Senior Member Beiträge: 124 Registriert: 16.3.2005 Status: OfflineGeschlecht:
|
|
erstellt am: 6.7.2005 um 17:00 |
|
|
... kann ich Ihn getrost in den Ausguss kippen?
Bitte zutreffendes ankreuzen:
[ ] Ja. Der ist um.
[ ] Nein. Päppel ihn weiter hoch.
[ ] ... Mach doch mal ein Experiment (diese Antwort darf eigentlich nur
Wolf ankreuzen)
Im Ernst: Mein Starter riecht wie allerfeinster Aceto Balsamico. Also muß
ich davon ausgehen, daß ich wohl unsauber gearbeitet habe?!
Grüße: Kuhli
____________________ "Was sind Sie für eine Nationalität?" - "Ich bin Trinker."
(Humphrey Bogart in Casablanca)
|
|
Gast
|
|
erstellt am: 6.7.2005 um 17:55 |
|
|
Zitat: | ... kann ich Ihn getrost
in den Ausguss kippen?
Bitte zutreffendes ankreuzen:
[X ] Ja. Der ist um.
[ ] Nein. Päppel ihn weiter hoch.
[ ] ... Mach doch mal ein Experiment (diese Antwort darf eigentlich nur
Wolf ankreuzen)
Im Ernst: Mein Starter riecht wie allerfeinster Aceto Balsamico. Also muß
ich davon ausgehen, daß ich wohl unsauber gearbeitet habe?!
Grüße: Kuhli |
|
|
Senior Member Beiträge: 124 Registriert: 16.3.2005 Status: OfflineGeschlecht:
|
|
erstellt am: 6.7.2005 um 18:27 |
|
|
Huhu,
Zitat: | [X ] Ja. Der ist
um. |
GRMPF! ... Ich habs ja schon geahnt. :-(
... Meine Frau hat übrigens eben die Antwort gelesen und unter wildestem
Gezeter (ohne militärische Ehren) die Hefe entsorgt.
Frage am Rande: Warum Essig? Woher?
Grüße: Kuhli,
*sicherstmaleinselbstgebrautesHefeweizenöffnendunddenGrillanwerfend* ____________________ "Was sind Sie für eine Nationalität?" - "Ich bin Trinker."
(Humphrey Bogart in Casablanca)
|
|
Antwort 2 |
|
Gast
|
|
erstellt am: 6.7.2005 um 18:47 |
|
|
tröste dich, ich habe gerade meine Weizenbierhefe vom letzten Wochenende zu
Grabe getragen.
Das Bier selbst wurde noch zu normalem Bier, aber dann hatte ich hier im
Forum vollmundig von einem Hefeüberschuss berichtet, worauf sich mehrere
Kollegen meldeten und Bedarf anmeldeten und um alle befriedigen zu können,
habe ich die Hefe weiter gefüttert um auf ein grösseres Volumen zu
kommen.
Dabei isses dann passiert, alles sauer, bäääh, wie Essig.
Gleiche Symptome wie deine *heul*
ist mir , Gottseidank, jetzt erst zum zweitenmal passiert.
Das sind Milchsäure-Bakterien!
Die fliegen speziell bei warmem Wetter, wie letzte Woche, überall vermehrt
rum.
Jetzt müssen die Kollegen etwas länger warten, habe Montag direkt einen
neuen Starter angesetzt.
|
|
Gast
|
|
erstellt am: 6.7.2005 um 20:37 |
|
|
Ich denke, dass Kuhli sehr wohl in der Lage ist, zwischen Essig und
Milchsäure (die riecht nach praktisch gar nichts; ist keine Behauptung,
sondern die Nase eines Ex-Chemieassistenten) zu unterscheiden. Es kann
natürlich auch sein, dass neuerdings Milchsäurebakterien Essig produzieren
(oder vielleicht Essigbakterien Milchsäure??) Man lernt ja nie aus.
@Kuhli
Also wenns nach Essig riecht, dann sind es mit Sicherheit
Essigsäurebakterien gewesen. Die ernähren sich nämlich von Alkohol und
produzieren Essig.
Grüße
Wolfgang
|
|
Posting Freak Beiträge: 1776 Registriert: 14.7.2004 Status: OfflineGeschlecht:
|
|
erstellt am: 6.7.2005 um 20:59 |
|
|
Na, jetzt komme ich wohl zu spät.
Was war's denn für Hefe ?
