Senior Member Beiträge: 205 Registriert: 9.10.2012 Status: Offline
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erstellt am: 31.12.2012 um 12:06 |
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Hallo
Nur keine Panik, ich habe die Suche bereits benutzt und mich schlau
gemacht.
Das Bier sollte >10%vol haben und so bitter sein, dass es dir alle
Löcher zusammenzieht. Dazu wenig Restsüsse, möglichst klar und so wenig
Hefe wie möglich in der Flasche.
Nun habe ich noch ein paar Fragen. Kann ich die Nachgärung auslassen? Das
CO2 geht ja eh verloren bei der Lagerung. Oder braucht es das für die
Reifung?
Gebraut werden soll es im Braumeister. Das gibt natürlich Probleme! Der
BM20 verträgt ja bekanntlich nicht mehr als 5kg Schüttung. Wenn ich bis zur
gewünschten Stammwürze einkoche, dann bleibt wohl am Ende nicht mehr viel
übrig. Es bleibt mir also nichts anderes übrig als Zucker oder Malzextrakt
zu verwenden.
Kennt jemand ein Rezept, welches als Grundlage verwendet werden kann?
Von der Farbe her dachte ich an braun bis rötlich. Ich möchte es in klare
1-2dl Flaschen abfüllen und dann in einer gut verschlossenen Holzkiste im
Keller vergessen... :-)
Danke und Gruss
EDIT: Ach ja... Und welche OG Hefe schafft diesen Brocken?
[Editiert am 31.12.2012 um 12:08 von wannenbraeu]
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Administrator Beiträge: 10493 Registriert: 23.10.2005 Status: OnlineGeschlecht:
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erstellt am: 31.12.2012 um 12:11 |
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Öhm...Nachgärung auslassen...Hä? Kannst Du mal erklären, was Du damit
meinst? Du willst doch ein Bier brauen, das 16 Jahre reifen soll oder? Das
heißt, Du haupt- und nachvergärst ganz normal, füllst dann mit Speise oder
Zucker ab und lässt das Ganze dann 16 Jahre liegen. Warum willst Du das
denn ohne Nachgärung reifen lassen? Das CO2 trägt auch mit zur Haltbarkeit
bei, von daher ist es nicht ganz unwichtig.
10-11 Vol.-% Alkohol schaffen eigentlich alle Hefen, die einen mindestens
mittleren Vergärgrad besitzen. Am besten nimm eine gute Trockenhefe, die
schläft Dir wenigstens nicht ein, die Nottingham z.B.
Gruß
Michael
[Editiert am 31.12.2012 um 12:13 von tauroplu]
____________________ „Lass die anderen mit Fichten- und Tannensprossen würzen, der Hopfen ist
das Beste, was die Natur uns bietet.“
Aus "Das Erbe des Bierzauberers" von Günther Thömmes, Gmeiner Verlag
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Moderator Beiträge: 4024 Registriert: 7.4.2006 Status: Offline
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erstellt am: 31.12.2012 um 12:15 |
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Zitat: | Das CO2 geht ja eh
verloren bei der Lagerung. |
Wie kommst Du darauf? Wenn Du in Flaschen (und nicht im offenen Fass)
lagerst, kann das CO2 nicht verloren gehen. Problem ist eher die Bildung.
Einerseits arbeiten die Hefen bei so hohen Stammwürzen bzw. Alkoholgehalten
am Ende extrem langsam, so dass man bei der Karbonisierung leicht über das
Ziel hinausschießen kann, weil man meint, da geht nichts mehr und zu früh
abfüllt. Andererseits kann es auch vorkommen, dass die Hefe wirklich am
Ende ist und streikt, so dass die Karbonisierung zu gering ausfällt. In
beiden Fällen hilft es, wirklich ausgären zu lassen und zur Nachgärung
nochmal frische Hefe und Speise zuzugeben.
Wenn Du nur mit Malz und evtl. Extrakt arbeitest, sollte bei so hoher
Stammwürze genug Restsüße bleiben. Wenn Du Zucker einsetzt, würde ich
entsprechend mit Karamellmalz gegenarbeiten. Aber nicht übertreiben, es
soll ja kein Likör werden. ____________________ Gruß vom Berliner
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Antwort 2 |
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Moderator Beiträge: 9088 Registriert: 14.8.2008 Status: OfflineGeschlecht:
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erstellt am: 31.12.2012 um 12:16 |
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Vielleicht ein (american style) Imperial Stout...?
