Newbie Beiträge: 1 Registriert: 28.5.2005 Status: OfflineGeschlecht:
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erstellt am: 11.7.2005 um 17:06 |
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Mit wieviel Sauermalz (pH3,4-3,6) kann ich eine Restalkalität von 12,36°dH
ausgleichen oder ist Milchsäure (80%) die bessere Lösung?
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Senior Member Beiträge: 340 Registriert: 18.4.2004 Status: Offline
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erstellt am: 11.7.2005 um 20:40 |
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Hallo Tomtom49,
12,36 °dH ist schon nicht so schlecht. Damit kann man auch schon
anständiges Bier brauen. Ich habe 12,8 °dH in der Leitung und nehme auf 10
l Bier 50 g Sauermalz. Damit bin ich eigentlich immer ganz gut gefahren.
Wenn Du das Wasser schon aus der Heißwasserleitung nimmst, ist schon
einiges an Carbonaten ausgefallen und du bist nur noch bei vielleicht 10
°dH.
Gruß
Heinrich
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Antwort 1 |
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Posting Freak Beiträge: 697 Registriert: 11.12.2003 Status: OfflineGeschlecht:
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erstellt am: 12.7.2005 um 06:44 |
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Zitat: | Restalkalität von
12,36°dH |
schau Dir mal Hubert Hanghofers Excel-Brauplaner an, der rechnet Dir
abhängig vom verwendeten Wasser, der Hauptgußmenge und der Schüttung die
Restalkalität aus. Da kannst Du solang rumschrauben bis Du auf 0°dH
bist.
Für den Hauptguß mach ich's mit Sauermalz, bei den Nachgüssen bzw. beim
Verdünnungswasser geht das mit der Milchsäure ganz gut.
Gruß, Alex.
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Antwort 2 |
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Posting Freak Beiträge: 1542 Registriert: 16.9.2004 Status: OfflineGeschlecht:
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erstellt am: 12.7.2005 um 09:15 |
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Zitat: | schau Dir mal Hubert
Hanghofers Excel-Brauplaner an, der rechnet Dir abhängig vom verwendeten
Wasser, der Hauptgußmenge und der Schüttung die Restalkalität
aus |
Kann ich auch nur empfehlen. Einfach Wasserwerte vom lokalen
Wasserversorger eintragen und dann rumprobieren!
Zitat: | Restalkalität von
12,36°dH |
Ist das wirklich die RESTALKALITÄT??? Die wäre dann schweinehoch!!!! Oder
meinst du damit die Gesamthärte? Die wäre super!!!
Du zum Brauen mindestens eine RA von unter 5°dH. Für ein Pilsener solltest
du 0°dH haben. Also musst du bei einer RA von 12,36°dH mehr als 4%
Sauermalz in die Schüttung geben. So benötigst du bei einem Hauptguss von
15l und einer Schüttung von 4,5kg 200g Sauermalz.
Das ist schon sehr viel. Vor allem würden mich mal deine weiteren
Wasserwerte interessieren. Du musst ja dann eine sehr hohe Carbonathärte
haben...
Gruß Malte ____________________ "Zeige mir eine Frau, die wirklich Gefallen am Bier findet, und ich erobere
die Welt."
Kaiser Wilhelm II
(1859-1941)
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Antwort 3 |
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Posting Freak Beiträge: 697 Registriert: 11.12.2003 Status: OfflineGeschlecht:
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erstellt am: 12.7.2005 um 10:53 |
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Zitat: | Ist das wirklich die
RESTALKALITÄT??? Die wäre dann schweinehoch |
Bei mir ist's noch mehr. Ich habe im Haus eine Wasserenthärtungsanlage
(Ionentauscher), die mir die Gesamthärte schön von 20 auf 3°dH reduziert.
Die Restalkalität ist mit 15,4 jetzt sogar höher als beim nicht enthärteten
Wasser vorher (12,1°dH). Weiches Wasser ist halt nicht gleich weiches
Wasser, und man kann nicht alles haben. Meine Sauermalzgaben betragen um
die 5%.
Gruß, Alex.
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Antwort 4 |
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Posting Freak Beiträge: 1542 Registriert: 16.9.2004 Status: OfflineGeschlecht:
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erstellt am: 12.7.2005 um 11:15 |
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@ Alex
Dann würde ich an deiner Stelle mit dem nicht enthärteten Wasser brauen.
Die Gesamthärte ist für den Brauvorgang schließlich egal, es kommt nur auf
die Restalkalität an, und die sollte so gering wie möglich sein!
Ich hab hier z.B. ziemlich gutes Brauwasser: Gesamthärte um die 16°dH, aber
Restalkalität von 5°dH. Also muss ich bei dunklen Bieren praktisch kein
Sauermalz geben (mach ich aber trotzdem ein wenig), beim Pilsener reichen
da für meine 20l Sude knappe 50g aus!
Gruß Malte
____________________ "Zeige mir eine Frau, die wirklich Gefallen am Bier findet, und ich erobere
die Welt."
