Posting Freak Beiträge: 1905 Registriert: 7.12.2006 Status: OfflineGeschlecht:
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erstellt am: 9.12.2012 um 20:59 |
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Hallo Allerseits,
wie die Überschrift schon andeutet habe ich eine Frage zur
Temperaturführung eines Sudes.
Meist haben die Hefestämme ja genau Angaben zu Temperaturen, aber wie
wichtig ist es diese einzuhalten?
Beispiel ist mein Kölsch von gestern: 59 L, angestellt bei 22° mit der
Colonia. Raumtemperatur konstant 19°, Sudtemperatur 12 Std. nach anstellen
22°, 18 Std. 23°.
Dies liegt wohl an der Selbsterwärmung des Sudes, einmal ein Zeichen das es
gut vergärt. Wo liegt aber dann die Grenze wo man sagt das ist zu viel und
müßte man das dann kühlen um es auf 19° zu bringen?
Diese Erhöhung ist ja wohl nur in den ersten drei Tagen ein Problem, aber
kann man das Vernachlässigen?
Cheers, Jörg
____________________ Ich braue Hoppesäcker Ur-biere nach dem Hoppesäcker Reinheitsgebot von
AD512 (Dokument ging leider verloren).
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Gambrinus zu Borbetomagus
Posting Freak Beiträge: 3085 Registriert: 2.6.2012 Status: OfflineGeschlecht:
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erstellt am: 9.12.2012 um 21:10 |
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Das kommt immer drauf an wie kritisch du bist und ob du genau den Stil
treffen willst. Ixh hane eben die SVG meines UG Sudes gesoffen. Das Bier
war gut. Also wenn du mich fragst, mach wie es dir am besten Schmeckt.
Ich persönlich kann die OG Biere am ende der Saisong nicht mehr riechen.
Eindeutig wird meine STW auf maximal 13,5 Plato landen und es wir im Winter
nur UG gebraut. Schöne leichte Hopfenaromatische Biere mit wenig Restsüße,
einfach zum laufen lassen.
Win Kölsch ist ja eher ein OG Bier das ein UG vorgaukelt, also leichten
Malzkörper mit schöner Hopfennote. Wenns zu warm ist, überdecken es die
Ester. Was ich jammerschade fände.
____________________ Zertifiziertes Mitglied der "Worschtmarktbrauerbubenbieratenbartei" WBBBB
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Antwort 1 |
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Posting Freak Beiträge: 5619 Registriert: 12.4.2011 Status: OfflineGeschlecht:
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erstellt am: 9.12.2012 um 21:17 |
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Wie Gambrinus schon sagt, du wirst halt irgendwann typische OG Aromen
erzeugen. Gerade Kölsch zeichnet sich aber ja dadurch aus wenige
Esteraromen zu haben und sehr klar und crisp zu sein.
Ich glaube im Kopf zu haben das die meisten Kölner Brauereien wohl zwischen
13 und 16C vergären.
Jan
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Antwort 2 |
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Moderator Beiträge: 9088 Registriert: 14.8.2008 Status: OfflineGeschlecht:
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erstellt am: 9.12.2012 um 21:28 |
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Hi Jörg,
ich glaube ehrlichgesagt nicht, dass die Colonia eine authentische
Kölschhefe ist! Ein Kölsch ist ein Quasi-Untergäriges. In diesem Sinne
wurde es mal erfunden. Die sehr kalte Obergärung ist meiner Meinung aber
dem Massengeschmack geschuldet.
Dazu brauch man eine passende deutsche Hefe. Wyeast empfiehlt die
Stämme..
1010 - American Wheat™
2565 - Kölsch™
1007 - German Ale™
Wobei die American Wheat die Uerige Alt Hefe aus den frühen 80-igern ist.
Getreu dem Motto das die Hefe das Bier macht, ist die Erzeugung von vitaler
Anstellhefe in optimaler Menge das Wichtigste überhaupt.
So eine frisch hergeführte, vitale Hefe vergärt ein Kölsch auch im unteren
Temperaturlimit schnell und sicher. Die vitale Hefe ist das Geheimnis eines
Kölsch...meine Meinung!
m.f.g
René
[Editiert am 9.12.2012 um 21:29 von flying]
____________________ "Fermentation und Zivilisation sind untrennbar verbunden"
(John Ciardi)
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Antwort 3 |
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Moderator Beiträge: 2659 Registriert: 24.8.2007 Status: OfflineGeschlecht:
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erstellt am: 9.12.2012 um 21:55 |
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Hi echter Biermann,
seit Anfang des Jahres stelle ich alle* Sude konsequent unter 20°C an und
versuche die eingesetzten Hefen an ihren unteren Grenzen vergären zu
lassen. Geschmackskomponenten, die ich jahrelang mit allen möglichen Dingen
zu vermeiden suchte, sind jetzt größtenteils nicht mehr da. Die Biere sind
qualitatativ allesamt besser geworden.
Versuche mal dein Kölsch bei einer Würzetemperatur von 15°C anzustellen und
lasse die Sudtemperatur nicht über 17°C steigen. Du wirst dein Bier nicht
wiedererkennen.
