Newbie Beiträge: 4 Registriert: 16.6.2005 Status: OfflineGeschlecht:
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erstellt am: 10.7.2005 um 20:51 |
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Hi, ich habe vor ein Bier mit Zitronenmelisse zu brauen und hoffe dadurch
eine leichte "Radlernote" hinzubekommen. Hat damit schon jemand Erfahrungen
gesammelt? Wie sollte ich dosieren?
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Junior Member Beiträge: 40 Registriert: 12.10.2003 Status: OfflineGeschlecht:
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erstellt am: 10.7.2005 um 21:25 |
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Also, ich hab das mal mit abgeriebener Zitronenschale versucht. Beim
Hopfenkochen reingerieben.
Das war nichts, es hat nur nach--- Zitronenschale--- geschmeckt.
Beim 2ten Versuch hab ich aus nem 30er tiefgekühltem Fass 2l rausgezapft,
den Kegverschluss wieder aufgedreht und mit 2l fast gefrorener Deit
Zitronenbrause (die trübe) aufgefüllt. Bingo
Vom Alk her zwar kein Radler aber vom Geschmack her genau das was ich
wollte.
Gruß
Kellerpils
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Antwort 1 |
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Gast
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erstellt am: 10.7.2005 um 21:37 |
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Hi opacure,
mit Zitronenmelisse habe ich noch nicht gebraut. Würde aber gut zu einem
Weizenbier passen. In manchen Gegenden wird ja ein Kristallweizen mit einer
Scheibe Zitrone serviert.
Die Frage der Dosierung und der Zeitpunkt der Dosierung, also soll ich die
Melisse die ganze Zeit mitkochen oder erst gegen Ende zugeben, oder soll
ich die Melisse erst zur gärenden Würze zugeben? Hier wird dir wohl nichts
anderes übrig bleiben als eigene Erfahrungen zu machen. Du mauserst dich so
zum Pionier des Zitronenmelissebiers. Ist ganz und gar nicht ironisch
gemeint. Ich denk, es reicht aus, wenn du die gehackte Zitronenmelisse in
das gärende Bier gibst. Der entstehende Alkohol sollte genügend von dem
ätherischen Öl herauslösen. Mit der Menge musst du dich herantasten. Erst
mal wenig zugeben, abschmecken und wenn das Aroma noch zu schwach ist,
nachdosieren. Ist eine spannende Sache.
Grüße
Wolfgang
[Editiert am 10/7/2005 von Wolf]
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Posting Freak Beiträge: 1542 Registriert: 16.9.2004 Status: OfflineGeschlecht:
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erstellt am: 10.7.2005 um 22:17 |
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Hallo Opacure!
Herzlich Wilkommen hier im Forum!
Das würde mich auch mal reizen, zumal ich es mir auch als Ziel gesetzt
habe, ein Bier (kein Mischgetränk) aus natürlichen Rohstoffen herzustellen,
dass dann von den vielen Frauen, die kein Bier mögen (und vor allem von
denen dieser Spezies, die ich kenne), "begehrt" wird!
Und anstatt einfach nur Zitronen reinzuschmeißen klingt die Idee mit der
Zitronenmelisse (auch wenn ich ehrlich gesagt nicht recht weiß was das ist
) echt mal gut!
Da Aromen bei der Kochung ausgetrieben werden würde ich da Wolf zustimmen,
die Melisse bei der Gärung beizufügen! Man sieht das ja schon bei einem
Kriek Lambic, wo zumindest früher die Kirschen auch erst bei der Lagerung
zugegeben wurden.
Auch wenn meine Sudplanungen mehr als überfüllt sind werde ich diese Idee
weit vorne einreihen! Man muss die Mädels doch irgendwie überzeugen
können...
Gruß Malte ____________________ "Zeige mir eine Frau, die wirklich Gefallen am Bier findet, und ich erobere
die Welt."
Kaiser Wilhelm II
(1859-1941)
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Antwort 3 |
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Newbie Beiträge: 4 Registriert: 16.6.2005 Status: OfflineGeschlecht:
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erstellt am: 10.7.2005 um 23:04 |
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Danke für die schnellen Antworten! Wenn`s den Mädels schmeckt hab ich auch
kein Problem damit, aber mal schauen... hab vor ein paar Tagen Pilsenermalz
bestellt und werd`s dann mal à la Wolf Mitte Juli ausprobieren. Die genauen
Grammmengen an Zitronenmelisse werde ich mir die Tage nochmal durch den
Kopf gehen lassen. Für weitere Tips und Anregungen wäre ich sehr dankbar!!!
Das Ergebniss werde ich dann im Forum mitteilen...
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Antwort 4 |
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Member Beiträge: 67 Registriert: 28.12.2004 Status: OfflineGeschlecht:
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erstellt am: 11.7.2005 um 08:54 |
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Servus opacure,
Der Randy Mosher in seinen Buch "Radical Brewing" empfiehlt das mann beim
Versuch die Gewürze / Kräuter in einen Geschmacksneutralen Wodka oder
Spiritus einen Woche einweichen lassen.
Diesen "Extrakt" kann mann dann in ein ähnliches Bier wie mann brauen will
dazu geben um sich eine Vorstellung zu machen wie es schmecken sollte.
Vorteil ist auch das sich das Feste absetzt und mann kann die klare
Flüssigkeit abziehen.
Wenn mann alles notiert hat kann mann die Dosierung vom Versuch auf denn
ganzen Sud hochrechnen und dann die gewünschte Wodka-Kräuter Mischung nach
der Hauptgärung dazu geben, oder sogar vor dem Abfüllen nur ein Teil vom
Bier damit verbessern.