Ich hatte bei meinem vorletzten Hefestarter das Problem : Roch sauer,
schmeckte sauer (allerdings mehr in Richtung saure Gurken ...). Hatte mich
gedanklich schon verabschiedet, aber es bot sich unverhofft die
Gelegenheit, die Hefe im Brauereilabor analysieren zu lassen (ja, es gibt
solche Fügungen!) : Ergebnis : allerfeinste potente Hefe ohne Milchsäure
oder sonstetwas, auch ohne Rückstände solcher Bösewichte. Entsprechend
starke Hefe würde auch - laut Aussage der Brauerei - eine ganze Reihe von
Schädlingen selbst killen.
Also weitergefüttert, inzwischen steht eine lecker Bierchen vor mir. Obwohl
ich mir ehrlich gesagt ohne diese Analyse nicht getraut hätte, damit
anzustellen. Ach so, es war eine Wyeast 1007.
Nun sind saure Gurken und Balsamico schon 2 paar Schuhe, und wenn die Hefe
- Experten hier den Ansatz abgeschrieben haben, hast Du (oder Deine Frau)
wohl richtig entschieden..
Letztens hat hier im Forum jemand 'mal vorgeschlagen, einen Teil eines
Sudes bewußt unsauber zu verarbeiten um 'mal wirklich saures / schlechtes
Bier zu Referenzzwecken zu erzeugen. Einfach damit man weiß, wann's richtig
schlecht riecht / schmeckt / ist.
Vieleicht keine schlechte Idee.
P.S. Die 'Hefeanalyse' erfolgt wohl einfach durch 'Angucken' unter dem
Mikroskop. Kann man das auch zu Hause ? Oder benötigt man da Spezialgeräte
? Meine Tochter hat so'n Schulmikroskop mit max. 1000facher Vergößerung,
könnte man da schon etwas erkennen ?
Gut Sud
Tino
____________________
|
|
Antwort 5 |
|
Posting Freak Beiträge: 813 Registriert: 21.1.2005 Status: OfflineGeschlecht:
|
|
erstellt am: 6.7.2005 um 21:14 |
|
|
ja, könntest Du im prinzip. 1000 fache Vergroßerung ist dafür gar nicht
nötig (und in einem billigen Mikroskop auch gar nicht umsetzbar)
Ich hab auch mein altes "Kosmos-Mikroskop" reaktiviert für private
Untersuchungen dieser art. Du musst halt Milchsärebakterien (Stäbchen) von
Hefezellen (eifürmige Gebilde, in denen man schon bei niedriger
Vergrößerung Strukturen erkennen kann) und z.B. Kokken (kleine kugelförmige
Bakterien) unterscheiden können. Aber wie gesag, alles was nict oval,
relativ groß und strukturiert ist, ist schädlich.
Jetzt ist es aber so, daß du in deiner Hefe sagen wir mal 10 Bakterien auf
eine Million Hefezellen drin haben kannst. Wenn du dir das anschaust, wirst
du das sicher als "ohne Befund" abhaken, die wahrscheinlichkeit, die 10
Bazis zu finden ist viel zu gering. Wenn du aber dieses Gemisch in Würze
gibst, könnten sich die Bakterien theoretisch trotzdem durchsetzen (der
Hopfen und der Hefestoffwechsel verhindert dies aber glücklicherweise
meist.)
Daher macht ein Labor in einem solchen Fall eine Anreicherung in einem
Nährmedium, welches die Hefe hemmt. Übrig bleiben nur die Bazis die sich
dann rasch vermehren und dann gut im Mikroskop zu unterscheiden sind.
PS: ich stimme Wolf zu - Milchsäure ist in den Mengen von denen wir hier
sprechen im grunde eher geruchlos (irgendwie müffelt es dann aber doch wenn
du einen Milchsäurebakterienbefall hast), und Essig wird von
Essigsäurebakterien erzeugt.
[Editiert am 6/7/2005 von Jakobus]
|
|
Antwort 6 |
|
Posting Freak Beiträge: 1542 Registriert: 16.9.2004 Status: OfflineGeschlecht:
|
|
erstellt am: 6.7.2005 um 21:17 |
|
|
Zitat: | Meine Tochter hat so'n
Schulmikroskop mit max. 1000facher Vergößerung, könnte man da schon etwas
erkennen ? |
Jep, das reicht aus. Bei 1000facher Vergrößerung kann man die einzelnen
Zellen gut erkennen und Bösewichte, die eine ähnliche Größe haben dann
auch. Die Frage ist nur, wie groß sind jetzt die Milch- und
Essigsäurebakterien? Ich befürchte, dass sie kleiner sind...
