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Autor: Betreff: 1. Sud - welches Bier mit diesem Wasser?
Junior Member
Junior Member


Beiträge: 11
Registriert: 10.1.2013
Status: Offline
Geschlecht: männlich
red_folder.gif erstellt am: 17.1.2013 um 13:58  
Hallo liebe Brauergemeinde :-)
ich bin ganz neu hier und interessiere mich schon seit 1-2 Jahren dafür mal mein eigenes Bier zu brauen. Ein Einsteigerbuch von R. Hagen habe ich bereits gelesen. Noch habe ich keine Ausrüstung, denn ich muss (für mich) vieles immer ganz genau wissen bevor ich anfange. ;-)

Mein erstes "Problem" steht gleich am Anfang und sicher könnt ihr mir ein paar Tipps geben.

Welches Bier empfiehlt sich für das mir zur Verfügung stehende Wasser? (Oder spielt das eher eine untergeordnete Rolle?)

Also, laut Wasserwerke haben wir

ph-Wert = 7,28
Gesamthärte in °dH = 22,7
Karbonathärte in °dH = 13,5
Calcium = 118 mg/L
Magnesium = 27,3mg/L
Da es ja anscheinend auf die so genannte Restalkalität ankommt, die aber nicht ausgewiesen ist, habe ich folgende Formel im www gefunden

RA in °dh = Karbonathärte - (Kalziumhärte : 3,5) - (Magnesiumhärte:7)

Da Kalzium und Magnesium aber bei uns in mg/L und nicht in °dH angegeben sind, habe ich dies nach einer anderen Formel (auch irgendwo im www gefunden) zunächst umgerechnet

CA in °dH = 118 : 7,15 = 16,5 °dH CA
und für
Mg in °dH = 27,3 : 4,34 = 5,6 °dH Mg

Somit komme ich dann mit
RA = 13,5 - (16,5 : 3,5)-(5,6:7)
RA = 7,99

Ich hoffe ich habe mich nicht verrechnet.

Also meine Frage ist, ob es Biere gibt, die ich mit diesem Wasser nicht brauen sollte?!
Gibt es einfache Messinstrumente mit denen ich den Wert des Wassers ablesen kann, nachdem ich es z.B. abgekocht habe?

Hat die Wasserqualität was damit zu tun ob ich obergärige oder untergärige Hefe verwenden sollte? Mache ich mir zuviele Gedanken diesbezüglich für meinen ersten Sud?

So, für's erste habe ich genug gefragt. Danke euch schon einmal!

LG Daniel
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Moderator
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Boludo
Beiträge: 9432
Registriert: 12.11.2008
Status: Offline
Geschlecht: männlich
red_folder.gif erstellt am: 17.1.2013 um 14:16  
Hallo und willkommen!

Also RA 8 geht grad so, da würd ich ein Hefeweizen vorschlagen.
Bei anderen Bieren, die hopfenbetonter sind, solltest Du mit Milchsäure die RA senken.
Ein sehr schöner Rechner ist der da:
http://www.maischemalzundmehr.de/index.php?inhaltmitte=tool swasser

Aber bitte nimm nicht das Hefeweizenrezept von Hagen Rudolph, das ist gnadenlos überhopft.
Überhaupt find ich beim Hagen Rudolph Buch einiges sehr seltsam, nimm auf keinen Fall 15% Speise für ein Hefeweizen, sondern berechne die Menge lieber.

Beim Hefeweizen ist aber die Wahl der Hefe sehr entscheidend, da kommst Du um eine Flüssighefe nicht drum rum.
Das da wär für einen Anfänger ein sehr geeignet, kann man auch fertig geschrotet bestellen und Rezept ist auch dabei:
http://www.hobbybrauerversand.de/products/Malz-Malzmischung en/Malzmischungen/Malzmischung-Almtaler-Hefeweisse.html

Ob ober oder untergärig hat nichts mit der Restlkalität zu tun.
Allgemein kann man sagen, dass dunkle Biere mit wenig Hopfen eine höhere Restalkalität vertragen.

Stefan
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Posting Freak
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Kurt
Beiträge: 2795
Registriert: 2.9.2003
Status: Offline
Geschlecht: männlich
red_folder.gif erstellt am: 17.1.2013 um 14:19  
Hi und herzlich willkommen im hobbybrauerforum!

Ja, Du machst Dir zu viele Gedanken um´s Wasser für den ersten Sud ... aber nun ist das Kind ja schon in den "Brunnen" gefallen :)

Dein Wasser ist recht hart, das ist zum Brauen nicht wirklich optimal. Das heißt nicht, das man mit dem Wasser nicht auch super leckere Biere brauen kann! Allerdings kann man sehr weiches Wasser einfacher mit den notwendigen Mineralien versetzen, als hartes Wasser zu enthärten. Ein Pils ist mit Deinem Wasser allerdings ausgeschlossen.
Was ohne weiteres gut funktionieren wird, sind dunkle und/oder wenig hopfenbetone Biere. Münchner Dunkel und Weizen zum Beispiel.

Ich würde dir empfehlen, die Wasserdaten in einen der gängigen Rechner im Netz einzuhacken um dann mit Milchsäure (oder Sauermalz) die Restalkalität zu senken.

http://maischemalzundmehr.de/index.php?inhaltmitte=toolswasse r

Später kannste Dir dann Gedanken zur anspruchsvolleren Wasseraufbereitung machen. Die Kalkfällung mit CaO zum Beispiel - damit würde mann auch deinen recht hohen Magnesiumanteil reduzieren können. Magnesium steht im Zusammenhang mit einer unedlen Bittere (gallig) ... aber das sollte Dich erstmal nicht interessieren.


