Gast
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erstellt am: 10.8.2005 um 21:11 |
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[Editiert am 10/11/2005 von Sandmannnn]
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Posting Freak Beiträge: 695 Registriert: 12.1.2005 Status: OfflineGeschlecht:
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erstellt am: 10.8.2005 um 23:50 |
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Zitat: |
wasserstoffperoxid |
Das ist mir als Blondiermittel und Substanz zum Bombenbau für Londoner
U-Bahnen und Busse bekannt. Obs Plastik verschont, weiß ich nicht, gehe
aber mal davon aus.
Gruß
Mirko ____________________
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Antwort 1 |
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Posting Freak Beiträge: 580 Registriert: 11.8.2003 Status: OfflineGeschlecht:
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erstellt am: 10.8.2005 um 23:54 |
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Ich nehm immer Sagrotan, klappt seit Jahren immer gut , nie Probleme
gehabt!
MFG
Schueddi
____________________ 30L Klasse - vollautomatisiertes Brauen mit SPS-Unterstützung
Projekte:
- Embedded System mit 8"Touchscreen und Java GUI zur Prozesssteuerung -
Planung steht
-Gegendurckabfüllanlage - CAD fertig
- Spudanlage - in Fertigung
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Antwort 2 |
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Junior Member Beiträge: 48 Registriert: 19.3.2003 Status: OfflineGeschlecht:
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erstellt am: 11.8.2005 um 08:46 |
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Guten Morgen,
Wasserstoffsuperoxid, H2O2, ist ein instabiles Molekül: An das
Wassermolekül ist noch ein weiteres Sauerstoffat recht "lose" angekoppelt.
Man verzeihe mir die populärwissenschaftliche Ausdrucksweise, aber anders
kann ich es nicht beschreiben!
Das zusätzliche Sauerstoffatom verlässt den Molekülverbund, sobal es etwas
"Oxidierbares findet". Nach einiger Zeit zerfällt das Molekül auch "von
selbst" in Sauerstoff und Wasser - es bleibt somit nichts Schädliches
zurück.
Die 3%-Lösung findet Verwendung bei desinfizierenden Maßnahmen, nicht nur
beim Zahnarzt; es gibt z. B. Kloreiniger mit der Aufschrift "MIT AKTIVEM
SAUERSTOFF" - damit ist dieser Stoff gemeint: Die Bakterien in der Toilette
werden also quasi "zu Tode oxidiert".
H202 ist grundsätzlich also ein Ätzmittel und in höheren
Konzentrationen (z. B. 30 % -zum Blondieren-) auch gefährlich bei
Haut-/Augenkontakt etc.
Wie bei jedem Ätzmittel werden Metalle von ihm angegriffen, nicht jedoch
Kunststoffe.
Die 3%-Lösung ist für den Anwender kaum problematisch; in die Augen
oder auf die Schleimhäute sollte der Stoff jedoch nicht gelangen!
Viele liebe Grüße
-JochenW-
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Antwort 3 |
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Moderator Beiträge: 4922 Registriert: 5.4.2005 Status: Offline
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erstellt am: 11.8.2005 um 12:44 |
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Die Instabilität hat Jochen ja schon genannt, man kann sich von dem Zeug
also wenig "auf Lager" besorgen. Und wenn, dann kühl und vor allem dunkel
lagern.
Ich würde mir auch die 3%-ige Lösung nicht ins Auge bringen! -->
Der eigentlich reaktive Bestandteil bei Reinigern "mit Chlor" ist
eigentlich auch wieder der Sauerstoff, da Chlorgas bei niedrigen
Temperaturen und physikalisch in Wasser gelöst wenig reaktiv ist. Bei der
Reaktion mit Wasser entsteht über Perchlorsäure (glaube ich, Chemie schon
25 Jahre her! Salzsäure und eben atomarer Sauerstoff, der im "Zustand
der Entstehung" sehr aggressiv ist.