Ich selbst habe so ein einfaches Mikroskop bis 750facher Vergrößerung. Na
ja, da hab ich nicht so recht was erkennen können...
Aber es gibt im Kunze zwei 1000fach vergrößerte Bilder, da erkennt man sehr
gut etwas!
Gruß Malte
Edit:
Da war Jakobus schneller...
@ Jakobus
Müsste da mein 750facher (glaube auch Kosmos) Mikroskop reichen? Hab da
letztens so wirklich nix erkannt...
Das Verfahren zur Erkennung der Bakterien wird dich mit der
Membranfiltration gemacht, wo die Membran dann eben auf ein Nährmedium
(Würzeagar) gelegt wird und inkubieren kann, oder?
[Editiert am 6/7/2005 von Malte] ____________________ "Zeige mir eine Frau, die wirklich Gefallen am Bier findet, und ich erobere
die Welt."
Kaiser Wilhelm II
(1859-1941)
|
|
Antwort 7 |
|
Posting Freak Beiträge: 813 Registriert: 21.1.2005 Status: OfflineGeschlecht:
|
|
erstellt am: 6.7.2005 um 21:23 |
|
|
Zitat: | ...Bösewichte, die eine
ähnliche Größe haben ... |
Einspruch, euer Ehren! Die hefezellen sind meist um einiges Größer als die
"bösewichter". Und wenn die Hefezellen allzu kein sind (kleiner als von den
Reinzuchthefen gewohnt), sind's vermutlich wilde Hefen!
Daß Du in deinem Mikroskop nichts erkennen kannst, liegt vielleicht daran,
daß du gegen den hellen Untergrund nichts erkennen kannst. Deshalb streuen
Profigeräte das Licht so, daß nur die Zellen "leuchten" und der Hintergrund
dunkel ist. In den hellfeld-Geräten ist's wirklich sehr schwer, scharf zu
stellen, aber durchaus nicht unmöglich!
Beim Mikroskopieren gilt übrigens mal ausnahmsweise nicht die alte
Brauerregel "viel hilft viel" sonderm hier gilt weniger ist mehr. Also
immer erst mit einer kleinen Vergrößerung anfangen! Wie schon gesagt, die
1000x sind eher ein "Verkaufsargument" als wirklich technisch brauchbar.
[Edit]
Ja, kann man mit der Membranfiltration machen, wenn du eine "wirklich"
flüssige Probe hast. (z.b. Bier mit verdacht auf Befall) Wenn es aber ein
zäher Hefeschlonz ist, dann reichert man in einer Bullion an, die den
Bösewichtern eine schöne Umgebung liefert und das Hefewachstum hemmt.
Anwachsen lassen und daraus dann nochmal in eine neue Bullion überimpfen.
Wieder anwachsen lassen (das zeug hat einen indkator, der zeigt durch
Farbumschlag, wann genug Bazis drin sind). In dieser zweiten Bullion sind
dann (nach menschlichem Ermessen) nur noch "Bösewichte" und keine Hefen
mehr.
[Editiert am 6/7/2005 von Jakobus]
|
|
Antwort 8 |
|
Posting Freak Beiträge: 1542 Registriert: 16.9.2004 Status: OfflineGeschlecht:
|
|
erstellt am: 6.7.2005 um 21:26 |
|
|
Zitat: | Die Frage ist nur, wie
groß sind jetzt die Milch- und
Essigsäurebakterien? |
Das habe ich ja dann im nächsten Satz in Frage gestellt. Dacht mir schon,
dass die bösen Dinger kleiner sind!
Schau nochmal im editierten Post von mir. Hab da noch ne Frage gestellt.
____________________ "Zeige mir eine Frau, die wirklich Gefallen am Bier findet, und ich erobere
die Welt."
Kaiser Wilhelm II
(1859-1941)
|
|
Antwort 9 |
|
Senior Member Beiträge: 124 Registriert: 16.3.2005 Status: OfflineGeschlecht:
|
|
erstellt am: 6.7.2005 um 22:22 |
|
|
Huhu,
Hab ich inzwischen. *Börps!*
K.,
*satt* ____________________ "Was sind Sie für eine Nationalität?" - "Ich bin Trinker."
