Senior Member Beiträge: 132 Registriert: 10.4.2012 Status: OfflineGeschlecht:
|
|
erstellt am: 1.5.2013 um 13:13 |
|
|
Hallo,
ich braue grade und wollte diesmal (spontan) die Klärung verbessern.
Da ich kein Irish Moss und auch kein Kieselsol zur Hand habe frage ich
mich, ob ich nicht einfach ca. 2-3 g pro 10 L Agar Agar dazugeben kann? Im
Internet hab ich dazu bis jetzt nur gefunden, dass man das ganze bei Wein
anwenden kann, aber hat jemand Erfahrung damit bei Bier gemacht?
|
|
Posting Freak Beiträge: 856 Registriert: 22.2.2006 Status: OfflineGeschlecht:
|
|
erstellt am: 1.5.2013 um 15:18 |
|
|
Auf Agar Agar habe ich eine ganze Weile meine Hefe vermehrt, daß man es
auch zum klären von Bier nehmen kann ist mir nicht bekannt. Wenn es aber
doch geht, dann habe ich wieder was gelernt. ____________________ Allzeit gut Sud
Michael
And special greetings to our American and English "Friends" who are reading
along ;-)
|
|
Antwort 1 |
|
Posting Freak Beiträge: 1585 Registriert: 24.8.2012 Status: OfflineGeschlecht:
|
|
erstellt am: 1.5.2013 um 16:32 |
|
|
Hallo SteveMcBorman
Mit was kühlst du?
Agar-Agar wird ab 95°C Flüssig also 5-10 min vor Kochende hinzugeben.
Es erstarrt bei 45°C wenn du also einen Plattenkühler hast könnte es
verstopfen.
Ansonsten würde ich es versuchen mit 3g für 20 Liter.
____________________ Gruß
Manny
-----------------------------------------------------------
Das, wobei unsere Berechnungen versagen, nennen wir Zufall.
Albert Einstein
|
|
Antwort 2 |
|
Senior Member Beiträge: 190 Registriert: 25.3.2013 Status: OfflineGeschlecht:
|
|
erstellt am: 1.5.2013 um 17:56 |
|
|
Ich vermute mal, dass die Klärung mit Agar Agar nicht anders funktioniert
als die mit Gelatine.
Damit können Weine geklärt werden.
Im "Fruchtweinkeller" wird das sehr gut erklärt:
http://www.fruchtweinkeller.de/Wine/abstich.html.
Da steht aber insbesondere, dass die Gelatine keinen kompakten, sondern
einen sehr lockeren Bodensatz bildet. Von 10 Liter Flüssigkeit solen 2-3
Liter verloren gehen.
Mir wäre das zu viel. Ich kläre meine Biere einfach mit ausreichender
Geduld.
Gruß,
Philipp
|
|
Antwort 3 |
|
Moderator Beiträge: 9088 Registriert: 14.8.2008 Status: OfflineGeschlecht:
|
|
erstellt am: 1.5.2013 um 19:22 |
|
|
Irish Moos besteht weitestgehend aus Carrageen, Gelantine besteht aus
Kollagen und Agar Agar aus Agarose. Die klärende Wirkung von Carragen
beruht auf der Bindung von Eiweiß über die Sulfatgruppen. Dadurch entstehen
größerer Agglomerate, die getreu dem Stoke´schen Gesetz schneller
sedimentieren.
Ob Agarose dies kann ist mir nicht bekannt.
[Editiert am 1.5.2013 um 19:23 von flying]
____________________ "Fermentation und Zivilisation sind untrennbar verbunden"
(John Ciardi)
|
|
Antwort 4 |
|
Member Beiträge: 60 Registriert: 25.4.2013 Status: OfflineGeschlecht:
|
|
erstellt am: 1.5.2013 um 19:35 |
|
|
Moin,
da ich aus meiner früheren beruflichen Praxis öfters mal mit Gelatine und
Agar-Agar zu tun hatte, kann ich nur sagen: Vorsicht! Das Zeug ist vom
chemischen Aufbau her komplett anders als Gelatine (im "Fruchtweinkeller"
spricht man von Gelatine als positiv geladenes Schönungsmittel). Im
Vergleich zu Irish Moos ist Agar-Agar zwar auch aus Algen gewonnen (hab
leider vergessen ob das die gleiche Sorte ist), wurde aber im
Verarbeitungsprozess auf starke Gelstärken ausgelegt, sozusagen "scharf"
gemacht. Wenn man Pech hat, erhält man ein schnittfestes Bier.
Probier doch mal aus! Das wäre mal was ganz Neues.
Gruß,
Einkoch-Theo
|
|
Antwort 5 |
|
Posting Freak Beiträge: 972 Registriert: 18.4.2012 Status: Offline
|
|
erstellt am: 1.5.2013 um 21:13 |
|
|
Willkommen im Forum Einkoch-Theo,
und auch direkt mit hilfreicher info - cool! Was willst/wirst Du brauen?
@Stevemacborman: wenn Du willst und es nicht zu spät ist sende ich Dir ein
paar gramm irish moss im Briefumschlag zu.
Bei der Gelegenheit habe ich gleich eine Frage zum Thema Irish Moss: Wann
immer ich Irish Moss einsetze, braucht die Hefe länger zum ankommen, und
ich bilde mir ein vor den ersten Gäranzeichen bereits Trubwölkchen im der
Würze zu sehen - ich frage mich ob damit auch die Hefe gebunden wird.
Könnte ich ähnlichen Klärungserfolg nicht auch haben, wenn ich mir einen
Irish-Moss-Tee mache und den nach der ersten heftigen Gärung beigebe? (Ich
braue zu kleine Mengen um es auf einen Versuch ankommen zu lassen).
Viele Grüße - kvendlar
|
|
Antwort 6 |
|
Member Beiträge: 60 Registriert: 25.4.2013 Status: OfflineGeschlecht:
|
|
erstellt am: 2.5.2013 um 09:42 |
|
|
Danke für die Willkommensgrüße kvendlar.
Ich habe mich bei meinen ersten beiden Ansätzen im Einkocher streng an die
Anleitung von Hagen Rudolph gehalten. Die Ansätze waren ein Klosterbier und
ein Pils (Vollmaischeverfahren aber mit fertiger Malzmischung nebst Hefe
und Hopfenpellets). Ich kann das Ende der Reifezeit kaum abwarten! Ein
dritter Ansatz (wieder Klosterbier) steht schon bereit. Das Läutern hat mir
mit dem im Set enthaltenen Sack nicht gefallen, deshalb wird der besagte
dritte Ansatz über Panzerschlauch läutern - hier im Forum kann man sich ja
sehr gut informieren.
Was das Irish Moos angeht, kann ich mir durchaus vorstellen, dass die Hefe
etwas langsamer ankommt. Es sind durch die Zugabe vorab einige Stoffe
zusätzlich in der Würze gelöst, mit denen die Hefe in der Ankomm-Phase
erstmal klarkommen muss (Salze, Polysaccharide,...). Zuerst ohne Moos gären
lassen und dann per Tee zugeben hört sich erstmal besser an, man muss dann
aber schauen ob der "Tee" beim Abkühlen nicht zu dick wird. Immerhin sind
dann beachtliche Konzentrationen von Carragheen enthalten.
Ich habe früher im Bereich Zusatzstoffe für die Lebenmittelindustrie
gearbeitet, deshalb kenne ich mich da etwas aus. Leider hatten wir aber nie
was mit Bier zu tun...
|
|
Antwort 7 |
|