... auch ich kann das bestätigen -> es ist fast unmöglich untrinkbares Bier
herzustellen (wenn man mal von den Industriebieren absieht
).
2 Beispiele:
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Bei der Herstellung eines Altbieres (damals noch aus Malzsirup) hatte ich
das Problem, dass der Sud im Hochsommer bei über 35° Aussentemperatur auch
noch in der Wohnung VIEL zu warm vergären musste.
Ergebnis: ein Bier, welches aufgrund vieler höherer Alkohole und weiterer
unerwünschter Gärnebenprodukte wiklich keinesfalls besonders gut war (mein
mit Abstand schlechtestes Bier)! - ich habe es immer nur getrunken, wenn
nix anderes da war !
Nach etwa einem 3/4 Jahr wollten wir zu einem leckeren Familienessen Bier
trinken - Mist nix mehr da - ausser: da steht doch tatsächlich ein
Partyfass von diesem blöden Alt in der Kellerecke...
Also Dose auf den Tisch - Öffnen - Einschenken und ........... LECKER !!!
WAS IST DENN DAS ???
Durch die lange und kühle Lagerung waren doch tatsächlich alle hässlichen
Gärnebenprodukte verschwunden - das Bier war vorzüglich !!!
ERGO: schmeckt ein selbstgebrautes Bier nicht so richtig - einfach stehen
lassen und später trinken!!!
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Beispiel 2 - mein erstes Weizen Bier:
Das Brauen meines ersten Weizenbieres war super vorbereitet: 10 Tage lang
hatte ich schon eine Maiselshefe aus dem Bodensatz einer Flasche
hochgefüttert und nun eine ansehnliche Menge aktiver Hefe parat.
Am Brautag ging aber zuerst einiges zeitlich schief - ich konnte erst am
Abend beginnen.
Nächstes Problem: mein Kumpel wollte mir zum Brauen eine 11 KG Gasbuddel
von seinem Hausbau vorbeibringen ("brauch ich nicht mehr - ist noch voll -
gibste mir paar Bier dafür ...!")
... hmmm - war aber leider nur 'ne 5 KG Flasche und nur noch 1 Kg drin (bei
einem 50 KW Brenner ...)
Naja - fangen wir ersteinmal an - wenn die Buddel alle ist schicke ich
meinen Helfer zur Tankstelle und nehme solange meine alte Flasche - da ist
auch noch bissl was drin...
22,00 Uhr - Flasche 1 ist leer (Maltoserast) - "Helfer - ab zur Tankstelle
- MARSCH, MARSCH !!!"
Er kommt kurz später mit leeren Händen wieder: Die Tankstelle schließt um
22,00 Uhr die Türen - eine Gasbuddel passt aber nicht durch den
Nachtschalter !!!
SCH ......
Also kurz nach dem (ewig dauernden) Läutern direkt den Hopfen rein, damit
er mehr Zeit hat und hoffen, dass man die Brühe wenigstens kurz zum Kochen
bringt...
Gasflasche 2 ist dann nach einer viertel Stunde seichten kochens restlos
leer - also hilft nur noch hoffen, dass das Weizen trotzdem irgendwie
trinkbar wird ...
Hefe rein - Megagärung (gute Maisels ...) ab in Flaschen kurz warten -
Ungedult - noch einer Woche schon mal kosten ... LECKER!!!
Noch etwas stehen lassen - Kumpels einladen - MEGALECKER - so muss Weizen
schmecken!!!
Fazit - selbstgemachtes schmeckt eben immer !!!
ALLEN BIERBRAUEN DA DRAUSEN ALSO EIN DREIFACHES "NUR MUT. NUR MUT, NUR MUT
!!!"
Und PROST!!!
Andi