Junior Member Beiträge: 42 Registriert: 28.10.2004 Status: OfflineGeschlecht:
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erstellt am: 30.5.2005 um 10:00 |
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Hallo!
Vielleicht kann mir der eine oder andere ja helfen:
Am Wochenende habe ich eine Klosterbier (Maische-Rezept hier aus der
Datenbank) gebraut und die Würze dann mit Trockenhefe (Safale) angestellt.
Nach 12 Stunden war die Hauptgärung bereits voll im Gange.
Nun hab ich von einem Kumpel Flüssighefe (WYEAST Irish Ale) im Smackpack
geschenkt bekommen (war nämlich ein Fehlkauf von ihm).
Da ich der Meinung bin, dass mit Flüssighefe vergärtes Bier besser schmeckt
als mit Trockenhefe vergärtes, hab ich folgende Idee:
Ich mache noch einen zweiten Sud Klosterbier und gieße die vom Heißtrub
gefilterte Würze vom zweiten Sud in meinen Gärbehälter mit dem bereits in
der Hauptgärung befindlichen ersten Sud. Wenn die Würze noch heiß genug
ist, so meine Vermutung, wird die Trockenhefe im ersten Sud abgetötet. So
kann ich die Flüssighefe nach erreichen der Anstelltemperatur dem
gemischten Sud hinzufügen und hoffen, dass die Gärung von vorne beginnt.
Was haltet ihr von der Idee? Kann man das so machen, oder ergibt dass ein
ungenießbares Biergepansche?
Vielen Dank schonmal für eine Antwort. Ich hoffe, ich hab mich einigermaßen
klar ausgedrückt.
Christian aus Erfurt
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Posting Freak Beiträge: 1090 Registriert: 14.3.2003 Status: OfflineGeschlecht:
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erstellt am: 30.5.2005 um 10:55 |
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Zitat: | Was haltet ihr von der
Idee? Kann man das so machen, oder ergibt dass ein ungenießbares
Biergepansche? |
Das kannst du bestimmt so machen.
Ob du alle Hefezellen bei der Abtötung erwischst, weiss ich nicht. Meine
Idee wäre aber (vorausgesetzt du hast die Gärtankkapazitäten) sehr wohl
einen 2.ten identischen Sud zu machen und diesen dann mit der Wyeast zu
vergären. Wenn das Bier fertig ist, kannst du dann Vergleiche anstellen,
welches dir geschmacklich besser liegt. ____________________ Gnadle
"Beer is living proof that God loves us and wants us to be happy."
(Benjamin Franklin)
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Antwort 1 |
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Senior Member Beiträge: 314 Registriert: 19.8.2004 Status: Offline
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erstellt am: 30.5.2005 um 10:59 |
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ich denke mal, dass dir die zeit einen strich durch die rechnung macht. du
musst ja die flüssighefe erst aktivieren und je nach menge der anstellwürze
vermehren. das dauert wohl so um die 3 tage bei 50l würze. bis dahin ist
aber wohl vom ersten sud nicht mehr viel vergärbares vorhanden, da die
trockenhefe schon ihre arbeit gemacht hat.
ansonsten würde ich auch gnadle zustimmen. lieber einen 2ten sud und einen
vergleich. vielleicht überzeugt dich so die flüssighefe ja restlos
grüße
froster
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Antwort 2 |
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Newbie Beiträge: 2 Registriert: 30.5.2005 Status: OfflineGeschlecht:
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erstellt am: 30.5.2005 um 13:24 |
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... also ich würde die Flüssighefe einfach für den nächsten Sud
aufheben.
Grüßle
Ede
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Antwort 3 |
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Posting Freak Beiträge: 695 Registriert: 12.1.2005 Status: OfflineGeschlecht:
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erstellt am: 30.5.2005 um 18:57 |
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Hi,
koch den ersten Sud nochmal auf, um die Hefe zu töten, und stell ihn dann
in den Kühlschrank. Den knallste volles Mett an. Dort hält er einige Zeit,
da er ja steril ist. Nur Luftdicht sollte er sein.
Dann mach den zweiten, identischen Sud und vergäre beides auf einmal. Das
mach ich so, um mit meinem Einkochautomat nen 30èr KEG Vollzukriegen. Das
gibt keine Probleme.
Gruß
Mirko
[Editiert am 30/5/2005 von HopfenTrader] ____________________
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Antwort 4 |
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Junior Member Beiträge: 42 Registriert: 28.10.2004 Status: OfflineGeschlecht:
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erstellt am: 31.5.2005 um 14:56 |
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Tach!
Vielen Dank für eure Antworten.
