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Autor: Betreff: Gotlandsdricka Bier
Junior Member
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Choque
Beiträge: 48
Registriert: 28.11.2010
Status: Offline
Geschlecht: männlich
red_folder.gif erstellt am: 2.4.2013 um 17:36  
Inspiriert von Jester King's Gotlandsdricka Bier und der Tatsache geschuldet, dass unsere nordischen Vorfahren/die Mythen & Sagen dieser Zeit eines meiner großen Hobbys ist, hab ich mal angefangen nach einem Rezept dieses Getränks zu suchen. Fündig geworden bin ich dann in der Dezember 2011 Ausgabe des Brew Your Own Magazins.

Das Rezept sieht folgendermaßen aus

Zitat:
19L (Single-Step Infusion)

OG = 1.072 FG = 1.014
IBU = 14 SRM = 44 ABV = 7.7%

1.5 kg Weyermann smoked malt
3.1 kg Weyermann Vienna malt
0.11 kg Weyermann Caraaroma® malt
0.68 kg Weyermann pale wheat malt
0.11 kg Weyermann Carafa® I malt
0.11 kg Simpsons peated malt
0.86 kg cane sugar (kettle)
1.8 kg Juniper boughs with berries
86 g Juniper berries (dried)
13 AAU Perle hops (60 mins)
(0.5oz/14g of 6,5% alpha acids)
28 g baker's yeast

Wenn ich mich nicht irre, gibt es einen Fehler bei der Hopfenberechnung. Die Rede ist von 13 AAU und dann in Klammern 0.5oz bzw. 14g mit 6,5% Alpha Säure. 13 AAU bei 6,5% Alpha sind meiner Rechnung nach aber 2oz bzw. ~56g

Übersetzt hab ich das ganze bisher soweit

Zitat:
1,5kg Rauchmalz
3,1kg Wiener Malz
0,11kg CaraAroma
0,68kg Weizenmalz hell
0,11kg Carafa Spezial II
0,11kg Whiskymalz wenig getorft
0,86kg Rohrzucker
1,8kg Wacholderzweige mit Beeren
86g Wacholderbeeren (getrocknet)
36g Perle Hopfen 10% Alpha
28g Backhefe

Die Wacholderzweige lassen sich wohl auch durch Tannen- bzw. Zedernzweige ersetzen

Das Rezept selbst liest sich dann so (wieder von mir übersetzt)
Zitat:
Vorbereitung
- 30-35l Wasser zum kochen bringen
- 1kg frisch geschnittene, mit Beeren behangene Wacholderzweige für 30-60 Minuten (bis das Wasser Dunkelgelb/-bernsteinfarben ist) dazu geben. Sollten keine Wacholderzweige vorhanden sein, Tannen- oder Zedernzweige nehmen. Davon dann aber nur 500g da diese wohl herber vom Geschmack her sind
- Wacholderzweige und Beeren nach dieser Zeit entfernen und das Wasser auf 82°C abkühlen lassen

Maische
- Die restlichen 0,8kg Wacholderzweige zusammen mit dem Malz in die Maischepfanne geben und das vorher vorbereitete Wasser im Verhältnis von 2,5l pro kg Malz zugeben. Sollten keine Wacholderzweige verfügbar sein können hier auch die 86g getrocknete Wacholderbeeren benutzt werden
- Alles auf 68°C heizen und für 120 Minuten halten

Läutern
- Wie gewohnt abläutern

Nachguss
- Das restliche vorbereitete Wasser für den Nachguss verwenden bis man bei 16°P ankommt

Kochen etc.
- Gesamtkochzeit: 75 Minuten
- Nach 15 Minuten den Hopfen zugeben und für die restlichen 60 Minuten kochen
- Nach 60 Minuten den Zucker zugeben und für die restlichen 15 Minuten kochen
- Whirlpool nach dem Kochen
- Abkühlen auf 20-25°C (ideale Anstelltemperatur für die Backhefe)
- Nach 3-5 Tagen der Hauptgärung "rack the Brew"
- Nach 4-6 Tagen der Nachgärung das Bier in einen "dispensing container" (KEG o.ä.) überführen

Für "rack the brew" wusste ich spontan keine Übersetzung. Und dann kommt noch ein Absatz in dem beschrieben wird dass man dann das Bier trinken kann und jeden Tag den Druck aus dem KEG ablassen soll um einen Teelöffel Zucker zuzugeben. Das Bier würde so über die Zeit immer stärker und trockener werden. Alternativ könne man auch vorher Zucker zugeben (~62g) und dann wie gewohnt abfüllen.