(Humphrey Bogart in Casablanca)
|
|
Antwort 10 |
|
Senior Member Beiträge: 124 Registriert: 16.3.2005 Status: OfflineGeschlecht:
|
|
erstellt am: 6.7.2005 um 22:27 |
|
|
Huhu,
Zitat: | Ich denke, dass Kuhli
sehr wohl in der Lage ist, zwischen Essig und Milchsäure zu unterscheiden.
|
Woher willste das denn wissen?
Ich hatte in Chemie und Bio immer meine 4- (ich war so einer von diesen
"Letzte-Reihe-Sitzern"). Jetzt muß ich alles nachholen.
Zitat: | Also wenns nach Essig
riecht, dann sind es mit Sicherheit Essigsäurebakterien gewesen. Die
ernähren sich nämlich von Alkohol und produzieren
Essig. |
*notier, kritzel* ... Aha. ... Und was kann ich gegen Essigsäurebakterien
unternehmen?
K.
*Achja: Ganz vergessen: Es gab Spare Ribs, Chicken Wings, in Knoblauch und
Kräuter eingelegte Zucchini & Paprika, gegrillten Schafskäse und ganz
profane Grillkartoffeln - sowas hilft in schweren Stunden. Seufz* ____________________ "Was sind Sie für eine Nationalität?" - "Ich bin Trinker."
(Humphrey Bogart in Casablanca)
|
|
Antwort 11 |
|
Senior Member Beiträge: 124 Registriert: 16.3.2005 Status: OfflineGeschlecht:
|
|
erstellt am: 6.7.2005 um 22:34 |
|
|
Huhu,
Zitat: | Na, jetzt komme ich wohl
zu spät. |
Stimmt. ... Der Grill ist leergefuttert.
Zitat: | Was war's denn für Hefe
? |
Mein allererstes 'Smackpack' von WYEAST: Eine Czech Pilsener. ... Die
wollte auch gar nicht so, wie es in der Anleitung steht. Selbst nach drei
Tagen war noch keine Wölbung im Beutel zu erkennen. Dann habe ich ( mehr
oder weniger steril) das Ganze aufgeschnitten, in meine Einmachgläser
gefüllt, mit Würze gefüttert und belüftet. Zwei Tage später war es auch
schon die doppelte Menge. Dann einen Tag absetzen lassen und als ich heute
abend neue Würze auffüllen wollte und den Deckel abgehoben habe-
ESSISCH!
Zitat: | Nun sind saure Gurken
und Balsamico schon 2 paar Schuhe, und wenn die Hefe - Experten hier den
Ansatz abgeschrieben haben, hast Du (oder Deine Frau) wohl richtig
entschieden.. |
Meine Frau entscheidet immer richtig. Diese Erkenntnis ist die
Vorraussetzung für eine glückliche Ehe! )
HMPF. Jetzt warte ich mal, wie sich mein erstes Untergäriges entwickelt.
Und wenn der Kühlschrank wieder leer ist, könnte ich ja mein zweites
Smackpack klatschen (die vielbeschriebene 'California Lager'). ... Mal
schauen, ob das was wird.
Grüße: Kuhli ____________________ "Was sind Sie für eine Nationalität?" - "Ich bin Trinker."
(Humphrey Bogart in Casablanca)
|
|
Antwort 12 |
|
Gast
|
|
erstellt am: 6.7.2005 um 22:52 |
|
|
Hi Kuhli,
Zitat: | Woher willste das denn
wissen? Ich hatte in Chemie und Bio immer meine 4- (ich war so einer von
diesen "Letzte-Reihe-Sitzern"). Jetzt muß ich alles
nachholen. |
Hab ja jetzt keine chemische Analyse
von dir erwartet. Der "normale" Mensch (was ich für Noten hatte werde ich
dir nicht verraten; meine naturwissenschaftliche Neugier hat sich erst nach der Schule entwickelt!!) hängt
seinen Rüssel rein, dann weiß er, was Essig und was Milchsäure ist.
Essigsäurebakterien brauchen Sauerstoff. Wenn dir also in deinen Starter
irgendwie Sauerstoff hineingelangt (in Deutsch war ich übrigens ganz
schlecht), dann bekommst du irgendwann Essig. Und das hängt auch von der
Temperatur ab, je wärmer um so schneller. Ich frag mich halt nur, wie man
in den Starter Sauerstoff hineinbekommt?! Vielleicht ist es ja doch
Milchsäure gewesen. Aber befrag doch nochmal deine Nase.... ach geht ja
nicht mehr, deine Frau hat das Zeug ja schon entsorgt.
