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Autor: Betreff: Geheimnisvolle Flaschengärung...
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chapapote
Beiträge: 127
Registriert: 28.8.2004
Status: Offline
Geschlecht: männlich
red_folder.gif erstellt am: 12.5.2005 um 19:48  
Moin, moin,

folgendes ist mir gestern abend passiert: Ich hatte im Kühlschrank noch ca. 1l Speise ( 18º Stammwürze vom letzten Dubbel) in einer 2 Ltr. Bügelverschlussflasche liegend gelagert, seit meinem letzten Brautag am 19.03.05. Da ich am Wochenende brauen möchte, wollte ich die Speise zum Hefestarten vorbereiten.
Ich war auf ein ganz sanftes Plopp beim Flaschenöffnen eingestellt, doch es gab einen riesigen Knall und die Druckwelle oder Druckstoss hat mir einige an der wandaufgehängte Zwiebeln weggeschossen.
Ihr werdet es nicht glauben, doch es war trinkbares Bier in der Flasche :D :D :D!!!

Weiss der Geier wie da Hefen reingekommen sind? Ich bin mir sicher, dass die Flasche sehr gut gereinigt war. Ich habe im Kühlschrank zwar noch ein Behälter ( von Braupartner mit Überdruckventil) mit abgesetzen Hefen vom letzten Sud stehen, aber ich halte es für ziemlich unwahrscheinlich, das die den Weg in die Flasche mit der Speise gefunden haben könnten?

Was meint ihr, hat schon mal jemand ähnliches erlebt? Könnten es auch wilde Hefen sein die die Gärung übernommen haben? Ich habe die Speise heiss nach dem Hopfenseihen in die Flasche gefüllt ( min. >>70ºC).

Ich bin gespannt auf euere Antworten.

Gruss

chapapote

PS: Könnte ich diese Speise ist ja eigentlich Bier trotzdem zum Hefestarten verwenden, doch ich befürchte das da ja kaum noch Zucker drin ist, muss wohl mal ne Jodprobe machen.
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Malte
Beiträge: 1542
Registriert: 16.9.2004
Status: Offline
Geschlecht: männlich
red_folder.gif erstellt am: 12.5.2005 um 20:11  
Hallo Chapapote!

Ich gehe stark davon aus das es sich um wilde Hefe handelt! In die Flasche ist zu 99% nichts von der Hefe aus dem Kühlschrank reingekommen!

Wenn das Bier schmeckt kannste ja versuchen eine Hefezelle zu isolieren und daraus eine Reinzucht zu machen!!! Musste dann nur noch prüfen ob es ober- oder untergärige Hefe ist (gibt da den Raffinosetest, könnte ich dir erklären wenn du interesse hast).

Dann hättest du deine eigene Reinzucht!!!

Das Jungbier, dass du da jetzt hast kannst du, wenn es genug Zucker enthällt (einfach Spindeln, mit Jod kannste da nix machen) einfach abkochen und für den Starter verwenden!

Gruß Malte


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"Zeige mir eine Frau, die wirklich Gefallen am Bier findet, und ich erobere die Welt."
Kaiser Wilhelm II
(1859-1941)
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Gast

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red_folder.gif erstellt am: 13.5.2005 um 07:25  
moin allseits,

Zitat:
Könnte ich diese Speise ist ja eigentlich Bier trotzdem zum Hefestarten verwenden, doch ich befürchte das da ja kaum noch Zucker drin ist, muss wohl mal ne Jodprobe machen.


wenn dir das Bier, respektive die vergorene Speise, schmeckt, kann es dir egal sein wo die Hefe her gekommen ist und wenn es noch nicht monatealt ist, kannst du daraus ganz sicher auch wieder lebende Hefe extrahieren.
Ganz einfach den Bodensatz nochmal ansetzen, sowie man es auch mit vielen Industriebieren noch machen kann.

allzeitgutsud
Antwort 2
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gnadle
Beiträge: 1090
Registriert: 14.3.2003
Status: Offline
Geschlecht: männlich
red_folder.gif erstellt am: 13.5.2005 um 08:30  

Zitat:
Wenn das Bier schmeckt kannste ja versuchen eine Hefezelle zu isolieren und daraus eine Reinzucht zu machen!!! Musste dann nur noch prüfen ob es ober- oder untergärige Hefe ist (gibt da den Raffinosetest, könnte ich dir erklären wenn du interesse hast).

Ich hätte Interesse!


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Gnadle
"Beer is living proof that God loves us and wants us to be happy." (Benjamin Franklin)
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tinoquell
Beiträge: 1776
Registriert: 14.7.2004
Status: Offline
Geschlecht: männlich
red_folder.gif erstellt am: 13.5.2005 um 09:46  
Jo,
Raffinosetest klingt interessant, bitte erklären.

Danke !
Tino


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Malte
Beiträge: 1542
Registriert: 16.9.2004
Status: Offline
Geschlecht: männlich
red_folder.gif erstellt am: 13.5.2005 um 17:23  
@ Gnadle & Tinoquell

Leider habe ich da keine praktische Erfahrung (ich dümpel ja immer noch mit den sch... NaCl Dingern rum und dat funzt net ;( :mad: ;( ), aber theoretisch geht das so:

Wenn man eine wilde Gärung hat muss als erstes eine Reinzucht angelegt werden. Dazu muss man eine Hefezelle isolieren und diese vermehren.

