Senior Member Beiträge: 146 Registriert: 1.9.2004 Status: OfflineGeschlecht:
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erstellt am: 4.8.2005 um 11:53 |
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Hallo Leute,
ich hätte mal ne Frage zur Hopfenberechnung:
Und zwar, hat der Typ des Hopfens Einfluß auf die Berechnung ?
Ich meine, sind Pellets T90 mit 5% Alpha genauso "wirksam" wie
Pellets T45 mit
5% Alpha, oder brauch ich da nur die Hälfte ?
Ich bin etwas verwirrt, weil ich sowohl Formeln gesehn habe die den Typ
überhaupt nicht
einbeziehen, als auch solche wo der Typ als Faktor (z.B. 0,45 für T45) in
die Berechnung eingeht.
Wer hat denn nun recht ?
Gut Sud,
Pivo
____________________ I will work for beer
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Posting Freak Beiträge: 1542 Registriert: 16.9.2004 Status: OfflineGeschlecht:
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erstellt am: 4.8.2005 um 12:32 |
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Hi Pivo!
Das Problem hatte ich auch mal! Aber es ist im prinzip ganz einfach.
Der alpha-Säuregehalt, der auf der Verpackung steht bezieht sich auf den
Inhalt dieser Verpackung. Wenn also 15% alpha drin ist, dann sind 15% alpha
drin, egal ob es Pellets 45 oder 90 sind!
Der Typ ist unwichtig!!!
Ein Beispiel aus der Brauereipraxis:
Die Folie eines Bitterhopfens mit 15%, in der genau 1000g alpha-Säure
enthalten sind wiegt ca. 6,5kg. In 6,5 kg Hopfen (Typ 45) sind also 1kg
alpha-Säure drin. 6,5kg sind dann 100%, 1kg sind 15,38%!!! Da ich das
Gewicht nicht genau weiß sind es 0,38% zuviel.
Folglich hat der Typ 45 keine Auswirkung auf die Hopfengabe!
Gruß Malte
____________________ "Zeige mir eine Frau, die wirklich Gefallen am Bier findet, und ich erobere
die Welt."
Kaiser Wilhelm II
(1859-1941)
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Antwort 1 |
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Posting Freak Beiträge: 1090 Registriert: 14.3.2003 Status: OfflineGeschlecht:
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erstellt am: 4.8.2005 um 12:34 |
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Zitat: | Und zwar, hat der
Typ des Hopfens Einfluß auf die Berechnung ?
Ich meine, sind Pellets T90 mit 5% Alpha genauso "wirksam" wie
Pellets T45 mit
5% Alpha, oder brauch ich da nur die Hälfte
? |
Nein, immer nur mit dem alfa-Wert rechnen.
Dieser berücksichtigt schon die unterschiedlichen "Konzentrationen", also
Bitterstoffe pro Gramm.
[Editiert am 4/8/2005 von gnadle] ____________________ Gnadle
"Beer is living proof that God loves us and wants us to be happy."
(Benjamin Franklin)
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Antwort 2 |
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Senior Member Beiträge: 146 Registriert: 1.9.2004 Status: OfflineGeschlecht:
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erstellt am: 4.8.2005 um 12:38 |
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Alles klar, Danke !
Hmmmm...Wieso wird dann der Typ überhaupt auf der Verpackung angegeben ?
Gibts zwischen T90/T45 Unterschiede im Geschmack, Läuterverhalten o.ä. ?
Gut Sud,
Pivo
[Editiert am 4/8/2005 von Pivo]
____________________ I will work for beer
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Antwort 3 |
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Gast
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erstellt am: 4.8.2005 um 14:24 |
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hallo Leute,
die Vorgänger habe es schon gesagt, der Alphagehalt bezieht sich immer auf
die Menge.
Also in 100g 45er ist dann genausoviel drin wie in 100g 90er, denn pro Cent
ist immer prozent.
Aaaaber jetzt kommt etwas was ich auch nicht so ganz genau weiss, deshalb
versteht es mehr als eine Frage:
Auf die Ausbeute kommt es an! Nach meinen Berechnungen erreiche ich bei
90min Hopfenkochen eine Ausbeute von etwa 22%.