Grüße und gute Nacht
Wolfgang
|
|
Posting Freak Beiträge: 1542 Registriert: 16.9.2004 Status: OfflineGeschlecht:
|
|
erstellt am: 6.7.2005 um 23:18 |
|
|
Zitat: | Ich hatte in Chemie und
Bio immer meine 4- (ich war so einer von diesen
"Letzte-Reihe-Sitzern") |
Ich auch! Ich auch! Also so weit hinten sitzen wie möglich...
Hatte Chemie und Physik nach der 10. abgewählt. Und in Bio hatte ich am
Ende die schlechteste Zeugnisnote meines Lebens! Ne 5+!
Und was bin ich jetzt? Auf dem Weg zum Top Bierbrauer!
Man muss nur Interesse haben (was einem in der Schule quasi gar nicht
passieren kann) und als angehender Brauer vielleicht das erste
Tagesbierchen auf nach 18 Uhr verschieben, statt es zum Frühstück zu
genießen!
Ihr wisst es ja, ich bin auch ein Freund von Alkoholfreien Bieren! Und das
nicht nur vor 18 Uhr!
Und schon passt alles zusammen!
Gruß Malte ____________________ "Zeige mir eine Frau, die wirklich Gefallen am Bier findet, und ich erobere
die Welt."
Kaiser Wilhelm II
(1859-1941)
|
|
Antwort 14 |
|
Moderator Beiträge: 4922 Registriert: 5.4.2005 Status: Offline
|
|
erstellt am: 7.7.2005 um 08:17 |
|
|
Hallo Wolf! Zitat: | Ich frag mich halt nur, wie man in den Starter Sauerstoff
hineinbekommt?! |
Öh, ernsthaft?
...wo der Starter doch belüftet wird?
Im Starter hat man halt auch "wohlige" Bedingungen, da schnappen sich die
Essigsäurebakterien den wenigen Alkohol von der Hefe gleich weg. Deshalb
soll beim Starter ja auch so sauber gearbeitet werden.
In der Hinsicht unterscheidet sich auch der Starter bei der Weinbereitung,
der wird normalerweise nicht belüftet und da ist der Sauerstoff natürlich
ruckzuck aus dem Ansatz raus, wenn der Behälter dicht ist.
Gruß, Uwe
|
|
Antwort 15 |
|
Gast
|
|
erstellt am: 7.7.2005 um 09:29 |
|
|
ähm, vor irgendwelchen Anreicherungen zum Nachweis von Infektionen würde
ich lieber einen Verdünnungsausstrich (bzw. meherere) machen. Dann weiß man
was man hat.So konnte ich selbst Hefe aus einem verseuchten Ansatz retten.
Die Anreicherungsgeschichte ist für den Hobbygebrauch viel zu aufwendig und
man weiß nicht unbedingt um was für eine Infektion es sich wirklich
handelt. Dafür braucht es dann doch irgendwann mehr Erfahrung.
Bei langen Hefekultivierungen ist ein Verdünnungsausstrich die beste
Kontrolle. Essigsäurebakterien in einem Starter zeugen von einer zu großen
Gabe an Medium (Würze oder so) und zu geringer Belüftung. Die
Alkoholbildung sollte soweit wie möglich unterbunden werden.
Tschüß
Niko
|
|
Posting Freak Beiträge: 813 Registriert: 21.1.2005 Status: OfflineGeschlecht:
|
|
erstellt am: 7.7.2005 um 16:53 |
|
|
Zitat: | ist bestimmt keine
fleischbullion oder |
Nein, ist es nicht Das zeug gibt es fertig zu kaufen, was genau drin
ist könnte mann evtl rausfinden. Ich versuchs mal. Der Handelsname ist
NBB-B ( nutrient for beer spoiling bacteria -
bullion. Gibts auch als NBB-A (agar) und NBB-C (concentrate) sowie
NBB-P (Pulver zum selber anrühren) ).
Aber die sache mit der Fleischbullion bringt mich auf eine Idee: Da ist auf
jeden fall alle benötigten Aminosäuren drin. Noch eine Priese Zucker dazu,
und einen geeigneten Indikator rein - fertig.
