Senior Member Beiträge: 207 Registriert: 17.10.2009 Status: OfflineGeschlecht:
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erstellt am: 11.11.2012 um 13:06 |
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Mahlzeit
Mir ist vorgestern ein Missgeschick passiert, als ich aus meinem
Kühlschrank das Fläschchen Kochsalzlösung mit der darin befindlichen Hefe
herausholte. Bei der Entnahme mit der Spritze sind mir über die zweite
Spritze ("Entlüfungsspritze"), die mit alkoholgetränkter Watte gefüllt ist,
2-3 Tropfen Alkohol in das steriele Kochsalzfläschchen gelaufen.
Meine Hefe habe ich trotzdem versucht anzufüttern, aber bis jetzt tut sich
da nix. Könnte es sein, das die paar Tropfen 80% vegellter Alkohol die 70ml
Hefelösung geschädigt hat? Das Fläschchen ist jetzt ung 15 Monate alt und
ich habe es ständig im Kühlschrank aufbewahrt.
Gruß
Christoph
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Senior Member Beiträge: 391 Registriert: 3.8.2007 Status: OfflineGeschlecht:
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erstellt am: 11.11.2012 um 13:28 |
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Hallo Christoph,
ich kann mir nicht vorstellen dass ein paar Tropfen Alkohol der Hefe zu
schaffen machen... Angenommen deine Tropfen wären total 1 mL 80% Alkohol
(grosse Tropfen ), dann wären dass 0.8 mL Alkohol auf 70 mL
Hefelösung. Entspricht einer Alkohol-Konzentration von 1.1% (vol/vol)...
Sollte kein Problem für die Hefe sein.
- Um welchen Hefestamm handelt es sich hier?
- Wie viele Zellen hast du damals der Kochsalzlösung zugegeben?
- Wie hast du die Hefe angestellt?
- Wann hast du die Hefe angestellt?
Cheers, Samuel
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Antwort 1 |
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Posting Freak Beiträge: 919 Registriert: 29.9.2007 Status: OfflineGeschlecht:
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erstellt am: 11.11.2012 um 15:29 |
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Ich kann zu deinem konkreten Problem leider wenig beitragen, aber warum
verwendest du nicht einfach ein Kanüle mit aufgesetztem steril Luftfilter
statt deiner alkoholgetränkten Spritze ???
Gruss
Matthias
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Antwort 2 |
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Senior Member Beiträge: 207 Registriert: 17.10.2009 Status: OfflineGeschlecht:
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erstellt am: 11.11.2012 um 17:55 |
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Hi
Es handelt sich hierbei um eine untergärige Hefe von Wyeast Münchener Lager
Hefe 2308.
Ich habe schon öffters aus dieser Lösung Hefe Herausgenommen und angestellt
und bin dabei wie folgt vorgegangen. Die Hefe stammt aus einem Standard
Propagator Pack.
ca. 7 Gramm Trockenmalzextrakt in 100ml Wasser aufgekocht. 30ml davon in
eine Flasche gegeben und abkühlen lassen. 30ml Hefe dazu gegeben und mit
einem Milchaufschäumer belüftet und dann warm gestellt (ca21°C).
zwischendurch immerwieder belüftet..
Ich habe zur Entnahme der Hefe immer eine wattegefüllte Kanüle verwendet,
wo ich dann ein paar Stritzer Alkohol zugegeben habe. Diesesmal aber
anscheinend zuviel, da sich der Alkohol in die Kochsalzlösung gesogen hat.
Einen speziellen Filter für so ein Unterfangen kenne ich nicht, und habe
auch noch nie etwas davon gehört.
Gruß
Christoph
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Antwort 3 |
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Senior Member Beiträge: 391 Registriert: 3.8.2007 Status: OfflineGeschlecht:
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erstellt am: 11.11.2012 um 18:34 |
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Hey,
mir ist dein Verfahren aus deinen Ausführungen nicht ganz klar.