____________________
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Bergbock
Beiträge: 868
Registriert: 17.12.2008
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Geschlecht: männlich
red_folder.gif erstellt am: 17.1.2013 um 14:20  
Hallo Daniel,

wenn Du das Wasser ohe jegliche Modifikation nehmen willst, dann wären dunkle Biere und Weizenbiere möglich.
Prinzipiell sollte die Bittere eher gering sein, das verträgt sich geschmacklich nicht und wird kratzig.

Wenn Du das Wasser aufarbeitest, steht Dir natürlich viel mehr offen.
Da Du einen hohen Carbonatanteil hast, liesse sich das Wasser sehr gut enthärten, sei es mit CaO oder durch reines Abkochen. Damit kommst Du auf Werte runter, die Dich kaum noch einschränken.
Ein Zusatz von Milchsäure hilft auch, zumal um den richtigen pH während des Brauens zu erzielen.

Schöne Grüsse und gut Sud!
Frank
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Junior Member
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Beiträge: 11
Registriert: 10.1.2013
Status: Offline
Geschlecht: männlich
red_folder.gif erstellt am: 17.1.2013 um 15:08  
Danke für die schnellen Antworten!

Also ein dunkeles - das ist auch nach meinem Sinn. :-) Dann suche ich mir mal ein schönes Rezept, dann besorge ich mir die Brauutensilien und los gehts...

@Boludo - wie berechne ich denn die Speise? Im Buch von H.Rud. stehen meines Wissen nach nur die Richtwerte (von denen du ja abrätst)...

Also dann, bis zur nächsten Frage ;-)

beste Grüße
Daniel
Profil anzeigen Antwort 4
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Kurt
Beiträge: 2795
Registriert: 2.9.2003
Status: Offline
Geschlecht: männlich
red_folder.gif erstellt am: 17.1.2013 um 15:13  
Auf Maischemalzundmehr.de gibts auch einen Speiserechner. Ich empfehle sehr die Verwendung von Traubenzucker als Speise. Das ist super einfach und fehlerresistent.


____________________
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Moderator
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Boludo
Beiträge: 9432
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red_folder.gif erstellt am: 17.1.2013 um 15:54  
Ein ganz einfacher Speiserechner ist der da:
http://fabier.de/biercalcs.html
Vergiß die Fausregeln von Hagen Rudolph, da musst Du ständig belüften.
Total simpel wird die Sache, wenn Du statt Speise Trauben- oder Haushaltszucker nimmst.
Den schmeckt man nachher nicht und es rechnet sich leichter, außerdem entfällt das lästige Handling mit der Speise.
Außerdem ist es besser, das Jungbier vom Bodensatz abzuschlauchen und in einem separaten Gefäß mit Speise zu mischen, nicht wie bei H.R. empfohlen alles in das ausgegorene Jungbier kippen und hoffen, dass es sich vermischt.

Das Hagen Rudolph Buch ist teilweise sehr gut gemacht, einige Dinge werden aber gar nicht behandelt und die Rezepte gehen gar nicht.
Das Hopfen Seihen nach Hagen Rudolph hat mich beim ersten Sud in den Wahnsinn getrieben, kein Wort von Whirlpool.

Ein vernünftiges Läutersystem hast Du?
Das im Hagen Rudolph benutzte System von braupartner hat mich nicht überzeugt, dann lieber das Mattmil Blech oder einen Panzerschlauch.
Ansonsten kann ich Dir den Hanghofer als Buch empfeheln, etwas unübersichtlicher, aber sehr gute Rezepte und auch sonst inhaltlich sehr gut.
Die fertigen Malzmischungen mit Hopfen und Hefe von Hopfen-und-mehr.de sind wirklich sehr gut für den Anfang geeignet, da sind auch Rezepte dabei.

Viel Erfolg!

Stefan


[Editiert am 17.1.2013 um 15:56 von Boludo]
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Senior Member
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brauereipoppenreuth
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Registriert: 16.4.2007
Status: Offline
Geschlecht: männlich
red_folder.gif erstellt am: 17.1.2013 um 16:29  
Keine Bange, Du hast ja nun schon einige Tips bekommen. Ich hatte und habe auch das Problem der Wasserhärte. Mein erstes Bier war daher ein Stout (Guinnes-like) da dieses sich gut mit hartem Wasser verträgt. Ist spitze geworden und ich braue es heute noch regelmäßig.
Ob ober- oder untergärig ist beim Wasser eigentlich nicht so wichtig (die Profis mögen moch korrigieren aber bisher ist bei mir jede Hefe angekommen). Interessanter ist da schon, ob Du kühl vergären kannst? Für Gärtemperaturen unterhalb 14°C kommt eigentlich zur Zeit nur ein Kühlschrank in Frage (draußen ist es zu kalt, drinnen zu warm). Ich habe das Stout auch deswegen gemacht, weil man es "warm" (d.h. Zimmertemp.) vergären kann. Damit war die Kühl-Problematik auch vom Tisch (zumindest für das Gärfass).
Kaltlagerung nach der Gärung kannst Du bei 0°C Außentemp. prima draußen machen (oder z.B. im Lichtschacht eines Kellerfensters, da ist es dann ein wenig wärmer).

MAch Dir nicht soviele Gedanken um Details sondern fang´ einfach mal an. Mit den Grundlagen aus Büchern und dem Forum kannst Du auch mit einfachsten Mitteln und mit Deinem Wasser ein prima Bier bereiten. Alles andere ist Feintuning und das kommt mit den weiteren Suden. DU wirst es merken, dass Du beim Brauen immer wieder Dinge bemerkst, die Du beim nächsten mal anders machen willst. Wichtig ist, dass Du Dir das aufschreibst.

Gut Sud!
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