Werte Gemeinde,
wie ich schon früher bereits schrub, wollte ich aus energietechnischen
Gründen auf Gas umsteigen. Das Kochen mit dem Einkochtopf zehrt an den
Nerven und ist nicht gut fürs Gemüt - und Bierbrauen soll doch entspannen
und Spaß machen.
So: Gekramt, gewühlt, gelesen, gerwerkelt, ... KEG oben aufgeflext, ...
überlegt, wie man unten einen Schnüddel mit Kugelhahn dranbekommt, ...
Rührwerk angepasst, ... Hockerkocher (8,8kW) besorgt, ... die alte
Gasbuddel vom Speicher geholt und aufgefüllt.
Gestern dann mußte ich brauen. Warum? Weil mein Bier fast alle war:
Als Rezept nahm ich das Weizenbierrezept hier aus der Datenbank. Also alles
in der Scheune aufgebaut, angeschlossen, eine Sitzgelegenheit nebendran
gestellt und los gings:
So sieht das umgebaute Rührwerk aus. Zuerst dachte ich, daß ich das
Aluprofil mit einer Schraube und einer Flügelmutter auf dem Faßrand
befestigen sollte. Beim Abläutern und demontieren des Rührwerks hat sich
diese Idee allerdings als - AUA! HEISS! MIST! - besch***** herausgestellt.
Außerdem ist das Rührwerk so schwer, daß es einfach so prima aufliegt.
Vorher den Nachbarn (der, wo Edelstahl schweißen kann) konsultiert - und
der riet mir: Das geht nicht mit schweißen, das wird so heiß, da fließt das
Fass weg. Andere Lösung: Edelstahlmuffe in dreiviertel Zoll, zwei
Dichtungen, zwei Muttern. Passt und ist dicht. ... Sieht so aus:
Soooo, genug gemaischt. Ab in die Oscartonne zum läutern. Es geht natürlich
auch eleganter mit Panzerschlauch, aber das hier auch funzt prima. Seitdem
ich die Oscartonnen benutze, habe ich 3% mehr Ausbeute:
Für ein wenig Unterhaltung ist auch gesorgt: Der Laptop überträgt im
Ligaradio die Partie 05-FCK. ... Und als die Mainzer gewonnen haben, hab
ich mich so gefreut, daß ich mich etwas mit dem Hopfen vermessen habe.
Zumindest schmeckte es später beim Spindeln doch sehr brrrrrr
*schüttel*:
Whirlpoolen (funzt inzwischen Super!), Kühlen, Verdünnen, Speise abzwacken,
ab ins Gärfaß. Mit der Wolf'schen Kochsalzmethode habe ich mir drei Tage
vorher meinen Starter hochgepäppelt. Die Jungs waren heiß auf Arbeit, man
sieht es am Luftschloß vom Gärfaß:
Fazit: 25l Weizenbier mit einer Stammwürze von 12,7 bei einer Schüttung von
insgesamt 5,5kg (3,5 WeiMa und 2 WiMa). Die lange Wartezeit beim Aufheizen
zum Würzekochen entfällt und man spart bestimmt eine Stunde (Gestern
begonnen um 11:30 Uhr und um 18:45 Uhr war alles im Gärfaß und ich am
Grill). Kochen mit Gas ist absolut empfehlenswert. ... Wenn noch das
Hopfenaroma etwas zurückgeht, könnte das Ergebnis (hoffentlich) trinkbar
sein.
Danke ans Forum für alle Tips.
Grüße: Kuhli
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"Was sind Sie für eine Nationalität?" - "Ich bin Trinker."
(Humphrey Bogart in Casablanca)