Junior Member Beiträge: 22 Registriert: 30.7.2004 Status: OfflineGeschlecht:
|
|
erstellt am: 5.7.2005 um 16:08 |
|
|
Hallo zusammen,
ich habe im Internet einen interessanten Link zun Thema
Verkleisterungsgtemperatur (die Temperatur, beí der Stärke wasserlöslich
wird) für verschiedene Getreidesorten gefunden. Demnach liegt die VKT für
Gerste, Hafer und Weizen bei 60 bis 65°C und für Roggen, Hirse, Mais und
Reis bei 70 bis 75°C. Wenn also bei Gerste, Hafer und Weizen die Stärke in
Lösung geht, sind sogar noch die Beta-Amylasen aktiv, die die gelöste
Stärke in Maltose umwandeln. Wenn bei Hirse, Roggen, Mais und Reis die
Stärke in Lösung geht, sind jedoch nur noch die Alpha-Amylasen aktiv, die
die Stärke lediglich in Dextrine umwandeln, was einen niedrigeren EVG zur
Folge hat. Meiner Meinung nach ist es also nur bei Hirse, Roggen, Mais und
Reis erforderlich, das Getreide vor dem Maischen zu kochen. Bei Gerste,
Hafer und Weizen sollte hingegen ein einfaches Mitmaischen ausreichen. Ich
werde das auf jeden Fall mal ausprobieren. So spare ich mir das Kochen oder
die Beschaffung von teurem Getreide in Flockenform.
Alle Infos und eine ausführliche Tabelle findet ihr hier:
http://www.foodnews.ch/x-plainmefood/20_lebensmittel/Staerk
e.html
Schöne Grüße
Frank
|
|
Gast
|
|
erstellt am: 5.7.2005 um 17:51 |
|
|
Hallo Frank,
das ist mal ne interessante Geschichte und kommt für mich gerade wie
gerufen, will ich doch mein Reis-Mais-Gerste-Bier erneut brauen.
Ich habe mal die Tabelle auf meine HP gestellt:
demnach liegt aber Reis und Mais dennoch innerhalb der Alpha- und
Betaamylasen, oder sehe ich da was falsch?
Gottseidank habe ich bei meinem ersten Experiment einen vollen Erfolg
gelandet, sodass ich in Zukunft eine Vergleichsmöglichkeit habe. Bei einem
Misserfolg schmeisst man nur allzugerne die Flinte ins Korn, dann hätte ich
mich niemehr an sowas rangewagt.
Das ist ein Super-Thema, da will ich mehr davon wissen
|
|
Gast
|
|
erstellt am: 5.7.2005 um 18:40 |
|
|
Hallo Frank,
danke für diese interessante Seite mit den Verkleisterungstemperaturen. Da
müsste man direkt zwei Sude mit Rohfrucht fahren - muss ja nicht parallel
sein - , der erste Sud Rohfruchteinsatz ohne Vorbehandlung und der zweite
Sud mit Vormaischen, so wie ich das immer mache (Vormaische der Rohfrucht
mit Pilsener Malz + Kochen). Das wäre echt mal eine spannende Sache, wie es
da bei den zwei Suden mit der Ausbeute, dem Geschmack, der Farbe, der
Stammwürze, Restextrakt... aussieht.
Eine Voraussage möchte ich jetzt schon mal wagen, nämlich was die Ausbeute
anbetrifft. Hier wird einfaches Mitmaischen der Rohfrucht ohne Kochen und
nur aufsteigende Infusion - also ohne Kochmaischen - eine wesentlich
geringere Ausbeute bringen, als ein Verfahren mit Vormaische der Rohfrucht.
Aber wie gesagt, das ist jetzt nur eine Voraussage von mir und die ganz
sich dann in der Praxis als verfehlt herausstellen. Aber genau das gilt es
ja herauszufinden.
Danke Frank für deinen spannenden Diskussionsbeitrag.
Grüße
Wolfgang
|
|
Posting Freak Beiträge: 506 Registriert: 3.10.2004 Status: OfflineGeschlecht:
|
|
erstellt am: 5.7.2005 um 18:58 |
|
|
@Wolf
Du hast schon recht, die Grossbrauereien bei uns machen es genau wie Du.
Zitat: | also ohne Kochmaischen
- eine wesentlich geringere Ausbeute bringen, als ein Verfahren mit
Vormaische |
@frank danke für die Seite
Cheers ClaudiusB ____________________ Mein Spielzeug
|
|
Antwort 3 |
|
Gast
|
|
erstellt am: 5.7.2005 um 19:24 |
|
|
hmmm... da bin ich jetzt aber froh, dass ich mich an Wolfs Vorschlag mit
der gekochten Teilmaische gehalten habe.