Hans
Edit sagt:* Ausnahme sind Weizen-/Weißbiere und ganz wenige
Ausnahmen, in denen bewusst ein vermehrte Esterbildung gewünscht ist.
[Editiert am 10.12.2012 um 09:36 von Erlenmeyer]
____________________ "Oh Bier, manchmal reichst du mir!"
Alfred Katzka
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Antwort 4 |
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Moderator Beiträge: 9088 Registriert: 14.8.2008 Status: OfflineGeschlecht:
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erstellt am: 9.12.2012 um 21:59 |
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Hi Hans,
das wird wohl an der Colonia F scheitern...
http://www.brauwerkstatt.com/datenblatt/colonia.pdf
"Auch geeignet für Trappistenbiere"..?
[Editiert am 9.12.2012 um 22:00 von flying]
____________________ "Fermentation und Zivilisation sind untrennbar verbunden"
(John Ciardi)
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Antwort 5 |
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Gambrinus zu Borbetomagus
Posting Freak Beiträge: 3085 Registriert: 2.6.2012 Status: OfflineGeschlecht:
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erstellt am: 9.12.2012 um 22:06 |
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Ja diese Angaben... da muss ich auch immer schmunzel. Für
Weizenbier und Ales s04 habe ich das glaube ich gelesen... Sowas ist
Schrott und schlichtweg nicht richtig.
[Editiert am 9.12.2012 um 22:07 von Gambrinus zu Borbetomagus]
____________________ Zertifiziertes Mitglied der "Worschtmarktbrauerbubenbieratenbartei" WBBBB
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Antwort 6 |
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Posting Freak Beiträge: 1905 Registriert: 7.12.2006 Status: OfflineGeschlecht:
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erstellt am: 9.12.2012 um 23:05 |
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Hm,
da macht man sich nun einen Haufen Arbeit um den Gärraum von stetigen 16°
auf 20° zu bekommen und dann kommt der Hans daher und schmeißt einen um.
Dann werde ich die Türe mal wieder aufmachen und diesen Sud mit 16-17° für
die nächsten drei Wochen vergären.
Aber mal zur Colonia, ich habe damit nun schon vier oder mehr 'Kölsche'
gebraut und meine das sie erstklassig süffige Biere macht mit genügend
Restsüße.
Es wäre schon wenn Michael Albrecht (maelektro) mal was zum Ursprung seiner
Hefe(n) mitteilen würde, doch vielleicht ist das ja Betriebsgeheimnis.
Cheers, Jörg
____________________ Ich braue Hoppesäcker Ur-biere nach dem Hoppesäcker Reinheitsgebot von
AD512 (Dokument ging leider verloren).
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Antwort 7 |
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Senior Member Beiträge: 203 Registriert: 15.6.2012 Status: OfflineGeschlecht:
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erstellt am: 10.12.2012 um 05:23 |
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Da habe ich auch eine Frage zu dem Thema Temperaturführung.
Ich habe mein erstes Weizen gebraut, Hefe habe ich die WLP300 genommen.
Habe ein Zimmer gewählt, was nicht genutzt wird, habe die Heizung
hochgedreht und eine Raumtemperatur von konstanten 22°C.
Die Sudtemperatur liegt bei konstanten 25°C, der Gäreimer steht neben dem
Heizkörper.
Sind 25°C zuviel? Gibt das ein Kopfschmerzenbier?
Die Gärung ist seit drei Tagen aktiv, gestern hatte ich einen Restextrakt
von 4,5°P, Stammwürde 14,3°P, also schon gute 5% Alkohol und es gärt weiter
Was haltet ihr davon? Habe selber keine Ahnung, ob das richtig ist, denn
die Temperatur für diese Hefe ist ja damit überschritten.
Grüße
Elmar ____________________ Ein Pessimist ist ein Optimist mit Erfahrung
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Antwort 8 |
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Senior Member Beiträge: 200 Registriert: 10.9.2012 Status: OfflineGeschlecht:
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erstellt am: 10.12.2012 um 06:33 |
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Am besten die Hefe immer am unteren Themperatulimit führen.
Das wär bei deinerl WLP 300 20 Grad. Darum drehe deine Heizkörper etwas
runter.
1. Du sparst Heizkosten
2. Du bekommst ein Besseres Bier.
Gruss
Michael
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Antwort 9 |
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Moderator Beiträge: 9088 Registriert: 14.8.2008 Status: OfflineGeschlecht:
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erstellt am: 10.12.2012 um 09:23 |
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Zitat: | Am besten die Hefe immer
am unteren Themperatulimit führen. |
Hi Michael,
das ist nicht richtig. Manche Hefen sollten eher am oberen Limit vergären.
Solche, wo viele Ester gewünscht sind. Belgische Hefen und Weizenhefen
gehören dazu.
@Elmar,
Zitat: | Sind 25°C zuviel? Gibt
das ein Kopfschmerzenbier? |
25° sind für ein Weizen super!
m.f.g
René
[Editiert am 10.12.2012 um 09:25 von flying]
____________________ "Fermentation und Zivilisation sind untrennbar verbunden"
(John Ciardi)
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Antwort 10 |
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