frau, die wirklich Gefallen am Bier findet, und ich erobere
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Kaiser Wilhelm II
(1859-1941)
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Antwort 9 |
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Posting Freak Beiträge: 1776 Registriert: 14.7.2004 Status: OfflineGeschlecht:
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erstellt am: 12.5.2005 um 04:23 |
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Antwort 10 |
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Posting Freak Beiträge: 695 Registriert: 12.1.2005 Status: OfflineGeschlecht:
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erstellt am: 12.5.2005 um 09:53 |
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Hi,
ich siede den Sud immer mit 110°C. Dazu benutze den Einkocher und nen
Tauchsieder. Das kocht gut sprudelnd.
Gruß aus OWL
Mirko
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Antwort 11 |
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Posting Freak Beiträge: 1542 Registriert: 16.9.2004 Status: OfflineGeschlecht:
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erstellt am: 12.5.2005 um 18:34 |
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Zitat: | Der Hopfen 10' vor Koch-
Ende wird hier immerhin mit noch 10 % Ausbeute
angesetzt |
Mjap, ich korrigiere demnach meine Rechnung auf eine
Bitterstoffausbeute von 25%
Ich werde dazu noch weitere Tests durchführen und z.B. einen Sud nur mit
einer Hopfengabe als Grundlage nehmen.
Zitat: | ich siede den Sud immer
mit 110°C |
Hiermit das gleiche. Nur hatte ich bis dato immer das Problem, dass der
Tauchsieder soviel Gas gibt dass meine Würze schon etwas zu viel in Wallung
gekommen ist!
Gruß Malte
[Editiert am 12/5/2005 von Malte] ____________________ "Zeige mir eine Frau, die wirklich Gefallen am Bier findet, und ich erobere
die Welt."
Kaiser Wilhelm II
(1859-1941)
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Antwort 12 |
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Posting Freak Beiträge: 695 Registriert: 12.1.2005 Status: OfflineGeschlecht:
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erstellt am: 12.5.2005 um 20:34 |
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Hi Malte,
ich stell den Topf (1800W) auf kochen und mit dem Sieder komm ich auf
110°C. Ich fülle den Topf nicht mehr ganz, sondern gleiche, wie hier im
Forum beschrieben den Würzepegel mit Wasser vom Läutern aus.
Bitte poste deine test, das ist ein Thema, das mich sehr interessiert, da
ich doch höhere Hopfengaben, als in den Rezepten beschrieben benötige, um
ein für mich adäquates Bier zu erzeugen.
PS: Die Wasseranalyse Geht die Woche raus.
Gruß aus OWL
Mirko
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Antwort 13 |
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Posting Freak Beiträge: 1776 Registriert: 14.7.2004 Status: OfflineGeschlecht:
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erstellt am: 12.5.2005 um 21:32 |
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@Hopfentrader, @Malte
heisst dass, dass ihr ohne Überdruck auf 110 Grad kommt ?
Geht denn das ?
____________________
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Antwort 14 |
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Posting Freak Beiträge: 804 Registriert: 25.12.2004 Status: OfflineGeschlecht:
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erstellt am: 13.5.2005 um 07:51 |
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Zitat: | heisst dass, dass ihr
ohne Überdruck auf 110 Grad kommt ?
Geht denn das ?
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Nö. Wird sich um einen Messfehler handeln, vielleicht durch Dampfblasen am
Meßfühler. Oder Hopfentrader befindet sich ein Stück unterhalb des
Meeresspiegels (bzw. N.N.), wo der atmosphärische Druck hoch genug ist
;-)
Bei normalem Umgebungsdruck auf N.N. sollte das Wasser ziemlich genau bei
100°C verdampfen, es kann dann niemals mehr als 100°C haben.
Oder Hopfentrader hat eine sehr starke Würze...flüssiger Zucker wird
schliesslich auch über 100°C heiß ;-) ____________________ Das ist eine Signatur.
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Antwort 15 |
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Posting Freak Beiträge: 695 Registriert: 12.1.2005 Status: OfflineGeschlecht:
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erstellt am: 13.5.2005 um 09:38 |
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Zitat: | @Hopfentrader,
@Malte
heisst dass, dass ihr ohne Überdruck auf 110 Grad kommt ?
Geht denn das ?
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Ja. Zum Messen habe ich ein Thermometer, dessen Temperaturfühler
(Wasserdicht in ein Silikonrohr gehüllt) mittig im Topf endet. Mit der
Topfeinstellung (1,8KW) "entsaften" und nem Tauchsieder (2KW) lande ich
dann bei 110°C. Der Sud kocht dabei derbe sprudelnd.