Das hier scheint mir braumeistergeeignet.
http://hopville.com/recipe/399453____________________ "Fermentation und Zivilisation sind untrennbar verbunden"
(John Ciardi)
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Antwort 3 |
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Senior Member Beiträge: 205 Registriert: 9.10.2012 Status: Offline
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erstellt am: 31.12.2012 um 12:47 |
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Hallo
Im Verlauf der Jahre diffundiert das CO2 durch die Dichtung. Nach so langer
Lagerung ist kaum noch CO2 im Bier. Hmm... aber im Bier gelöst ist es ja
Kohlensäure. Ich werde wohl die Nachgärung in der Flasche trotzdem machen.
Das ist wahrscheinlich besser für die Haltbarkeit.
Gegen Weinaromen und Bierlikör habe ich übrigens nichts auszusetzen. :-)
Danke und Gruss
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Antwort 4 |
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Posting Freak Beiträge: 5619 Registriert: 12.4.2011 Status: OfflineGeschlecht:
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erstellt am: 31.12.2012 um 13:02 |
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Ich weiss nicht, bei Flaschengärung hätte ich nach 16 Jahren Angst vor
Brühwürfelgeschmack, sprich Autolyse.
Jan
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Antwort 5 |
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Senior Member Beiträge: 290 Registriert: 20.8.2010 Status: OfflineGeschlecht:
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erstellt am: 31.12.2012 um 13:22 |
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da hilft nur; immer wieder mal ein Fläschchen öffnen und probieren und ggf.
mit neuer Speise in zweiter Flasche nachgären lassen. Naja aber wenn Du
wirklich ganze 16 Jahre (wieso eigentlich, ist Dein Sohn grad 2 und soll
das ein Geschenk zum 18. werden? )
lagern willst und nix zwischendrin testest ist natürlich schon das
Autolyse-Risiko vorhanden..
Würde das mal bei sehr tiefen Temperaturen (gegen 4 °C) in der Nachgärung
machen..
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Antwort 6 |
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Administrator Beiträge: 10493 Registriert: 23.10.2005 Status: OnlineGeschlecht:
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erstellt am: 31.12.2012 um 13:27 |
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Stichwort "Autolyse", nun, er hat ja oben geschrieben, dass das Bier
möglichst klar in die Flaschen kommen soll und wenn es dann gleichzeitig
sehr kühl gelagert wird, ist die Gefahr der Autolyse doch recht
gering...tät ich jedenfalls vermuten, wissen tue ich es natürlich nicht.
Optimalerweise würde ich es in einem Keg reifen lassen und immer wieder mal
unter Gegendruck umdrücken, das vermindert zustätzlich die
Autolysegefahr.
Gruß
Michael
____________________ „Lass die anderen mit Fichten- und Tannensprossen würzen, der Hopfen ist
das Beste, was die Natur uns bietet.“
Aus "Das Erbe des Bierzauberers" von Günther Thömmes, Gmeiner Verlag
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Posting Freak Beiträge: 5619 Registriert: 12.4.2011 Status: OfflineGeschlecht:
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erstellt am: 31.12.2012 um 13:34 |
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Naja, aber irgendwie spricht halt das möglichst keine Hefe in der Flasche
gegen die Flaschengärung.
Ich hab schon mal einen 10 jährigen Weissbierboch probiert und da war mit
Verlaub gesagt, jede Tütensuppe milder.
Ich würd auch mehr als einmal schlauchen bzw. Unter Gegendruck umdrücken un
dann das klare Bier ohne Speise im Gegendruck abfüllen. Aber wie gesagt so
wirklich erfahrung hab ich nicht. Ich würde nach Möglichkeit auch große
Gebinde nehmen, da hier das Verhältniss Oberfläche bzw. Kopfraum zu Volumen
besser ist und ich würde nach Möglichkeit Kronkorken bzw.
Kunststoffsektkorken nehmen und die mit Laborfilm überziehen um den
Sauerstoffeintrag so gering wie möglich zu halten.
Gruß
Jan
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Antwort 8 |
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Moderator Beiträge: 9088 Registriert: 14.8.2008 Status: OfflineGeschlecht:
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erstellt am: 31.12.2012 um 13:55 |
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Autolyse ist nicht immer schlecht...Champagner bekommt den richtigen
Geschmack erst durch Autolyse.