@ HopfenTrader: So wie Du es vorschlägst, wollte ich es auch anfangs
machen. Jedoch hab ich kein Behälter, der groß genug ist, um 25 Liter halb
vergärte Würze zu fassen aber dennoch in den Kühlschrank passt (bin aber
noch in der "Aufrüstungs-Phase"
).
Ich werde nun doch einen zweiten Sud ansetzen (indentisch dem Ersten, s.o.)
und mit der Wyeast-HEfe vergären.
So hab ich wenigstens mal die Chance, im direkten Vergleich
Trockenhefe-Bier mit Flüssighefe-Bier zu testen.
Falls Interesse besteht, werd ich dann bei gegebener Zeit vom Ergebniss
berichten.
Tschüss sagt Christian aus Erfurt.
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Antwort 5 |
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Posting Freak Beiträge: 695 Registriert: 12.1.2005 Status: OfflineGeschlecht:
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erstellt am: 1.6.2005 um 09:04 |
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Zitat: | Falls Interesse
besteht, werd ich dann bei gegebener Zeit vom Ergebniss
berichten. |
... aufjedenfall besteht Interesse. Viel spaß beim Verkosten.
Gruß aus OWL
Mirko ____________________
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Antwort 6 |
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Junior Member Beiträge: 42 Registriert: 28.10.2004 Status: OfflineGeschlecht:
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erstellt am: 25.8.2005 um 11:57 |
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Mahlzeit!
Wie versprochen nun das Resultat meiner Verkostung. (Nochmal zur
ERinnerung, ich hab einen Teil der Anstellwürze mit Safale Trockenhefe
vergärt und den anderen Teil mit Wyeast Irish Ale (#1084).
Abgefüllt hatte ich jeweils in 5Liter-Partyfässer und 2Liter-Flaschen.
Außerdem hatte ich die Fässer nicht gekennzeichnet, so wusste ich nun
nicht, ob in den Fässern nun mit Trocken- oder Flüssighefe vergärtes Bier
war.
Bei den Flaschen hab ich den so genannten Blindtest gemacht und mich
nachträglich erst über die Hefesorte vergewissert.
Also:
Das Bier mit Trockenhefe aus den Flaschen war gerade noch genießbar. Da war
dieser typische hefebittere Geschmack, den ich nur von Trockenhefe kenne
(bilde ich mir jedenfalls ein).
Das Bier mit Flüssighefe aus der Flasche war sehr gut trinkbar
.
Aber jetzt kommt's:
Bei den Bier, welches ich in die 5Liter-Partyfässer gefüllt hatte, konnte
ich zunächst keinen geschmacklichen Unterschied feststellen. Eigenartig.
Auf jedenfall hat beides ziemlich gut nicht nur mir geschmeckt.
Manche "Mittrinker" bemerkten ein Apfelaroma im Bier. Ich vermute jetzt
mal, dass dies das Bier mit der Flüssighefe war und dieses Apfelaroma
dadurch zustande kam, dass bei ziemlich hohen Temperaturen vergärt wurde
(27°C statt der empfohlenen 17 - 22 °C). Das Apfelaroma wurde allerding
snicht als störend empfunden.
Mein Fazit nun: Ich werde weiterhin nur mit Flüssighefe vergären. Zur
Reserve (falls mal eine Agar-Hefe nicht so richtig will und sonst auch
keine Flüssighefe auf die Schnelle verfügbar ist) werde ich aber im
Kühlschrank aufbewahrte Safale-Trockenhefe einsetzen. Dann aber auch nur in
relativ großen Gebinden (also so ab 5 Liter).
Das wollte ich nur noch mal mitteilen.
Gruß Christian ____________________ Gruß
Christian aus Gernsheim
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Antwort 7 |
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Posting Freak Beiträge: 804 Registriert: 25.12.2004 Status: OfflineGeschlecht:
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erstellt am: 25.8.2005 um 13:30 |
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hi,
danke für den Bericht, das deckt sich ziemlich genau mit meinen eigenen
Erfahrungen. Die Trockenhefe hinterließ bei der Flaschengärung immer einen
heftigen bitteren Nachgeschmack.
____________________ Das ist eine Signatur.
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Antwort 8 |
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Gast
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erstellt am: 25.8.2005 um 19:03 |
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Das mit dem bitteren kratzigen Nachgeschmack durch Trockenhefe kann ich nur
bestätigen. Trinke gerade ein Roggenbier, das ich mit Trockenhefe anstellen
musste, weil mein Starter Flüssighefe sich weigerte, seinen Dienst zu
versehen. Grauenhaft. Aber vielleicht gibt sich das noch mit der Lagerung.
Vielleicht hilft ja auch, das Bier in ein anderes Fass umzudrücken.
Grüße
Wolfgang
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