Junior Member Beiträge: 45 Registriert: 31.7.2012 Status: Offline
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erstellt am: 12.3.2013 um 12:24 |
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Hallo zusammen, ich habe jetzt länger gesucht und habe kein Rezept gefunden
nur mit Pilsner Malz und Saazer. Ich möchte ein Pils brauen und
nutze dafür auch Osmosewasser. Ich habe noch keine Vorstellung wie ich die
Rasten legen kann. Kann ich die hier im den Pilsrezepten genannten
übernehmen?
Habe Wyest untergärige Hefe in der 2. Führung und möchte zwischen 0-6°
vergären.
Wäre dankbar für fachliche Unterstützung.
Danke euch!
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Moderator Beiträge: 4024 Registriert: 7.4.2006 Status: Offline
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erstellt am: 12.3.2013 um 12:34 |
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Ich verstehe das Problem nicht ganz.
Wenn Du partout nur Pilsner Malz einsetzen willst, und die nötige Malzmenge
nicht selbst berechnen kannst, dann nimm halt ein beliebiges Pilsner Rezept
und ersetze alle anderen Malze durch Pilsner.
Den Hopfen musst Du mit dem Alphasäuregehalt deines Saazers eh selbst
berechnen.
Die Rasten kannst Du übernehmen oder auch nicht - kommt ganz darauf an, was
dein Ziel ist.
Gärung bei 0-6°C ist ein sehr sportlicher Ansatz - da solltest Du einige
Wochen Zeit einplanen. Üblich sind eher 8-10°C.
____________________ Gruß vom Berliner
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Antwort 1 |
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Posting Freak Beiträge: 1946 Registriert: 20.11.2012 Status: OfflineGeschlecht:
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erstellt am: 12.3.2013 um 12:52 |
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Hi,
das wäre doch nicht verkehrt:
http://www.maischemalzundmehr.de/index.php?id=87&inhaltmitt
e=recipe
Die Rasten über Dekoktion anfahren.
Wenn du dir nicht extrem sicher bist sehr sauerstoffarm zu arbeiten würde
ich dir wie im Rezpt zu CaraPils raten. Die geschmackliche Auswirkung ist
sehr gering, ganz im Gegensatz zu störenden Oxidationsaromen die bei
Hobbybrauern ohne dunkle Malze und Caramalze sehr schnell auftreten. Ich
kenne sogar eine Hausbrauerei die das noch stolz als Hausgeschmack
verkauft. CaraPils zu nehmen bringt dich ironischerweise wohl näher an das
Original als der Verzicht darauf.
Reines Osmosewasser würde ich im Übrigen auch nicht nehmen. Entweder
verschneiden mit Leitungswasser/Purania Quellwasser oder dezent aufsalzen
um an die Wasserwerte des Originals heranzukommen.
Ich denke ebenfalls dass Temperaturen unter 8°C für die meisten UG-Hefen
sehr mutig sind. Wo hast du die Empfehlung für 0-6°C her?
[Editiert am 12.3.2013 um 12:53 von Ladeberger]
____________________
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Antwort 2 |
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Junior Member Beiträge: 45 Registriert: 31.7.2012 Status: Offline
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erstellt am: 12.3.2013 um 12:57 |
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Ja, zeit einplanen ist richtig....
die Malzmenge und deren Berechnung ist nicht so das Problem, obwohl auch da
unterschiedliche angaben gemacht werden..... Ich denke für Pilsner: kg
Malz x 4liter= HG, Kg Malz x 3 liter ist NG
@ berliner Ich verstehe deine Reaktion auch nicht ganz, denn wenn man die
Rezepte weiter liest, welche auch hier in der Datenbank sind gehen die
Rasten und Temperaturen doch weit auseinander. Hier 3 Beispiele:
Einmaischen bei
60°C
1.Rast bei
57°C für 10 min
2.Rast bei
63°C für 45 min
3.Rast bei
72°C für 20 min
4.Rast bei
78°C für 10 min
Abmaischen bei
78°C
Einmaischen bei
45°C
1.Rast bei
55°C für 10 min
2.Rast bei
63°C für 40 min
3.Rast bei
72°C für 25 min
4.Rast bei
78°C für 20 min
Abmaischen bei
78°C
Einmaischen bei
57°C
1.Rast bei
50°C für 10 min
2.Rast bei
64°C für 30 min
3.Rast bei
71°C für 30 min
4.Rast bei
77°C für 10 min
Abmaischen bei
77°C
Ich kann diese leider nicht ausreichend beurteilen, dazu fehlt mir die
Erfahrung. Daher meine Bitte um Hilfe. Zum/ ein originales Pilsrezept hab
ich nichts gefunden. leider.