Dadurch habe ich genau die gleiche Ausbeute erreicht wie mit reinem
Pilsener Malz.
Weniger wäre mir dabei garnicht Recht gewesen.
Ich glaube, ich werde den nächsten Sud genauso wie den ersten
Experimental-Sud machen.
Ein schlechteres Bier würde ich mir nie verzeihen
Nochmal zur Erinnerung:
Schüttung 6kg PiMa, 3kg Mais und 2kg Reis = ein ausserordentlich süffiges
Bier!!!
Jetzt werde ich ganz kühn und behaupte, dass 50% Rohfruchtanteil
überhauptkein Problem ist und, dass bei einer Blindverkostung niemand
herausschmecken würde, dass da Reis und Mais drin sind.
Na wartet bei dem nächsten Contest in Dortmund...
....schade, dass man nurnoch einen Preis gewinnen kann
|
|
Posting Freak Beiträge: 1542 Registriert: 16.9.2004 Status: OfflineGeschlecht:
|
|
erstellt am: 5.7.2005 um 20:17 |
|
|
Das Kochen von Rohfrucht wird eigentlich immer durchgeführt, eben um die
Ausbeute hoch zu halten. Da gibt es extra Rohfruchtkocher für, die den
Maischepfannen vorgeschaltet sind. Reine wirtschaftliche Sache: Kochen
kostet nicht so viel als der Einsatz von mehr Rohstoffen.
Zitat: | Nochmal zur
Erinnerung:
Schüttung 6kg PiMa, 3kg Mais und 2kg Reis = ein ausserordentlich süffiges
Bier!!! |
Wow, hab ja noch ein Fläschchen davon im Keller ...... Jubelfreu.....
Verdammt, wo ist der Kellerschlüssel???
Hey Heavybyte, du willst doch wohl kein Bier machen, wo man den mais und
Reis nicht mehr rausschmeckt, oder???? Dann könnten wir ja gleich beim RHG
bleiben, und das wollen wir doch nicht, oder?
Gruß Malte
[Editiert am 5/7/2005 von Malte] ____________________ "Zeige mir eine Frau, die wirklich Gefallen am Bier findet, und ich erobere
die Welt."
Kaiser Wilhelm II
(1859-1941)
|
|
Antwort 5 |
|
Gast
|
|
erstellt am: 5.7.2005 um 20:41 |
|
|
Hi Malte, Zitat: | Hey Heavybyte, du willst
doch wohl kein Bier machen, wo man den mais und Reis nicht mehr
rausschmeckt, oder???? Dann könnten wir ja gleich beim RHG bleiben, und das
wollen wir doch nicht, oder? |
ja also, das muss ich differenzieren: Du sollst/brauchst nicht
herausfinden, dass da Mais und Reis mit drin sind, diese Dinge sind
sekundär, du sollst einfachnur bis auf die Knochen erstaunt sein und
rätseln, wie zum Teufel, solch ein Bier zustande kommen kann
... aber da wir gerade dabei sind: ich hatte bei meinem Sud als Mais diesen
Mais-Griess, ich glaube Polenta genannt, verwandt, und habe mir jetzt aus
Kostengründen bei einer Bauerngenossenschaft einen 25kg-Sack mit
gebrochenem Mais (Viehfutter) für 8,50 Oilo gekauft.
Denkt ihr, dass da ein Unterschied drin besteht?
Cheers
|
|
Posting Freak Beiträge: 1090 Registriert: 14.3.2003 Status: OfflineGeschlecht:
|
|
erstellt am: 6.7.2005 um 08:12 |
|
|
Zitat: | Denkt ihr, dass da ein
Unterschied drin besteht? |
Das Interessante daran
wir wahrscheinlich der Eiweissgehalt sein. Wie hoch der aber bei Futtermais
und Polenta ist, kann ich nicht sagen. Vielleicht gibt's da irgendwelche
Quellen. ____________________ Gnadle
"Beer is living proof that God loves us and wants us to be happy."
(Benjamin Franklin)
|
|
Antwort 7 |
|
Gast
|
|
erstellt am: 6.7.2005 um 09:04 |
|
|
moin allseits,
ich habe jetztmal bei Wikipedia alles mögliche über Mais nachgelesen, ist
übrigens sehr umfangreich und interessant.
Dabei scheinen mir die Unterschiede nur darin zu liegen, welcher Bestimmung
der Mais nach der Ernte zugeführt wird, z.B. wird der in Silos aufbewahrte
Körner-Mais als Silage-Mais bezeichnet und der fein geschrotene Mais nennt
sich Polenta nach einem in vielen eurpäischen Ländern bekannten Gericht.
In allen Fällen handelt es sich, zumindest bei dem europäischen Mais, um
denselben Mais.