Die "Nicht-Chlor"-"Oxi"-Reiniger bestehen aus Perchloraten und Peroxiden,
die bei Auflösen letztlich auch wieder Wasserstoffperoxid bilden. Als Salz
sind dieses Substanzen halt erheblich beständiger und auch leichter zu
transportieren, als fertiges Wasserstoffperoxid.
Man darf bzgl. Umweltverträglichkeit auch nicht vergessen, daß unser
Abwasser überwiegend separat verrohrt zum Klärwerk geführt wird. Daß man
dort mit der Brühe zurechtkommen muß, ist was anderes, aber offene Umwelt
wird zunächstmal nicht geschädigt. Und Unmengen bringt man von dem Zeug ja
auch nicht aus.
...na gut, vielleicht sieht man ein paar Tage nach einer Desinfektionsorgie
mal 'ne geblondete Kanalratte 'rumspringen...
Keimfreie Grüße, Uwe
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Antwort 4 |
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Posting Freak Beiträge: 1542 Registriert: 16.9.2004 Status: OfflineGeschlecht:
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erstellt am: 11.8.2005 um 15:36 |
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Hallo Sandmannnn ubnd Co!
Nach den Hintergrundinfos jetzt mal zur Brauereipraxis!
Desinfektionsmittel für die Leitungs- und Tankdesinfektion sind so gut wie
immer auf Basis von Wasserstoffperoxid oder Peressigsäure. Meistens
verwenden Brauereien fertig gemischte Konzentrat-Präparate, die beide
Stoffe beinhalten.
Das Zeug ist dann immer ziemlich sauer und meist noch agressiver als ein
Säurepräparat auf Salpetersäure-Basis (Atemschutz zu empfehlen
)!
Ich verwende zu Hause auch ein Desinfektionsmittel aus der Brauerei, dass
aber wesendlich harmloser ist. Es ist ein Mittel auf Tensid-Basis, dass bei
uns für die Wannendesinfektion (Gerätewannen; also Wannen mit Wasser und
diesem Mittel, in denen Leitungsstücke, T-Stücke, Bögen, Scheibenventile,
Rückschlagventile, Schaugläser u.s.w. liegen, aus denen man dann
Tankanschlüsse und Leitungen bestellt kann) eingesetzt wird.
Wenn es verdünnt ist kann man da dann ohne Probleme mit der Hand
reinfassen! Und sehr ergiebig ist es auch noch!
Gruß Malte ____________________ "Zeige mir eine Frau, die wirklich Gefallen am Bier findet, und ich erobere
die Welt."
Kaiser Wilhelm II
(1859-1941)
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Antwort 5 |
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Newbie Beiträge: 7 Registriert: 31.7.2005 Status: OfflineGeschlecht:
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erstellt am: 11.8.2005 um 18:31 |
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Hallo Sandmann,
es ist ja teilweise Harrstreubend was über Peroxid hier geschrieben
wird.
Zum blondieren wird 30% H2O2 genommen.
Das würde ja einem die Kopfhaut wegätzen.
Nun mal Spaß bei Seite.
Ich arbeite mit 35% peroxid in der Lenbensmittelindustrie. Das wird z.B.
zum sterilisieren von
Weichverpackungen genommen. Allerdingd nicht flüssig sondern es wird
verdampft.
Es ist natürlich richtig das es mit der zeit zerfällt. Kauft man z.B
Peroxid 35% hält es sich lange weil Stabilisatoren zugefügt sind. Verdünnt
man es immer bei der Anwendung auf ca4% kann man bedenkenlos seine Tanks
damit reinigen.
Aber der Umgang mit 35% Peroxid ist auch dehr gefährlich. Man darf nicht
mit organischen Stoffen in Vebindung kommen. Wenn man z.B. Einen
Lederhandschuh damit tränkt kann er anfangen zu Brennen.
Meine Vorschreiber sagten Oxidation. Das hört sich nicht gefährlich an, ist
es aber.