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Antwort 3 |
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Posting Freak Beiträge: 2795 Registriert: 2.9.2003 Status: OfflineGeschlecht:
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erstellt am: 12.3.2013 um 13:00 |
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Antwort 4 |
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Moderator Beiträge: 4024 Registriert: 7.4.2006 Status: Offline
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erstellt am: 12.3.2013 um 13:26 |
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Zitat: | @ berliner Ich verstehe
deine Reaktion auch nicht ganz, denn wenn man die Rezepte weiter liest,
welche auch hier in der Datenbank sind gehen die Rasten und Temperaturen
doch weit auseinander. |
Richtig. Aber ohne zusätzliche Informationen zu deinen Zielvorstellungen
kann man kaum zum einen oder anderen raten. ____________________ Gruß vom Berliner
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Antwort 5 |
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Junior Member Beiträge: 45 Registriert: 31.7.2012 Status: Offline
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erstellt am: 12.3.2013 um 14:32 |
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Entschuldigung Berliner, dass ich noch nicht so viel weiß. Ich sehs ja
ein, dass Fragen nerven können.
ich möchte ein traditionelles Pilsner brauen wie es Josef Groll getan hat
und habe dazu jedoch keine Rezeptdaten, Rastzeiten und Hefen usw. gefunden.
Da hier eindeutig mehr Wissen als das meine zu sein scheint, habe ich nach
den fehlenden Informationen gefragt...und ja dank einiger Antworten, auch
gefunden. ich kann nicht ( genau) sagen, wass im einzelnen durch die
unterschiedlichen Temperaturen und Rastzeiten passiert.
Viele Menschen tun etwas irgendwann zum ersten ( oder wie bei mir zum
zweitem) Mal und brauche eben etwas Hilfe. dafür ist doch das Forum hier
oder?
Das Rezept habe ich gefunden und Frage dazu, ob es denn dem Klassishcen
Pils entsprechen könnte:
Schüttung 4, 2KG
HG 17l
NG 14l
Saazer 90 2-4 Alpha 60g
Einmaischen 35°
Eiweißrast 55° 15 min
Maltoserast 64° 40 min
1. Verzuck rast 72° 20min
2. Verzuck rast 78° 20min
Kochen 90 min
Hopfen 10g 90min
Hopfen 25g 70min
Hopfen 25g 8min
Reifezeit 8 Wochen
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Antwort 6 |
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Moderator Beiträge: 4024 Registriert: 7.4.2006 Status: Offline
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erstellt am: 12.3.2013 um 14:48 |
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Du wirst hier jede Hilfe finden, wenn Du uns sagst, was Du willst.
Pils war halt als Information etwas mager.
Wenn Du ein Pils aus Grolls Zeiten heute nachempfinden willst, wird das mit
100% Pilsner Malz wahrscheinlich nichts werden.
Die Qualität gerade der hellen Malze hat sich seitdem gravierend geändert.
Pilsner Malz war damals sehr wahrscheinlich dunkler und schlechter gelöst
als heute. Vermutlich sah das erste Pilsner Bier eher so aus, wie heute ein
Märzen oder Wiener Lager erscheint.
Ich würde also eher mit einer Mischung aus Pilsner und Münchner Malz
arbeiten. Dekoktion war damals unverzichtbar; heute kann man darauf im
Hinblick auf die Ausbeute zwar verzichten, geschmacklich wäre es aber
sicher trotzdem angebracht, eine oder mehrere Kochstufen einzubauen. Zur
Hefe habe ich keine verlässlichen Informationen, vermute aber, dass eher
nicht so hoch vergoren wurde.
Als Ausgangspunkt kannst Du vielleicht dieses Rezept verwenden. ____________________ Gruß vom Berliner
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Antwort 7 |
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Posting Freak Beiträge: 868 Registriert: 17.12.2008 Status: OfflineGeschlecht:
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erstellt am: 12.3.2013 um 15:43 |
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Wenn Du ein böhmisches Pils willst, dann :
Einmaischen bei 35 °C
Aufheizen auf 55 °C, 10 min Rast (alternativ : Gleich bei dieser Temp.
einmaischen)
Aufheizen auf 62 °C, 40 min rasten, 1/3 Dickmaische entnehmen.