[Editiert am 11/7/2005 von marty_hd]
____________________ Cheers,
Marty
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Antwort 5 |
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Senior Member Beiträge: 378 Registriert: 10.12.2004 Status: OfflineGeschlecht:
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erstellt am: 12.7.2005 um 07:45 |
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Hallo,
Zitat: | Der Randy Mosher in
seinen Buch "Radical Brewing" empfiehlt das mann beim Versuch die Gewürze /
Kräuter in einen Geschmacksneutralen Wodka oder Spiritus einen Woche
einweichen lassen. |
vom Spiritus würde ich die Finger lassen - es sei denn, Ihr braucht Euer
Augenlicht nicht mehr....
Gruß,
Rähmle ____________________ http://fabier.de
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Antwort 6 |
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Junior Member Beiträge: 46 Registriert: 22.1.2005 Status: OfflineGeschlecht:
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erstellt am: 12.7.2005 um 07:59 |
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Zitat: | vom Spiritus würde ich
die Finger lassen - es sei denn, Ihr braucht Euer Augenlicht nicht
mehr....
Gruß,
Rähmle |
Hi,
was du meinst, ist Methanol (hochgiftig)
Spiritus ist der gleiche Alkohol, der auch im Bier ist, er wird nur aus
steuerlichen Gründen vergällt (geschmacklich ungenießbar gemacht)
Hier eine Begriffsdefinition aus dem Internet:
Unter Alkohol im landläufigen Sinne wird in der Regel der sog.
Ethylalkohol (früher "Äthylalkohol" geschrieben) verstanden. Obwohl
Wissenschaftler eine große Zahl von anderen Alkoholen (z.B. Methylalkohol,
Isopropylalkohol) kennen, die jedoch oft nicht genießbar sind, ist
Ethylalkohol der bekannteste Vertreter der Stoffgruppe der Alkohole. Auch
der Begriff "Spiritus" bezeichnet die gleiche Substanz. Im
umgangssprachlichen Sinne wird hiermit jedoch meist der vergällte Alkohol
gemeint, der als "Brennspiritus" im Handel ist. Vergällter Alkohol ist
nicht genießbar und wird zu technischen Zwecken, z.B. zur Reinigung,
verwendet.
Früher war Spiritus sogar genießbar. (Mein Opa, der eine Schreinerei hatte,
hat mir immer erzählt, daß sie den Spiritus, mit dem früher Möbellacke
angesetzt wurden in Fruchtsäfte gekippt haben, um "hochprozentiges"
herzustellen )
Tschau
Markus
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Antwort 7 |
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Member Beiträge: 67 Registriert: 28.12.2004 Status: OfflineGeschlecht:
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erstellt am: 12.7.2005 um 09:22 |
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Zitat: | Früher war Spiritus
sogar genießbar. (Mein Opa |
Jo, so habe ich es
auch gehört, alte Rezepte aus der DDR um Liköre zu machen.
Was ich schreiben will, und dann aber tatsächlich schreibe, naja... Ich
meinte etwas wie "Pure Grain Alcohol" was nicht vergallt ist, ziemlich
hochprozentig (> 90%) und geschmacksneutral sein soll damit wie Wolf
schreibt die ätherischen Öle sich lösen. Das sollte dann relativ dosierbar
sein und mann kann vorher Kostproben (bekennte Menge in ein Bier geben)
machen damit mann ein ganzen Sud nicht kippen muss wenn es nicht schmeckt
oder überdosiert ist. ____________________ Cheers,
Marty
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Antwort 8 |
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Moderator Beiträge: 4922 Registriert: 5.4.2005 Status: Offline
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erstellt am: 12.7.2005 um 10:58 |
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Wenn's nur um die ätherischen
Öle geht, wäre ein Fläschchen Melissenöl bequemer in der Handhabung (wenn
auch ruckzuck überdosiert!)
Bei http://www.phytofit.de, wo ich gelegentlich meine
Kräuter beziehe, gibts auch Pflanzensaft von Melisse. (Melisse =
Zitronenmelisse = Melissa officinalis, alles das gleiche)
Stilvoller ist gleichwohl eine echte Mazeration!
Gruß, Uwe
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Antwort 9 |
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Posting Freak Beiträge: 697 Registriert: 11.12.2003 Status: OfflineGeschlecht:
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erstellt am: 12.7.2005 um 10:59 |
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Im Gegensatz zu z.B. Italien gibt es ja bei uns leider keinen
Feinsprit/Trinkspiritus im Supermarkt bzw. zumindest zu akzeptablen Preisen
zu kaufen. Ich weiß nicht, was man in der Apotheke für Weingeist bezahlt,
aber damit geht's.
Gruß, Alex.
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Antwort 10 |
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Posting Freak Beiträge: 833 Registriert: 6.4.2003 Status: OfflineGeschlecht:
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erstellt am: 12.7.2005 um 16:03 |
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Interessante Aspekte....
Ich hatte auch schonmal vor, ein Bier mit Kräuterzusatz zu brauen. Ich
plante eigentlich, die Kräuter wie Aromahopfen 10min vor Kochende
zuzugeben. In dem Sinne macht man quasi nen Tee.... (Beutel rein/ziehen
lassen, Aroma drin) - Mag aber auch sein das das schiefgeht und sich das
aroma zu schnell verflüchtigt oder sowas... ____________________ Viele Grüße, Matthias
http://www.good-beer.de
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Antwort 11 |
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Gast
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erstellt am: 12.7.2005 um 18:31 |
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Ergänzung zum Brennspiritus. Dieser ist üblicherweise mit Pyridin vergällt.
Er ist nicht nur ungenießbar, sondern das Pyridin läßt sich auch durch
Destillation nicht abtrennen. Das wäre natürlich prima, wenn das möglich
wäre, aber ist leider nicht.
Grüße
Wolfgang
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