Ach so, der Hefe-Hemmstoff fehlt noch, und ich glaub der ist
schweine-teuer! (so Preisklasse Heroin oder noch höher...).
|
|
Antwort 17 |
|
Gast
|
|
erstellt am: 7.7.2005 um 21:27 |
|
|
Hallo Uwe,
klar bringt man in den Starter - und da ist ja noch kein Alkohol drin -
Sauerstoff rein, damit sich die Hefezellen ordentlich vermehren können und
dieser Sauerstoff wird dann auch von der Hefe verbraucht. Ist dieser
Sauerstoff verbraucht, beginnt die Hefe mit dem anaeroben Stoffwechsel,
sprich mit der Gärung und hier entsteht dann Aethanol. Wenn jetzt die Hefe
den vorhandenen Zucker aufgefressen hat, dann darf natürlich jetzt kein
Sauerstoff mit der Luft mehr hinzutreten. Und das eben kann nicht
passieren, wenn man das Gefäß mit dem Starter luftdicht verschließt. Mit
Zitat: | Wenn dir also in deinen
Starter irgendwie Sauerstoff hineingelangt |
meinte ich natürlich den Zeitpunkt, in dem die Hefe allen Sauerstoff für
ihre Vermehrung und allen vergärbaren Zucker für ihren anaeroben
Stoffwechsel verbraucht hat.
Danke Uwe für deinen Hinweis, da war ich nicht ganz eindeutig in meiner
Aussage.
Ich hoffe, ich habe mich jetzt klar und eindeutig ausgedrückt.
Grüße
Wolfgang
|
|
Posting Freak Beiträge: 1776 Registriert: 14.7.2004 Status: OfflineGeschlecht:
|
|
erstellt am: 7.7.2005 um 21:53 |
|
|
Hallo @Wolf und Hefeexperten,
da möchte ich nochmal einhaken.
Sicher steht die Antwort bereits in den vielen Posts hier im Forum, aber
ich möchte trotzdem an dieser Stelle nochmal ganz komprimiert fragen :
(1) Hefezellen + Nahrung (Würze) + Sauerstoff (Belüften) = aeerober
Stoffwechsel = hohe Vermehrungsrate UND keine/kaum Alkoholproduktion
(2) Hefezellen + Nahrung (Würze) OHNE Sauerstoff = anaerober Stoffwechsel
= niedrige Vermehrungsrate UND Alkoholproduktion
Kann man das so (ganz grob) sagen ?
Danke !
Tino
____________________
|
|
Antwort 19 |
|
Posting Freak Beiträge: 695 Registriert: 12.1.2005 Status: OfflineGeschlecht:
|
|
erstellt am: 7.7.2005 um 23:11 |
|
|
Zitat: | (1) Hefezellen +
Nahrung (Würze) + Sauerstoff (Belüften) = aeerober Stoffwechsel = hohe
Vermehrungsrate UND keine/kaum Alkoholproduktion
(2) Hefezellen + Nahrung (Würze) OHNE Sauerstoff = anaerober Stoffwechsel =
niedrige Vermehrungsrate UND Alkoholproduktion
Kann man das so (ganz grob) sagen ? |
Alkohol produziert die Hefe doch so oder so. Sie frißt (oder trinkt) die
Würze ja auch, wenn man belüftet. Der rest passt.
Gruß
Mirko ____________________
|
|
Antwort 20 |
|
Senior Member Beiträge: 281 Registriert: 13.5.2004 Status: Offline
|
|
erstellt am: 8.7.2005 um 00:28 |
|
|
Zitat: | Alkohol produziert die
Hefe doch so oder so. Sie frißt (oder trinkt) die Würze ja auch, wenn man
belüftet. Der rest passt. |
Nope - Hefe baut mit Hilfe von Sauerstoff Zucker vollständig zu CO2 und H2O
(Wasser) ab. Dies ist auch die "normale" Lebensform von Hefen. Hefen sind
aber fakultativ anaerob, also können sie auch ohne Sauerstoff Leben. Hier
wird aber weniger Energie (für die Hefe) frei, da Alkohol noch Energie
gebunden hat (klar, Schnaps brennt, wenn er stark genug ist).
