Moin,
das zweite Bier des Abends war der dunkle Doppelbock von Ayinger und er ist
mit 6,7 Vol.-% Alk. in dieser Klasse eher schwach auf der Brust. Da der
Stammwürzgehalt mit 18,5 % angegeben ist, war wohl ein recht süßes Bier zu
erwarten.
Aussehen: Sehr dunkel, in Richtung Schwarzbier gehend mit einem
anfangs recht passablen Schaum, der aber zunehmend an Schwindsucht
leidet.
Geruch: Wow! Was war DAS denn? So etwas habe ich ja bei einem
Kaufbier noch nie gero-chen: Ein Ausbund an Malzaromen, zunächst
frisch-röstig und dann süßlich-malzig abgerundet. Ganz am Ende kam noch
eine Spur des Alkohols wunderbar ergänzend hinzu. Der Wahnsinn, das riecht
wie frisch aus der Malzmühle ins Glas gerieselt, so als wäre das Bier eben
erst gebraut worden. Das war schlicht überwältigend! Da war ich aber auf
den Geschmack gespannt…
Geschmack:…und ich wurde nicht enttäuscht! Unglaublich, was dem
Gaumen und der Zunge da „zugemutet“ wird: Breit angelegte, frische und fast
ausufernde Röstmalzaromen bildeten den Beginn der Geschmacksorgie. Es
folgten angenehm malzig-vollmundige, in Richtung Bayerisch Blockmalz
gehende Geschmackskomponenten. Damit das nicht überhand nahm, wurden diese
Geschmackskomponenten unterstützt durch eine angenehme Röstmalzbittere, die
Verstärkung von der Hopfenbittere bekam und somit dem Bier eine sehr
ansprechende Länge und Struktur gaben. Das ist ausgewogene und sehr gut
balancierte Aromatik allerfeinster Güte! Dieses Bier sucht seinesgleichen,
Wahnsinn, ich kann das wirklich kaum glauben. SO machen Doppelböcke
Spaß!
Fazit: Dieses Bier ist ab sofort DIE Referenz unter den dunklen
Doppelböcken! Ich wiederhole mich ungern: aber das ist der helle Wahnsinn,
denn ein dermaßen ausgewogen und ausbalanciertes Bier ist selten
anzutreffen, ohne dass es an Charakter verliert.
Beste Grüße
Michael
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„Lass die anderen mit Fichten- und Tannensprossen würzen, der Hopfen ist
das Beste, was die Natur uns bietet.“
Aus "Das Erbe des Bierzauberers" von Günther Thömmes, Gmeiner Verlag