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Autor: Betreff: Mein Weißbier Ayinger Art, Brautagsdokumentation vom 27.10.2012 Teil 1 Der Brautag
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mvoigtsb
Beiträge: 75
Registriert: 19.10.2012
Status: Offline
Geschlecht: männlich
red_folder.gif erstellt am: 29.10.2012 um 15:28  
Hallo an alle Hobbybrauer,

mit dieser Dokumentation möchte ich mich als Neuer gleich in diesem tollen Forum vorstellen. Ich bin der Micha aus Bornheim bei Bonn, und braue gerne eigenes Bier, da mir die Industrieplörre nicht mehr schmeckt. Nach einem Bericht über das langsame dahinsiechen von Deutschem Bier durch stetigen Zusammenschluss von Megabrauereien war es dann endgültig soweit. Also habe ich mir alles im Internet angeschaut was es so zum Thema "Eigenbräu" gibt, beim Hobbybrauerversand meine ersten Zutaten bestellt und losgelegt. Bei mir stand von Anfang an fest, ich brau nur nach dem Maischeverfahren. Warum weiß ich nicht, irgendwie gefällt es mir wenn alles "natürlich" zugeht. Eingedampfte Suppen mag ich auch nicht, also wagte ich mich gleich an die "Königsklasse" ran. Und ich muss sagen , es hat richtig Spaß gemacht. Und siehe da, seit etwa 4 Wochen reift mein erstes Klosterbier in meinem Kühlschrank im Keller. Und es schmeckt.... unglaublich gut, obwohl es noch sehr jung ist.
Meine Familie gehört nun auch den Menschen an, die glauben, Bier brauen ist eine nicht zu lernende Gabe Gottes. Da meine Mutter das bayrische Weißbier liebt, sollte nun mein zweiter Sud ein solches werden. Ich habe selbst über 10 Jahre in Erding gelebt und dort so einige Weißbiere "umgewandelt". Komischerweise schmeckte mir das Erdinger nie so richtig, ich liebte das Ayinger Weißbier. und war regelmäßig Gast im wunderschönen Ayinger Bräugarten um selbiges zu genießen. Umso mehr reizte es mich ein Weißbier nach dieser Art zu brauen. In der Rezeptdatenbank fand ich dann auch was ich suchte. Und hier nun mein Bericht zu meinem Sud vom Wochenende, viel Spass dabei. Gleichzeitig bekommt Ihr auch was von meinem teilweise selbst gebauten und optimierten Zubehör was mit.


Gebraut wurde nach folgendem Rezept:

2500 gr BioWienermalz
2000 gr BioWeizenmalz hell
21 gr Hallertauer Tradition Doldenhopfen 6-7% Alpha
Flüssighefe Weihenstephan von Wyeast

Ziel zwischen 20 und 22 Liter Würze mit EBC 10 und IBU 15 und 7g CO2

Den Hallertauer Tradiditon Hopfen habe ich auf der Homepage der Ayinger Brauerei recherchiert, war immer der Meinung im Weißbier wird eher Tetnanger Hopfen bevorzugt, aber Ayinger nimmt nur Hallertauer und dazu Weihenstephaner Hefekulturen. Also hab ich es auch so bestellt.

Am 27.10. um 13 Uhr war es dann soweit. Mein 4 jähriger Sohn (früh übt sich) und ich eröffnen den Brautag (natürlich mit dem Segen des Hauptzollamtes Köln, der von mir auch die Führung eines Braubuches verlangt).


Zuerst ein paar Bilder von meiner Brauanlage. Ein Rührwerk besitze ich nicht, bei mir ist alles noch "Handarbeit" (so fühle ich mich dann auch nach dem Brautag). Begleitende Texte stehen immer unter dem jeweiligen Foto:



Mein Braueimer und meine ausgekochten Filtertücher



Hier mein selbst gebauter Läutereimer und mein Würzekocher. Den habe ich damals meiner Ex aus dem Keller "entwendet", da wusste ich nur noch nicht, dass man damit leckeres Bier herstellen kann. Dahinter sieht man schon die beiden Töpfe für das Anschwänzwasser (Nachguss) und meine Malzschüttung.