Kaiser Wilhelm II
(1859-1941)
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Antwort 5 |
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Posting Freak Beiträge: 697 Registriert: 11.12.2003 Status: OfflineGeschlecht:
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erstellt am: 12.7.2005 um 11:41 |
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Zitat: | Dann würde ich an deiner
Stelle mit dem nicht enthärteten Wasser brauen |
Hatte ich auch schon mal überlegt, das hat aber auch wieder Nachteile. Ich
hab noch eine Hartwasserzapfstelle im Haus, und da kommt natürlich kein
warmes Wasser raus. Es ist schon auch eine tolle Sache - wie gerade letzten
Samstag - solar erwärmtes Brauwasser zu haben. Auf ein paar hundert Gramm
Sauermalz mehr oder weniger kommt es mir letztlich nicht an, davon hab ich
noch einen Zentner im Keller (wer will was ab?). Ich weiß nicht, ob mein
Weichwasser sonst irgendwelche Probleme machen kann, aber gemerkt hab ich
davon noch nix.
Gruß, Alex.
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Antwort 6 |
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Newbie Beiträge: 4 Registriert: 23.3.2006 Status: OfflineGeschlecht:
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erstellt am: 23.3.2006 um 20:40 |
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Hallo, ich habe noch ein paar Fragen zur Restalkalität in Bezug auf dem
Excel Brauplaner.
Also, ich möchte ein Norddeutsches Pilsener brauen.
Ich lese jetzt immer wieder, dass eine Restalkalität von 0°dH empfohlen
wird. Kann mir jemand sagen, was genau das bewirkt? Und warum das gerade
fürs Pils so wichtig ist?
Außerdem würde ich gerne wissen wie genau ich auf die 0 komme. Ich kann
natürlich mit der Excel-Tabelle den Hauptguss auf 0 bringen, der Nachguss
wird bei der Berechnung aber nicht mit einbezogen.
Sollte man den Wert des Hauptgusses unter 0 bringen, damit das den erhöhten
Nachgusswert wieder ausgleicht?
Ich hoffe die Excel Tabelle ist richtig - ich verlasse mich da jetzt
einfach mal drauf. Bei mir kam 2,9°dH heraus
Also ich hoffe ihr könnt mir weiter helfen.
Gruß, Lars
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Antwort 7 |
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Posting Freak Beiträge: 1776 Registriert: 14.7.2004 Status: OfflineGeschlecht:
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erstellt am: 23.3.2006 um 21:21 |
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Hallo und willkommen !
Also, meiner Meinung nach ist das so :
Ein Pils soll möglichst trocken sein, soll heißen es soll herb und am
besten gar nicht malzig schmecken. Diesen Geschmack erreicht man am besten,
wenn möglichst viele Malzbestandteile in Vergärbare Zucker und andere von
der Hefe verwertbare Bestandteile aufgespalten werden. Wenn also das Bier
einen sehr hohen Endvergärungsgrad hat. Denn dann sind die vergärbaren
Bestandteile ábgebaut und der Rest 'reicht' nicht mehr, das Bier malzig
schmecken zu lassen, um es mal so rum zu formulieren.
Einen solch optimalen Abbau der Stärke usw. erreicht man nur durch
ausgezeichnete Maischarbeit und dazu gehört auch ein optimaler pH - Wert.
Diesen schließlich erziele ich mit möglichst weichem Wasser am einfachsten.
Beim Maischen verändert sich normalerweise der pH - Wert der Maische von
selbst in Richtung Sauer. Hartes Wasser 'puffert' dieses Bestreben der
Maische hin zu sauren pH Werten ab, die pH- Wirkungsoptima werden nicht
erreicht.
Es gibt bestimmt noch mehr Gründe und sicher noch mehr Leute, die das
erklären können. Ich hoffe aber, dass ich nicht ganz daneben liege.
Allzeit Gut Sud
Tino
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Antwort 8 |
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Posting Freak Beiträge: 1542 Registriert: 16.9.2004 Status: OfflineGeschlecht:
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erstellt am: 23.3.2006 um 22:30 |
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Zitat: | Ich hoffe die Excel
Tabelle ist richtig - ich verlasse mich da jetzt einfach mal drauf. Bei mir
kam 2,9°dH heraus |
Die ist schon richtig, kannste dich drauf verlassen.
Kümmer dich am besten nur um den Hauptguss, das reicht aus!
Zitat: | Es gibt bestimmt noch
mehr Gründe und sicher noch mehr Leute, die das erklären können. Ich hoffe
aber, dass ich nicht ganz daneben liege. |
Da liegst du richtig! Deine Erklärung passt sehr gut und es gibt darüber
hinaus auch noch mehrere Gründe. Die sind aber für den Hobbybrauer
unrelevant. Z.B. geht es da um Geschmacksstabilität und das
Redoxpotential... braucht man als Hobbybrauer nicht drauf zu achten, das
Bier wird ja bis zum Verzehr unter optimalen Bedingungen gelagert. ____________________ "Zeige mir eine Frau, die wirklich Gefallen am Bier findet, und ich erobere
die Welt."
Kaiser Wilhelm II
(1859-1941)
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Antwort 9 |
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Newbie Beiträge: 4 Registriert: 23.3.2006 Status: OfflineGeschlecht:
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erstellt am: 24.3.2006 um 20:35 |
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Ich danke für die Antworten!
Dann werde ich mich mal drauf verlassen, im endeffekt kann man mit dem
Sauermalz ja nicht viel falsch machen denke ich
Euch noch ein schönes Wochenende
Grüße, Lars
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Antwort 10 |
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