Moin Freunde,
der 5.HBST liegt hinter uns und wenn wir auch auf ein paar Kollegen
verzichten mussten, so war es doch einmal mehr ein wunderschöner Abend mit
gutem Essen und hervorragenden Bieren auf dem Tisch.
Dave, Chris, Al und Richie haben es dieses Mal richtig gemacht und kamen
zwar etwas später, bleiben dafür aber bis zum Morgen danach.
Sie werden wieder kommer, das steht fest. Denn sie fühlen sich 100%
akzeptiert und integriert. Es gibt keinerlei Hürde, welche es zu überwinden
gälte. Sie brauen, wir brauen
Zu den Bieren des Abends....
zunächst wurden - dieses Mal ganz gesittet und geführt in aufsteigender
Reihenfolge basierend auf der Stammwürze, bzw. dem Alkoholgehalt -
natürlich die Kölsch-Interpretationen der ersten HBST-Hausaufgabe
verkostet.
Henners Kölsch machte den Anfang, gefolgt von Max' und dann dem meinen.
Für mich als Kölner stand am Ende fest, unsere Kölsch sind die Besseren.
Allen Dreien gemein war die sanfte, naturtrübe Honigfarbe. Und so soll es
auch sein. Ein kristallklares Kölsch ist verpeilt. Unterm Strich komme ich
nicht umhin, zu sagen, dass mir die Variationen von Henner und Max besser
geschmeckt haben, als meine Eigene. Die von ihnen verwendete Colonia-Hefe
der Brauwerkstatt hat da doch besser gepasst als meine Notti.
Und dann ging es rund....
Richies "Cascade Pale", ein Pale Ale mit sehr sanfter Note von Cascade,
4,9% vol.Alc. Helle, leicht trübe Goldfarbe.
Max' "Sweet Dream", ein ungewöhnliches Milk-Stout mit einem sehr kräftigem,
zu den Röstaromen harmonisierendem Körper. Ich habe noch kein so weiches
Stout getrunken.
Richies "Lights out", ein sechs Monate altes Black IPA MIT VOLLEN;
KRÄFTIGEN Aromen und ordentlich IBU gehüllt in sanfte 5,5 vol.% Alc.
Olivers "Müch Mammut", die Remminesance an das legendäre Motorrad. Mit
16°P, aber nur 5,4 vol.%Alc. kommt es bei 85 IBU die absolut nicht beißen
mit einem sehr schweren Körper daher.
Sacronns "Acid Core", ein sehr eigenwilliges Ale. Mit Tee gestopft. 14°P,
etwas über 6 vol.% Alc und ordentlich IBU. Eigenwillig und, weil erst
wenige Tage zuvor abgefüllt, noch recht kantig, stellt es doch ein
Versprechen dar. "Lasst mich reifen und ich werds Euch zeigen."
Max' "Arktischer Frost", sein mit Single-Hop Polaris, um einen weiteren
Monat gereift. Erheblich runder als im Januar, angenehm und erfrischend.
15°P und 6 vol.%Alc.
Chris' "Porter", ein Single Hop mit Wilamette. Anschmiegsam wie ein
schnurrendes Kätzchen arbeitet es die Aromen des edlen Wilamette
hervorragend aus. 6 vol.%Alc.
Mein "Chocolate Afternoon", ein Weizen-IPA, gebraut am 13.Januar (der Tag
nach dem Januar HBST). Um 14:00 Uhr fingen wir an zu brauen und schufen ein
IBU-Monster, welches ich nach den Hochkräusen mit Wasser verdünnte, mit
Zucker auf die geplanten 14°P wieder hoch puschte und so auf gefühlte 99
IBU herunter brachte. 6,1 vol.% Alc und ein Schoholaden-Aroma, welches noch
hart gegen die IBU ankämpfen muss.
Oli's "Sol", ein IPA wie es im Buch steht. 16°P und 6 vol.%Alc. Oli hat
auch da auf einen gewissen Körper gesetzt und das ist ihm auch gut
gelungen.
Mein "Sylvesterbock 2012" Am 31.Hanuar nach 31 Tagen auf dem Geläger
abgefüllt. Ein dunkler Weizenbock mit Summit und Citra, mit Citra gestopft.
Rund 60 IBU passen zu 7,2 vol.%Alc, aus 16°P. Allerdings erhoffe ich mir,
dass das noch weicher wird, im Moment ist es noch arg kantig.
Oli's "Trappistes". Der Name ist Programm. 8,2 vol.% Alc. aus 20,5°P bei 32
IBU sprechen eine deutliche Sprache. Ganz ehrlich, aus meiner Sicht.... das
Rocheford 8 kann sich von Oli's "Trappistes" eine dicke Scheibe
abschneiden.
Dave's "Simcoe IPA". Wie der Name schon sagt, ein Single Hop mit Simcoe.
7,5 vol.% Alc. vermutet man bei diesem IPA sicher nicht. Denn die sind ganz
hinterbürstig unterm den Aromen des Simcoe versteckt.
Dave's "ICE Bock". Der Name ist Programm, 8 vol.% Alc. gehüllt in Northern
Brewer weckten auch die letzte Schlafmütze.
Das Finale stellte dann eine Herausforderung für jeden der Anwesenden
dar.
Richies "Mexican Cider", ein Apfelwein, welcher in der zweiten Fermentation
mit Chili gestopft wurde. 8,5 vol.% Alc gaben dem Stöffchen den richtigen
Pfeffer. SO gewinnt Cider eine neue Dimension.
Auf halber Strecke ließen wir dann die Blindverksotung über uns ergehen
Geplant war ja eine Stout-Verkostung, aber wie Oli richtig bemerkte....
"Versuch mal in deutschen Getränkeläden 5 oder 6 Stouts aufzutreiben...."
wenn man nicht grad den Mahun in Darmstadt vor der Haustür hat....
also gingen fünf Schwarze in den Rind und mussten sich uns stellen.
Guiness mit der Gesamtnote 3,62
Breznack mit der Gesamtnote 3,87 (sicher NICHT von mir
)
Bosch Porter mit der Gesamtnote 4,12
Köstritzer mit der Gesamtnote 4,37 (signifikant, dass ein Bier, welches
immer auf den besten Plätzen rangierte, seit der Umstellung des
Flaschendesigns nur noch mäßige Noten erhält.)
Josefs Schwarzbier mit der Gesamtnote 4,62
Tatsächlich aber schnitten die Schwarzen bezüglich der Häme besser ab als
seinerzeit die verkosteten Kölsch, bei denen uns wesentlich mehr Fehlaromen
auffielen.
Ich danke allen Teilnehmern des fünften HBST Rhein Main für ihren Einsatz
und freue mich schon jetzt auf den sechsten HBST am 9.März 2013.
Greets Udo
[Editiert am 11.2.2013 um 19:35 von TrashHunter]
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