Das bedeutet, dass nicht der gesamte Alphagehalt in die Würze übergeht,
sondern nur etwa 22%....und darin liegt der Knackpunkt.
Ich meine einmal gelesen zu haben, dass die Ausbeute bei 90er und 45er
Pellets unterschiedlich ausfällt. Damit würde dann dennoch ein Unterschied
bestehen.
Wie gesagt, so ganz genau weiss ich das nichtmehr, wer es besser weiss,
soll sich bitte hier einbringen.
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Senior Member Beiträge: 146 Registriert: 1.9.2004 Status: OfflineGeschlecht:
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erstellt am: 4.8.2005 um 15:00 |
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Also ich habe mittlerweise folgendes gefunden:
(Bei http://www.hobbybrauer.info/ ):
Zitat Anfang:
"Pellets Typ 45 und Typ 90. Die Zahl gibt an wieviel vom ursprünglichen
Hopfen noch vorhanden ist. Es werden die unwichtigen Bestandteile wie die
Blätter abgetrennt.Hopfenpellets Wichtig sind die Lupulindrüsen
(gelb-orange Körnchen) da da die Hopfenöle und die Bitterstoffe enthalten
sind. Wenn Ihr die Wahl habt nemmt den Typ 45 da ist weniger Nitrat,
Schwermetalle und Pestizidrückstände enthalten. Beim Nitrat ist zu beachten
das vermutet wird das es von der Bierhefe zu Nitrit metabolisiert werden
kann. Nitrit ist ein Zellgift. Das ist aber bis jetzt noch nicht
nachgewiesen. Vorsichtshalber haben sich die Brauer zur Auflage gemacht das
im Bier nicht mehr als 20mg/l Nitrat enthält."
Zitat Ende.
[Editiert am 4/8/2005 von Pivo] ____________________ I will work for beer
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Antwort 5 |
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Posting Freak Beiträge: 1542 Registriert: 16.9.2004 Status: OfflineGeschlecht:
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erstellt am: 4.8.2005 um 17:54 |
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Hallo Heavy!
Wie haste denn die Ausbeute berechnet? Ich benötige dafür immer die Bittere
im Bier, lasse ich im Labor analysieren.
Zitat: | Also in 100g 45er ist
dann genausoviel drin wie in 100g 90er, denn pro Cent ist immer
prozent. |
Hmmm...
Für 100g 45er werden 222g Doldenhopfen verarbeitet, für 100g 90er aber nur
111g. Demnach müsste ja eigentlich mehr alpha-Säure in den 45ern drin
sein!
Wenn man einen Hochbitterhopfen mit 16% hat, dann müsste sich die
alpha-Säure bei der Pelletierung ja anreichern. Aber die alpha-Werte sind
komischerweise immer so, wie sie im Doldenhopfen sind. Sonst hätte
Hochbitterhopfen Pellets 45 nachher ja 32%!!!!
Dat raffe ich nich...
Gruß Malte ____________________ "Zeige mir eine Frau, die wirklich Gefallen am Bier findet, und ich erobere
die Welt."
Kaiser Wilhelm II
(1859-1941)
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Antwort 6 |
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Gast
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erstellt am: 4.8.2005 um 18:34 |
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Hallo Malte,
yep es ist so, wenn es z.B. heisst 6% Alpha, dann sind in 100g einfach 6g
Alpha drin, egal ob es sich um 90er oder 45er handelt. Die Prozent beziehen
sich immer auf die Ware.
Was der Hersteller vorher mit dem Hopfen gemacht hat, geht daraus nicht
hervor. Der gibt den Alpha-Gehalt nur in Prozent an und die beziehen sich
auf 100g Pellets.
Meine Bitterstoffe rechne ich mit dieser Tabelle aus:
hier
klicken
die Ausbeute steht in dieser Tabelle auf Blatt 2, musst du unten am
Tabellenrand auf das zweite Blatt klicken.
Ich habe auch keine Ahnung warum die überhaupt 90er und 45er erzeugen wenn
es hinterher sowieso schei....egal ist.