Zitat: | Nö. Wird sich um einen
Messfehler handeln, vielleicht durch Dampfblasen am
Meßfühler. |
Dann erklär mir mal, wie Dampf, der von auf 100°C erwärmten Wasser stammt
110°C heiß sein soll.
Zitat: |
Bei normalem Umgebungsdruck auf N.N. sollte das Wasser ziemlich genau bei
100°C verdampfen, es kann dann niemals mehr als 100°C haben.
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Allesklar, bei 100°C verdampft alles Wasser, sodaß ich ihm keine
Wärmeenergie mehr zur weiteren aufheizung zuführen kann, da ja der Topf
leer ist. :knockout:
Ich habe außerdem nicht davon geredet, das meine Würze erst bei 110°C
kocht, sondern daß ich mit 110°C meinen Sud koche. Würde der erst bei 110°C
kochen hätte ich 1,5bar Überdruck im Topf.
Trotzdem verdampft die Würze auch bei 110°C wunderbar, da sie ja ab
mindestens 100°C kocht.
Alles klar?
Zitat: | Oder Hopfentrader hat
eine sehr starke Würze... |
Nein, Pils hat nicht soviel.
Hoffe ich konnte euch helfen.
Gruß aus OWL
Mirko
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Antwort 16 |
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Posting Freak Beiträge: 1776 Registriert: 14.7.2004 Status: OfflineGeschlecht:
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erstellt am: 13.5.2005 um 09:44 |
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Vorneweg :
Hauptsache das Ergebnis ist zufriedenstellen und das Bier schmeckt !
Ansonsten würde ich auch von einem Messfehler ausgehen. Andernfalls stellt
das die gesamte Physik auf den Kopf.... ____________________
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Antwort 17 |
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Posting Freak Beiträge: 804 Registriert: 25.12.2004 Status: OfflineGeschlecht:
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erstellt am: 13.5.2005 um 11:01 |
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Zitat: | Allesklar, bei 100°C
verdampft alles Wasser, sodaß ich ihm keine Wärmeenergie mehr zur weiteren
aufheizung zuführen kann, da ja der Topf leer ist.
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jaja, da brauchste ja nicht gleich so zynisch zu reagieren. Wenn'ds nicht
glaubst, nimm dir lieber ein Physikbuch zur Hand
Wasser kann bei normalem Druck nicht heißer als 100°C werden. Wenn es
nämlich heißer wird, ändert es seinen Aggregatzustand und wird zu
Wasserdampf (der allerdings sehr viel heißer als 100°C werden kann).
Ich will dich doch nicht ankacken oder bloßstellen, ich will nur etwas
richtigstellen da jemand danach gefragt hat. Sollte ich völlig falsch
liegen, lasse ich mich aber gerne belehren ____________________ Das ist eine Signatur.
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Antwort 18 |
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Posting Freak Beiträge: 695 Registriert: 12.1.2005 Status: OfflineGeschlecht:
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erstellt am: 13.5.2005 um 11:45 |
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Das interessiert mich jetzt aber. Werde beim nächsten mal eine
Vergleichsmessung mit nem anderen Thermometer machen.
Habe nämlich das hier gefunden:
"Kurzvorstellung des Versuchs
Die meisten Stoffe ändern ihren Aggregatzustand bei einer bestimmten
Temperatur. Die Temperatur, bei der ein flüssiger Stoff in den gasförmigen
Zustand übergeht, nennt man Siedetemperatur. Erhitzt man Wasser und
verfolgt den Temperaturverlauf, stellt man fest, dass sich ab 100° C die
Temperatur des Wassers nicht weiter erhöht, auch wenn die ganze Zeit
weiterhin Energie in Form von Wärme zugeführt wird. Die Siedetemperatur des
Wassers ist erreicht und die gesamte Energie wird für die Änderung des
Aggregatzustandes genutzt. Im Gegensatz zu flüssigen Wasser kann
gasförmiges Wasser deutlich höhere Temperaturen als 100° C besitzen."
Das würde deine Aussagen untermauern. Vielleicht ist der heiße Dampf ( der
ja doch heißer als 100°C sein kann) doch am verfälschtem Ergebnis schuld,
wenn er am Kabel vom Temperaturfühler herzieht.
Naja, hab ich wenigstens wieder was dazugelernt.
Gruß
Mirko
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Antwort 19 |
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