Willkommen bei Hobbybrauer.de Willkommen bei Hobbybrauer.de
Startseite Forumsübersicht Impressum  
Hauptmenü

Suche
archiv.hobbybrauer.de mit Google durchsuchen:

Board Index FAQ
Forum

ACHTUNG: Auf dieses Forum kann nur noch lesend zugegriffen werden. Falls Du hier im alten Forum bereits registriert warst, musst Du Dich im neuen Forum mit dem gleichen Usernamen UND der gleichen E-Mailadresse NEU registrieren, damit Dein Ranking (Anzahl Deiner Posts) aus diesem Forum ins neue mit übernommen wird. Zum neuen Forum geht's hier

     
Autor: Betreff: Späte Nachgärung
Posting Freak
Posting Freak

Biermann
Beiträge: 1905
Registriert: 7.12.2006
Status: Offline
Geschlecht: männlich
red_folder.gif erstellt am: 24.1.2013 um 23:22  
Hallo,

ich hab da ein Problem das ich nicht verstehe.

Mein letztes Kölsch, am 5.12. 2012 gebraut, mit der Colonia der Brauwerkstatt fing vor ein paar Tagen wieder an zu 'blubbern'.

Start war mit 12°P, 19°C im ZKF, für 10 Tage. Beim Umschlauchen nach 10 Tagen lag es bei 5,5°P, blubberte noch für eine Woche und war dann still bis es am Montag wieder anfing neu zu gären. Es liegt jetzt bei 5,0°P und immer noch bei 19°C da ich es nicht kälter stellen will in der Vermutung das die Gärung dann wieder abbricht.

Der Geschmack ist :thumbup: einfach lecker.

Alle Behälter wurden penibel gereinigt und desinfiziert wie wir das an anderer Stelle schon ausreichend beschrieben haben (Star San).

Hat jemand das auch schon mal beobachtet?

Mit besten Grüßen,

Jörg


____________________
Ich braue Hoppesäcker Ur-biere nach dem Hoppesäcker Reinheitsgebot von AD512 (Dokument ging leider verloren).
Profil anzeigen E-mail senden
Posting Freak
Posting Freak

TrashHunter
Beiträge: 5714
Registriert: 16.8.2011
Status: Offline
Geschlecht: männlich
red_folder.gif erstellt am: 24.1.2013 um 23:30  
Jou,

ich denke das ist normal. Der größte Teil der Hefe geht schlafen, ein paar Zellen bleiben in der Schwebe und marodieren gemächlich durch die Würze. Und dabei verknuspern sie immer wieder mal den einen oder anderen Malzbrocken, der ihnen zufällig vor die Nase kommt.

Dazu kommt, dass das zu Kohlensäure disoziierte CO² bei dieser Temperatur nicht in Lösung geht, sondern ungebunden bleibt und sich so noch lange nach dem Ende der HG langsam wieder Druck unterm Deckel aufbaut. Und an einem gewissen Punkt reicht dann der Druck um regelmässige, aber seltene Blubbs zu erzeugen.

Aktuell, bei meinem Sylvesterbock war nach einer Woche HG auch zunächst Ruhe im Haus. Und nach einer weiteren Woche reichte dann der aufgebaute Druck um alle zehn Minuten einen Blubb zu entlassen und das hat seither - inzwischen in der vierten Woche - auch nicht mehr aufgehört.

Greets Udo


[Editiert am 24.1.2013 um 23:30 von TrashHunter]



____________________
Botschafter der WBBBB in Hessen
Brauen ist die wahre Alchemie :P
Hobbybrauer. TrashHunters Leitfaden für Einsteiger.2014 Tredition Verlag
Profil anzeigen Homepage besuchen Antwort 1
Posting Freak
Posting Freak

Biermann
Beiträge: 1905
Registriert: 7.12.2006
Status: Offline
Geschlecht: männlich
red_folder.gif erstellt am: 25.1.2013 um 17:18  
Hallo Udo,

danke für deine Antwort von gestern.

Ich habe 58L im Edelstahlkeg mit Gärverschluß, also 'Druck' bildet sich da keiner auf. Es Blubbert nun so mit einem guten 'Stoß' alle 6 Sekunden.

Das sieht für mich mehr wie eine wiederkehrende Gärung aus.

Kann es sein das die Hefe bei hohen Temperaturen (19-20°) sich irgend wie selber überholt und dann tot umkippt?

Ich habe das auch schon bei SVP's gehabt das ich dachte 'nun ist sie durch', lasse sie noch mal eine Woche stehen und dann fängt das Dinge wieder an.

Wäre schön wenn da noch etwas mehr käme von anderen, abends zu posten ist wohl nicht das wahre, dann sind alle bei Euch in der Kiste.

Cheers, Jörg


____________________
Ich braue Hoppesäcker Ur-biere nach dem Hoppesäcker Reinheitsgebot von AD512 (Dokument ging leider verloren).
Profil anzeigen E-mail senden Antwort 2
Moderator
Posting Freak

flying
Beiträge: 9088
Registriert: 14.8.2008
Status: Offline
Geschlecht: männlich
red_folder.gif erstellt am: 25.1.2013 um 17:24  
Hi Jörg,

der Grund dafür, dass groß keine Antworten kommen ist verständlich...So eine Diagnose ist schwierig :gruebel: Könnte eine steckengebliebene und wieder in Gang gekommene Gärung sein oder eine Infektion?

m.f.g
René


____________________
"Fermentation und Zivilisation sind untrennbar verbunden"
(John Ciardi)
Profil anzeigen Antwort 3
Posting Freak
Posting Freak

TrashHunter
Beiträge: 5714
Registriert: 16.8.2011
Status: Offline
Geschlecht: männlich
red_folder.gif erstellt am: 25.1.2013 um 17:38  
Moin,

wenn's blubbert, ist da auch Druck, sprich CO² steigt aus der Würze auf, füllte den Raum drüber, bis es dann durch's Gärröhrchen raus geht.