Aber wie gesagt, ich meine irgendwo gelesen zu haben, dass die Ausbeute
beim Hopfenkochen anders sein soll. Nur verstehe ich dann nicht, warum der
Hubert Hanghofer das in seiner Tabelle nicht berücksichtigt.
hmmm... hab ich wieder was zum Internetkraulen...mal sehen, vielleicht
finde ich bei John Palmer etwas darüber.
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Gast
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erstellt am: 5.8.2005 um 13:47 |
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so Leute,
habe mir jetzt den Wolf gesurft um mehr über Hopfen herauszukriegen.
Die umfangreichste Information bekommt man bei John Palmer: http://www.realbeer.com/jjpalmer/hopsfaq.txt
Als Fazit kommt dabei aber nur raus, dass soviele Komponenten an der
Bitterung und Geschmack beteiligt sind, dass man das Ergebnis nie
voraussagen kann.
Das fängt bei der Lagerung an, bis zu 60% Verlust bei falscher Lagerung,
hängt mit dem Ölgehalt zusammen, wird durch Oxydation beeinflusst und kommt
auf die Herkunft an.
Für mich eine der wichtigsten Aussagen auf die Frage: "kann ich in einem
Rezept vorgegeben Hopfen durch umrechnen der Alphawerte ersetzen, um das
gleiche Ergebnis zu bekommen?"
Antwort: NEIN
Denn jeder Hopfen schmeckt anders. Es sind soviele Stoffe an der
Geschmacksbildung beteiligt, dass man bei Verwendung eines anderen Hopfen
niemals den gleichen Geschmack wierderbekommt.
sodenn, allzeit gut Sud
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Senior Member Beiträge: 146 Registriert: 1.9.2004 Status: OfflineGeschlecht:
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erstellt am: 9.8.2005 um 10:12 |
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Hallo,
Zitat: | Für mich eine der
wichtigsten Aussagen auf die Frage: "kann ich in einem Rezept vorgegeben
Hopfen durch umrechnen der Alphawerte ersetzen, um das gleiche Ergebnis zu
bekommen?"
Antwort: NEIN
Denn jeder Hopfen schmeckt anders. Es sind soviele Stoffe an der
Geschmacksbildung beteiligt, dass man bei Verwendung eines anderen Hopfen
niemals den gleichen Geschmack wierderbekommt. |
Also das ist ja eher ne banale Aussage.
Selbstverständlich hat jede Hopfensorte einen eigenen Geschmack.
Trotzdem lassen sich natürlich die EBU-Werte/Alphasäure umrechnen
Pivo ____________________ I will work for beer
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Antwort 9 |
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Gast
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erstellt am: 9.8.2005 um 10:34 |
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Zitat: | Also das ist ja eher ne
banale Aussage.
Selbstverständlich hat jede Hopfensorte einen eigenen Geschmack.
Trotzdem lassen sich natürlich die EBU-Werte/Alphasäure umrechnen
|
lies doch ganz einfach die Hopfen-FAQ in meinem Link und ziehe deine
eigenen Schlüsse daraus!
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Senior Member Beiträge: 146 Registriert: 1.9.2004 Status: OfflineGeschlecht:
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erstellt am: 9.8.2005 um 11:06 |
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lol...
man kann ins Detail gehn bis zur Vergasung...
Dann sieht man halt den Wald vor lauter Bäumen nicht mehr ____________________ I will work for beer
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Antwort 11 |
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Gast
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erstellt am: 9.8.2005 um 16:13 |
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Hallo,
ich gehe immer auf die Seite der Hofstetter Brautechnik, da ist ein
Brauprotokoll hinterlegt. Man kann die Menge, versch. Malzsorten, versch.
Hopfensorten, Kochdauer und EBU eingeben, das Programm errechnet dann alles
andere und man kanns ausdrucken, ist ein schön übersichtliches
Brauprotokoll.
Kennt das Protokoll vielleicht jemand und was haltet Ihr davon?
Ich habe noch nicht soviel gebraut, bin damit aber immer gut gefahren und
es kommt dem Rezept einer kleinen Kneipenbrauerei sehr nahe.
Gruß Wicheler
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