Junior Member Beiträge: 13 Registriert: 23.8.2012 Status: OfflineGeschlecht:
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erstellt am: 9.6.2013 um 16:48 |
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Hallo zusammen,
ich habe gestern meinen zweiten Brauversuch unternommen. Dabei habe ich
versucht alle mir bewussten Fehler die mir beim ersten mal so unterlaufen
sind abzustellen.
Desweiteren sind mir wieder ein paar Fragen aufgekommen die ich euch hier
gern stellen würde.
1. Ich verwende zum Brauen einen Einkocher, und eine Biermischung aus dem
Shop mit Kurzanleitung. Dort stehen nun die konkreten Temperaturen und die
jeweilige Rastdauer.
Was ich mich nun frage wie man das am besten macht, da mein Einkocher ewig
braucht auf auf Temperatur zukommen. Wir wurde gesagt das die Zeit erst ab
der erreichten Temperatur zulaufen hat. Das habe ich auch dann so gemacht,
nur hat dann das brauen an sich fast doppelt solange gedauert!?
2. Bei meinen jetzigen Versuch fehlen nach dem Hopfenkochen 6 Liter und
ich kann mir nicht erklären warum, ich möchte es auschliessen das ich beim
abmessen der Auf und Nachguß mich vermessen habe. Habe ich zulange gekocht?
Was nun kann ich meine Pilz Mischung strecken, oder lieber es so lassen? (
Hefe ist heut rein gekommen)
3. Thema Würzekochen.
Bei meinen ersten Brauversuch war eine Ausführliche Brauanleitung dabei,
bei der jetzig nur eine Kurzanleitung, dort steht nur wann wann, welcher ,
wieviel Hopfen zugegeben werden soll, nur nicht wie lange man kochen muss!
Ich bin von meinen ersten Rezept von 90min ausgegangen, ist das so OK?
Kann mir hier jemand etwas zu erleutern?
Vielen Dank schon mal für´s lesen.
Gruß Oliver
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Senior Member Beiträge: 110 Registriert: 6.5.2008 Status: OfflineGeschlecht:
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erstellt am: 9.6.2013 um 17:45 |
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Hallo Oliver,
ich möchte mal versuchen ein wenig Licht ins Dunkel zu bringen.
Zu 1.
Ich verwende auch ein Einkocher mit nur 1800W. Das passt auch ganz gut bei
den Sudgrößen die darin möglich sind. Die Aufheizgeschwindigkeit sollte bei
ca 1°C pro Minute liegen. Es gibt Hobbybrauer, welche noch mit zusätzlichen
Tauchsiedern arbeiten. Meiner Meinung nach kann man das machen, man muss
aber nicht. Wenn Du dann öfters gebraut hast, kannst Du ja evtl. die
Rastzeiten verändern. Die Rastzeiten beginnen erst NACH dem Ereichen der
jeweiligen Rasttemperatur!
"... nur hat dann das brauen an sich fast doppelt solange gedauert!?" Als
Was? Auf welche Dauer ist diese Aussage bezogen?
Zu 2.
Die Menge nach dem Hopfenkochen ist auch bei mir sehr variabel. Wie stark
wallend hast Du gekocht? Lag ein Deckel ganz (sollte aber nicht) oder
teilweise auf? Hast Du draußen oder drinn gekocht? ...
Ich persönlich messe die Stammwürze und das Ausschlagvolumen nach dem
Kochen und stelle unmittelbar nach dem Hopfenkochen mit frischem
Leitungswasser die Stammwürze ein. Beachte dabei das maximale Volumen des
Gärfasses oder der Flaschen beim Abfüllen.
Ist die Würze schon auf Anstelltemperatur, darfst Du nur noch mit
abgekochtem Wasser verdünnen. Ist die Hefe am gären, lass die Finger weg.
Ein unentbehrliches Hilfsmittel ist eine Würzespindel bzw. ein
Refraktometer. Bei mir verstauben die Spindeln weil ich mein Refraktometer
praktischer finde.
Zu 3.
Hopfenkochen sollte man 90 min. Gezählt ab Würzebruch. Sprich ab dem
Zeitpunkt wo in der Würze Flocken sichtbar sind. Ich tu den Schaum
abschöpfen und dann den Hopfen nach Rezept reingeben. Bitterhopfung ist
meist 10 min nach Würzebruch. Der wird also noch 80 min gekocht.
Aromahopfen kommt 80 min nach Würzebruch dazu. Wird also nur noch 10 min
gekocht. Hopfengaben dazwischen nach Belieben.
Ich hoffe das hilft Dir ein wenig weiter.
Gruß Markus
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Antwort 1 |
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Junior Member Beiträge: 13 Registriert: 23.8.2012 Status: OfflineGeschlecht:
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erstellt am: 10.6.2013 um 08:14 |
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Hallo Markus,
vielen Dank für deine Hilfe!!
zu 1.