DAS ist Druck :)

Allerdings ist nach einer Woche des Schweigens eine Frequenz von 10 Blub/min beachtlich.

Meine Theorie, leider nie bestätigt, aber auch nie wirklich dementiert, ist die, dass es im Verlauf der Gärung zur Ausbildung von Schichten mit hohem und niedrigem Nahrungsangebot in der Würze kommt.
Würze mit hohen Nahrungsangebot - viel Zucker - ist "schwer" (deshalb spricht man ja auch vom spezifischen Gewicht SG der Würze). Während die Hefezellen sich zunächst oben in der Würze herum treiben und dort in großen Zellverbänden den Zucker knuspern, sinken die Anteile der Würze in welchen die Zuckerkonzentration noch hoch und die Konzentration der Hefezellen niedrig ist, nach unten ab.

Nach und nach - mit dem Entweichen des CO², welches die Zellen in der Schwebe hält - sinken die Hefezellen dann langsam ab in die Schicht mit größerem Nahrungsangebot und somit setzt eine erneute HG ein.

Diese Theorie ist zunächst nicht bewiesen - wurde aber schon diskutiert -, scheint mir aber vor Allem bei obergärigen Hefen schlüssig zu sein. Denn obergärige Hefen neigen zur Bildung von Zellverbänden. Diese Zellverbände erhalten durch das CO² Auftrieb. Deshalb steigen OG-Hefen ja auch zunächst nach oben. Zerfallen diese Zellverbände dann, und entweicht das sie tragende CO² aus der Würze, verhalten sich die Zellen wie Untergärige. Sie sinken ab, treffen weiter unten in der Würze auf das noch vorhandene Nahrungsangebot und das Spiel beginnt von vorne.


____________________
Botschafter der WBBBB in Hessen
Brauen ist die wahre Alchemie :P
Hobbybrauer. TrashHunters Leitfaden für Einsteiger.2014 Tredition Verlag
Profil anzeigen Homepage besuchen Antwort 4
Posting Freak
Posting Freak

Ladeberger
Beiträge: 1946
Registriert: 20.11.2012
Status: Offline
Geschlecht: männlich
red_folder.gif erstellt am: 25.1.2013 um 18:16  
Das Umschlauchen bei 5,5°P scheint mir etwas früh gewesen zu sein. Die Hefe nimmt ja gerade die leicht assimilierbare Nährstoffe der Würze am Anfang der Gärung auf und arbeitet dann damit. Anscheinend muss sich jetzt die Handvoll restlicher Hefe nach dem Umschlauchen z.b. mit den schlechter assimilierbaren Aminosäuren rumärgern.

Im Worst-Case kann es natürlich auch die angesprochene Infektion mit weniger anspruchsvollen Hefe-Kollegen der Sacch. cerevisiae sein.


____________________
Profil anzeigen Antwort 5
Posting Freak
Posting Freak

Moorschwein
Beiträge: 679
Registriert: 22.2.2011
Status: Offline
Geschlecht: männlich
red_folder.gif erstellt am: 25.1.2013 um 18:58  
Hieß es bei dem Doemens-Seminar nicht, daß die am Boden sedimentierte Hefe nicht mehr am Gärprozeß teilnimmt?
Na, wie auch - wie soll eine einzelne, 2cm tief im Hefeschlamm feststeckende Hefezelle noch an die Leckereien oben drüber herankommen?

Daher frage ich mal an dieser Stelle in die Runde, ob es nicht Sinn machen würde, etwas Hefeschlamm mit einem langen (natürlich sterilisierten) Stab ein wenig aufzuwirbeln und erneut in Schwebe zu versetzen. (Ich habe es selber noch nie gemacht.)
Könnte das nicht eine ins Stocken gekommene Gärung wieder antreiben?

Gruß
André
Profil anzeigen E-mail senden Antwort 6
Posting Freak
Posting Freak

TrashHunter
Beiträge: 5714
Registriert: 16.8.2011
Status: Offline
Geschlecht: männlich
red_folder.gif erstellt am: 25.1.2013 um 19:07  
Auf die Art hab ich aus einem scheinbar miserabeln EVG schon wiederholt einen sehr guten EVG gemacht. Bei meinen üblichen 14 Tagen HG-Zeit (obergärig) hab ich da auch keine Sorge, am Ende zuviel Hefe in der Schwebe / in den Flaschen zu haben. Da ist noch Zeit genug für die Hefe, sich nach getaner Arbeit wieder in das Kollektiv zurück zu begeben :)


____________________
Botschafter der WBBBB in Hessen
Brauen ist die wahre Alchemie :P
Hobbybrauer. TrashHunters Leitfaden für Einsteiger.2014 Tredition Verlag
Profil anzeigen Homepage besuchen Antwort 7
       

 
  
 

Alle Logos und Warenzeichen auf dieser Seite sind Eigentum der jeweiligen Besitzer und Lizenzhalter.
Im übrigen gilt Haftungsausschluss. Weitere Details findest Du im Impressum.
Die Artikel sind geistiges Eigentum des/der jeweiligen Autoren,
alles andere © 1998 - 2022 by Hobbybrauer.de
Die Inhalte dieser Seite sind als RSS/RDF-Quelle verfügbar.
Die Website oder Teile daraus dürfen nicht ohne ausdrückliche Zustimmung von Michael Plum weiterverwendet werden.
© 2014 Michael Plum