Bei Gärung (anaerob) gilt:
C6H12O6 -> 2 C2H5OH + 2 CO2
Bei aerober Lebensweise:
C6H12O6 + 6 O2 -> 6 H2O + 6 CO2
Also wird auch mehr CO2 frei, wenn die Hefe "normal" mit Sauerstoff lebt.
Da die Gärung eigentlich nur das "Notprogramm" der Hefe ist, wird vermehrt
sich die Hefe auch schlechter! ____________________ join #hobbybrauer
on irc.euirc-net
Nunc tempus artis cervisiae est, ergo bibamus!
|
|
Antwort 21 |
|
Gast
|
|
erstellt am: 8.7.2005 um 07:03 |
|
|
Zitat: | (1) Hefezellen + Nahrung
(Würze) + Sauerstoff (Belüften) = aeerober Stoffwechsel = hohe
Vermehrungsrate UND keine/kaum Alkoholproduktion
(2) Hefezellen + Nahrung (Würze) OHNE Sauerstoff = anaerober Stoffwechsel
= niedrige Vermehrungsrate UND Alkoholproduktion
Kann man das so (ganz grob) sagen ? |
ganz genau so isses
|
|
Member Beiträge: 96 Registriert: 11.1.2004 Status: OfflineGeschlecht:
|
|
erstellt am: 8.7.2005 um 11:40 |
|
|
Zitat: | Bei aerober
Lebensweise:
C6H12O6 + 6 O2 -> 6 H2O + 6 CO2
Also wird auch mehr CO2 frei, wenn die Hefe "normal" mit Sauerstoff lebt.
|
Einspruch!
Die Gleichung stimmt zwar für die vollständige Verbrennung von Zucker mit
Sauerstoff aber im Organismus niemals. Man bedenke, dass die Hefe ja auch
Kohlenstoff für den Aufbau ihrer eigenen Biomasse braucht. Deshalb kann sie
nicht alles vollständig zu CO2 veratmen. Ich zumindest beobachte, dass die
Hefe in der Vermehrungsphase wenig oder gar kein CO2 produziert. Erst wenn
die Belüftung nicht mehr ausreicht und der Sauerstoff verbraucht ist,
fängts an zu blubbern, oder?
@Frage an die "Hefeflüsterer" (Heav... et al.)
Ist es denn wirklich angezeigt, die Würze zu belüften, bevor man Hefe
zugibt. In der aeroben Phase vermehrt sich die Hefe doch nur und produziert
Hefezellen auf Kosten unserer STammwürze und wir wollen doch viel lieber
Alkohol und CO2 im Bier. Sollten wir nicht besser eine große Menge Hefe
vorab außerhalb der Würze produzieren und die dann in eine weitgehend
unbelüftete Würze geben, damit die Hefe möglichst gleich auf Gärung
umstellt?
Fragen über Fragen
Gruß
linus
|
|
Antwort 23 |
|
Posting Freak Beiträge: 1776 Registriert: 14.7.2004 Status: OfflineGeschlecht:
|
|
erstellt am: 8.7.2005 um 11:56 |
|
|
Zitat: | Erst wenn die Belüftung
nicht mehr ausreicht und der Sauerstoff verbraucht ist, fängts an zu
blubbern, oder? |
Genau deshalb, traue ich mich
nicht, so richtig zu belüften bevor die Hefe richtig angekommen ist. Ich
will eben 'sehen' das etwas passiert, und der Bodensatz (Hefe) wird
zumindest zu Beginn nicht soo deutlich mehr...
Aber ich lerne hier, dass das kontraproduktiv ist. Beim nächsten Mal kriegt
meine Hefe also die volle Dröhnug an Luft !
Zitat: | Sollten wir nicht besser
eine große Menge Hefe vorab außerhalb der Würze produzieren
..... |
Klingt absolut logisch....
Ich glaube, die berufsmäßigen Brauer rechnen immer mit soundsoviel Mio
Hefezellen pro Liter, auch auf der Hobbybrauerhefe findet man auch diese
Angabe. Praktisch rechnen wir doch aber meist mit 0,5-1% dickbreiiger Hefe
(bezogen auf die Anstellwürze) ohne zu wissen, wieviele Zellen das
nun genau sind. Die interessante (und hoffentlich nicht zu theoretische)
Frage ist dann eigentlich : wieviel Zucker kann eine kleine Hefezelle
verarbeiten ?
Ich hoffe, ich nerve nicht mit dieser Haarspalterei !
GutSud
Tino ____________________
|
|
Antwort 24 |
|