- Wie hast du genau die Hefen-Kochsalzlösung ursprünglich hergestellt?
- Welches Volumen an Kochsalzlösung mit Hefe entnimmst du jeweils zum
Anstellen? (30 mL?!?)
- Wann hast du die Hefe angestellt?
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Antwort 4 |
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Senior Member Beiträge: 207 Registriert: 17.10.2009 Status: OfflineGeschlecht:
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erstellt am: 11.11.2012 um 19:44 |
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Entschuldige, wenn das nicht so ganz eindeutig rübergekommen ist.
Ich habe seiner Zeit in den Tiefen dieses Forums eine Anleitung zur
Konservierung von Hefekulturen gefunden. Wie der genaue Wortlaut war, weis
ich nicht mehr, ich hingegen habe die Hefe aus einem Propagatorpack
vollständig in ein Fläschchen mit 100ml Kochsalzlösung gegeben.Ich glaube,
dass ich vorher ein paar ml aus dem Fläschchen ziehen und entsorgen musste,
damit auch die Hefe darin Platz finden würde. Somit hatte ich dieses
Fläschchen 100ml. Über das genaue Mischungsverhältnis kann ich jetzt nicht
mehr Stellung zu nehmen, da ich momentan nicht weis, wieviel ml Hefe in
einem Propagator ist, und wieviel ich vorher von der Kochsalzlösung
weggeschüttet habe. Ich gehe aber so ung. von einem Hefe/Kochsalzlösung
Gemisch von 1 zu 1 oder 1 zu 2 aus.
Ich habe dann 30ml Suspension aus dieser Flasche gezogen und versucht mit
dem aufgekochten Malzextrakt zu starten. Das war vor 2 Tagen und bis jetzt
ist nichts von einer Gärung zu sehen.
Gruß
Christoph
P.S. Habe nochmal das Datum auf dem Fläschchen kontrolliert; die Hefe wurde
im März letzten Jahren konserviert und ist somit schon knapp 20 Monate alt
und nicht 15.
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Antwort 5 |
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Senior Member Beiträge: 391 Registriert: 3.8.2007 Status: OfflineGeschlecht:
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erstellt am: 11.11.2012 um 19:53 |
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Vielen Dank. Jetzt ist mir alles klar. Wenn ich mich richtig erinnere,
sollte ein Propagator um 25E9 Zellen haben. Ich nehme jetzt an, dass diese
Anzahl vollständig in die 100 mL Kochsalzlösung überführt wurden. Damit
sollten in den 30 mL die du entnommen hast ungefähr 7.5E9 Hefezellen sein.
Also weit genug zum anziehen. Ich wollte damit nur abklären welche Anzahl
an Hefezellen du beim Anstellen ungefähr hast. Soweit also alles ok.
Ich an deiner Stelle würde dem Starter noch ein paar Tage Zeit geben. Wenn
dann weiterhin keine Aktivität zu sehen ist, ist möglicherweise die Hefe in
der Kochsalzlösung hin. Aber sicher nicht wegen dem Alkohol. Ich würde
schon erwarten dass die Hefe nach so einer langen Zeit in der
Kochsalzlösung etwas länger braucht bis sie ankommt.
Cheers, Samuel
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Antwort 6 |
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Senior Member Beiträge: 207 Registriert: 17.10.2009 Status: OfflineGeschlecht:
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erstellt am: 11.11.2012 um 20:22 |
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Das macht mir ein wenig Mut. Danke.
Anscheinend ist es so, dass die Hefe jetzt länger braucht, da sie betagter
ist. So oder so, wird es das letzte mal sein, dass ich mit diesem Stamm
einen Sud anstellen werde. Deshalb werde ich vorsichtshalber die restliche
Hefe auch noch versuchen zu starten, und dabei noch weniger Malzextrakt
verwenden um das ganze schonender zu gestalten. Vielleicht habe ich diese
steinalte Hefe überansprucht.
Besten Dank
Christoph
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Antwort 7 |
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