Dickmaische auf 72 °C erhitzen, 10 min rasten, dann auf Kochtemperatur
bringen, 10 min halten.
Zur Hauptmaische geben (sollte 72 °C ergeben) und 20 min halten.
Auf 78 °C erhitzen und abläutern (alternativ : Dünnmaische ziehen, kochen
und zurückleeren, damit sich 78 °C ergeben).
Hopfen auf >35 IBU, 2 - 3 Gaben. Vorzugsweise Saazer - keine
C-Hopfen!
Vergären bei < 10 °C z.B. mit Wyeast 2001 Urquell.
Deutsches Pils :
Gleiches Einmaischen wie beim böhmischen Typ.
45 min bei 62 °C
15 min bei 67 °C (-> gibt sehr geringe Restsüssen)
20 min bei 72 °C
Aufheizen auf 78 °C, abmaischen.
Hopfung auf > 35 IBU mit z.B. Tettnanger o.ä.
Vergären wie beim böhmischen Pils.
Beim böhmischen Typ etwas dunkles Caramelmalz dazu, die Farbe sollte bei
etwa EBC 11 liegen, also dunkler als das deutsche Pils.
Wichtig immer : sehr weiches Wasser!
Das sind natürlich nur Richtlinien.
Gruss!
Frank
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Antwort 8 |
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Junior Member Beiträge: 45 Registriert: 31.7.2012 Status: Offline
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erstellt am: 12.3.2013 um 15:43 |
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Danke Berliner, da hab ich zumindest was zu lesen. Dann werde ich
wahrscheinlich doch mischen. Die Wasseraufbereitung kann ich ja weglassen,
da ich Osmosewasser benutzen möchte. (Das Leitungswasser ist zu hart. Die
Quelle noch nicht gefunden , Odenwald). Soll ichs trotzdem abkochen? In die
Dekoktion muss ich mich technisch noch reindenken, verstanden habe ich wie
es sein soll. Ich möchte zwei einzubauen. Muss aber sehen wie ich das
hinbekomme.
Dein Link ist klasse. da bekomm ich (auch graphisch) mit, was passiert.
Ich denke die nächsten Tage mal über alle meine Infos nach.
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Antwort 9 |
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Junior Member Beiträge: 45 Registriert: 31.7.2012 Status: Offline
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erstellt am: 12.3.2013 um 15:44 |
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Oh @ Bergbock, danke grad gesehen. !!
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Antwort 10 |
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Moderator Beiträge: 4024 Registriert: 7.4.2006 Status: Offline
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erstellt am: 12.3.2013 um 18:56 |
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Das Osmosewasser brauchst Du nicht abkochen, auch das Sauermalz kannst Du
dann weglassen.
____________________ Gruß vom Berliner
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Antwort 11 |
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Junior Member Beiträge: 45 Registriert: 31.7.2012 Status: Offline
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erstellt am: 12.3.2013 um 19:04 |
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Fragen zur Dickmaische: welche kKonsistenz sollte die haben (Bsp. 3 Kellen
dick und eine dünn also 3:1 oder so)? ich nehme an, die muss beim Erhitzen
ständig bestens gerührt werden. (geht eigentlich Mikrowelle? da kann nichts
anbrennen?)
Frage Rückführung Dick-Dünnmaische, wie macht man das, damit die Enzyme in
der normalen Maische nicht kaputtgehen? bzw. kann das überhaupt passieren?
Ich hab das gelesen...
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Antwort 12 |
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Moderator Beiträge: 4024 Registriert: 7.4.2006 Status: Offline
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erstellt am: 12.3.2013 um 19:24 |
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Dickmaische entnimmst Du mit der Kelle von unten so dick wie es halt geht.
Umrühren ist gut, Mikrowelle eher nicht. Es soll ja quasi "fast
anbrennen", d.h. es soll Maillard-Reaktionen in der Kochmaische geben, und
dazu braucht's den heißen Topfboden.
Um die Enzyme braucht man sich m.M. keine Gedanken zu machen. Rühren beim
Zurückschütten kann nicht schaden, aber es bleiben immer genug kühle
Bereiche in der Maische, damit ausreichend Enzyme überleben, auch wenn das
bisschen Maische, auf die die Kochmaische genau trifft, mal etwas heißer
wird.
