Senior Member Beiträge: 130 Registriert: 28.8.2012 Status: Offline
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erstellt am: 1.6.2013 um 12:42 |
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Da die Frauen in meiner Familie sehr gerne das Doppelmalz hernehmen zum
Mischen mit Helles, so habe ich mir gedacht, ich braue ein dunkles malziges
Bier.
Nur war ich nicht sehr experimentierfreudig und habe etwas trockener
gemaischt mit der Kombirast.
Also die Schüttung war 4 Kilo Wiener Malz und 450g Cararoma, eingemaischt
wurde bei 66°C, Rast 66°C für 60 min. gehalten und bei 78°C abgemaischt.
Nach dem Hopfenkochen habe ich den Sud (15 Brix) geteilt, im einen Gärfass
habe ich die Notti aus zweiter Führung zugegeben und im anderen Gärfass die
S-33 Hefe.
Der Plan war, daß durch die S-33 (die angeblich relativ niedrig vergären
tut) das Bier süßer wird. Pustekuchen!
Die S-33 war fleißiger als die Notti. Echt. Ich habe bloed geschaut, ich
habe meine Augen nicht trauen koennen, die zwei analogen Refraktometer und
das neue digitale Refraktometer haben alle drei gleich angezeigt
Die Hauptgärung hat drei Wochen gedauert, da ich berufsbedingt zwei Wochen
unterwegs war. Nach der ersten Woche waren beide Hefen noch aktiv, die
Spunde also weiterin munter geblubbert, ich konnte daher vor der
Geschäftsreise nicht rechtzeitig abfüllen.
Nun zu den Fakten:
Die Notti hat 84% Endvergärungsgrad erreicht, und die S-33, man hoere und
staune, 86% Endvergärungsgrad
Beide Jungbiere schmecken gleich trocken, das Bier mit der S-33 schmeckt
hefiger und etwas fruchtiger. Aber gutes Bier!
Ich werde beim nächsten Mal anders vorgehen: 4 Kilo Wiener und doppelte
Caramelmalz-Menge, also 900g Cararoma, Kombirast wird um drei Grad erhoeht,
also 69°C, damit mehr Dextine gebildet werden.
Und den Sud werde ich ebenfalls teilen, die Notti und die S-33 werden
wieder werkeln, um den Unterschied sehen bzw. schmecken zu koennen.
Bin schon gespannt.
Charles
[Editiert am 1.6.2013 um 12:44 von Charles]
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Gambrinus zu Borbetomagus
Posting Freak Beiträge: 3085 Registriert: 2.6.2012 Status: OfflineGeschlecht:
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erstellt am: 1.6.2013 um 12:55 |
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Wenn du was süßes willst, dann nimm die Windsor Ale. Die ist denke ich
wenig poplär, ich denke gerade deswegen...
____________________ Zertifiziertes Mitglied der "Worschtmarktbrauerbubenbieratenbartei" WBBBB
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Antwort 1 |
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Administrator Beiträge: 10493 Registriert: 23.10.2005 Status: OnlineGeschlecht:
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erstellt am: 1.6.2013 um 13:09 |
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Das mit dem niedrigen Vergärgrad der S-33 trifft offensichtlich nur auf
konventionell eingemaischte (aufsteigende Infusion) Biere zu, die Kombirast
verhilft zu extremen Vergärgraden, auch bei frisch bzw. erstmalig
eingesetzter S-33.
Ich wage mal die Behauptung, dass eine Windsor, die sonst ebenfalls recht
niedrig vergärt, mit dem Kombirastverfahren auch deutlich höhere
Vergärgrade zu Wege bringt.
Gruß
Michael
____________________ „Lass die anderen mit Fichten- und Tannensprossen würzen, der Hopfen ist
das Beste, was die Natur uns bietet.“
Aus "Das Erbe des Bierzauberers" von Günther Thömmes, Gmeiner Verlag
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Posting Freak Beiträge: 2795 Registriert: 2.9.2003 Status: OfflineGeschlecht:
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erstellt am: 1.6.2013 um 13:14 |
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Hm, ich hatte bei Komirast (67°C) mit der S-33 jüngst 62% EVG.
____________________
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Antwort 3 |
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Posting Freak Beiträge: 1946 Registriert: 20.11.2012 Status: OfflineGeschlecht:
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erstellt am: 1.6.2013 um 13:20 |
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Ich beschäftige mich seit einer Weile mit der S-33, weil ich herausfinden
will, warum sie, wie ich aus mehreren Quellen erfahren habe, teilweise
ungewöhnlich hohe Vergärgrade bringt und mitunter deshalb auch als Kölsch
Hefe eingesetzt wird. Ich habe daher am Mittwoch testweise einen 95% PiMa /
5% Cara hell Sud mit Eiweissrast für FAN, dann 66°C Kombirast über 90min
angesetzt. Das ganze gut belüftet und mit standardmäßig rehydrierter S-33
(80 g/hl) angesetzt. Ergebnis nach aktuellem Stand: 65% EVG.
