Ich weiß nicht, wie viele auf HuM's Klosterbier Malzmischung basierende
Einsteigerbiere ich inzwischen probieren durfte. (Ich müsste einen ewig
tiefen Fundus von PNs und Emails durchforsten um das genau sagen zu
können.) Gründe dafür sind augenscheinlich, dass viele Braunovizen das
Forum eine Weile durchforsten, auf mich stoßen und dann zu dem Schluss
kommen, mein Urteil habe Gewicht (
) und dass HuM in seinen Angeboten für das
Maischebrauen-Set das Klosterbier als erstes Full-Grain empfiehlt.
Bezüglich der von HuM angebotenen Sets bin ich mir übrigens mit Max
(Braugnom) absolut einig.... HuM sollte den Sputnik-Filter als integralen
Bestandteil in seine Full-Grain-Einsteigersets übernehmen. Pfeif auf die
7,50€ die das Set mehr kosten würde.
Ok, zurück zum Klosterbier von Max....
als er mich Sonntag besuchte, hatte er zwei Biere im Gepäck. Seinen zweiten
Sud, ein Mild Ale, und natürlich sein Erstlingswerk, das Klosterbier
basierend auf HuM's Malzmischung.
Über das Mild Ale werde ich mich noch gesondert auslassen. Hier an dieser
Stelle geht es mir darum, Max die Sporen zu geben
Eine fertige Malzmischung macht noch lange kein gutes Bier. Das steht so
fest wie der schiefe Trum von Pizza äh, Turm zu Pisa.
Auch das strikte Vorgehen nach Brauplan ist noch lange kein Garant für ein
gutes Bier, wenn der Brauende das Ganze viel zu verkniffen sieht und sich
minutiös an Angaben hält und dabei sein eigenes Bauchgefühl außer Acht
lässt.
(Anmerkung: Es bringt Niemandem Etwas, wenn man ihm den Bauch pinselt und
deshalb sind die folgenden Aussagen genau so zu wichten, wie ich sie
schreibe. Honig ums Maul würde Dir zwar schmeicheln, Dich aber nicht
vorwärts bringen.)
Ich habe wie gesagt einige Klosterbiere basierend auf dieser Mischung
probieren dürfen und heute, nach der Verkostung der zweiten Flasche (die
erste habe ich am Sonntag platt gemacht), bin ich mir in einer Hinsicht
absolut sicher.
Alle bislang verkosteten HuM-Klosterbiere waren extrem. Entweder waren sie
unsagbar schlank und körperlos oder aber sie waren sehr mastig und hatten
einen viel zu prallen, dicken Körper.
In Erinnerung an vor Urzeiten verkostete Klosterbiere macht in dieser
Hinsicht DEIN Erstlingswerk den besten Schnitt.
Es hat hinreichend Körper um das Aroma angenehm zu tragen, ist aber nicht
zu trocken, nicht zu schlank.
Du hast meines Erachtens die ideale Mitte gefunden und Dein Klosterbier ist
rundum, von der Nase über den Antrunk bis zum Abgang einschließlich der
Optik und der Karbonisierung das Beste bislang getrunkene
HuM-Klosterbier.
Vielleicht liegt es ja am Wasser (?) Ich weiß nicht, ob Weilrod und Bad
Homburg aus den selben Quellen schöpfen.
Aber vielleicht liegt es auch nur an der Art, wie Du an das Brauen heran
gegangen bist ? Ich habe im Verlauf des Sonntag einige starke Ähnlichkeiten
im Denken zwischen Dir und mir entdeckt. Wir sind Beides Analytiker, wir
abstrahieren komplexe Modelle und können sie uns bildhaft vorstellen.
Vielleicht ist das der Grund. Keine Ahnung.
Fakt ist: Dein Klosterbier ist so geworden, wie ich es mir vorstellen
würde, es zu brauen und so wie ich seinerzeit für meine Erstlingswerke Lob
erfuhr, so schätze ich mich heute glücklich, selber dieses Lob aussprechen
zu dürfen.
Du hast erneut unter Beweis gestellt, dass Hobbybrauer - und seien sie noch
so unerfahren und frisch - die besseren Brauer in diesen Zeiten sind.
Und schon jetzt, mit Deinem Polaris-Projekt verlässt Du die ausgetretenen
Pfade auf dem Weg zu neuen Ufern. Hau rein Max
____________________
Botschafter der WBBBB in Hessen
Brauen ist die wahre Alchemie
Hobbybrauer. TrashHunters Leitfaden für Einsteiger.2014
Tredition Verlag