Hier der Original Text
Zitat:
If you store the finished beer in a Cornelius keg, dispense it with just enough pressure to keep the brew flowing. Release the pressure once a day to add one sugar cube or one teaspoon of honey or loose sugar - or more - as a continuous primer to the brew. Close the keg and keep consuming the brew. Keep priming the brew until it is all gone. The brew gets stronger and drier, the longer it receives this treatment. However, because the continuous priming also produces fresh sediment, the brew is likely to have a limited shelf life compared to other beers, especially once dead yeast cells start to autolyze. Alternatively, you can prime the beer with corn sugar and bottle as you normally would. Use less corn sugar than you normally would, perhaps only ~ cup (about 2.2 oz./62 g).


Als Ersatz für die Backhefe kann wohl eine Ale Hefe (wie z.b. die Wyeast 1187 (Ringwood Ale) oder die White Labs WLP005 (British Ale) oder eventuell auch (danke an flying) eine Weizenhefe verwendet werden). Auch hier wird die Hauptgärung mit 3-5 und die Nachgärung mit 4-6 Tagen angegeben.

Hier dazu dann wieder ein von mir übersetzter Abschnitt

Zitat:
Danach soll das Bier "fertig" und trinkbar sein. "Fertig" bezieht sich in diesem Zusammenhang auf das traditionelle Gotlandsdricka. Damals wurde Bier schon während der Gärung getrunken und falls die Gärung aufhörte bevor das Bier leer war, wurde sie meistens mit Zucker oder Honig wieder zum laufen gebracht. Das bedeutete, dass das Bier sehr wenig karbonisiert war und mit dem Alter immer trockener wurde. Auch wurde es häufig sauer (wie z.b. ein Belgian Lambic) weil es keine Kontrolle über die Mikroben gab. Ein frisches Gotlandsdricka war deswegen milchig-trüb, bitter-süß, rauchig-würzig und ein wenig roh-schmeckend mit einem wahrnehmbaren Alkohol Geschmack. Mit dem Alter verlor es an Trübheit und das Aroma wurde weicher.


Falls sonst jemand Anregungen o.ä. hat, immer her damit :)


[Editiert am 3.4.2013 um 05:43 von Choque]
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flying
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red_folder.gif erstellt am: 2.4.2013 um 18:04  
Das erscheint mir an das klassische, finnische Sahti angelegt. Eines der wenigen erhaltene Urbiere in Europa. Da wurde ohne zu kochen über Wacholderzweigen und Beeren in hohle Baumstämme geläutert und mit einer urtümlichen Bier/Backhefe angestellt.
Heutige Backhefe sind hochgezüchtete, spezialisierte Hefe und somit für den Zweck eigentlich nicht geeignet. Ich würde schon eine Bierhefe nehmen. Ist wahscheinlich näher am historischen Original. Echter finnischer Sahti hat ein deutliches Bananenaroma (inkl. Sellerie). Ich würde also eine Weizenhefe empfehlen...?

http://en.wikipedia.org/wiki/Sahti


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"Fermentation und Zivilisation sind untrennbar verbunden"
(John Ciardi)
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Choque
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red_folder.gif erstellt am: 2.4.2013 um 21:02  
Danke für die Antwort flying. Nach weiterer Recherche hab ich noch einige Dinge zu dem Thema gefunden und meinen ursprünglichen Post um diese ergänzt. Die ergänzten Teile hab ich in kursiv geschrieben
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Gaston
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red_folder.gif erstellt am: 2.4.2013 um 21:44  
Ich habe folgende Links gefunden:

http://www.hideviken.org/gotlandsdricke
http://www.bryggforum.nu/viewtopic.php?t=16220

ich hoffe, dass ich morgen Abend Zeit finde, das Ganze zu übersetzen... Da gibt es eine Addresse für alle Zutaten usw...

Gruss

Anders
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DerDennis
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red_folder.gif erstellt am: 2.4.2013 um 23:54  
Wow. Klingt auf jeden Fall sehr interessant, das Ganze - aber schmecken wirds bestimmt ziemlich gewöhnungsbedürftig.
Ich könnte mir auch gut die "Trappist High Gravity" dabei vorstellen, oder eine belgische Wit-Hefe.
Mit Backhefe wirds bestimmt nicht so toll.
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Elektrowok
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red_folder.gif erstellt am: 3.4.2013 um 00:17  
Lustig. Gerade liegt der stets nützliche Randy Mosher bei mir auf genau der Seite über dieses Bier aufgeschlagen.
Ein wichtige Aussage bei ihm ist dass als Rauchmalz Birkenrauchmalz authentisch sei, selber zu räuchern unter Mitverwendung der Borke.
Roggenanteil sei auch typisch,
Traditionell kein Hopfen, aber Bitterkräuter.
Läutern tatsächlich mit Wacholderzweigen wie bei Sahti.
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