____________________ Gruß vom Berliner
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Antwort 13 |
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Junior Member Beiträge: 45 Registriert: 31.7.2012 Status: Offline
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erstellt am: 14.3.2013 um 08:38 |
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hallo zusammen vielen Dank für eure Tipps. Ich hab mir jetzt in Anlehnung
an Berliners Rezept und die Hinweise von Kurt, Bergbock und auch aneren
folgendes überlegt. Kann ich das so machen? Danke euch!
HG 11l
NG 13l
PIMA 3,5 kg 4 EBC
(0,2kg Cara) weiß ich noch nicht evtl nur PIMA dann +
Kalt Einmaischen
57°C/ 10 Min./
63°C/30 Min./ (Dickmaische)
72°C/30Min./ (Dünnmaische)
78°C/5 Min.
Abmaischen Läutern
Kochen:
Nach Würzebruch (Flocken) Saazer 20 g, (ich hab nur Saazer da?)
10 Min. vor Kochende Saazer 40 g,
angestellt mit Starter Wyest 2124 (die ist da) hab schon ca 200ml laufen
HG bei 10°C ,schrittweise auf 8°C heruntergekühlt.
Nach 10 Tagen für zwei Tage bei Zimmertemperatur lagern
abfüllen
Danach Kaltreifung ca 8 Wochen
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Antwort 14 |
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Junior Member Beiträge: 45 Registriert: 31.7.2012 Status: Offline
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erstellt am: 15.3.2013 um 07:55 |
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Bitte schaut mal drüber, ob ich das so machen kann. Ist erst mein 2. Sud
und vielleicht schieß ich ja hier nen Bock
Danke für eure Meinungen!
Gruß Olaf
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Antwort 15 |
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Gast
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erstellt am: 15.3.2013 um 08:34 |
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Zehn Tage werden für die Hauptgärung nicht reichen ! Für Untergärige Biere
sind Hauptgärungen von zwei bis zu vier Wochen möglich.
Der Rest könnte passen!
Abmaischen wenn jodnormal!
[Editiert am 15.3.2013 um 08:46 von -Biertrinker-]
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Junior Member Beiträge: 45 Registriert: 31.7.2012 Status: Offline
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erstellt am: 15.3.2013 um 08:46 |
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Danke Biertrinker für deinen Tipp. Das ist wirklich ein Fehler (habs
einfach abgeschrieben ), hätte ich auch drauf kommen können, denn
beim ersten Sud mit der Hefe hats ja auch länger gedauert. Muss ich noch
mal in mein Rezept gucken, da hatte ichs auch draufgeschrieben, ich glaube
das waren mehr als 20 Tage. Ja, abmaischen bei Jodnormal.
Danke! Schönen Tag dir!
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Antwort 17 |
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Junior Member Beiträge: 45 Registriert: 31.7.2012 Status: Offline
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erstellt am: 16.3.2013 um 15:33 |
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Der Sud ist im Gärbehälter. Hat alles gut geklappt. Dekoktion hat Spaß
gemacht. Hat man bissel mehr zum Anfassen. 5h 57min hab ich gebraucht.
17Liter im Gärbehälter....
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Antwort 18 |
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Posting Freak Beiträge: 2920 Registriert: 1.3.2003 Status: OfflineGeschlecht:
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erstellt am: 16.3.2013 um 17:07 |
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Hallöle,
Glückwunsch!!
Ich habe zur Zeit zwei untergärige am Start laufen - gestern gebraut - und
werde morgen (musste Plan ändern) das nächste UG brauen. Ich vergäre bei 9
bis 10 Grad und schlauche grün, da bin ich in gut einer Woche durch. Stelle
die Temperatur nicht zu kalt, denn wenn deine Hefe aus Kältegründe nichts
mehr macht, ist der Weg frei für alles Andere, was dein Bier dann sauer
werden lässt. Eine schöne lange kalte Nachgärung bringt mehr. Gut
übertreiben brauchst du es auch nicht, also bitte keine 20 Grad jetzt auf
die ug Hefe. Stelle mal so auf die 10 Grad ein und belüfte am Anfang gut -
dann klappts.
Grüeßele
Holger ____________________
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Antwort 19 |
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