So, Ihr Lieben, heute war es soweit...hier zunächst mal die Eckdaten:
SW: 16,5°P
IBU: 35
Hopfen: 100 % Tettnanger
Alk.-gehalt: 7,3 Vol.-%
Pislner Malz, Münchner Malz, Röstmalz
Das Bierchen kommt in einer schmucken 0,75 l Kronkorkenflasche daher:
Aussehen:
Geruch: Es ist eine dezente Hopfennase zu erriechen, ansonsten rel.
neutral, typisch Untergärig. Der "bockige" Geruch kommt erst, wenn das Bier
ein wenig mehr Temperatur hat, dann aber auf keinen Fall vorderründig und
unangenehm, sehr schön. Ebenso, vielleicht noch dezenter sind die
Malzaromen. Dass da Röstmalz drin sein soll, kann ich gar nicht glauben und
wenn, dann aber wohl nur in homöopathischen Mengen. Auch die Akoholnote von
immerhin 7,3 % hält sich schön im Hintergrund und tritt auch nur ganz
leicht verstärkt nach vorn, wenn das Bier etwas wärmer wird.
Geschmack: Hey, das kommt ja mal richtig super! Wie zu erwarten bei
der Stammwürze und dem Alkoholgehalt, ist das Bier recht trocken, aber
nicht hochvergoren. Es hält eine wunderbare Balance zwischen trocken und
malzig-markant. Die Bittere ist sehr ausgewogen und mit 35 natürlich etwas
dominanter als bei niedriger vergorenen Bieren. Aber das passt ganz
wunderbar. Hopfig-aromatisch-würzig-herb, so würde ich es beschreiben. Die
Bittere hält schön lange an, ohne kratzig oder übertrieben zu wirken. Super
ausgewogen das Ganze!
Das Bier ist nicht filtriert, kommt sehr klar aus der Flasche und erst beim
Rest macht sich eine deutliche Hefetrübung bemerkbar. Es hat tatsächlich
viel mit einem guten Selbstgebrauten gemeinsam. Auf der Fiege Homepage
steht eindeutig etwas von Hopfengabe auch während der 2-monatigen kalten
Lagerung, davon hingegen können meine Geschmacksknospen nicht erschmecken
und auch nicht erriechen...komisch oder auch hier wieder in homöopathischen
Mengen...komisch.
Fazit: Ein rundherum gelungenes und richtig gutes Bier in einer
optisch ansprechenden Flasche, warum man dafür allerdings satte 15,25 Euro
(incl. 25 c Pfand) hinlatzen muss, wird wohl auf ewig ein Rätsel bleiben.
Auch wenn ich mich aus Preisdiskussionen heraushalte, aber das ist
definitiv zu teuer! Da bekommt man für
deutlich weniger Geld
signifikant mehr Geschmack (siehe z.B.
Atlantik Ale von
Störtebeker).
Einen Versuch war es mir allerdings wert.
Beste Grüße von einem beschwingten
Michael
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„Lass die anderen mit Fichten- und Tannensprossen würzen, der Hopfen ist
das Beste, was die Natur uns bietet.“
Aus "Das Erbe des Bierzauberers" von Günther Thömmes, Gmeiner Verlag