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Autor: Betreff: Rezept für ein Bier das >16 Jahre reift
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wannenbraeu
Beiträge: 205
Registriert: 9.10.2012
Status: Offline
red_folder.gif erstellt am: 19.7.2013 um 13:24  
Hallo zusammen

Der Plan steht...

Stammwürze: ca. 20P, erreicht durch Doppelsud oder Zucker/Candisirup
IBU: ca. 60

Folgende Massnahmeg zur Lagerfähigkeit werden unternommen:
- pH Wert tiefer als normal halten, also leicht sauer
- Keine Eiweissrast
- Viel Cara und Röstmalze, also ein dunkles bier
- max. 1h Kochzeit wegen Thermischer Belastungder Würze
- Hoher Alkoholgehalt
- Viel Hopfen
- Eichenholzchips zur fortgeschrittenen Gärung zugeben, dies löst Tannine, welche eine Längere Lagerung ermöglichen (oder kurz mitkochen?)
- Natürlich sauberes Arbeiten
- Sauerstoffeintag minimieren
- Stark karbonisieren, CO2 macht haltbar
- 0.33l Flaschen, damit man regelmässig probieren kann
- Kronkorken

Das müsste um Hobbybraukeller machbar sein.

Das genaue Rezept muss ich mir noch genau überlegen. Meint ihr das wird was?

Gruss
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darkenemy
Beiträge: 801
Registriert: 12.3.2012
Status: Offline
Geschlecht: männlich
red_folder.gif erstellt am: 19.7.2013 um 13:46  
Hallo, mir erschließt sich der Sinn der weggelassenen Proteaserast nicht, zumndest nicht in bezug auf die Haltbarmachung des Bieres, da - so mein Verständnis - in dieser Rast die Eiweiße soweit enzymatisch gespalten werden, dass sie später leichter koagulieren beim Hopfenkochen. Vorteil hier die bessere Klärung des Bieres und weniger Eiweißpartikel, die später umso eher das Bier "schlecht" werden lassen. Heutige Malze benötigen nicht unbedingt eine solche Rast, aber mit Haltbarmachung hat das meines Wissens nichts zu tun...

Gruß Gunnar


____________________
Blausud bleibt Blausud und Brautag bleibt Brautag
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Ladeberger
Beiträge: 1946
Registriert: 20.11.2012
Status: Offline
Geschlecht: männlich
red_folder.gif erstellt am: 19.7.2013 um 13:59  
Hallo,

ich würde mal darüber nachdenken, zumindest einen Teil des Sudes mit Schwefeldioxid zu stabilisieren. Das kommt auch natürlicherweise durch die Gärung in nicht unerheblicher Menge vor und schützt Bier effektiv und vor allem nachhaltig.

Gruß,
Andy


____________________
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wannenbraeu
Beiträge: 205
Registriert: 9.10.2012
Status: Offline
red_folder.gif erstellt am: 19.7.2013 um 15:13  

Zitat von darkenemy, am 19.7.2013 um 13:46
Hallo, mir erschließt sich der Sinn der weggelassenen Proteaserast nicht, zumndest nicht in bezug auf die Haltbarmachung des Bieres, da - so mein Verständnis - in dieser Rast die Eiweiße soweit enzymatisch gespalten werden, dass sie später leichter koagulieren beim Hopfenkochen. Vorteil hier die bessere Klärung des Bieres und weniger Eiweißpartikel, die später umso eher das Bier "schlecht" werden lassen. Heutige Malze benötigen nicht unbedingt eine solche Rast, aber mit Haltbarmachung hat das meines Wissens nichts zu tun...

Gruß Gunnar


Ich hab mir diese Tipps über die Zeit gesammelt. Vieles ist aus dem Doemens Thread. Leider habe ich mir nicht notiert woher ich die Sachen habe.
Ich hab aber irgendwie im Kopf, dass die weggelassene Protease Rast einen Fehlgeschmack verhindert. Ich muss nochmals kucken, woher ich das habe.

Gruss
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Grima
Beiträge: 1232
Registriert: 16.10.2010
Status: Offline
Geschlecht: männlich
red_folder.gif erstellt am: 19.7.2013 um 17:41  
Kurzer Einwurf zu den Oxidationsaromen: Ich hatte letztes Jahr einen Fiedler Bock Im Stein verkostet, der deutliche Aromen von Oxidation zeigte. Ich persönlich fand, dass dieses Aroma hervorragend ins Gesamtbild passte, und mit dieser Meinung stand ich nicht alleine dar (wie die Verkostungsberichte zeigen).

Von daher einfach so wenig Hefe wie möglich in die Flasche, Nachgärung ganz normal durchführen und sehr lange lagern lassen.