Viel Spass
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Antwort 6 |
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Posting Freak Beiträge: 804 Registriert: 25.12.2004 Status: OfflineGeschlecht:
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erstellt am: 11.8.2005 um 18:43 |
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Hi,
zum Desinfizieren kann ich nix schreiben, aber ich meine mein
Schwiegervater hat nem Handwerker mal Wasserstoffperoxid auf eine
Schnittwunde getupft, damit diese aufhört zu bluten. Das hat auch
funktioniert.
War das wirklich Wasserstoffperoxid oder hab ich mich da verhört? (Mein
Schwiegervater ist Apotheker, der wird schon wissen was er da macht).
____________________ Das ist eine Signatur.
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Antwort 7 |
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Posting Freak Beiträge: 813 Registriert: 21.1.2005 Status: OfflineGeschlecht:
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erstellt am: 11.8.2005 um 19:51 |
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Die gleiche Idee hatte ich vor zwei wochen, als ich mich beim Rasieren
geschnitten habe - natürlich im ungünstigsten Moment, vor einem Date
nämlich. Denn H2O2 "löst" auch den roten Blutfarbstoff auf, und da dachte
ich mir, daß eine (kleine!) Wunde nicht nur aufhört zu bluten, sondern auch
nahezu unsichtbar wird. Ich fand das wäre einen Versuch wert, nicht gerade
vor einem Date, wer weiß was alles passiert, kein kleiner roter Schnitt,
sondern eine rießige blaugrüne Beule oder so... Hab das dann auch mangels
H2O2 gelassen und die herkömmlichen Mittel für solche Unfälle verwendet.
Aber irgendwann probier ich's! Zumal H2O2 durchaus als antiseptikum
verwendet wurde/wird!
Noch was Fachliches: H2O2 kommt meistens 30%ig und stabilisiert in den
Handel, es sind komplexbildner enthalten, die Metallionen sozusagen
abfangen. Auch das ansäuern mit Phosphorsäure wirkt stabilisierend. eine
Saure Lösung begünstigt überdies die Oxidationswirkung.
Bis ca 3% ist H2O2 harmlos, ab ca 6% wirkt es reizend, vorallem auf die
augen. Da fällt mir ein, früher war die Reinigungsflüssigkeit für
Kontaktlinsen H2O2, so ca 1,5% glaube ich!
Übrigens: Bomben basteln kann man damit nicht (zumindest nicht so einfach).
Das Zeug in London war kein Wasserstoffperoxid, sondern Acetonperoxid
(Apex). Und das zeug schaut man besser nicht scharf an!
Hitze, schlag und stoßempfindlich, spontan explosibel, unverträglich mit so
ziemlich allen anderen Stoffen um nur mal ein paar seiner liebenswerten
eigenschaften zu nennen.
Aber die Lederhandschuh-geschichte stimmt! Mach ich einmal im Jahr und freu
mich jedesmal wie ein Schnitzel! Ich weiß nicht, ob es mit der
handelsüblichen 30%igen so gut funktioniert, ich mach's meistens mit der
70%igen, geht's ab wie nix! Trotzdem: NICHT NACHMACHEN! Das dauert manchmal ein
bisschen, und ehe man sich's versieht steht man treufelnder weise direkt
drüber, wenn's denn losgeht.
[Editiert am 11/8/2005 von Jakobus]
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Antwort 8 |
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Junior Member Beiträge: 48 Registriert: 19.3.2003 Status: OfflineGeschlecht:
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erstellt am: 11.8.2005 um 20:19 |
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Hallo noch einmal, hallo CrashCrusher,
quote:
" es ist ja teilweise Harrstreubend was über Peroxid hier geschrieben
wird.
Zum blondieren wird 30% H2O2 genommen.
Das würde ja einem die Kopfhaut wegätzen."
PARDON - ich habe mich geirrt! Nach meinen Quellen nimmt der Friseur zum
Blondieren eine Wasserstoffsuperoxidlösung von maximal 18 %.