Ich werde also in aller Ruhe den nächsten Sud damit angehen.
eventl. mit auf 50% der Schüttung reduziertem PiMa.
also 50% PiMa, 30% Mais und 20% Reis.
Der Reis war der billigste den ich kriegen konnte, Langkorn-Reis von
Müllers Mühle, oder so ähnlich.
Übrigens, die Maische wurde ein ganz süsser nach Mais schmeckender Brei,
Babies hätten da ganz sicher ihre Freude dran
Nach der Gärung war dann allerdings nichtsmehr davon zu schmecken.
Was mich total erstaunt, dass das gesamte Bier, sowohl vom Schaum alsauch
von Farbe und Geschmack, so gut wie garnicht von einem Pils zu
unterscheiden ist.
Der Schaum ist schön stabil, so wie es eigentlich sein soll und nochwas
positives: das Bier klärt sehr schnell.
Nach 14 Tagen war es schon so klar wie mein Pils nach 6Wochen.
Scheinbar beinhaltet das Bier etwas grössere Eiweissmoleküle welche
schneller zu Boden sinken, anders kann ich mir das nicht erklären.
Ich kann jeden nur ermuntern ebenfalls mal solch ein Experiment zu starten.
|
|
Senior Member Beiträge: 101 Registriert: 17.8.2004 Status: OfflineGeschlecht:
|
|
erstellt am: 6.7.2005 um 09:33 |
|
|
@ heavybyte
Wie hast Du den Mais und den Reis geschrotet?
Wie hats mit dem Läutern geklappt?
Gruß neubrauer
|
|
Antwort 9 |
|
Gast
|
|
erstellt am: 6.7.2005 um 10:08 |
|
|
hallo neubrauer,
wie schon geschrieben, den Mais habe ich in Form von Griess (Polenta)
gekauft, der musste nichtmehr geschroten werden. Meine nächste Schüttung
habe ich jetzt schon vorbereitet, da nehme ich den gebrochenen Mais und
habe den jetzt nochmal gemahlen weil er mir zu grob war.
Als Malzmühle benutze ich eine uralte riesige Kaffemühle.
Auch den Reis hatte ich da durchlaufen lassen, obwohl das ganz sicher nicht
nötig wäre.
Habe die gesamte Schüttung auf eine einheitliche Grösse gemahlen.
Das Läutern ging überraschend gut, garkeine Probleme, genauso wie mein Pils
obwohl die Rohfrucht ja keine Spelzen hat, ich war überrascht.
[Editiert am 6/7/2005 von heavybyte]
|
|
Gast
|
|
erstellt am: 6.7.2005 um 11:48 |
|
|
Hi heavybyte,
Zitat: | 25kg-Sack mit
gebrochenem Mais (Viehfutter) für 8,50 Oilo
gekauft |
Hast du dich erkundigt, ob der Mais mit
Pflanzenschutzmitteln (und mit welchen??) behandelt wurde. Vielleicht bin
ich jetzt nicht mehr auf dem Laufenden, aber es wird/wurde immer wieder
gewarnt davor, sich Maiskolben von den Maisfeldern zu holen. Ich hoffe,
dass ich mich da jetzt irre. Habe mich deswegen mal an den Bund Naturschutz
gewandt. Aber die Genossenschaft wird dir darüber sicher auch Auskunft
geben.
Grüße
Wolfgang
|
|
Gast
|
|
erstellt am: 6.7.2005 um 12:07 |
|
|
hmmm... ich denke mal, dass der Bauer über die spätere Verwendung da keinen
Einfluss hat und seine Ernte bei der Genossenschaft einfach nur
abliefert.
Ich kann mir nicht vorstellen, dass es da Unterschiede geben soll, zumal ja
auch Viehfutter Bestandteil der Nahrungskette ist.
Ich werde auf jeden Fall diesbezüglich mal nachfragen, habe von solchen
Dingen herzlich wenig Ahnung.
|
|
Gast
|
|
erstellt am: 6.7.2005 um 13:38 |
|
|
|
|
Gast
|
|
erstellt am: 6.7.2005 um 14:56 |
|
|
so, ich habe bei der Genossenschaft angerufen, da wurde mir gesagt, dass
der Mais nicht für einen bestimmten Verwendungszweck gebunden ist. Es gibt
diesen Mais als Körner-Mais, da kostet er 8.- Oilo per 25kg und geschroten
für 8,50 per 25kg.
Ein Unterschied besteht nicht. Ob ich den zum Viehfüttern nehme oder mir
nen Maisbrei mache wäre egal.
|
|
Posting Freak Beiträge: 2175 Registriert: 9.11.2005 Status: OfflineGeschlecht:
|
|
erstellt am: 2.7.2008 um 16:37 |
|
|
Hey folks,
meint ihr, das man für ein Lambic statt Weizenflocken auch geschrotete
Weizenrohfrucht nehmen kann. Die Verkleisterungstemperatur der Weizenstärke
liegt ja im normalen Rastbereich (61-63 °C). Lohnt es sich da eine
Vormaische/Kochmaische zu machen (Ausbeute; Genug Stärke in der Würze)?