Super, das habe ich dann schon mal richtig gemacht. Meine Aussage mit der
Doppelten Zeit war etwas überspitzt. Die Aussage bezog sich auf die
Kochdauen meines Freundes, wir haben beide unterschiedliche Rezepte
gebraut. Laut Rezept hatte er eine insgesamt längere Kochzeit wie mein
Rezept. Da er aber mit 60°C Einmaischen musste ist bei ihn dann die 3
Temperaturerhöhungen entfallen und er war überraschend dann früher
fertig.
zu 2.
Gekocht haben wir in eine Umgebauten Scheune, ein optimaler Ort zum
Bierbrauen es war alles vorhanden, Gekocht habe ich ohne Deckel!
zu 3.
Sehr schön dann habe ich hier auch diesmal alles richtig gemacht. Und die
90min beginnen wenn man die ersten Eiweißflocken sehen kann, ja?
Bei meinen nächsten Versuch werde ich mal mich mit dem Messen bzw.
Spindeln versuchen. Die probe nehme ich dann direkt nach dem Kochende? Kann
ich dann anstatt Leitungswasser auch Stilles Mineralwasser verwenden?
Vielen Dank noch einmal Markus,
Gruß Oliver
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Antwort 2 |
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Posting Freak Beiträge: 972 Registriert: 18.4.2012 Status: Offline
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erstellt am: 10.6.2013 um 11:01 |
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Hi,
zu 1.) Natürlich finden auch Prozesse wärend der Aufheizphasen statt, aber
die meisten Rezepte sind so ausgelegt, dass diese Prozesse mitgenutzt
werden - daher ist es auch nicht sinnvoll viel schneller aufzuheizen. Wie
oben gesagt ist etwa 1ºC/min ein sinnvoller Wert. (Weitere Details zum
Thema "was passiert wann wie wo" wirst Du mit der Zeit erlesen.)
zu 3.) Kochdauer hängt von der Heizleistung und vom Rezept ab. Ein
wichtiger Aspekt ist das Austreiben von DMS (da sonst das Bier einen
leichten Gemüsesuppengeschmack bekommt). Das Zeug ist in Pilsener Malz mehr
enthalten, mir wurde von einem Berufsbrauer/Brauereilaboranten aber gesagt,
dass bei gründlichem offenen Kochen alles nach 55min schon ausgetrieben
wäre. Die meisten Rezepte wollen ohnehin aber den Hopfen länger gekocht
haben.
Willst Du die Würze später verdünnen würde ich burgbraeu's Empfehlung
"Finger weg" erweitern auf "Finger weg bis Du Dich gründlich zum Thema High
Gravity Brewing informiert hast"
zu 'Verdünnen": Stilles Wasser aus dem Supermarkt geht auch. Ich glaube,
dass es hinreichend steril ist und nicht mehr abgekocht werden muss, zudem
enthält es unabgekocht mehr Sauerstoff, was für die Hefevermehrung sehr gut
ist.
zu "Spindeln": Spindeln sind i.d.R. auf 20ºC geeicht. Würze braucht im
Glaskolben eine Zeit lang um auf diese Temperatur zu kommen. Mir sind
bisher 2 Spindeln an Spannungen von heisser Würze gebrochen, da ich häufig
heiss gespindelt und auf die Temperatur runter gerechnet habe (Rechner auf
fabier.org). Ein anderes
Messgerät wäre ein Refraktometer. Ich lasse die Spindel zur Gärung immer
mit im Eimer schwimmen, so kann ich auch zwischendurch mal schnell das
Restextrakt ablesen.
Gruß - kvendlar
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Antwort 3 |
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Junior Member Beiträge: 13 Registriert: 23.8.2012 Status: OfflineGeschlecht:
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erstellt am: 13.6.2013 um 06:18 |
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Hallo kvendlar,
Danke für die vielen Tipps und Ratschläge, jetzt weis ich das ich auf dem
richtigen Weg bin und meine Gedankenansätze schon mal stimmen, und werde
mich mal weiter in das Thema vertiefen.
MfG Oliver
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Antwort 4 |
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Member Beiträge: 81 Registriert: 29.7.2012 Status: OfflineGeschlecht:
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erstellt am: 13.6.2013 um 06:40 |
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Hi,
Du kannst den Einkocher auch isolieren. Ich verwende hierzu eine einfache
Isomatte die mit zurbändern fixiert wird. Muss sich halt nur auf den Topf
beschränken. Die Elektrik unten muß frei bleiben.
Die Verdunstung gleiche ich ca. 10 Min vor Kochende mit möglichst heißen
Wasser wieder aus(aus Wasserkocher). So bleibt die Temperatur erhalten und
das frische Wasser kocht noch etwas mit, ist somit möglichst Keimfrei.
Andi
____________________ Auf die Gesundheit...
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Antwort 5 |
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Junior Member Beiträge: 13 Registriert: 23.8.2012 Status: OfflineGeschlecht:
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erstellt am: 13.6.2013 um 07:58 |
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Hallo Andi,
klingt interessant, achtest du dann beim Aufüllen auf die Stammwürze?
Oli
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Antwort 6 |
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