Schönen Abend euch allen!
-JochenW-
PS: Durch diese Richtigstellung habe ich jetzt "endlich" 100 Userpunkte!!!
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Antwort 9 |
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Posting Freak Beiträge: 1905 Registriert: 7.12.2006 Status: OfflineGeschlecht:
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erstellt am: 25.11.2007 um 20:06 |
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Also Freunde,
ich hab mir das mal alles so im Treff durchgelesen und einiges über
Wasserstofsuperoxid gegoogled. Es scheint mir die logischste
Reinigungsmethode zu sein, mit der geringsten Belastung von Umwelt,
Material und Personen.
Das werde ich für meine Gärbehälter, 50L und 19L Kegs so wie meine 0,5 L
und 0,33 L Flaschen vorbereiten.
Alle Flaschen sind in den "deutsch-praktischen" Kästen, die mit dem
Hochdruckreiniger vor der Verwendung von außen abgewaschen werden.
Hier kann ich schon eine H2O2 Lösung mit 1,5% einspeisen (Brille +
Gummihandschuhe). Dann will ich mir aus V2A einen Düsenrahmen jeweils für
20 0,5er und 0,33 Flaschen bauen der an jeweils eine Pumpe für die H2O2
Lösung und Klarwasser angeschlossen ist. Die H2O2 Lösung wird am
Flaschenfülltag wiederverwended und ist in einem Lagertank, das Wasser wird
entsorgt. Das kann ich auch für die Kegs einsetzen.
Ablauf: der Kasten mit den von außen abgewaschenen Flaschen steht auf dem
V2A Tisch. Der V2A Waschdüsenrahmen mit Hohl odder Flachstrahldüsen (nach
Tests die Beste Lösung ermittelt) wird aufgesetzt, so das jeweils eine Düse
in eine Flasche hineinragt, aber der Flaschenhals ist nicht verstopft,
sodas die Spüllösung abläuft und in den Lagertank per Schwerkraft zurück
fließt.
Der Kasten mit dem Rahmen wird dazu auf den 'Kopf' gestellt.
Die Lösung kann nun in die Flaschen geleitet werden, Zeit ist flexible, 1
Minute oder 1 Tag, je nach Laune.
Wenn die Lösung beended wird, wird umgeschaltet auf Klarwasser und der
Ablauf geht in die Abwasserleitung. Dies kann man manuell lösen oder wenn
ich Claudius wäre mit elektonisch elektrischen Hilfsmitteln.
Wenn ich mir noch aus V2A Draht einige Rahmen bastele, kann ich die
Flaschen in den Kästen spannen, so das ich die Kästen 'auf dem Kopf'
stehend lagern kann zum Austropfen.
Meine 50L und 19L Kegs werden am 'Aus' Ventilanschluß angehängt, die
'Einseite' wird zum Ablauf. Auch wieder alles auf dem 'Kopf' stehend.
Nun die Frage: Irgendwelche Praktischen Einwände, Kommentare,
Warnungen?
Mit bestem Dank schon mal an diese Runde (Hobbybrauer.de ist der beste Chat
den ich kenne),
Euer Jörg (Biermann)
[Editiert am 25.11.2007 um 20:14 von Biermann]
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Antwort 10 |
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Junior Member Beiträge: 30 Registriert: 18.1.2008 Status: OfflineGeschlecht:
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erstellt am: 19.1.2008 um 19:15 |
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h2o2 oder peressig produkte sind - kühl gelagert recht lange haltbar - also
das sollte kein problem sein...
nur - und bitte nicht vergessen - vor allem bei flaschen mit
bügelverschluss - oder fässern mit einbauten wie party kegs mit bay anstich
- das zeugs killt auf dauer so jedes gummi und versprödet jeden kunststoff
- also hier genau an die einwirkzeiten halten sonst bröselts
CHEMIE IMMER SICHER VERWENDEN !!
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Antwort 11 |
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