Hier seht Ihr meinen Gäreimer und meine Speiseflaschen sowie diverses Zubehör zum Messen und prüfen, sowie mein Spickzettel aus dem "kleinen brauhelfer"



Ein Blick in meinen Läutereimer. Ich läuter mit Panzerschlauch und bin sehr zufrieden damit, die Maische läuft sehr schnell klar. Die Bauteile gibt es alle im Baumarkt und kosten zusammen mit dem Eimer etwa 35 Euro. Der gelbe Untersetzer aus Silikon dient zur Beschwerung, damit der Panzerschlauch nicht aufschwimmt. Alles lässt sich einfach demontieren und ist sehr gut zu reinigen.



Mein Brauwasser, kommt direkt aus einer Talsperre, ist mittelhart, braucht aber kaum Aufbereitungsmittelchen. Außer beim Bockbier, da muss ich mit etwa 5ml Milchsäure auf 30 Liter die Restalkalität auf 0 senken.



auch wenn er alt ist, die Temperatureinstellung funktioniert sehr genau. Das Brauwasser wird nun auf 40 Grad erwärmt



Mit dabei auf meinem alten Laptop, Trashhunters Leitfaden, gerade für mich als Anfänger, das absolute Muss. Danke nochmals für die viele Mühe die du Dir gemacht hast, dafür gibt es auch noch ne Spende ;)



Und mein "kleiner brauhelfer" darf auch nicht fehlen, das wirkt sehr Profimäßig , wenn jemand in meiner Küche steht und mir über die Schulter guckt :D



Das Teil hab ich mir aus einem Video abgeschaut, ist genial zum Hefeeinschlagen. Das seht Ihr noch auf einem der weiteren Aufnahmen.



Einmaischen bei 40 Grad und halten der Temperatur bei 38 Grad für 25 Minuten



Danach unter Rühren auf 65 Grad erhitzen, und als Kombirast für 90 Minuten Temperatur halten



Wie man an der Jodprobe erkennt hat die Verzuckerung noch nicht eingesetzt



Deshalb die Decke der Frau klauen und den Würzekocher gut einpacken und warten... dabei die Frau wärmen ;)



Nach 90 Minuten sieht die Maische dann so aus



und die Jodprobe so.... also schnell auf 76 Grad unter rühren erhitzen und....



Abmaischen. Dabei den Treber ....



in den Läutereimer schichten, Maischewasser darübergießen und 20 Minuten Läuterruhe halten



Jetzt über den Ablaufhahn mit einem Gefäß 2-3 Mal 1 Liter ablassen und über einem Schaumlöffel zurück in den Läutereimer geben, bis die Vorderwürze klar läuft



so ist es gut.



dass ist ein Schlückchen für den Braumeister zum testen, lecker süß und sehr malzig



den in der Zwischenzeit gereinigten Würzekocher mit einem Filtertuch bedecken, einen Silikonschlauch in einen Filterbeutel (aus der Weinherstellung, hat extrem feines Filtergewebe kostet etwa 8 Euro und lässt sich auskochen) stecken und langsam abläutern, dabei den Hahn so wenig wie möglich öffnen , gerade so dass es läuft. Sobald im Läutereimer der Treberkuchen zu sehen ist (es sollte immer 2 cm Flüssigkeit über dem Treberkuchen stehen).....



....über einen Schaumlöffel mit dem 78 Grad heißen Nachguss anschwänzen. Bei diesem Rezept war der Hauptguss bei etwa 17 Litern und der Nachguss bei 15 Litern.



Mein Hallertauer Tradition Doldenhopfen vor seiner "Einführung" in den Hopfensack. Der Hopfen kommt bei diesem Rezept etwa 10 Minuten nach Kochbeginn in die Würze, und kocht 80 Minuten lang mit





an diesen beiden Fotos sieht man schön wie die Würze wallend kocht, und wie der Würzebruch stattfindet. Wenn die 90 Minuten Kochzeit vorbei sind, den Kocher abschalten und warten bis im Topf "Ruhe" eingekehrt ist.



Jetzt die Würze mit dem Braupaddel in Bewegung setzen. Der Wirlpool sorgt dafür, dass der ganze Bruch in der Mitte des Topfes aufgehäuft wird. Dann fällt das Schlauchen vom Rand her einfacher. Beim Wirlpool am besten den Deckel aufsetzen, dauert etwa 20 Minuten.