Und da ich davon keinen praktischen Plan hab hier der Link:

http://www.netbeer.org/y_cult.htm

Hab ich selber hier von der Seite.

Wenn man jetzt also eine Reinzucht angelegt hat kann man den erwähnten Raffinosetest anwenden:

Raffinose ist ein Dreifachzucker der aus den drei Einfachzuckern Glucose, Fructose und Galactose besteht.

Die Raffinose muss nun mit der Reinzucht vergoren werden.

Handelt es sich bei der Hefe um untergärige, dann wird die Raffinose komplett vergoren.

Handelt es sich jedoch um obergärige Hefe wird nur die Fructose der Raffinose vergoren. Die Glucose und Galactose bilden zusammen die Melibiose (Zweifachzucker). Diese während der Gärung aus der Raffinose entstandene Melibiose kann von der obergärigen Hefe allerdings nicht vergoren werden, weil sie nicht über das Enzym Melibiase verfügt. Es wird also nur 1/3 der Raffinose vergoren, dann stoppt die Gärung.

Praktisch gesehen also Raffinose besorgen, daraus eine 12%ige Lösung anfertigen (wenn möglich pH zwischen 5,0 und 5,5) und anstellen! Schön endvergären lassen (also schon etwas wärmer stellen) und Spindel. Ist die Hefe untergärig sollte so gut wie alles vergoren werden, ist sie obergärig dürften 8% nicht vergoren werden.

Fragt mich jetzt nur nicht wie ihr an Raffinose kommt! Ich frage morgen mal in der Apotheke. Und wenn ich da dran komme probiere ich den test mal aus und werde euch berichten, ob das denn auch so funzt!

Gruß Malte


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chapapote
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red_folder.gif erstellt am: 14.5.2005 um 13:55  
moin, moin

erst mal schönen Dank für die Tipps. Ich denke es ist untergärige Hefe, denn ich habe ja die Speise gleich nach dem Abkühlen der Flasche in den Kühlschrank gelegt und als es den dicken "Plopp" da , habe ich sie direkt aus dem Kühlschrank genommen, da war sie seit dem 19.3. bei 5-6ºC .
Bis jetzt habe ich immer nur obergärig gebraut und noch keine Möglichkeit, mit Hilfe einer umgebauten Kühltruhe, das untergärige bei Stimmung zu halten.
Vielleicht sollte ich aber trotzdem aus meiner wilden Hefe eine Reinzucht erzeugen. Ich könnte sie ja denn a la agar agar kultivieren und wer weiss in einem Jahr hab ich vielleicht auch die Möglichkeit untergärig zu brauen. Wenn sich die Hefe auf agar agar eingegraben hat, könnte ich ja mal ne Zucht an einige von Euch schicken die untergärig brauen und ihr versucht mal ein Bier draus zu machen? Was meint ihr?

PS: Also wo man Raffinose her bekommt würde ich dann auch gerne noch wissen???


gruss aus dem verregneten Galicien

chapapote

[Editiert am 14/5/2005 von chapapote]
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Malte
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red_folder.gif erstellt am: 14.5.2005 um 18:52  

Zitat:
Bis jetzt habe ich immer nur obergärig gebraut und noch keine Möglichkeit, mit Hilfe einer umgebauten Kühltruhe, das untergärige bei Stimmung zu halten.


Och, die Untergärige mags eigentlich auch warm, nur dass sie dann mehr Nebenprodukte erzeugt. Ich hab grad einen Sud Pilsener angestellt, die Hefe hat eine Gärtemperatur von 12°C, hab ich bei 21°C angestellt und im Keller bei 16°C "kühl" gestellt. Das funzt auch, nur muss man schon ein paar Wochen lagern bevor man das Bier genießt!

Ich würde mal eine Reinzucht versuchen, grade wenn das Bier recht gut schmeckt! Wenn das nicht klappt ist ja auch kaum was verlohren!

Meine Apotheke wird sich jetzt mal nach Raffinose erkundigen. Doch ein Gespräch mit Jakobus hat dann schon mal ergeben, dass Raffinose, selbst wenn man da dran kommt, so ziemlich unwarscheinlich teuer sein wird! :mad:

Kommt Zeit, kommt Rat...

Gruß Malte


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Malte
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red_folder.gif erstellt am: 4.6.2005 um 13:12  
So, also meine Apotheke kommt nicht an Raffinose dran. Ich denke mal, das hat sich dann damit erledigt. Durch den Großhandel wird das Zeug auch nicht preiswerter....


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chapapote
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red_folder.gif erstellt am: 4.6.2005 um 13:40  
Moin, moin,

also ich werde dann doch einfach beim nächsten Brauen mal ein Teil des nächsten Suds mit der aus dem Bodensatz gewonnene Hefe anstellen. Ist nun aber schon seit März im Kühlschrank, ich werde berichten was daraus wird... Muss noch 3 Wochen warten, denn alle Gärbehälter sind voll und am Blubbern.
Gruss

Chapapote aus dem sonnigen Galicien
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