Viele Grüße, Markus
|
|
Antwort 15 |
|
Posting Freak Beiträge: 879 Registriert: 23.3.2006 Status: OfflineGeschlecht:
|
|
erstellt am: 2.7.2008 um 18:25 |
|
|
Hallo Markus!
Also, ich sehe da keine Probleme geschroteten Weizen zu nehmen.
Schroten und quetschen haben ja in unserem Fall einfach nur die Funktion,
das Korn aufzubrechen.
Ob Du eine Vormaische machen solltest, hängt vor allem mit der Menge
zusammen.
`Ne Hand voll sollte wohl problemlos ohne funktionieren, wenn´s mehr sein
soll, mache es doch so wie ich, als ich mein Trappistenbier gemaischt
habe:
HG auf 62°C, Weizen (in meinem Fall -Stärke) einmaischen, 15-20min halten,
danach Malz einmaischen.
Nachdem ich das gemacht hatte, wusste ich aus eigener Anschauung, warum das
"Verkleisterungstemperatur" heißt.
(Ich hatte mich instinktiv nach zu klebenden Tapeten umgedreht
)
Beste Grüße
Jens ____________________ Den besten Trunk, den einer kennt,
wird hausgebrautes Bier genennt. (frei nach Martin Luther)
|
|
Antwort 16 |
|
Posting Freak Beiträge: 2175 Registriert: 9.11.2005 Status: OfflineGeschlecht:
|
|
erstellt am: 2.7.2008 um 19:21 |
|
|
Hey Jens,
Danke für die Tips. Beim Lambic kommt ja 30-40% der Schüttung als
Weizenrohfrucht dazu. Was ist mit der "Gummirast"? Kann man die weglassen?
Gibt es da keine Probleme beim Läutern?
Viele Grüße, Markus
|
|
Antwort 17 |
|
Posting Freak Beiträge: 879 Registriert: 23.3.2006 Status: OfflineGeschlecht:
|
|
erstellt am: 2.7.2008 um 19:50 |
|
|
Hallo Markus!
Ich zitiere mal (ungeprüft) den Steinbrauer: Zitat: | Glucane (Gummistoffe)
kommen aus meiner Erfahrung heraus hauptsächlich in Roggen bzw. Roggenmalz
vor. Bei allen anderen Malzsorten muss man sich da aus meiner Erfahrung
heraus keinen Kopf zu machen. Außerdem leisten diese "Gummistoffe" auch
einen Beitrag zur Schaumstabilität. |
Siehe hier, Antwort 8.
Beste Grüße
Jens ____________________ Den besten Trunk, den einer kennt,
wird hausgebrautes Bier genennt. (frei nach Martin Luther)
|
|
Antwort 18 |
|
Moderator Beiträge: 4922 Registriert: 5.4.2005 Status: Offline
|
|
erstellt am: 2.7.2008 um 20:52 |
|
|
Hallo Jens!
Hmm, ja, da gings aber um Roggen malz!
Rohfrucht ist gewöhnlich reich an Gummistoffen, was ich bei einer kräftigen
Futtergerstengabe leidvoll erfahren habe.
Eine Gummirast halte ich hier für sinnvoll, denn 1l/5min
Abläutergeschwindigkeit verbraucht schon einige "Rockford"-Folgen, bis der
Pott voll ist!
Bei meinem Lambic nach Hanghofer
(mit Pfirsichen, das wartet immer noch auf die Abfüllung, hoffentlich ist
es überhaupt noch trinkbar!
)
habe ich damals 2kg Weizenflocken genommen, die waren natürlich schon
vorverkleistert.
Markus: nimmst Du Weizenrohfrucht in "haushaltsfreundlicher" Abpackung,
oder hast Du eine Quelle für größere Mengen aufgetan?
Uwe ____________________
|
|
Antwort 19 |
|
Posting Freak Beiträge: 2175 Registriert: 9.11.2005 Status: OfflineGeschlecht:
|
|
erstellt am: 2.7.2008 um 21:37 |
|
|
Hey Uwe,
ich habe heute Bio-Weizen beim Alnatura geholt: Abgepackt in 1Kg Päckchen.
War gerade im Sonderangebot. Flocken hatten die alles mögliche, aber keinen
Weizen.
Mein Lambic soll mit Brombeeren veredelt werden. Bin gespannt.
Viele Grüße, Markus
|
|
Antwort 20 |
|