Dann kann die Würze in den Gäreimer abgeschlaucht werden. Ab jetzt muss sehr sauber gearbeitet werden, damit die Würze nicht infiziert wird. Alle Gerätschaften gut desinfizieren!!! Ich filtere hier wieder über ein Filtertuch und den Feinfilterbeutel, beide natürlich jetzt abgekocht. Genau wie die....



... Speiseflaschen. Ich fülle 2 Literflaschen mit Speise ab und bewahre diese im Kühlschrank auf bis die Hauptgärung im Gäreimer abgeschlossen ist.


Da ich keinen Würzekühler habe, lasse ich die heiße Würze über Nacht bei geschlossenem Deckel abkühlen. Sobald sie eine Temperatur von etwa 24 Grad hat, wird die vorher gestartete Hefe eingerührt.



Die Hefeverpackung habe ich vorher desinfiziert, bevor ich sie geöffnet habe. Mein Sohn rührt die Hefe langsam ein, und dann kommt mein......



... WÜRZELÜFTER! Mit Rechts- und Linkslauf bringe ich nun innerhalb von 3 Minuten soviel Luft wie möglich in die Würze, damit die Hefe sich gleich richtig wohl fühlt.



Wenn es so aussieht, ist es genug. Also....



... Deckel drauf, Gärröhrchen drauf und ab in die Ecke. Bei mir fing das Blubbern bereits nach 3 Stunden kräftig an. Nun heißt es warten bis die Hauptgärung zu Ende ist.


So das war es erst aml mit meinem Bericht. Werde im Laufe der Woche täglich ein Bild schießen und dann zusammen mit den Bildern von der Flaschenabfüllung hier einstellen, damit das Ganze komplett wird. Meine Würze hat Übrigends 12,5 Grad Plato bei einer Dichte von 1050. und auch die Menge passt, es sind inklusive der Speise 22 Liter. Die Farbe , na ja, etwas dunkler als gedacht, vielleicht gibt sich das noch, aber der Geschmack ist mir wichtiger. Mit dem Geschmacks-Test meiner Würze nach der Hopfung bin ich sehr zufrieden. Jetzt lassen wir mal die 100 Billionen Hefehelferlein ihre Arbeit machen und dann geht es hier mit dem Bericht weiter.

Ich hoffe Euch gefällt mein Bericht und wünsche allen eine frohe neue Woche und verabschiede mich bis zur Flaschenabfüllung :D

Euer Micha


[Editiert am 6.11.2012 um 12:22 von mvoigtsb]



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red_folder.gif erstellt am: 29.10.2012 um 15:43  
Tip Top :thumbup: Vorstellung

Herzlich Willkommen hier im Forum

Gruß Doppel


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mzone
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red_folder.gif erstellt am: 29.10.2012 um 16:37  
Danke für den schönen Braubericht und willkommen an Board.
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TrashHunter
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red_folder.gif erstellt am: 29.10.2012 um 17:54  
Sogar hervorragend, der Bericht, würde ich sagen :) :thumbup:

Auch von mir, willkommen im Forum.

Greets Udo


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Brauen ist die wahre Alchemie :P
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saarmoench
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red_folder.gif erstellt am: 29.10.2012 um 18:43  
Das nenn ich mal einen klasse Einstand hier in dem besten Forum der Welt!
Ich hoffe wir bekommen auch in Zukunft von dir viele klasse Bilder aus deiner Heimbrauerei oder von deinen Bieren!

Grüße, der saarmoench
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daKrueml
Beiträge: 204
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red_folder.gif erstellt am: 29.10.2012 um 19:14  
Herzlich willkommen!

Schön, mal wieder einen quasi-Nachbarn hier zu sehen.


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Grüße

Martin
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seppelmueller
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red_folder.gif erstellt am: 29.10.2012 um 19:17  
Hallo Micha,

einen ganz feinen Bericht hast du da erstellt. Echt top gemacht!

Herzlich Willkommen bei den Hobbybrauern!

Beste Grüße Sebastian
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uckel
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smilies/thumbup.gif erstellt am: 29.10.2012 um 19:32  
Willkommen in unserem schönen Forum, welches durch deinen Bericht wieder noch besser geworden ist. Weiter so!

:thumbup:


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