Zitat Wikipedia:
Der Champagner verbessert sich nach abgeschlossener Gärung auf der Hefe
und kann über viele Jahre so gelagert werden. Die abgestorbene Hefe
vollzieht einen enzymatischen Zersetzungsprozess (Autolyse), der dem
Champagner sein Aroma verleiht. Ferner sorgt die Autolyse für eine feine
Lösung der Kohlensäure im Wein, die später im Glas für die feine, lang
anhaltende Perlage sorgt. Vorgeschrieben sind daher mindestens 15 Monate
Reifezeit sur lattes („auf Latten“) für jahrgangslose und drei Jahre für
Jahrgangs-Champagner. Qualitätsbewusste Häuser geben ihre Champagner meist
wesentlich später frei.
Belgische Starkbiere können und werden ohne Probleme so lange gelagert. 25
Jahre alte Biere erzielen Höchstpreise. Die Autolyse ist dabei Teil des
besonderen Geschmacks.
[Editiert am 31.12.2012 um 13:56 von flying]
____________________ "Fermentation und Zivilisation sind untrennbar verbunden"
(John Ciardi)
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Antwort 9 |
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Senior Member Beiträge: 290 Registriert: 20.8.2010 Status: OfflineGeschlecht:
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erstellt am: 31.12.2012 um 14:03 |
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und da ist sicher nichts pasteurisiert..?
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Antwort 10 |
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Posting Freak Beiträge: 5619 Registriert: 12.4.2011 Status: OfflineGeschlecht:
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erstellt am: 31.12.2012 um 14:05 |
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Sicherlich, ich glaube hier macht die Dosis das Gift. Wenn wir als
Hausbrauer mit unseren technischen Mitteln luftarm abfüllen, reicht das
halt immer noch um bei der gewollten Flaschengärung einen ordentlichen
Batzen Hefe zu bekommen. Wie gesagt, ich hab schon ein paar vergessene
Flaschen mit 10+ Jahren versucht. Die meisten waren trinkbar ( wenn sie
nicht ein biologisches Problem hatten). Der Weizenbock hat geschmeckt wie
Tütensuppe nur ohne Nudeln.
Jan
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Antwort 11 |
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Posting Freak Beiträge: 5619 Registriert: 12.4.2011 Status: OfflineGeschlecht:
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erstellt am: 31.12.2012 um 14:06 |
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Zitat: | und da ist sicher nichts
pasteurisiert..?
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Ist für die Autolyse auch egal.
Jan
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Antwort 12 |
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Moderator Beiträge: 9432 Registriert: 12.11.2008 Status: OfflineGeschlecht:
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erstellt am: 31.12.2012 um 14:12 |
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Ja witzig, das mit dem Champagner haben die uns bei Doemens auch erklärt,
da wartet der Winzer jahrelang darauf, bis die Hefe endlich mal autolysiert
Wenn man schaut, dass man möglichst wenig Hefe mit in die Flasche bekommt,
dann ist das Thema Autolyse auch nicht so schlimm.
Also unbedingt lange absitzen lassen, eventuell sogar mehrmals umschlauchen
und so klar wie möglich abfüllen.
Dann dauert die Nachgärung zwar entsprechend länger, genügend Hefe dafür
hat man aber auf jeden Fall in der Flasche.
Ich würd in Richtung Russian Imperial Stout gehen, da gibt es genügend
Beispiele (z.B. De Molen), da wird ein MHD von 25 Jahren angegeben.
Ein leichter Hefeautolysegeschmack fällt da sicher auch nicht sehr auf.
Stefan
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Antwort 13 |
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Posting Freak Beiträge: 5619 Registriert: 12.4.2011 Status: OfflineGeschlecht:
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erstellt am: 31.12.2012 um 14:17 |
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Ich kann mir jetzt auch bei einem extrem schweren, röstig malzigem Bier
einen leichten Rinderbrühe Geschmack vorstellen...... Kann gut passen.
Eklig wird's, finde ich, wenn es dann noch in Richtung salzig geht.
Jan
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Antwort 14 |
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Posting Freak Beiträge: 5619 Registriert: 12.4.2011 Status: OfflineGeschlecht:
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erstellt am: 31.12.2012 um 14:21 |
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Aber sehe ich das richtig, auch der Rasputin kommt in der 750ml Flasche
daher?
