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Autor: Betreff: Magnetrührer-unterstützte Gärung
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fass
Beiträge: 196
Registriert: 13.1.2012
Status: Offline
red_folder.gif erstellt am: 14.3.2013 um 09:08  
Hat schonmal jemand einen Rührfisch ins Gärfass getan?

Wenn ja, welchen Einfluss hatte das auf:
*Endvergärungsgrad
*Gärdauer

Gab es geschmackliche Effekte?

Und natürlich die generelle Frage.
Interessiert das überhaupt die 30 Liter, wenn sich irgendwo ein Rührfisch dreht.
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Bierjunge
Beiträge: 2084
Registriert: 28.10.2009
Status: Offline
red_folder.gif erstellt am: 14.3.2013 um 09:30  
Eine gesunde Gärung rührt sich selber.
Von Dr. Fritz Briem habe ich allerdings auch mal gehört, dass die im Vergleich zu Großserienbieren teilweise erschreckend niedrigen Endvergärungsgrade von Hobbybrauerbieren auch an den im vergleich winzigen Gärbottichen liegen, in denen sich keine ausgeprägte Konvektion ausbilde.
Insofern würde Deine Rührgärung wahrscheinlich den EVG steigern. Aber auch andere Nachteile mit sich bringen - Rührgärung begünstigt die Entstehung von höheren Fuselakoholen, und bereits sedimentierte Stoffe würden auch wieder aufgewirbelt.
Wie gesagt, eine gesunde Gärung (in einem hinreichend großen Bottich) macht das schon selber richtig.

Moritz


____________________
Glaubte ich an die Reinkarnation, so wollte ich als Hefepilz wiedergeboren werden.
Profil anzeigen Antwort 1
Senior Member
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fass
Beiträge: 196
Registriert: 13.1.2012
Status: Offline
red_folder.gif erstellt am: 14.3.2013 um 09:39  
Hinreichend großer Bottich ist ja wieder so ne Aussage :-).

Das mit den Fuselalkoholen interessiert mich. Warum sollen die entstehen?

Konkret geht es mir darum, daß ich z.Zt. einen Maibock im Gärfass hab, der irre langsam UG-vergärt (Brewferm Lager in 4. oder 5. Führung. die Hefe ist recht fit, beim Starter waren innerhalb von 20 Minuten Kräusen im Kolben nach dem letzten Zusetzen von frischer Würze). Am Boden und an den Seitenwänden hat sich eine dicke Hefeschicht abgesetzt. Trotzdem ist auch das Jungbier auch noch sehr trüb. Allerdings schnarcht die Hefe vor sich hin. Auch eine Temperaturerhöhung von 9 auf 11 Grad hat nichts gebracht. Pro Tag nur ein Abbau von ca. 0,2% Restextrakt (bei z.Zt. knapp 9% Restextrakt)

Mit nem Maischepaddel will ich da eigentlich nicht rein. So ein Rührfisch wäre dagen sicher infektionstechnisch kein Problem.
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BerndH
Beiträge: 1762
Registriert: 6.1.2013
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Geschlecht: männlich
red_folder.gif erstellt am: 11.12.2013 um 16:46  
Ich denke auch über eine durch Rühren unterstützte Gärung nach, denn nach der ersten heftigen Gärung mit Kräusen zieht sich
der Rest der Gärung oft super lange hin und das meiner Meinung nach hauptsächlich deshalb weil der allergrösste Teil
der immer noch vitalen Hefe bereits sedimentiert am Bottichboden rumliegt obwohl sie noch dringend im Bier gebraucht würde.

Das an dieser Sichtweise was drann ist zeigt mir die Tatsache das das Aufrühren einer eingeschlafenen Gärung deutliche Erfolge zeigt.
So haben bei mir Sude die pro Tag nicht mal mehr 0,1° Plato vergoren haben nach dem Aufrühren ein mehrfaches pro Tag geschafft.
Die meiste Hefe liegt einfach unten geschichtet rum und hat keinen Kontakt mehr zum Bier. Das will ich ändern.

Nachteile wie Gärnebenprodukte etc. befürchte ich nicht, warum auch, man bringt ja lediglich die Hefe wieder mit dem Bier in Kontakt und
erhöht nicht die Temperatur oder ähnliches.


Grüsse

Bernd


[Editiert am 11.12.2013 um 16:59 von BerndH]
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flying
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Geschlecht: männlich
red_folder.gif erstellt am: 11.12.2013 um 16:51  
Sedimentierte Hefe ist aus dem Geschäft. Das ist richtig. Rührgärungen sind ein bei den Profis angewendete Verfahren. Es gibt auch ein Verfahren, da wird während der Hauptgärung ständig über Kühler im Kreis gepumpt, wobei der Kühler dann auch für die optimale Gärtemperatur sorgt.


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DerDennis
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Registriert: 26.2.2013
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red_folder.gif erstellt am: 11.12.2013 um 17:00  
a) für eine homogene Durchmischung von 30 Liter reicht ein Rührfisch, egal wie groß er sein mag (hab mal einen gesehen der ca. 10x2cm maß), definitiv nicht aus - da muss man mit Rührwerk arbeiten oder eben pumpen

b) es wird *enorme* Schaumberge geben, wenn du 30 Liter hochkräusendes Bier dauerhaft per Magnetrührer rührst!

