So,
wir haben am Samstag unseren KAltBLüter das erste mal im großen Maßstab
gebraut. Statt im 30l Topf nun im 100l Schengler mit Panzerschlauch.
Der Kaltblüter ist ein extrem hochvergorenes Fast-Bock-(Lücken)-Bier mit
15,3 °P Stw. ganz leicht gehopft mit hoher "Drinkability". Beim letzten Mal
auch mit hoher Drehzahl von 7,2 Vol (was ungefähr 85% EVG 2,2°P Restextrakt
mit der US-05 entspricht).
Es hätte mich extrem gestört, Läuterwürze mit Gehalt wegzuschütten. Daher
haben wir etwas WM (Würze-Management) betrieben. Die erste Würze ging in
einen 60l Bottich (50l gefüllt) und die Nachgüsse in 3x30l Gäreimer.
Resultat:
60l Bottich -> Extrakt nicht messbar (out of range)
30l Eimer 1 -> Geschätzt 19,5° (out of range)
30l Eimer 2 -> 5,5°P
30l Eimer 3 -> 3°P (Glattwasser)
Also Bottich + 2/3 Eimer 1 + Eimer 3 bis 85l in den Schengler High-Gravity
Würzekochen (ca. 19°P) für den Kaltblüter. Nach dem Kochen mit ca. 30l
abgekochtem Wasser eingestellt.
Der Rest (= Eimer 2 + 1/3 Eimer 1) sollte ein leichtes Restbier ergeben.
Ein Versuch für den Sommer sozusagen. Schön herb und hopfengestopft.
Idee: Vergären mit der S33, da diese mehr Restextrakte aufweisen sollte und
das das Bier dann malziger und nicht dünn schmeckt. Dazu wollten wir auch
bei 33°C anstellen, damit mehr Nebenprodukte entstehen. Das haben wir um
3.00 nachts aber logistisch nicht mehr geschafft,
unser Mieter (wohnt mit Familie über meinem
"Souterrain-Labor") wurde schon etwas unleidlich und drohte Ungemach an
....
Also 2. Hopfenkochen von 7°P auf 9,2°P (ca. 40l)mit
dem Rest Tettnanger vom Kaltblüter als Bitterhopfen (33g)
22g Mandarina Bavaria nach 70 min
11g Mandarina Bavaria zum Ende
dann Stopfen mit 66g MB....
Ergibt knackige 30IBU bei 9,2° Stw.
Was soll ich sagen - gerade mal getestet. Die HG ist durch. Das
Refraktometer läßt sich nicht so gut ablesen, aber das sind irgendwas
zwischen 4,7% und 5% Brix entspricht 75% bis 80% EVG ! Erwartet hätte ich
66-70%.
Das Jungbier schmeckt schon richtig lecker. Ich lass es aber noch 10Tage
auf dem Hopfen stehen
Der Grund für die hohen Vergärgrade ist wohl unsere sehr lange
Maischeführung (Einmaischen bei 40°, dann mit allen Rasten hoch und 90
Minuten Maltoseraste) zusammen mit dem Böhmischen Pilsner von Weyermann
(90% Bohemian 10% Weizen + 1,5 CaraWheat).
Fazit: Wenn man der S33 die richtigen Zucker vorsetzt, dann lässt die auch
nicht mehr viel übrig.