Jan
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Antwort 15 |
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Moderator Beiträge: 9432 Registriert: 12.11.2008 Status: OfflineGeschlecht:
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erstellt am: 31.12.2012 um 14:23 |
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Es gibt glaub kleine und große Flaschen, meinem Bruder hab ich auf jeden
Fall mal eine mit 750mL geschenkt (der behauptet immer, dass Guiness das
beste Bier der Welt ist und ich wollt ihm mal zeigen, was auf dem Gebiet
Stout alles geht )
Stefan
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Antwort 16 |
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Posting Freak Beiträge: 5619 Registriert: 12.4.2011 Status: OfflineGeschlecht:
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erstellt am: 31.12.2012 um 14:32 |
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Ich denke nur folgendes. Kein Verschluß der Welt ( zumindest bei
Bierflaschen) ist 100% dicht gegenüber Sauerstoff. D.h. der
Oxidationseinfluss wird geringer je mehr Volumen ich in der Flasche habe (
bei gleichem Verschluß)
Ausserdem ist ja auch der Kopfraum, mit seinem Luftanteil, ähnlich groß
egal ob die Flasche nun klein oder groß ist, also wird auch hier der
Oxidationseinfluß geringer sein wenn die Flasche größer ist.
Jan
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Antwort 17 |
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Posting Freak Beiträge: 3313 Registriert: 19.10.2011 Status: OfflineGeschlecht:
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erstellt am: 31.12.2012 um 14:35 |
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Mit gegendrueckabfiller wichtig/besser?
[Editiert am 31.12.2012 um 14:35 von Birk]
____________________ http://www.AmiHopfen.com
Hopfen vom Ami, aus Amiland und anderswo
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Posting Freak Beiträge: 5619 Registriert: 12.4.2011 Status: OfflineGeschlecht:
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erstellt am: 31.12.2012 um 14:40 |
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Schon richtig, aber auch mit Gegendruckabfüller ist der Kopfraum ja nicht
100% CO2, das schaffen nicht mal die Profis.
Jan
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Antwort 19 |
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Moderator Beiträge: 9432 Registriert: 12.11.2008 Status: OfflineGeschlecht:
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erstellt am: 31.12.2012 um 14:44 |
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De Molen macht sehr oft bei solchen Bieren noch einen Wachsüberzug über den
Korken, keine Ahnung, ob das viel bringt.
Vermutlich gehören die ganzen Oxidations und Autolysegeschmäcker einfach
mit dazu
Der gealterte Aventinus, den Schneider nach USA verkauft, lebt jedenfalls
von den Oxidationsaromen.
Stefan
[Editiert am 31.12.2012 um 14:47 von Boludo]
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Antwort 20 |
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Posting Freak Beiträge: 3313 Registriert: 19.10.2011 Status: OfflineGeschlecht:
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erstellt am: 31.12.2012 um 14:45 |
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Wax over the top? I think that would keep things out, oder??
[Editiert am 31.12.2012 um 14:45 von Birk]
____________________ http://www.AmiHopfen.com
Hopfen vom Ami, aus Amiland und anderswo
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Posting Freak Beiträge: 1905 Registriert: 7.12.2006 Status: OfflineGeschlecht:
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erstellt am: 31.12.2012 um 19:34 |
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Wie Jan schon gesagt hat, so ein Bier würde ich nicht auf der Hefe alt
werden lassen, sondern im Keg mit CO2 drauf und in der Kühlung für die 16
Jahre aber er kann da dann wiederstehen und nicht jedes Jahr probieren ob
es noch gut ist und nach 16 Jahren sind noch 0,5 L über.
Cheers, Jörg
____________________ Ich braue Hoppesäcker Ur-biere nach dem Hoppesäcker Reinheitsgebot von
AD512 (Dokument ging leider verloren).
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Antwort 22 |
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Posting Freak Beiträge: 515 Registriert: 23.6.2011 Status: OfflineGeschlecht:
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erstellt am: 31.12.2012 um 23:34 |
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Hi
Laut Herr Leukart (Speidel) kann man den BM 20l mit bis zu 6kg "belasten".
5.5kg gehen auf jeden Fall locker (hab ich selbst schon probiert) ____________________
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Antwort 23 |
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Posting Freak Beiträge: 5619 Registriert: 12.4.2011 Status: OfflineGeschlecht:
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erstellt am: 1.1.2013 um 02:31 |
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Wax or, like I mentioned earlier this lab film stuff.
Jan
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Antwort 24 |
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