Mein Plan war, wenn es bei diesen oft gelesenen 60-70% stehen bleibt, wird
es ein leichtes Sommerbier. Wenn es darüber kommt, nenne ich es Wiess
Insofern alles okay, nur frage ich mich aus akademischem Interesse und
damit wir das mal endlich eingrenzen können: Wie kommst du auf 20% mehr EVG
mit ähnlichen Parametern?!
Vielleicht mal vorab noch die vorsichtige Frage: Du bist umgerechnet
tatsächlich von etwa 15°P auf 2,1°P Restextrakt gekommen?
Erzähle bitte mal etwas über dein Handling. Hast du die S-33 zusätzlich
belüftet? Wieviel g/hl? Welche Gärtemperatur? Bitte alles was dir einfällt,
das nicht völlig irrelevant scheint. Sogar Besonderheiten deiner
Wasserwerte wären eine Überlegung wert.
Investigative Grüße! ____________________
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Antwort 4 |
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Posting Freak Beiträge: 1206 Registriert: 26.5.2006 Status: OfflineGeschlecht:
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erstellt am: 1.6.2013 um 13:35 |
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Tag zusammen,
ich hatte letzten ähnliche Erfahrung mit der Windsor und der S33. Ich
wollte ein bzw. 2 IPA mit etwas mehr Restsüße. In der Schüttung waren 70%
helles Malz der Rest waren MüMa und Farbmalz. IBU ca. 50. Stammwürze 13,5
Plato
Die Rasten
57 Grad 10 min
63 Grad 60 min
72 Grad 30 min
Abmaischen bei 78 Grad
Vergärgrad
Windsor 83%
S33 80%
MfG
Marco
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Antwort 5 |
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Administrator Beiträge: 10493 Registriert: 23.10.2005 Status: OnlineGeschlecht:
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erstellt am: 1.6.2013 um 14:10 |
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Ich bin fasziniert...das grenzt für mich - ohne Flachs - an Zauberei, ich
verstehe das nicht. Wie geht sowas? War das frische Hefe oder schonmal
geführt?
Ca. 90% derer, die ich kenne und diese Hefe eingesetzt haben, haben mit dem
üblichen Infusionsverfahren Vergärgrade von unter 70% erzielt. Mehr als 80%
nur diejenigen, die Kombirast gefahren sind.
Gruß
Michael ____________________ „Lass die anderen mit Fichten- und Tannensprossen würzen, der Hopfen ist
das Beste, was die Natur uns bietet.“
Aus "Das Erbe des Bierzauberers" von Günther Thömmes, Gmeiner Verlag
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Senior Member Beiträge: 138 Registriert: 17.12.2012 Status: OfflineGeschlecht:
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erstellt am: 1.6.2013 um 14:38 |
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Also das mit der S-33 kann ich auch bestätigen, Kurts leichtes Sommerbier
mit Springmaische kam auch auf ~65% EVG.
Mit der Windsor hingegen bin ich auch schon aufs Maul geflogen und hab ein
Honigbier mit 2°P Restextrakt bekommen. Wurde dann ein Honigbock.
Wobei ich dazu sagen muss, dass der Honig bei Ende der HG dazukam und davor
war der Wert noch bei 4,5°P, somit akzeptabel. Vielleicht war dies das
gleiche Phänomen wie beim Dextrose mitkochen, dadurch werden Biere ja auch
schlanker.
Dont know, aber komisch is es allemal.
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Antwort 7 |
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Posting Freak Beiträge: 1206 Registriert: 26.5.2006 Status: OfflineGeschlecht:
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erstellt am: 1.6.2013 um 19:08 |
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Das waren in diesem Fall beide frische Hefe, angestellt wie es vom
Hersteller gewollt.
Gemessen wurden beide Werte mit einem 1- 18, 1-32 und mit dem neuen digi
Refrak.
MfG
Marco
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Antwort 8 |
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Moderator Beiträge: 9432 Registriert: 12.11.2008 Status: OfflineGeschlecht:
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erstellt am: 1.6.2013 um 21:57 |
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Ich lande mit der S-33 bei ca 70% scheinbarem Vergärungsgrad, auch mit
Kombirast.
Stefan
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Antwort 9 |
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Posting Freak Beiträge: 1227 Registriert: 2.4.2013 Status: Offline
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erstellt am: 1.6.2013 um 22:28 |
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scheinbar 78%
wirklich 64%
Ingo
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Antwort 10 |
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