Grüße


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*Dunkles Lager, Magnum/Select/Tettnanger, S189 (Hauptgärung)
*Festbier, Northern Brewer/Tettnanger/Saazer/Select, S-189 (Nachgärung)
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Junior Member
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Registriert: 20.4.2013
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red_folder.gif erstellt am: 11.12.2013 um 17:02  
Interessantes Thema! Wie ist das mit bereits gebundenem CO2. Wird das unter Umständen (zum Teil freigesetzt)?
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BerndH
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Geschlecht: männlich
red_folder.gif erstellt am: 11.12.2013 um 17:03  
Die letzten Tage hatte ich schon darüber nachgedacht wie man das Aufrühren am geschicktesten lösen könnte.
So die "ideale" Lösung ist mir aber noch nicht eingefallen.


Grüsse

Bernd
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BerndH
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red_folder.gif erstellt am: 11.12.2013 um 17:10  

Zitat:
es wird *enorme* Schaumberge geben, wenn du 30 Liter hochkräusendes Bier dauerhaft per Magnetrührer rührst!

Zu diesem Zeitpunkt ist das Rühren ja noch gar nicht nötig.
Ich würde das ectl. erst ab dem Zeitpunkt machen wo die heftige Angärung am versiegen ist und wo sich dann oft
eine teils wochenlange suuuuper langsame "Restgärung" anschliesst bei der die restlichen paar Grad Plato bis zum
endgültigen Gärende runter gegoren werden.

5 Wochen Gärung wie bei meinem dunklen Doppelbock sind echt nervig und belegen meine Gerätschaften länger als nötig.
Außerdem steigt die Gefahr von Infektionen wenn man den Gärbottich immer mal wieder zum manuellen Aufrühren öffnen muss.
Der Kühlschrank läuft auch länger als er müsste etc.
Das geht bestimmt auch in 3 Wochen mit dem gleichen guten Ergebnis wenn nicht besser.

Ich glaube nicht das sonderlich viel Co² ausgetrieben wird denn man muss sich das Umrühren ja nicht so heftig und schnell
vorstellen wie beim Maischen. Das Rühren könnte viel langsamer erfolgen, Hauptsache die Hefe setzt sich nicht so stark ab.


Grüsse

Bernd


[Editiert am 11.12.2013 um 17:18 von BerndH]
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DerDennis
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red_folder.gif erstellt am: 11.12.2013 um 17:13  
Am besten wohl mit etwas großem, das langsam dreht.

Ein Magnetrührfisch muss ziemlich schnell drehen, um Wirkung zu haben, und fördert damit das Ausgasen des CO2.

Grüße


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BerndH
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red_folder.gif erstellt am: 11.12.2013 um 17:13  
Ja so ein Minirührfisch wie für den Erlenmeyerkolben möchte ich nicht einsetzen.
Wenn überhaupt Rührfisch dann Eigenbau und topfbreit.
Aber auch eine Art "vereinfachtes Rührwerk" herkömmlicher Bauart halte ich für möglich und evtl. sogar einfacher zu realisieren.

Grüsse

Bernd


[Editiert am 11.12.2013 um 17:19 von BerndH]
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alleinstehender_sud
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red_folder.gif erstellt am: 11.12.2013 um 17:37  
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Brauwolf
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red_folder.gif erstellt am: 11.12.2013 um 18:32  
An die Lösung mit dem Rührfisch hatte ich auch schon gedacht, bin aber auf eine viel simplere Methode gekommen.

Ausgegangen bin ich von einem Sud im 30l-Gäreimer, bei dem mir nach drei Tagen lebhafter Gärung jegliche Aktivität im Gärröhrchen eingeschlafen war:
  • Gärröhrchen rausnehmen und sicher abstellen.
  • Gäreimer mit geschlossenem Deckel leicht ankippen und auf der Kante stehend in eine rotierende Bewegung versetzen.
Der Sud beginnt jetzt im Eimer zu kreiseln und bildet einen Whirlpool. Dadurch entbindet sich natürlich CO2, es wird aber auch die sedimentierte Hefe aufgewirbelt.
  • Wenn sich die ganze Chause beruhigt hat, Gärröhrchen wieder einsetzen.
Wenn die Gärung wieder aktiv wird, füllt sich zunächst das entbundene CO2 wieder bis zur Sättigungsgrenze auf, danach blubbert es wieder im Gärröhrchen.
  • Wenn die Gärung nach zwei bis drei Tagen wieder einschläft, das ganze wiederholen.
Vorteil dieser Methode: der Deckel bleibt zu, keine Fremdwerkzeuge werden eingesetzt. Dadurch minimiert sich die Infektionsgefahr. Aktuell ziehe ich das gerade mit drei Suden durch: brew24.com - über die Ergebnisse kann ich noch nichts sagen.

Cheers, Ruthard


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Mein Blog: Brew24.com
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Hagen
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red_folder.gif erstellt am: 11.12.2013 um 19:01  
Moin,

1) Habe mit der von Ruthard gennannten Methode auch recht gute Erfahrungen gemacht

2) Wer ehe jeden Tag die Stammwürze misst, kann auch ein desinfiziertes Braupadel dazu verwenden. Die abtropfende Würze kann dann gleich gespindelt werden.

3) Wer sein Fass nicht aufmachen will, kann auch eine Art breiteres perforiertes Prallblech auf ein längeres Stück magnetischen (Edel)-stahl schweißen und dieses mit Hilfe eines starken Magneten wie diesen oder diesen senkrecht stehend von außen entlang der Gärfassinnenwand kreisen lassen.
Diese Methode ließe sich vor allem auch bei größeren Gärtanks anwenden, wo mit Schwenken nicht viel ist


[Editiert am 11.12.2013 um 19:04 von Hagen]



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Besten Gruß

Hagen
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