Ich hab momentan ein Imperial Stout im Gärfass. Da werd ich ähnlich verfahren. Ich werd die Flaschen einfach ein Jahr lang unter der Erde aufbewahren (luftdicht in eine Holzkiste verpackt und dann nen Meter tief verbuddeln). Dann komme ich auch nicht mal spontan in Versuchung. :-)

Cheers
Marco


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Als letztes gebraut: Simcoe Lager, Mint Stout, Caramel Mild Ale
Nächste Projekte: Strong Altbier, Sorachi Ace IPA, Weizen-Stout
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Kubus
Beiträge: 410
Registriert: 31.10.2011
Status: Offline
Geschlecht: männlich
red_folder.gif erstellt am: 19.7.2013 um 17:55  
Dein Projekt ist echt interessant!

Anfangen würde ich beim Brauwasser: Am besten vor dem Einmaischen einmal aufkochen, um gelösten Sauerstoff aus dem Wasser zu bekommen, dann auf Einmaischtemperatur abkühlen lassen.

Frisch Schroten sollte auch klar sein.

Den Maische-pH würde ich runter bis auf 5,2 anstreben, dafür musst du die Rasten entsprechend verlängern, damit der selbe enzymatische Umsatz zustande kommt. Der tiefe pH-Wert hemmt im besonderen Maße Lipasen, Lipoxygenasen (Freisetzung und anschließende Oxidation von Fettsäuren: Resultat: Radikalbildung, welche für die Geschmacksstabilität ungünstig sind bzw. direkte Bildung von Alterungskomponenten), Polyphenoloxidasen (Oxidation reduzierend und damit schützend wirkender Polyphenole) und Peroxidasen (Bildung von Radikalen, siehe Lipoxygenasen).
Die Eiweißrast würde ich auch weglassen, da die gängigen Malze gut gelöst sind und die Proteasen durch den tiefen pH-Wert eine Förderung erfahren. Je mehr Aminosäuren am Ende der Reifung noch im Bier sind (also alles, was die Hefe nicht benötigt hat), desto mehr reagiert mit anderen Würzeinhaltsstoffen wie z.B die verschiedenen Kohlenhydrate und führt ebenfalls zu einer schlechteren Geschmacksstabilität durch Bildung von Alterungskomponenten. Ein weiterer Vorteil höherer Einmaischtemperaturen also 62 °C ist das Überspringen der Temperaturoptima von den oben genannten ungünstigen Enzymen.

Proteine sind sehr reaktive Verbindungen, daher ist ein Malz mit geringem Eiweißgehalt von Vorteil. Das würde gegen dunkles Malz sprechen. Ich würde helles Malz mit Zusatz von viel Spezialmalzen wie sehr dunklen Caramellmalzen sowie Melanoidinmalz verwenden.

Beim Läutern darauf achten, dass die Würze möglichst klar läuft und natürlich auf jeglichen Sauerstoffeintrag.

Die geringe Kochzeit ist soweit richtig, dass die thermische Belastung zwar abnimmt, trotzdem muss darauf geachtet werden, dass eine Mindestdauer eingehalten wird, damit man kein DMS-Bier bekommt. Ein Tipp: Gleich nach Kochende vor dem Whirlpool die Würze auf unter 85 °C abkühlen. Das verringert die thermische Belastung und verhindert eine große Neubildung von DMS bei mäßiger Kochzeit. Eine kräftige Hopfung vor allem am Schluss der Kochung oder in den Whirlpool ist nicht verkehrt und bringt dir auch viele reduzierend wirkende Polyphenole ins Bier. Da kannst du dir das Tannin sparen. Es ist fraglich, wie viel Hopfenaroma nach so langer Zeit noch übrig bleibt, aber Hopfenaroma hat maskierende Effekte hinsichtlich der Alterungskomponenten.

Die Hefe sollte möglichst fit (Das sollte sie ja immer) sein. Die Gärung sollte dementsprechend angepasst werden, dass viel SO2 entsteht, welches eine stark schützende Wirkung hat. Dies erreicht man, indem die Hefe zuvor schon mindestens einmal geführt wurde, die Hefegabe eher gering ist und die Gärtemperaturen etwas höher sind EDIT: Obergärige Hefen bilden nahezu kein SO2. Die Produktion von Ester und mehr höheren Alkoholen hat ebenfalls einen maskierenden Effekt.

Ich würde es so klar wie möglich werden lassen und im Fass lagern, damit die Oxidationseffekte minimiert werden.

Gruß, Ludwig


[Editiert am 19.7.2013 um 19:58 von Kubus]
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Moderator
Posting Freak

Boludo
Beiträge: 9432
Registriert: 12.11.2008
Status: Offline
Geschlecht: männlich
red_folder.gif erstellt am: 19.7.2013 um 18:20  
Ein Mitarbeiter von Schneider hat mir neulich ein Foto von zwei Flaschen Aventinus mit ganz seltsamen Etiketten gezeigt.
Die eine Flasche war 40 Jahre alt, die andere 50.
Die mit 40 Jahren hatte sogar noch ein wenig Kohlensäure.
Genießbar waren angeblich beide noch.

Ein Schönram Imperial Stout hat übrigens ein MHD bis ins Jahr 2028, steht so zumindest auf der Flasche.

Stefan
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